Am gestrigen Montag, den 08.08.2022 begab ich mich bei bestem Wetter nach Dortmund. Tatsächlich war Dortmund die einzige Großstadt NRWs mit Straßenbahn/Stadtbahnverkehr in der ich noch nicht war, und dementsprechend war DSW21 nun auch der letzte Betrieb, der mir noch in der Sammlung gefehlt hatte. Mit dem gestrigen Tag schloss ich also eine bedeutsame Reihe ab und habe nun tatsächlich alle Betriebe NRWs aufgesucht!
Los ging es am Morgen zunächst mit dem B80 356 an die U47 zu der Strecke nach Aplerbeck. Den ersten kurzen Zwischenhalt legte ich an der Haltestelle Lübkestraße, die aber nicht ganz fotogen war, wie ich feststellte, nachdem ich ausstieg. Auf dem nächsten Kurs unterwegs, erreicht B80 360 die Haltestelle Lübkestraße und wird in dem Moment abgefangen.
Interessant fand ich so manche Sitzbestühlungen in den Wagen, wo man die Uneinheitlichkeit direkt erkennen konnte:
Nun zu den TOP-Aufnahmen des Tages:
Als Straßenbahnfotograf fotografiere ich vor allem gerne auf "straßengebundenen" Strecken. Die Strecke der U47 in Aplerbeck, zwischen den Haltestellen Alleestraße und Aplerbeck ist eine solche, weswegen ich hierhin auch geplant und zum Zeitpunkt des besten Sonnenstandes gefahren bin.
Diese Planung hat sich gelohnt, denn es entstanden einige sehr schöne Bilder - und die vielen schönen Einfamilienhäuser haben es mir schon angetan.
Auf der Marsbruchstraße verkehrt B80 358 auf dem nächsten Kurs der U47 nach Aplerbeck und konnte zwischen den Haltestellen Alleestraße und Westendorfstraße bei schönen Farben abgelichtet werden.
Wenige Meter weiter, kurz vor der Haltestelle Westendorfstraße, wurde der nächste B80 mit dem Wagen 344 eingefangen. Auf der U47 waren Solo-B80 zumindest gestern mehr oder weniger üblich.
Etwas knapper und schwieriger zu fotografieren wurde es nahe der Endhaltestelle Aplerbeck. Beim 352 hat es knapp gepasst, aber die Kameraeinstellung war nicht mehr auf die Optimalste eingestellt. Hier ist die Bahn aber nicht nur straßengebunden, sondern teilt sich sogar mit dem MIV - eher selten zu sehen in Dortmund.
Daher war mir das Fotomotiv wert noch einmal zehn Minuten draufzulegen und ein Foto mit mehr Umfeld zu machen. Dies gelang mit dem nächsten Kurs, bestückt mit B80 347, tatsächlich auch besser - wäre das Auto rechts noch ein paar Millisekunden später angefahren, wärs noch besser gewesen.
Ich lief wieder zurück und sind nun an der Haltestelle Schürbankstraße. Hier einmal ein "Bahnsteigbild" aus der Ferne - wo 362 am Bahnsteig Schürbankstraße hält. So also nicht nur ausschließlich Straßengebundenes, denn schließlich ist die U74 meiner Meinung nach auch eher eine Stadtbahn, als eine Straßenbahn, wobei man die Begriffe Straßenbahn, Stadtbahn und U-Bahn sehr weit fassen kann und gefühlt jeder eine eigene Definition für diese "Kategorien" hat - obwohl, ist ja auch eigentlich voll irrelevant ;)
Und dieses Motiv kam mir irgendwie bekannt vor, so wollte ich das gleich auch mal umsetzen - das Häuschen links schafft nämlich schon Dorfcharakter.
Selbiger Wagen, nur kurz nach der Abfahrt der Haltestelle Schürbankstraße.
Nochmal zurück zur Haltestelle Westendorfstraße, wo hier auf dem straßenbnündigen Abschnitt der letzte B80 nach Aplerbeck aufgenommen wurde - mit Tw 346.
