Die Plattitüde mit der Verkehrswende wird nicht besser, wenn du sie noch ein fünftes Mal wiederholst, aber ich wiederhole es auch gern nochmal: die Verkehrswende braucht es jetzt, nicht in 30 oder 50 Jahren. Wir müssen jetzt, nachdem jahrzehntelang geschlafen wurde, mit den CO2-Emissionen runter, nicht in 30 oder 50 Jahren. Der Neubau von U-Bahn-Strecken ist mit seinen langen Planungs- und Bauzeiten dazu kein Beitrag.Übrigens genau das, was man in München plant: Trambahnen parallel zu U-Bahnen und umgekehrt. Weil sie sich gut ergänzen. Wir sind noch zu oft in der alten Denkweise gefangen, es dürfe nur eines von beiden geben (weil die Tram-Stilllegung oft die Voraussetzung für U-Bahn-Fördermittel war). Verkehrswende heißt auch, von diesem Entweder-Oder wegzukommen.
Nur sind viele Ziele eben nicht direkt neben einem S- oder U-Bahnhof, und viele Zubringerlinien erreichen dann sowieso Schnellbahnlinien.Ich bin immer wieder fasziniert, was die U9 als reine Nord-Süd-Linie so an Menschenmassen wegschafft. Durchgehend (aber natürlich auch wechselnd) zwischen Steglitz und Reinickendorf. Es gäbe Alternativen mit diversen S- und U-Bahnverbindungen, doch da ist die "Zielgenauigkeit" oftmals entscheidend.
Möchtest Du von Rathaus Steglitz zum S-Bf Westhafen ist die Sache klar: U9
Möchtest Du von Rathaus Steglitz zum S+U-Bf Gesundbrunnen ist die Sache klar: S1
Möchtest Du von Rathaus Steglitz zum S+U-Bf Wedding, dann... wird es interessant. :-)
Das ist ja alles schön herbeitheoretisiert, dennoch wird man doch nicht im Normalfall vom Umfeld des Leopoldplatzes in die City-Ost fahren, indem man mit der U9 zur Turmstraße fährt und dort in die U5 umsteigt. Man fährt je nach konkretem Ziel entweder direkt mit der U6 oder steigt von der U6 in die Stadtbahn, U5 oder U2 um.Weder die U9, noch die S1 und auch die U6 fahren leer am Bedarf der Fahrgäste vorbei.
Sicher haben sie ihre Daseinsberechtigung, aber letztlich muss ja (auch wenn ein gewisser Münchner das nicht hören möchte) der Nutzen in einem gewissen Aufwand zu den Kosten stehen. Ist der Bedarf an zwischen der Turmstraße und dem Alex so groß, dass man damit eine derart hohe Investition rechtfertigen kann?Bei der Turmstraße wäre die Frage: Wohin genau soll es gehen?
Zum Nordbahnhof (ich schreibe den Namen bewusst ^^) oder zum Alex? Und was ist mit dem Bahnhof Friedrichstraße?
Die Achsen (und einige fehlende mehr) haben ihre Daseinsberechtigung. Gerade im innerstädtischen Bereich.
Aber die wird es doch früher oder später in Form der S1 geben; und das ist auch so eine Relation, wo es hilfreich wäre, wenn man endlich mal mit der S21 in die Gänge käme - dann könnte man nämlich bequem am Gleisdreieck in die U1 und U3 umsteigen (und am Potsdamer Platz und am Gleisdreieck in die U2). Natürlich: keine Direktverbindung, aber eben ein großer Fortschritt zu heute.Deshalb finde ich übrigens auch in diesem BVG-Plan die U4 vom Nollendorfplatz zum Hauptbahnhof sehr interessant:
Es wäre die noch fehlende Nord-Süd-Achse im ansonsten schon recht gut gewebten Innenstadtraster der Schnellbahnen:
Ausgerechnet dem Hauptbahnhof fehlt genau noch diese Nord-Süd-Achse in Richtung Schöneberg.
