Moin
Wie ich gerade sah, gibt es schon zwei Beiträge zu diesem Thema, aber da ich schon alle Bilder leicht bearbeitet und hochgeladen hatte, wollte ich ebenfalls meinen
Senf dazugeben. In der Vergangenheit hatte ich schon zweimal einen längeren Bilderbogen zu einer Verschrottung angefertigt, und die Resonanz war recht positiv,
daher wollte ich es heute wieder versuchen.
HINWEIS: Es wird hier recht viele Bilder geben, die sich recht ähnlich sind. Also bitte jetzt den Beitrag verlassen statt anschließend zu nörgeln!
So, dann kann es ja losgehen:
Gestern durfte sich 110 463 noch recht intakt die Sonne auf ihr Blechkleid scheinen lassen.
Als ich heute um 11:40 aufkreuzte, waren Dach und Seitenwände schon ab, und die meisten Aufbauten aus dem Maschinenraum "ausgebaut" worden.
Wie man sieht, ist der Rahmen schon seitlich zerschnitten. Als nächstes wurde der Schneidbrenner an den Sandkästen angesetzt...
...die bald darauf ihren Inhalt auf den Boden streuten. Offenbar werden die Halterungen dann von innen heraus durchtrennt...
...wobei sich die Teile widerspenstig festhielten, da half auch kein Treten. ;) Der Kasten überlebte später auch den Radlader.
Weiter ging es der Reihe nach...
...und bald wuchsen kleine Sandhäufchen um die Lok.
Dann machte sich der Greifer am hinteren Führerstand zu schaffen...
...und sorgt dabei für den nötigen Durchblick.
In Stücken wird so der Aufbau abgetragen, sei es die Tür...
...oder gleich das ganze Fahrerpult.
Na, wer findet das Schaltrad?
Es ergaben sich auch zum Teil kuriose Motive, wie etwa das Sinnbild der DB...
...oder zwei Leuchten von zwei unterschiedlichen Enden der Lok. ;)
Führerstand 1 ist somit Geschichte, Nr. 2 erfreut uns noch eine Weile mit ihrer formschönen Bügelfalte...
...bis es auch hier hart auf hart kommt.
Es erinnerte fast an einen Kampf, und die Lok war erst nicht kleinzukriegen. Sie kippte auf ihrer Federung hin und her, während der Greifer am Blech rupfte,
rollte teilweise auch ein Stück auf dem Gleis zurück, bis Goliath am Ende doch siegte.
Danach ging es schnell, die Türen...
...sowie die gesamte Front lösten sich wie Alufolie vom Rahmen.
Manometer und Bremsventile verlassen das sinkende Schiff...
...und landen nebenan. Aus Lok mach Schrott!
Viel bleibt nicht mehr von 110 463.
Und während das Trafoöl langsam abgelassen wird...
...kehr zunächst Ruhe ins Schlachtfeld ein.
Zwar weniger beeindruckend als der Motor so mancher Diesellok, aber für die elektrische Fraktion ebenso wichtig. Und wann sieht man den Trafo schonmal so offen wie hier?
Während der Pause fuhr ich etwas umher. Wie in einem anderen Beitrag schon geschrieben wurde, steht aktuell eine Nohab bei Plasser vor der Halle, hinter 203 841.
Und die zukünftigen Bender-Kandidaten kamen auch mal am Gelände vorbei.
Auf dem Gelände selbst wurde nun der Rahmen zerlegt, und ganz kurz konnte man beide Nummern auf dem selben Foto verewigen.
Und wann sieht man sonst schon die Drehzapfen ohne den Rest vom Rahmen?
Die Verschrottung geht langsam zu Ende, die Drehgestelle werden zerschnitten...
...das Öl aus der Kastenabstützung abgeschöpft...
...und der Rest mit dem Inhalt der Sandkästen gebunden.
Länger will ich das ganze nicht ziehen, daher hier das letzte Bild der einstigen 110 463, die um diese Uhrzeit wohl schon auf diverse Container verteilt dem
Rohstoffkreislauf rückgeführt wurde.
Ich hoffe, dass der Beitrag gefallen hat. Grüße auch an die getroffenen Fotokollegen!
Hier noch mein persönliches Abschiedsbild, aufgenommen am 22.12.2010. 110 463 wartet im Duisburger Hauptbahnhof auf die Abfahrt in Richtung Wesel, während ein weiterer Fotograf die Maschine bewundert.
EDIT: Der Fotograf entpuppte sich als DSO-Nutzer "Sollingbahn". :)
In meinem
Abschiedsvideo zur Baureihe kommt sie auch vor, einmal bei 2:18 und kurz vor Ende bei 8:59.
Wünsch euch noch eine schöne Restwoche!
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2012:03:07:19:48:37.