Zwischen Kohlgartenstraße und Hauptfriedhof fährt die U47 durchgehend mittig auf der viel befahrenen B1, weswegen das Fotografieren hier nicht sonderbar einfach zu machen ist. Die B1 war ich 2016 selber mal im Auto gefahren, als mein Vater mich damals zum Bundeswettbewerb nach Kassel fuhr - gefühlt ist sie schon zu einem Ersatz der Autobahn geworden, welche die Fahrer von der A40 aus Essen zur A44 nach Kassel weiterführt.
An der Haltestelle Stadtkrone Ost gab es jedoch eine Überführung über die B1, von der man die Fotos machen konnte. Zwar hat die Brücke schon gewackelt, als noch eine ca. 70 kg schwere Dame gelaufen ist, was ich schon ein wenig beängstigend für eine solche Brücke über einer solchen vielbefahrenen Straße fand (und ob solche Fußgängerbrücken regelmäßig gewartet werden wie bei den Autobahnbrücken, bei denen die Schäden ja auch erst so spät erkannt werden, dass so ein Chaos wie die A45 überhaupt möglich wird...?)
Dafür, und noch bevor die Brücke abstürzt, bekam ich hier seltenerweise mal auch eine Doppeltraktion auf der U47 vor Gesicht. Angeführt von 309, konnte diese Doppeltraktion also an der Haltestelle Stadtkrone Ost nun aus einer Perspektive von oben fotografiert werden. Hinten übrigens zu sehen wohl der Florianturm vom Westfalenpark Dortmund.
Auch eine Fahrschule war unterwegs. Leider kam sie genau dann, als ich gerade die Treppe runterlief - ein anständigeres Foto entstand daher nicht.
Aber dafür ein besonders guter Blick auf den Dach des Wagens - nämlich, dass dieser kaum technologisiert ist, ganz im Gegenzug zu den neuen Niederflurbahnen, welche die ganze Technik oben auf dem Dach haben!
Ein paar Fotos im Tunnel mussten auch sein, schließlich ist es ja (zum Teil) auch eine U-Bahn in Dortmund!
B80 353 befand sich auf der U45 im Einsatz und wurde an der Haltestelle Kampstraße aufgenommen.
In die Gegenrichtung 345:
Dann ging es mit der U41 nun zum nördlichsten Ende des Streckennetzes und unbewusst der Tatsache, dass ich sogar aus Dortmund rausgefahren bin und mich nun in Lünen befand!
Nahe der Endstelle der U41, zwischen der Endstelle Brambauer Verkehrshof und Brambauer Krankenhaus entstand eine Aufnahme, auf die ich besonders stolz sein kann.
Eine Doppeltraktion, angeführt von Tw 311, konnte auf der vielbefahrenen Brechtener Straße genau zwischen einer Lücke zweier Autos fotografiert werden. Da musste ich eine große Portion Glück haben, dass diese Aufnahme so geklappt hat. Und schließlich war ich dann auch nur für diese eine Aufnahme da, und anschließend ging es ein ganzes Stückchen der U41 wieder zurück - der 20-Minuten-Takt hinter Brechten Zentrum war für einen Halbtagesfotografen schon ein wenig zu wenig Angebot.
Vorher entstand aber noch ein Schnappschuss an der Haltestelle Brechten Zentrum.
An der Haltestelle Grävingholz ausgestiegen, entstand mal eine Impression in das Gegenlicht. Selbst in Dortmund, mitten im Ruhrgebiet, waren mehr Berge zu sehen und mehr Steigungen zu erleben als im Flachland Krefeld.
Diese Impression mit Tw 342 in Richtung Brambauer, fand ich schon ganz schön aufzunehmen:
Nahe der Bushaltestelle Forsthausstraße, d.h. zwischen Externberg und Amtsstraße, entstand nun die nächste Aufnahme einer U41 Richtung Hörde.
Die Werbewagen der DSW21 wie den 327 fand ich ehrlich gesagt nicht ganz so prickelnd, als Werbewagen manch anderer Betriebe, aber ein schönes Foto ist trotzdem auch mit dieser Traktion entstanden.