In diesem Forum auf jeden Fall. Es gibt hier so einige Leute, die der Überzeugung sind, dass U-Bahnen nur gebaut wurden und werden, um dem Auto an der Oberfläche mehr Platz zu ermöglichen. Weshalb dann in Berlin und anderswo die ersten U-Bahnen zu einer Zeit in Betrieb gingen, als Autos noch ein ganz, ganz exotisches Vekehrsmittel waren, erschließt sich mir nicht.Auch wenn ihr euch nicht mal einigen könnt, ob die Frage nach U-Bahn oder Tram eine Glaubensfrage ist oder nicht, so habe ich gerade aufgrund dieser Diskussion den starken Eindruck, dass es eine Glaubensfrage ist!
Generell sind Gummireifen bei Schnee und Eis eher weniger zweckmäßig.>>>Hier muss das Fahrrad das Mittel der Wahl sein.<<<
Hier stort mich das Wort: MUSS
Das Fahrad muss nicht sonder kann.
Das Fahrad als Balancefahrzeug ist bei unseren Witterungsbedingungen nicht unbedingt 365/7/24 als Fortbewegungsmittel geeignet.
Komischerweise ist die Infrastruktur der Fahrzeuge mit jeweils 4 Gummireifen in der Stadt auch bei Schnee und Eis immer frei und sicher befahrbar.Pio schrieb:Generell sind Gummireifen bei Schnee und Eis eher weniger zweckmäßig.Das Fahrad muss nicht sonder kann.
Das Fahrad als Balancefahrzeug ist bei unseren Witterungsbedingungen nicht unbedingt 365/7/24 als Fortbewegungsmittel geeignet.
Kommt auf die Stadt an. In Münster werden die wichtigsten Radwege ziemlich schnell geräumt. Aber da gibt es auch keine Straßenbahn und nur einen recht dürftigen Busverkehr.Nemo schrieb:Komischerweise ist die Infrastruktur der Fahrzeuge mit jeweils 4 Gummireifen in der Stadt auch bei Schnee und Eis immer frei und sicher befahrbar.Pio schrieb:Generell sind Gummireifen bei Schnee und Eis eher weniger zweckmäßig.Das Fahrad muss nicht sonder kann.
Das Fahrad als Balancefahrzeug ist bei unseren Witterungsbedingungen nicht unbedingt 365/7/24 als Fortbewegungsmittel geeignet.
Die Spuren für diejenigen, die sparsam auf 2 Reifen unterwegs sind, ist dagegen vereist und zugeschneit.
Verkehrswende ist ein Prozess von 30-50 Jahren. Ohne Großprojekte wird es nicht gehen; schau dir alleine mal den Deutschlandtakt an. Da reichen eben keine Busse im 5-Min-Takt.nozomi07 schrieb:Die Plattitüde mit der Verkehrswende wird nicht besser, wenn du sie noch ein fünftes Mal wiederholst, aber ich wiederhole es auch gern nochmal: die Verkehrswende braucht es jetzt, nicht in 30 oder 50 Jahren. Wir müssen jetzt, nachdem jahrzehntelang geschlafen wurde, mit den CO2-Emissionen runter, nicht in 30 oder 50 Jahren. Der Neubau von U-Bahn-Strecken ist mit seinen langen Planungs- und Bauzeiten dazu kein Beitrag.Übrigens genau das, was man in München plant: Trambahnen parallel zu U-Bahnen und umgekehrt. Weil sie sich gut ergänzen. Wir sind noch zu oft in der alten Denkweise gefangen, es dürfe nur eines von beiden geben (weil die Tram-Stilllegung oft die Voraussetzung für U-Bahn-Fördermittel war). Verkehrswende heißt auch, von diesem Entweder-Oder wegzukommen.
Ich glaube, du idealisierst das Fahrrad ein wenig. Ja, das ist ein tolles Fortbewegungsmittel bei schönem Wetter. Bei stärkerem Regen, Sturm, Schnee oder vereisten Straßen aber nicht. Und trotz der zunehmenden Elektrifizierung des Fahrrads ist es für bewegungseingeschränkte Menschen nur sehr eingeschränkt nutzbar. Von denen gibt es aber (Alterspyramide!) immer mehr.Doch, Fahrrad (und zu Fuß gehen) MUSS die Lösung seien.
