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[HA] Mal wieder Pro Straßenbahn für Hagen

geschrieben von: Brockenhexe

Datum: 29.11.22 23:47

Hagen: Straßenbahn könnte wieder durch die Stadt rollen - wp.de

Guten Abend,
Wohl nicht der Rede wert, ist ja nicht das erste mal.
Ein Gutachten des Büros Plan Mobil in Kassel favorisiert die Wiedereinführung eines reinen Straßenbahnbetriebes für Hagen, wenn möglich eigener Bahnkörper sonst gemeinsame Nutzung mit anderen Verkehrsteilnehmern - also wie früher vorhanden.
OB Erik O. Schulz hat das Gutachten vermutlich nicht gelesen, bremst aber schonmal: die erheblichen Eingriffe einer Straßenbahn in den urbanen Raum bereiten ihm ebenso Sorgen wie das Steuergeld der Bürger welches trotz Zuschüsse auszugeben wäre....... er hat auch schonmal in Kiel angefragt was man denn so berappen müsste, er weiß von einer Milliarde.
Überhaupt gäbe es nur drei Strecken:
Haspe - Hauptbahnhof (zuletzt Linie 2+3), Boele - Hauptbahnhof (immer Linie 7) und Hohenlimburg - Hauptbahnhof aber nicht über den ehem. Streckenverlauf der Linie 2 (Hünenpforte/Remberg im Verlauf der B7).
Es gäbe auch eine Alternative: BHLS Busse - größer, schneller und im engeren Takt als bisher und ohne Verbrenner Motor - von Kosten steht da nichts.
Von Metrobussen, Standseilbahnen oder BRT Bussen rät das Gutachten ab.
Und schließlich benötigen beide Systeme Fahrer, Fahrzeuge und Depots - wer hätte das gedacht?
Der OB sieht auch ein technisches Problem: wie können die evtl. Straßenbahnen bereits bestehende Schienenstrecken kreuzen?
(Also, mir fallen keine niveaugleichen Bahnübergänge ein....... und, falls doch meine ich, dass so etwas sicher lösbar wäre. IRONIE aus)
Dieses Jahrhundertprojekt (Baudezernent Keune) müsse unideologisch zu Tode diskutiert werden, zunächst beauftragt der sparsame OB ein weiteres Gutachten, über "Workshops" will die Politik frühzeitig den Ton angeben äääähh mitdiskutieren.
Wie große die derzeit die ernsthaften Chancen für eine Wiedereinführung der Straßenbahn stehen kann sich jeder selbst ausrechnen.
Es grüßt die Brockenhexe
1967 - 1975 Anwohner Boele Amtshaus des Vatikan - Express, NACH dem 29.05.1976 wurde mir als 19 jähriger langsam klar, dass da was falsch läuft in meiner Heimatstadt. Wenn doch Anfang der 70er Jahre die damaligen Entscheidungsträger ähnlich sparsam gewesen wären wie der jetzige OB hätten sie nicht ein System mit einer hochmodernen Infrastruktur einfach grundlos vernichtet. Der Herr Schulz würde vermutlich sagen: damals regierte die andere ehemalige Volkspartei.



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:11:30:00:55:06.

Re: [HA] Mal wieder Pro Straßenbahn für Hagen

geschrieben von: derasselner

Datum: 30.11.22 09:36

Damals eine ärgerliche und unnötige Stilllegung, wie etwa auch Wuppertal. Um heute so etwas aus dem Stand neu aufzubauen sind beide Städte zu arm, und haben auch andere Sorgen. Da müssen die Leute halt sehen wie sie wo hin kommen. Statt das klar zu sagen versteckt man sich hinter Gutachten, typisch.