Was auf der U47 die Doppeltraktionen waren, war es auf der U41 die Solowagen - die waren hier deutlich seltener. Aber mit B80 357 verkehrte auch ein Solo-Schmuckstück auf der U41.
Farblich fand ich, dass gerade seine Schürze schon ziemlich viel Farbe abbekommen fand - gerade wenn man diese Foto z. B. mit dem des 334 vergleicht.
Aufgenommen wurde er kurz nach dem Verlassen der Haltestelle Amtsstraße in Fahrtrichtung Hörde.
Auch den Werbewagen 319 fand ich nicht wesentlich besser als der 327, und kam mir auch ein wenig unvorbereitet. In etwa der Haltestelle Güterstraße konnte aber auch diese aufgenommen werden:
Tatsächlich war ich dann von Grävingholz bis Fredenbaum gelaufen - hat mir schon ein paar Tausend Schritte gebracht. Ab Fredenbaum ging es mit der U45 dann entspannt in den Tunnel.
Der Innenraum war schön leer - bot sich für ein paar Innenraumaufnahmen.
Dann wollte ich eigentlich noch mit der U42 nach Hombruch. Entschied mich aber spontan, einen zuletzt in Italien auf dem Kompositionskurs kennengelernten Freund zu besuchen, der nahe der Haltestelle Kreuzstraße wohnt. Also stieg ich, wie man an der Anzeige sieht, um 13:40 Uhr an der zugegeben ziemlich düsteren Haltestelle Kreuzstraße aus, machte ein Foto von der 304...
... und verbrachte dann außerplanmäßig doch ein wenig mehr Zeit bei dem Freund als ich dachte, sodass es fast schon 18 Uhr gewesen war. Was mir aber gut tat und auch mindestens genauso viel Spaß machte. Und Stadtbahn fotografieren kann man irgendwie dann doch immer, einen Freund treffen nicht immer.
Eine Weiterführung des Fotografierens nach Hombruch wurde also abgebrochen, zumal die Sonne kaum noch optimal stand. Stattdessen entschied ich mich, nun den Weg nach Witten zu befahren. Auf dem Weg zurück zum Hauptbahnhof, entstand nochmal an der Haltestelle Stadtgarten die Aufnahme des B80 307 auf der U42, der mich von der Kreuzstraße bis zum Stadtgarten gebracht hatte.
Damit habe ich leider keinen ex Bonner erwischt. Irgendwie hatte ich mir eingebildet, dass die Wagen 301-310 die ex Bonner sind, und hatte mich gefreut, gleich drei von ihnen (304, 307 und 309 auf der U47) erwischt zu haben - aber nein, wie ich später zuhause erfahren habe, waren die Wagen 401-410 die ex Bonner. Ich hatte mich nämlich schon gefragt, was denn der Unterschied zwischen den ex Bonnern und den Dortmundern ist, denn 301-310 sahen absolut identisch aus zu den Fahrzeugen ab 311 (abgesehen davon, dass manche Fahrzeuge wie 309 noch runde Scheinwerfer hatten, aber das hatten auch die Wagen 311ff.)
Ich hatte da zuletzt an der Kreuzstraße noch einen Kurs auf der U42 abgewartet, aber letztendlich kam eben dann doch "nur" ein Dortmunder.
Damit endet mein Fotobericht zu meinem ja, nun aus der geplanten Ganztages- eine knapp vierstündige Halbtagestour durch Dortmund. Auch die "Straßenbahnlinien" U43 und U44 habe ich nicht mehr geschafft zu fotografieren. Wird aber sicherlich irgendwann noch einmal nachgeholt, die Bombardier-Niederflurbahnen werden ja aber auch noch sicherlich länger fahren als die B80, weswegen das auch in meiner Prioritätenliste noch weit unter den B80 stand.
Im sofortigen Anschluss kommt noch ein kurzer Bildbericht aus Bochum/Witten, wohin ich dann am Abend noch hinfuhr - nämlich zu der "neuen" 309/310 von Langendreer nach Witten.
Euch eine schöne Woche,
Ryokan
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:08:09:21:59:04.