Es ist utopisch in vielen Städten auch nur die Hälfte des KFZ-Verkehrs alleine auf den ÖV umzulenken. Und selbst wenn es ginge hätten wir nicht das geld dazu. Deswegen MUSS ein massiver Ausbau der Radinfrastruktur erfolgen. Gerade in einer Stadt wie Berlin, die mit eher breiten Straßen gesegnet ist. Und Rad- und Tramverkehr kannibalisieren sich halt deutlich mehr als Rad- und Schnellbahnverkehr. Deswegen halte ich es nicht für zielführend flächendecken im Westen Berlins die Tram wieder aufzubauen, wenn man mit einem Bruchteil des Geldes den selben Effekt auch durch Ausbau der Radinfrastruktur erreichen kann. Im Gegenzug bleibt dann mehr Geld für den dringend nötigen Ausbau der Schnellbahnen übrig, welche effektiv den KFZ-Verkehr auf die Schiene umladen können.
Gerade dieses U-Bahnkonzept bedeutet doch für die meisten, dass es beim Bus bleibt. Straßenbahnausbau gibt es dann nicht mehr und die U-Bahn scheitert an der Finanzierung.
Verkehrswende ist ein Prozess von 30-50 Jahren. Ohne Großprojekte wird es nicht gehen; schau dir alleine mal den Deutschlandtakt an. Da reichen eben keine Busse im 5-Min-Takt.
In der Großstadt Groningen wird das Fahrrad für 50% aller Wege genutzt. Das ist der Benchmark. Kopenhagen kommt als wesentlich größere Stadt (eher vergleichbar mit Berlin) auf 29% Fahrradanteil. Berlin ist hier nur bei 15%. Das ist der Hebel zur Verkehrswende, die Straßenbahn ist da hier ein Nebenkriegsschauplatz. Anders als mit sehr viel mehr Fahrrad wird es nicht klappen.103612 schrieb:Ich glaube, du idealisierst das Fahrrad ein wenig. Ja, das ist ein tolles Fortbewegungsmittel bei schönem Wetter. Bei stärkerem Regen, Sturm, Schnee oder vereisten Straßen aber nicht. Und trotz der zunehmenden Elektrifizierung des Fahrrads ist es für bewegungseingeschränkte Menschen nur sehr eingeschränkt nutzbar. Von denen gibt es aber (Alterspyramide!) immer mehr.Doch, Fahrrad (und zu Fuß gehen) MUSS die Lösung seien.
Es ist utopisch in vielen Städten auch nur die Hälfte des KFZ-Verkehrs alleine auf den ÖV umzulenken. Und selbst wenn es ginge hätten wir nicht das geld dazu. Deswegen MUSS ein massiver Ausbau der Radinfrastruktur erfolgen. Gerade in einer Stadt wie Berlin, die mit eher breiten Straßen gesegnet ist. Und Rad- und Tramverkehr kannibalisieren sich halt deutlich mehr als Rad- und Schnellbahnverkehr. Deswegen halte ich es nicht für zielführend flächendecken im Westen Berlins die Tram wieder aufzubauen, wenn man mit einem Bruchteil des Geldes den selben Effekt auch durch Ausbau der Radinfrastruktur erreichen kann. Im Gegenzug bleibt dann mehr Geld für den dringend nötigen Ausbau der Schnellbahnen übrig, welche effektiv den KFZ-Verkehr auf die Schiene umladen können.