Re: [HA] Mal wieder Pro Straßenbahn für Hagen

geschrieben von: silvestergm

Datum: 30.11.22 09:58

Straßenbahn für Hagen, der Zug...äh... die Bahn ist abgefahren. Eigene Trassen wären realisierbar, waren damals und sind auch heute noch teils vorhanden und durch die Bahnhofshinterfahrung könnte man die alte Trasse (2+3) durch Wehrdichhausen wiederbeleben, da die Straßen meist nur noch für Anwohner sind. Die 3 bis Emst-Bissingheim wäre auch noch machbar, aber da sind Parkplätze drauf (Cunostraße). Ich vermute mal das Olaf aufgrund seines Alters die Straßenbahn nicht mehr erlebt hat. Ich bin immer nach Emst-Bissingheim (Endstation) zur Tante damit gefahren. Hinterher mit dem Bus war eine Zumutung. Schon am Markt waren die Busse überfüllt, man wurde stehen gelassen, oder wie in Japan quetschte man sich noch so eben rein. Gefühlt 200 Personen in einem einfachen Bus. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.
Obwohl ich ihm nicht absprechen will das Olaf es befürworten würde, wie sollte die Stadt das Kapital aufbringen? Hagen hat sich früher durch Eingemeindungen (Hohenlimburg) finanziell meist ein wenig gerettet, aber nun? Auch die ganzen Blitzer die neuerdings an jeder Ecke stehen wie damals in Wuppertal bringen nicht das nötige Kleingeld.
Bei einer Bürgerbefragung bekäme die Straßenbahn wohl gute Chancen.



Der Westfale im Rheinland.




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:11:30:09:59:29.

Re: [HA] Mal wieder Pro Straßenbahn für Hagen

geschrieben von: Gernot

Datum: 30.11.22 10:04

derasselner schrieb:
Damals eine ärgerliche und unnötige Stilllegung, wie etwa auch Wuppertal. Um heute so etwas aus dem Stand neu aufzubauen sind beide Städte zu arm, und haben auch andere Sorgen. Da müssen die Leute halt sehen wie sie wo hin kommen. Statt das klar zu sagen versteckt man sich hinter Gutachten, typisch.
Welcher Stadtrat stellt sich denn hin und sagt: "Meine Vorgänger in den 1970er Jahren waren wenig vorausschauend. Sie waren aufs Auto fixiert und fanden Straßenbahnen lästig und altmodisch. Heute wissen wir es besser, aber kriegen einen kompletten Neuaufbau nicht mehr gestemmt." Das wäre zwar ehrlich, aber solange noch ein paar dieser Vorgänger unter den Lebenden weilen - womöglich als langjährige verdiente Parteimitglieder - wird es das nicht geben. Und selbst wenn, so sind die Finanzlage der Städte und der angeblich zu befürchtende Widerstand der autofixierten Bürger und Geschäftsleute zwei gewichtige Argumente gegen eine Wiedereinführung. Kiel, wo es anscheinend doch einen starken Willen zum Wiederaufbau der Straßenbahn gibt, scheint mir da die große Ausnahme zu sein. Alle anderen Städte, in denen mehr oder weniger laut über eine neue Straßenbahn nachgedacht wird, kommen da nicht voran.
Ja, da gibt es noch Heilbronn als Positivbeispiel, doch das hängt am Karlsruher Netz. Und in Saarbrücken fährt zwar seit 20 Jahren die neue Bahn durch die Stadt, aber von dem einst geplanten Netz hört man auch nichts mehr.

Re: [HA] Mal wieder Pro Straßenbahn für Hagen

geschrieben von: Oepeenvau1971

Datum: 30.11.22 10:10

Wer möchte denn schon jahrelange Baustellen ertragen müssen?
Dann eine Art Terror durch die Straßenbahn, wie in Dortmund auf dem Hellweg?
Nein, lieber nicht, so sehr ich für die Straßenbahn bin. Wäre sie noch vorhanden wäre es sehr gut.
Lieber ala Solingen O-Busstrecken für gemeinsame Linien, danach mit Batterie, oder Pferdevorspann.

Re: [HA] Mal wieder Pro Straßenbahn für Hagen

geschrieben von: SVT_137

Datum: 30.11.22 10:21

Absolut richtige und längst überfällige Diskussion!

Die Stilllegung 1976 war ein großer Fehler und eine beispiellose Vernichtung von Kapital. Andererseits war Hagen ja nicht die einzige Stadt, in der damals dieser Fehler gemacht wurde.

Das bedeutet aber nicht, dass wir nun nicht nach vorne blicken dürfen. Besser spät als nie. Man kann dem Ganzen auch etwas positives abgewinnen:
Jetzt haben wir die Chance, es einmal richtig zu machen und zwar ohne Rücksicht auf historische Zwänge. Es sollte aber gründlich Durchdacht und Durchgeplant werden.
Eines darf man auch nicht vergessen: viele der Straßen oder Achsen in denen damals die Straßenbahn fuhr und in denen sie sich den Verkehrsraum mit dem schon damals starken MIV teilte, sind heute durch Umgehungsstraßen entlastet. Diese wurden seit Eröffnung der entsprechenden Umgebungsstraßen nie wirklich umgestaltet sondern einfach sich selbst überlassen und bestenfalls ein paar Parkplätze abmarkiert. Hier bietet sich damit auch die Chance einer städtebaulichen Aufwertung.