Selbst in der Radfahrstadt Münster, wo wirklich viel für die Radfahrer getan wurde, fahren im Winterhalbjahr Verstärkungsbusse in der HVZ, weil dann doch ein paar Radler lieber den Bus zur Arbeit oder in die Schule nehmen.
geschrieben von: mannibreuckmann
Datum: 22.03.23 18:27
Das Grundproblem ist doch, dass die genannten Städte häufig beim Autoverkehrsanteil gar nicht so unterschiedlich sind und man die Verkehre immer nur zwischen den Verkehrsmitteln des Umweltverbund hin und her schiebt.Gernot schrieb:In der Großstadt Groningen wird das Fahrrad für 50% aller Wege genutzt. Das ist der Benchmark. Kopenhagen kommt als wesentlich größere Stadt (eher vergleichbar mit Berlin) auf 29% Fahrradanteil. Berlin ist hier nur bei 15%. Das ist der Hebel zur Verkehrswende, die Straßenbahn ist da hier ein Nebenkriegsschauplatz. Anders als mit sehr viel mehr Fahrrad wird es nicht klappen.103612 schrieb:Ich glaube, du idealisierst das Fahrrad ein wenig. Ja, das ist ein tolles Fortbewegungsmittel bei schönem Wetter. Bei stärkerem Regen, Sturm, Schnee oder vereisten Straßen aber nicht. Und trotz der zunehmenden Elektrifizierung des Fahrrads ist es für bewegungseingeschränkte Menschen nur sehr eingeschränkt nutzbar. Von denen gibt es aber (Alterspyramide!) immer mehr.Doch, Fahrrad (und zu Fuß gehen) MUSS die Lösung seien.
Es ist utopisch in vielen Städten auch nur die Hälfte des KFZ-Verkehrs alleine auf den ÖV umzulenken. Und selbst wenn es ginge hätten wir nicht das geld dazu. Deswegen MUSS ein massiver Ausbau der Radinfrastruktur erfolgen. Gerade in einer Stadt wie Berlin, die mit eher breiten Straßen gesegnet ist. Und Rad- und Tramverkehr kannibalisieren sich halt deutlich mehr als Rad- und Schnellbahnverkehr. Deswegen halte ich es nicht für zielführend flächendecken im Westen Berlins die Tram wieder aufzubauen, wenn man mit einem Bruchteil des Geldes den selben Effekt auch durch Ausbau der Radinfrastruktur erreichen kann. Im Gegenzug bleibt dann mehr Geld für den dringend nötigen Ausbau der Schnellbahnen übrig, welche effektiv den KFZ-Verkehr auf die Schiene umladen können.
Selbst in der Radfahrstadt Münster, wo wirklich viel für die Radfahrer getan wurde, fahren im Winterhalbjahr Verstärkungsbusse in der HVZ, weil dann doch ein paar Radler lieber den Bus zur Arbeit oder in die Schule nehmen.
Und deswegen MUSS der Fahrrad ganz massiv mehr gefördert werden in Städten wie Berlin. Für lange Distanzen sind dann S-Bahn und U-Bahn da. Die Tram behält ihren Platz dort wo sie vorhanden ist.
Ich bin gar nicht gegen die Tram, ganz im Gegenteil. Ich freue mich über jede neue Linie und jeder neue System. Aber sie ist nicht der Gamechanger der Mobilitätswende im städtischen Raum. Das kann nur der Fahrradverkehr sein, bei welchem es in Deutschland und besonders in Berlin noch riesige Potentiale gibt.
Das Grundproblem ist wahrscheinlich fast überall das gleiche: solange man nicht auch auf Push-Maßnahmen setzt, also Maßnahmen, die das Autofahren unattraktiver machen, werden eben die Modal-Split-Anteile innerhalb des Umweltverbundes hin- und hergeschoben. Noch schlimmer ist es, wenn man parallel auch noch in den MIV investiert und Schnellstraßen geschaffen werden.103612 schrieb:Das Grundproblem ist doch, dass die genannten Städte häufig beim Autoverkehrsanteil gar nicht so unterschiedlich sind und man die Verkehre immer nur zwischen den Verkehrsmitteln des Umweltverbund hin und her schiebt.Gernot schrieb:In der Großstadt Groningen wird das Fahrrad für 50% aller Wege genutzt. Das ist der Benchmark. Kopenhagen kommt als wesentlich größere Stadt (eher vergleichbar mit Berlin) auf 29% Fahrradanteil. Berlin ist hier nur bei 15%. Das ist der Hebel zur Verkehrswende, die Straßenbahn ist da hier ein Nebenkriegsschauplatz. Anders als mit sehr viel mehr Fahrrad wird es nicht klappen.103612 schrieb:Ich glaube, du idealisierst das Fahrrad ein wenig. Ja, das ist ein tolles Fortbewegungsmittel bei schönem Wetter. Bei stärkerem Regen, Sturm, Schnee oder vereisten Straßen aber nicht. Und trotz der zunehmenden Elektrifizierung des Fahrrads ist es für bewegungseingeschränkte Menschen nur sehr eingeschränkt nutzbar. Von denen gibt es aber (Alterspyramide!) immer mehr.Doch, Fahrrad (und zu Fuß gehen) MUSS die Lösung seien.