Schnellstraßenbahn mit Iserlohn in Mitte der A46

geschrieben von: Bahn4Future

Datum: 30.11.22 15:01

derasselner schrieb:
Damals eine ärgerliche und unnötige Stilllegung, wie etwa auch Wuppertal. Um heute so etwas aus dem Stand neu aufzubauen sind beide Städte zu arm, und haben auch andere Sorgen. Da müssen die Leute halt sehen wie sie wo hin kommen. Statt das klar zu sagen versteckt man sich hinter Gutachten, typisch.
Dann muss man sich eben mit anderen Städten zusammentun um die Wiederaufbaukosten gering zu halten, Hagen liegt in einer langgestreckten Metropolregion von Hemer bis ins Bergische Städtedreieck.

Hagens direkte Nachbarstadt Iserlohn ist fast eine Großstadt. In märkischen Kreis denkt man darüber nach die Bahnstrecke Iserlohn-Hemer wiederaufzubauen, nur macht es wirklich Sinn Unsummen an Geld in Tunnel zwischen Iserlohn Ost und Hemer zu versenken, wenn man die Strecke nach BoStrab billiger haben kann?

Vielleicht sollte man auch mal über radikale Lösungen nachdenken wie z.b. die Degradierung der A46 zur Bundesstraße um die beiden Richtungsfahrbahnen auf Kosten des Standstreifens nach außen verschieben zu können und in der Mitte eine leistungsfähige Schnellstraßenbahn von Hagener Landgericht bis zur Abfahrt Iserlohn Zentrum. Von da aus zum Iserlohner Bahnhof, durch das Stadtzentrum und entlang der Westfalenstraße bis nach Hemer Mitte. Zusätzlich einen Abzweig nach Hohenlimburg Bahnhof für die Feinerschließung Hohenlimburgs. Der Schaden für Autofahrer wäre gering, es gäbe dann halt ein Tempolimit 100 und kein Standstreifen mehr, bliebe aber bei 2 Fahrspuren pro Richtung.

Re: Schnellstraßenbahn mit Iserlohn in Mitte der A46

geschrieben von: Boombastic

Datum: 30.11.22 15:38

Ich habe das Gutachten soeben von der Stadt erhalten.
Einer Weitergabe zur Diskussion wurde mir gestattet.

Bitteschön: [syno1.diskstation.me]

Re: [HA] Mal wieder Pro Straßenbahn für Hagen

geschrieben von: derasselner

Datum: 30.11.22 15:42

Oepeenvau1971 schrieb:
Dann eine Art Terror durch die Straßenbahn, wie in Dortmund auf dem Hellweg?
Nein, lieber nicht, so sehr ich für die Straßenbahn bin. Wäre sie noch vorhanden wäre es sehr gut.
Na ich wohne keine 100m vom Hellweg mit der U43, vom Terror bekomme ich nichts mit. Wäre es weniger Terror, wenn sie nie abgebaut gewesen wäre in Hagen?

Re: [HA] Mal wieder Pro Straßenbahn für Hagen

geschrieben von: Bahn4Future

Datum: 30.11.22 16:14

Oepeenvau1971 schrieb:
Dann eine Art Terror durch die Straßenbahn, wie in Dortmund auf dem Hellweg?
Was soll das denn jetzt heißen?

Der einzige Terror den es auf dem Hellweg gibt, ist die extrem langsame Durchschnittsgeschwindigkeit. Hier müssen Vorrangschaltungen rein und wenn man das ganze wirklich Stadtbahn nennen will, eine zumindest mal abmarkierte Trasse auf den im 5 Minuten Takt befahrenen Abschnitten.
Zitat
Nein, lieber nicht, so sehr ich für die Straßenbahn bin. Wäre sie noch vorhanden wäre es sehr gut.
Genau diese Denkweise ist es warum ich jeden Meter Bahn bzw Straßenbahn verteidige, egal wie schlecht ausgelastet er ist. Solange es heißt bloß nichts neu bauen müsst ihr euch nicht wundern wenn selbst Jahre stilllegte Schienen wie in Mülheim von mir mit radikalen Forderungen vor Abbau verteidigt werden.

Wenn Neubau, dann ja nicht für die normalen Mehrfamilienhauswohngebiete, wo der wahlfreie Durchschnittsbürger lebt, der vom MIV umsteigen kann. Höchstens mal zur Anbindung irgendeines Brennpunkts wo die Straßenbahn 30 Jahre überfällig ist aber kaum jemand zusätzlich vom MIV umsteigen wird, weil diejenigen die sich das Auto trotzdem leisten können es als Statussymbol sehen. So kommt Verkehrswende ganz sicher nicht voran.



4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:11:30:16:22:35.

Re: [HA] Mal wieder Pro Straßenbahn für Hagen

geschrieben von: Oepeenvau1971

Datum: 30.11.22 17:13

derasselner schrieb:
Oepeenvau1971 schrieb:
Dann eine Art Terror durch die Straßenbahn, wie in Dortmund auf dem Hellweg?
Nein, lieber nicht, so sehr ich für die Straßenbahn bin. Wäre sie noch vorhanden wäre es sehr gut.
Na ich wohne keine 100m vom Hellweg mit der U43, vom Terror bekomme ich nichts mit. Wäre es weniger Terror, wenn sie nie abgebaut gewesen wäre in Hagen?
Der Terror liegt in einer dämlichen Vorrangschaltung, die immer noch sperrt, wenn die Bahn schon fast im Nebel verschwunden ist.
Aber klar, wenn man unfähig ist die Bahn schneller zu machen, muß man den Rest, auch Fußgänger und Radfahrer, langsamer machen.

Re: [HA] Mal wieder Pro Straßenbahn für Hagen

geschrieben von: Barmer Bergbahn

Datum: 01.12.22 15:35

derasselner schrieb:
Damals eine ärgerliche und unnötige Stilllegung, wie etwa auch Wuppertal. Um heute so etwas aus dem Stand neu aufzubauen sind beide Städte zu arm, und haben auch andere Sorgen. Da müssen die Leute halt sehen wie sie wo hin kommen. Statt das klar zu sagen versteckt man sich hinter Gutachten, typisch.
Hallo,
in Wuppertal gibt es mit der Schwebebahn immerhin noch ein leistungsfähiges, vom MIV vollkommen unabhängiges Bahnsystem, das komplett erneuert wurde. Hiermit wird ein großer Teil des gesamten ÖPNV erbracht. Eine geplante Seilbahn zur Uni und weiter bis Küllenhahn wurde per Bürgerentscheid abgelehnt. Weitere Ansätze für eine Straßenbahn oder ähnliches gibt es in Wuppertal nicht, gab es die letzten 30 Jahre nicht und wird es meiner Einschätzung nach auch in den kommenden Jahren nicht geben.

Zum Problem werden aktuell eher die mittlerweile sehr unzuverlässigen Bahnlinien als S-Bahn, RB oder RE, die für tausende Pendler in die Richtungen Düsseldorf, Köln, Essen, Remscheid/Solingen und Hagen notwendig sind und immer wieder geplant und ungeplant ausfallen.

Gruß und schönen Tag noch.
Bahn4Future schrieb:
Dann muss man sich eben mit anderen Städten zusammentun um die Wiederaufbaukosten gering zu halten, Hagen liegt in einer langgestreckten Metropolregion von Hemer bis ins Bergische Städtedreieck.

Hagens direkte Nachbarstadt Iserlohn ist fast eine Großstadt. In märkischen Kreis denkt man darüber nach die Bahnstrecke Iserlohn-Hemer wiederaufzubauen, nur macht es wirklich Sinn Unsummen an Geld in Tunnel zwischen Iserlohn Ost und Hemer zu versenken, wenn man die Strecke nach BoStrab billiger haben kann?

Vielleicht sollte man auch mal über radikale Lösungen nachdenken wie z.b. die Degradierung der A46 zur Bundesstraße um die beiden Richtungsfahrbahnen auf Kosten des Standstreifens nach außen verschieben zu können und in der Mitte eine leistungsfähige Schnellstraßenbahn von Hagener Landgericht bis zur Abfahrt Iserlohn Zentrum. Von da aus zum Iserlohner Bahnhof, durch das Stadtzentrum und entlang der Westfalenstraße bis nach Hemer Mitte. Zusätzlich einen Abzweig nach Hohenlimburg Bahnhof für die Feinerschließung Hohenlimburgs. Der Schaden für Autofahrer wäre gering, es gäbe dann halt ein Tempolimit 100 und kein Standstreifen mehr, bliebe aber bei 2 Fahrspuren pro Richtung.
Ja, allerdings ist die jetzige Planung selten dämlich gemacht. In Oberhausen wählte man bei der Wiedereinführung der Straßenbahn sinnvollerweise die Meterspur, um eine Kompatibilität mit dem direkt angrenzenden Mülheimer Netz sowie den Netzen von EVAG und BOGESTRA zu gewährleisten. In Hagen hat man diese Weitsicht nicht, sondern klammert sich an: "Neue Netze werden nur in Normalspur geplant und basta." - anstatt auf regionale Besonderheiten wie auch benachbarte Netze zu achten.