Es ist utopisch in vielen Städten auch nur die Hälfte des KFZ-Verkehrs alleine auf den ÖV umzulenken. Und selbst wenn es ginge hätten wir nicht das geld dazu. Deswegen MUSS ein massiver Ausbau der Radinfrastruktur erfolgen. Gerade in einer Stadt wie Berlin, die mit eher breiten Straßen gesegnet ist. Und Rad- und Tramverkehr kannibalisieren sich halt deutlich mehr als Rad- und Schnellbahnverkehr. Deswegen halte ich es nicht für zielführend flächendecken im Westen Berlins die Tram wieder aufzubauen, wenn man mit einem Bruchteil des Geldes den selben Effekt auch durch Ausbau der Radinfrastruktur erreichen kann. Im Gegenzug bleibt dann mehr Geld für den dringend nötigen Ausbau der Schnellbahnen übrig, welche effektiv den KFZ-Verkehr auf die Schiene umladen können.
Selbst in der Radfahrstadt Münster, wo wirklich viel für die Radfahrer getan wurde, fahren im Winterhalbjahr Verstärkungsbusse in der HVZ, weil dann doch ein paar Radler lieber den Bus zur Arbeit oder in die Schule nehmen.
Und deswegen MUSS der Fahrrad ganz massiv mehr gefördert werden in Städten wie Berlin. Für lange Distanzen sind dann S-Bahn und U-Bahn da. Die Tram behält ihren Platz dort wo sie vorhanden ist.
Ich bin gar nicht gegen die Tram, ganz im Gegenteil. Ich freue mich über jede neue Linie und jeder neue System. Aber sie ist nicht der Gamechanger der Mobilitätswende im städtischen Raum. Das kann nur der Fahrradverkehr sein, bei welchem es in Deutschland und besonders in Berlin noch riesige Potentiale gibt.
Groningen: 75% der Einpendler kommen mit dem Auto!
Es ist auch eine kulturelle Frage: in den Niederlanden, die nun wahrlich nicht für ihr schönes Winterwetter berühmt sind, ist der Rückgang beim Radverkehr in den Wintermonaten wesentlich geringer als in Deutschland. Da spielt wahrscheinlich vieles mit rein: vielleicht eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz von Funktionskleidung auch im Büro, etwas weniger Prinzen- und Prinzessinnentum ("Mimimi, da fallen drei Tropfen vom Himmel!"), aber wahrscheinlich auch einfach die viel bessere Infrastruktur, die dann auch noch im Winter geräumt wird.103612 schrieb:Ich glaube, du idealisierst das Fahrrad ein wenig. Ja, das ist ein tolles Fortbewegungsmittel bei schönem Wetter. Bei stärkerem Regen, Sturm, Schnee oder vereisten Straßen aber nicht. Und trotz der zunehmenden Elektrifizierung des Fahrrads ist es für bewegungseingeschränkte Menschen nur sehr eingeschränkt nutzbar. Von denen gibt es aber (Alterspyramide!) immer mehr.Doch, Fahrrad (und zu Fuß gehen) MUSS die Lösung seien.