Die jetzige Hagener Planung mit einer niederflurigen Normalspurbahn ist aber allenfalls noch mit der Dortmunder Stammstrecke III (U43, U44) kompatibel - die aber sehr weit entfernt von möglichen Verknüpfungspunkten mit dem Netz von DSW21 liegen.
(Es gab zwar auch mal Planungen, die U49 über die Volmetalbahn nach Hagen zu verlängern, jedoch sind diese aktuell wohl kein Thema mehr.)

Das zweite Netz, was noch halbwegs in der Nähe liegt, ist die BOGESTRA. Hier wäre eine Verknüpfung über Witten-Bommern - Wengern Ost - Wetter - Herdecke - Hagen möglich und verkehrlich zumindest im Abschnitt Wetter - Hagen auch sinnvoll.

Leider verbaut man sich mit dem Normalspurwahn diese interessante Möglichkeit.

Die Schnellstraßenbahn im Mittelstreifen der A46 kann man auch mit einer Ausnahmegenehmigung von der Autobahn GmbH des Bundes lösen, die A40 in Essen hat ja an einigen Stellen auch keinen Standstreifen.
Die Frage ist aber, was diese Strecke betrieblich bringt: Die A46 führt am nördlichen Rand der Bebauung entlang und schneller Schienenverkehr ist bereits vorhanden in Form der parallelen Eisenbahnstrecke. Hier halte ich eine Führung im Zuge der B7/Iserlohner Str./Hagener Str. für sinnvoller, da du damit deutlich mehr Leute anbindest.

Gruß,

Lukas
Ist es nicht völlig egal, in welcher Spurweite keine Straßenbahn gebaut wird? ;-)
Genau so siehts aus :-/
Eine stadtbahnmäßige Verlängerung Dortmund-Hagen auf der Volmetalbahn ist nur deshalb vom Tisch, weil ebendiese Eisenbahn als solche erhalten bleibt und (hoffentlich weiter) modernisiert wurde/wird.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:12:01:22:56:34.

Re: Schnellstraßenbahn mit Iserlohn in Mitte der A46

geschrieben von: SVT_137

Datum: 02.12.22 06:48

Lukas Gremer schrieb:
Ja, allerdings ist die jetzige Planung selten dämlich gemacht. In Oberhausen wählte man bei der Wiedereinführung der Straßenbahn sinnvollerweise die Meterspur, um eine Kompatibilität mit dem direkt angrenzenden Mülheimer Netz sowie den Netzen von EVAG und BOGESTRA zu gewährleisten. In Hagen hat man diese Weitsicht nicht, sondern klammert sich an: "Neue Netze werden nur in Normalspur geplant und basta." - anstatt auf regionale Besonderheiten wie auch benachbarte Netze zu achten.

Die jetzige Hagener Planung mit einer niederflurigen Normalspurbahn ist aber allenfalls noch mit der Dortmunder Stammstrecke III (U43, U44) kompatibel - die aber sehr weit entfernt von möglichen Verknüpfungspunkten mit dem Netz von DSW21 liegen.
(Es gab zwar auch mal Planungen, die U49 über die Volmetalbahn nach Hagen zu verlängern, jedoch sind diese aktuell wohl kein Thema mehr.)

Das zweite Netz, was noch halbwegs in der Nähe liegt, ist die BOGESTRA. Hier wäre eine Verknüpfung über Witten-Bommern - Wengern Ost - Wetter - Herdecke - Hagen möglich und verkehrlich zumindest im Abschnitt Wetter - Hagen auch sinnvoll.

Leider verbaut man sich mit dem Normalspurwahn diese interessante Möglichkeit.

Die Schnellstraßenbahn im Mittelstreifen der A46 kann man auch mit einer Ausnahmegenehmigung von der Autobahn GmbH des Bundes lösen, die A40 in Essen hat ja an einigen Stellen auch keinen Standstreifen.
Die Frage ist aber, was diese Strecke betrieblich bringt: Die A46 führt am nördlichen Rand der Bebauung entlang und schneller Schienenverkehr ist bereits vorhanden in Form der parallelen Eisenbahnstrecke. Hier halte ich eine Führung im Zuge der B7/Iserlohner Str./Hagener Str. für sinnvoller, da du damit deutlich mehr Leute anbindest.

Gruß,

Lukas
Für ein neues Hagener Straßenbahnsystem halte ich auch die Variante "Normalspur - Niederflur" für am sinnvollsten und zwar in allererster Linie aus dem Grund, weil sich dadurch am einfachsten zumindest die potenzielle Möglichkeit ergeben würde, das Netz irgendwann auch als Regionalstadtbahn weiter zu entwickeln. Gerade dies wäre aus Hagener Sicht anzustreben, um die Stadt mit dem Umland wie Märkischer Kreis, Ennepe-Ruhr-Kreis oder auch Kreis Unna zu vernetzen. Weiterhin bestünde tatsächlich evtl. die Möglichkeit einer Verbindung mit dem Dortmunder Normalspurnetz, was in dem Fall allerdings hochflurig ist sowie der Bochumer U35 über den Bereich Witten / Herbede / RuhrUni. Die Ruhr-Uni ist ein von Hagen stark nachgefragtes Ziel.

Würde man ein neues Meterspursystem wählen, wäre der einzige Anknüpfungspunkt in der Nähe Witten. Sicherlich sollte auch ein Ausbau des Wittener Meterspurnetz angestrebt werden und zwar mindestens nachBommern, Herbede und Annen. Aber dass man dann aus Hagen die alte Linie in Meterspur wieder aufbaut über Wetter und Wengern und dann in Bommern die Netze verbindet - wie ja ursprünglich mal geplant - sehe ich derzeit nicht wirklich. Was ich mir durchaus vorstellen könnte wäre ein meterspuriger Museumsbetrieb innerhalb Hagens z.B. vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt und Eilpe zum Freilichtmuseum. Das könnte bei einem neuen Netz auch dreischienig gelöst werden. Zumindest in Stuttgart geht soetwas. Allerdings hat sich das Freilichtmuseum für den internen Verkehr nun erstmal für eine gleislose "Wegebahn" entschieden. Eine Straßenbahn / Kleinbahn wäre thematisch deutlich passender gewesen.

Zur Führung in den Hagener Osten:
Das ist einer der anspruchsvolleren Korridore. Die Führung über die B7 (Remberg) - warum die an der Stelle noch Bundesstraße ist, während sie in Haspe nun L700 ist muss man auch nicht verstehen - wäre auf jeden Fall von der Erschließung her bis in den Bereich Eppenhausen / Boloh sinnvoll. Weil die Busse schon jetzt größtenteils an Kap-Haltestellen halten wäre dies eine klassische Straßenbahn in straßenbündiger Lage. Sehe ich unkritisch auch wenn die Politik das z.T. kritisch sieht. Aber wie dann weiter nach Hohenlimburg / Elsey?

Die Führung in Mittellage oder Seitenlage zur A46 finde ich ebenfalls sehr spannend. Man würde das Landgericht mit Gerichtsviertel gut erschließen. Es gibt dort auch 3 Fußgängerbrücken, an denen z.T. Haltepunkte errichtet werden könnten. Allerdings würde ich diese Strecke dann einerseits zur Anbindung der FernUni (und geplanten neuen FH auf dem Campus) nutzen und am liebsten dann weiter in Richtung Halden / Lennetal führen. Dort wäre dann entweder erstmal Ende und ein guter Verknüpfungspunkt für Busse, die das größte Industrie- und Gewerbegebiet sowie die umliegenden kleinen Stadtteile wie Garenfeld, Berchum oder Fley fein erschließen oder aber man stellt eine Verknüpfung zur DB her und würde als RegioTram dann die Lenneschiene nach Norden (Fley - Kabel) und Süden (Hohenlimburg - Iserlohn - Hemer / Altena - Werdohl - Plettenberg) fahren. So eine RegioTram in Richtung Lenneschiene könnte man auch an eine Remberg-Achse hängen. Hängt auch etwas davon ab, wo am schneller zwischen Hagen und Hohenlimburg unterwegs ist.