Es ist utopisch in vielen Städten auch nur die Hälfte des KFZ-Verkehrs alleine auf den ÖV umzulenken. Und selbst wenn es ginge hätten wir nicht das geld dazu. Deswegen MUSS ein massiver Ausbau der Radinfrastruktur erfolgen. Gerade in einer Stadt wie Berlin, die mit eher breiten Straßen gesegnet ist. Und Rad- und Tramverkehr kannibalisieren sich halt deutlich mehr als Rad- und Schnellbahnverkehr. Deswegen halte ich es nicht für zielführend flächendecken im Westen Berlins die Tram wieder aufzubauen, wenn man mit einem Bruchteil des Geldes den selben Effekt auch durch Ausbau der Radinfrastruktur erreichen kann. Im Gegenzug bleibt dann mehr Geld für den dringend nötigen Ausbau der Schnellbahnen übrig, welche effektiv den KFZ-Verkehr auf die Schiene umladen können.
Selbst in der Radfahrstadt Münster, wo wirklich viel für die Radfahrer getan wurde, fahren im Winterhalbjahr Verstärkungsbusse in der HVZ, weil dann doch ein paar Radler lieber den Bus zur Arbeit oder in die Schule nehmen.
Nein, es ist auch falsch, den Radverkehr gegen Straßenbahnen auszuspielen. Es gibt in Berlin einige überlastete Buskorridore, deren Potential aber zugleich unter einer U-Bahn liegt, die also praktisch nach einer Straßenbahn schreien. Es muss im Straßenraum beides geben, ein dichtes Oberflächenverkehrsnetz und ein gutes Radwegenetz, und natürlich auch attraktive Fußwege als grundlegendste Form der Mobilität überhaupt.Doch, Fahrrad (und zu Fuß gehen) MUSS die Lösung seien.
Es ist utopisch in vielen Städten auch nur die Hälfte des KFZ-Verkehrs alleine auf den ÖV umzulenken. Und selbst wenn es ginge hätten wir nicht das geld dazu. Deswegen MUSS ein massiver Ausbau der Radinfrastruktur erfolgen. Gerade in einer Stadt wie Berlin, die mit eher breiten Straßen gesegnet ist. Und Rad- und Tramverkehr kannibalisieren sich halt deutlich mehr als Rad- und Schnellbahnverkehr. Deswegen halte ich es nicht für zielführend flächendecken im Westen Berlins die Tram wieder aufzubauen, wenn man mit einem Bruchteil des Geldes den selben Effekt auch durch Ausbau der Radinfrastruktur erreichen kann. Im Gegenzug bleibt dann mehr Geld für den dringend nötigen Ausbau der Schnellbahnen übrig, welche effektiv den KFZ-Verkehr auf die Schiene umladen können.
Nein, wir müssen in 10 Jahren einen radikalen Wandel schaffen, je eher und radikaler, desto besser.def schrieb:Verkehrswende ist ein Prozess von 30-50 Jahren. Ohne Großprojekte wird es nicht gehen; schau dir alleine mal den Deutschlandtakt an. Da reichen eben keine Busse im 5-Min-Takt.nozomi07 schrieb:Die Plattitüde mit der Verkehrswende wird nicht besser, wenn du sie noch ein fünftes Mal wiederholst, aber ich wiederhole es auch gern nochmal: die Verkehrswende braucht es jetzt, nicht in 30 oder 50 Jahren. Wir müssen jetzt, nachdem jahrzehntelang geschlafen wurde, mit den CO2-Emissionen runter, nicht in 30 oder 50 Jahren. Der Neubau von U-Bahn-Strecken ist mit seinen langen Planungs- und Bauzeiten dazu kein Beitrag.Übrigens genau das, was man in München plant: Trambahnen parallel zu U-Bahnen und umgekehrt. Weil sie sich gut ergänzen. Wir sind noch zu oft in der alten Denkweise gefangen, es dürfe nur eines von beiden geben (weil die Tram-Stilllegung oft die Voraussetzung für U-Bahn-Fördermittel war). Verkehrswende heißt auch, von diesem Entweder-Oder wegzukommen.
Während derjenige, dem Kosten und das Aufwand-Nutzen-Verhältnis völlig egal sind, natürlich der Pragmatiker ist, der eine sachliche Debatte möchte...Aus Begriffen wie "palavern" und "Orgasmus" schließe ich, dass es dir nicht um eine sachliche Debatte geht. Sondern eben um Konfessionskrieg. Lieber kein Geld für den ÖV, als für die "falsche Konfession". Traurig.
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