Re: [HA] Mal wieder Pro Straßenbahn für Hagen

geschrieben von: SVT_137

Datum: 02.12.22 07:02

Barmer Bergbahn schrieb:
in Wuppertal gibt es mit der Schwebebahn immerhin noch ein leistungsfähiges, vom MIV vollkommen unabhängiges Bahnsystem, das komplett erneuert wurde. Hiermit wird ein großer Teil des gesamten ÖPNV erbracht. Eine geplante Seilbahn zur Uni und weiter bis Küllenhahn wurde per Bürgerentscheid abgelehnt. Weitere Ansätze für eine Straßenbahn oder ähnliches gibt es in Wuppertal nicht, gab es die letzten 30 Jahre nicht und wird es meiner Einschätzung nach auch in den kommenden Jahren nicht geben.

Zum Problem werden aktuell eher die mittlerweile sehr unzuverlässigen Bahnlinien als S-Bahn, RB oder RE, die für tausende Pendler in die Richtungen Düsseldorf, Köln, Essen, Remscheid/Solingen und Hagen notwendig sind und immer wieder geplant und ungeplant ausfallen.

Gruß und schönen Tag noch.
Wuppertal ist aus Hagener Sicht wirklich schwierig :-) Es wird zwar manchmal gesagt "Wuppertal braucht keine Straßenbahn, es gibt ja die Schwebebahn" aber dies ist Unsinn. Die Schwebebahn hat eine Länge von 13 km. Das Wuppertaler Straßenbahnnetz hatte mal eine maximale Ausdehnung von 175 km. Das heißt, dass selbst bei angeblich nicht gewünschtem Parallelverkehr noch 162 km nicht mehr mit der Schiene erschlossene Strecke fehlen wo eben heute keine Schwebebahn fährt.

Natürlich war das Rest-Netz vor allen in Ost-West-Richtung orientiert und damit irgendwie parallel zur Schwebebahn. Wenn das aber ein Problem wäre, dürften dort heute auch keine Busse fahren. Das tun sie aber und zwar aus gutem Grund. Zur Feinerschließung und Einbindung von Strecken von Bereichen außerhalb der Schwebebahn. An einigen Stellen sieht man noch in Mittellage den ehemaligen Gleiskörper, der heute begrünt ist und niemandem etwas bringt weil er in Mittellage einer Hauptstraße liegt. Gleichzeitig gibt es dann an den Rändern zusätzliche Busspuren. Welch eine Planung!

Soviel zur Vergangenheit. Trotzdem bin ich überzeugt, dass auch Wuppertal ein leistungsfähiges Straßenbahnsystem haben sollte. Ich denke da vor allem an die Nord-Süd Korridore (Dönberg - Elberfeld - Uni/Cronenberg), Oberbarmen - Wichlinghausen, Elberfeld - Katernberg/Eckbusch, Barmen/Elberfeld - Ronsdorf. Dies beinhaltet natürlich auch eine leistungsstarke Talachse parallel zur Schewebebahn. Dies empfinge ich jedoch nicht als Nachteil sondern eher als Vorteil und Entlastung. Auch Strecken nach Schwelm / Ennepetal wären sinnvoll. Das alte Netz hatte diese enorme Größe natürlich auch durch die langen Strecken nach Neviges, Werden, Steele und Hattingen sowie Remscheid und Solingen. Ob speziell diese nördlichen Strecken noch sinnvoll wären sei einmal dahin gestellt. Da liefe vieles parallel zur S9 durch dünne Besiedlung. Velbert Zentrum könnte allerdings schon ein sinnvolles Ziel sein. Auch Remscheid und Solingen. Ich habe auch mal irgendwo gelesen/gehört, dass die Straßenbahnen früher besser im Schnee nach Cronenberg kamen als heute die Busse. Alles in allem spannend und ich hoffe dass es in Wuppertal auch einmal konkreter wird mit solchen Planungen.
Lukas Gremer schrieb:
Die Schnellstraßenbahn im Mittelstreifen der A46 kann man auch mit einer Ausnahmegenehmigung von der Autobahn GmbH des Bundes lösen, die A40 in Essen hat ja an einigen Stellen auch keinen Standstreifen.

Wo aber auch keine Straßenbahn wieder aufgebaut werden darf, weil sie den Rettungshubschrauber behindern würde.

Gruß,
Andre Joost

Re: [HA] Mal wieder Pro Straßenbahn für Hagen

geschrieben von: Cityrunner

Datum: 02.12.22 07:52

An Beispiel von Hagen sieht man, dass es sich rächt, wenn man ein Verkehrssystem abschafft.

Nun hat man das Problem, wenn man sich für die Rückkehr einer Straßenbahn in Hagen entscheidet, dass dies viel Geld kostet. Man braucht Fahrzeuge, Gleise, Oberleitungen und auch die Straßen müssten dafür umgebaut werden. All das kostet Geld und das hat Hagen nicht.

Eine Straßenbahn würde sich sicherlich in Hagen lohnen. Möglich wäre ein Netz aus 3 bis 4 Linien. Stadtteile wie Boele Haspe Eilpe und Hohenlimburg sollten angebunden werden. Bei Vorhalle bin ich mir da nicht so sicher. Ggf sogar bis nach Herdecke oder Wetter wäre möglich.
Lukas Gremer schrieb:
In Hagen hat man diese Weitsicht nicht, sondern klammert sich an: "Neue Netze werden nur in Normalspur geplant und basta." - anstatt auf regionale Besonderheiten wie auch benachbarte Netze zu achten.
Eine niederflurige Normalspurbahn ist im Hagener Raum gerade wegen der Möglichkeit einer Regiotram interessant, es ermöglicht die Mitbenutzung von EBO Strecken ohne Hochbahnsteige ins Lichtraumprofil von Eisenbahnwagen ragen. Dadurch kann z.b. ein RE auf der Strecke fahren und schnelle Anbindungen ermöglichen während die RT die Feinerschließung übernimmt.

Zitat
Die Schnellstraßenbahn im Mittelstreifen der A46 kann man auch mit einer Ausnahmegenehmigung von der Autobahn GmbH des Bundes lösen, die A40 in Essen hat ja an einigen Stellen auch keinen Standstreifen.
Die Frage ist aber, was diese Strecke betrieblich bringt: Die A46 führt am nördlichen Rand der Bebauung entlang und schneller Schienenverkehr ist bereits vorhanden in Form der parallelen Eisenbahnstrecke. Hier halte ich eine Führung im Zuge der B7/Iserlohner Str./Hagener Str. für sinnvoller, da du damit deutlich mehr Leute anbindest.
Ist allerdings die Frage wie hoch der Aufwand wäre das irgendwie durchgesetzt zu bekommen, in Essen sind die abmontierten Oberleitungsmasten ja mit ein Grund warum der Spurbus nicht wieder durch eine Straßenbahn ersetzt wurde.

Wie man nach Iserlohn kommt ist aber eigentlich egal, nur würde sich Iserlohn wegen den nach EBO extremen Kosten eines Wiederaufbaus nach Hemer anbieten. Wenn Iserlohn und Hemer für weniger Geld eine Straßenbahn haben können, warum nicht das nehmen, immerhin bilden beide Stäste ein langgestrecktes Siedlungsgebiet mit etwa 120.000 Einwohnern? Die vorhandene Bahnstrecke nach Iserlohn ist perfekt für die schnelle Anbindung ans Ruhrgebiet, das kann die Regiotram auch als Schnellstraßenbahn nicht leisten.

Zitat
Die jetzige Hagener Planung mit einer niederflurigen Normalspurbahn ist aber allenfalls noch mit der Dortmunder Stammstrecke III (U43, U44) kompatibel - die aber sehr weit entfernt von möglichen Verknüpfungspunkten mit dem Netz von DSW21 liegen.
(Es gab zwar auch mal Planungen, die U49 über die Volmetalbahn nach Hagen zu verlängern, jedoch sind diese aktuell wohl kein Thema mehr.)
Es bliebe noch ein Szenario in der eine Anbindung nach Dortmund sinnvoll wäre und zwar wenn Dortmund die Hörder Kreisbahn wiederaufbaut sprich die Buslinie 440 in eine Straßenbahn umwandelt. In diesem Fall könnte eine RE mit BEMUs von Lüdenscheid aus, die nicht an jedem Haltepunkt hält sich mit einer halbstündigen RT Hagen-Hörde abwechseln. Evtl ließe sich dann auch ein Kompromiss bezüglich der Barrierefreiheit aushandeln, dass als zusätzliche Leistung noch eine Hochflurstadtbahn mit Klapptrittstufen bis Löttringhausen angeboten wird. EBO ist ja von der Barrierefreiheitspflicht ausgenommen, der Hagener RT würde ein barrierefreies Grundangebot bieten und in diesem Ausnahmefall gäbe es wirklich gute Gründe keine Hochbahnsteige zu bauen.
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