Es gibt drei Gründe:
Das Neue ist schon halb fertig,
Das Alte ist noch halb vorhanden, und:
Der Stuttgarter Hbf wird in diesen Tagen 100 Jahre alt!
Das hat mich dazu bewogen, eine kleine Doku zu den Umbauten zu erstellen und mich mit der Materie zu befassen,
WAS in Stuttgart eigentlich
WIE umgebaut wird, um vielleicht zu einem
WARUM zu kommen . . .
Die Galerie dazu umfaßt 50 Bilder, was hier den Rahmen sprengen würde, daher hier eine Auswahl,
die sich an Alle richtet, die sich noch nicht mit dem Umbau beschäftigen konnten und schon lange nicht mehr in Stuttgart waren, also . . .
Bitte sehr:
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Ende Oktober wird der Stuttgarter Hbf 100 Jahre alt.
Das allerdings ist ihm auch anzusehen, er ist "um" und fertig wie der Duisburger Bahnhof
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Zum Neubau, dem Umbau und Hintergründen zu S21 gibt es einen Infoturm am Stuttgarter Hbf, den ich besucht habe: Die Veröffentlichung von Bildern daraus sei hilfreich und "natürlich" genehmigt, da jede Werbung zum Thema von Vorteil sei:
Und in der Tat -› ICH zum Beispiel bin an diesem Tage vom radikalen Gegner zum Befürworter geworden, allerdings auf der Erkenntnis, daß Nichts mehr zu verhindern ist und alle Würfel längst gefallen sind. Tatsächlich aber ist der Plan in Suttgart städtebaulich interessant und weit zukunftsorientiert, keine Frage - Aber der neue "Bahnhof" ist keiner mehr, sondern eine funktionale Haltestelle (mehr ist auch nicht mehr erforderlich . . . )
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Der Beginn eines Rundumblickes von der Aussichtsterrasse:
Die Reste des alten Bahnhofes mit einer ÖBB 1216 nach Zürich
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Weiter nach links:
Der neue Abschluß der gekürzten Hallen, darunter ein neuer, provisorischer Querbahnsteig
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Weiter nach links:
Das Baufeld des neuen (unterirdischen) Bahnhofes, dessen Gleise später im rechten Winkel zu den bisherigen Gleisen verlaufen werden und aus mehreren Richtungen über Tunnelstrecken angeschlossen sind
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Weiter nach links: Der Bonatzbau kommt ins Sichtfeld - Er bleibt erhalten als Wahrzeichen
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Weiter nach links: Auch der Bonatzturm bleibt erhalten, wird aber (innen) modernisiert
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Die neue Oberfläche (Decke des Bahnhofes) wird getragen von 28 riesigen, 12 Meter hohen "Kelchen", die Tageslicht in die Gleisebene bringen sollen, die hier unten noch zu sehen ist, bis die Decke vollständig geschlossen sein wird. Die Hilfssützen zum Aufbau werden später wieder entfernt
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Weiter nach links:
Der Tatzelwurm ist die neue (provisorische) Fußgänger-Zuführung zu den Gleisen, der Blick geht nun nach Osten, wo unterhalb des sichtbaren riesigen Lichtschachtes die Tunnelstrecken des Zulaufes ankommen werden, dort beginnt (oder endet) der neue Bahnhof
EDIT: Fehler von mir, ich wollte Luftschacht schreiben, nicht Lichtschacht - jetzt wissen wir: Es ist ein Entrauchungsschacht
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Weiter nach links:
Die Trennmauer kommt ins Bild, die später den Bahnhof (rechts) vom Neubaugebiet (links) trennen wird: Hier wird zugeschüttet und neu überbaut
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Weiter nach links:
Der Blick geht nun wieder nördlich über das Areal, das demnächst dem Städtebau zur Verfügung stehen wird - und zwar OHNE Eisenbahn. Hinten verläßt gerade 112 024 mit einem Ersatzzug nach Tübingen den alten Stuttgarter Bahnhof, dessen Tage gezählt sind
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Ein Modell des Vorhabens zur Visualisierung des Endzustandes:
Der Blick geht von West nach Ost und liegt auf der Gleisachse der 8 Gleise vom neuen Bahnhof, der unterhalb der sichtbaren Kelche liegt. Der Bonatzbau rechts bleibt (und bekommt u.A. ein Hotel), der alte Bahnhof links ist verschwunden und neu überbaut
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Nun der Blick über das Modell von Ost nach West: Oberirdisch ist NICHTS mehr von einem Bahnhof zu sehen, aber die Gleise erhalten Tageslicht und sind aus mehreren Richtungen mit viel kürzeren Wegen als bisher erreichbar
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Der Schnitt genau durch das vorherige Bild 13:
Links der Bonatzbau, rechts neue Stadtviertel, unter der von Kelchen getragenen Decke acht Gleise, von denen die beiden äußeren offenbar Ortsgleise sein sollen. Einer der Eingänge (Glaskuppel links) führt direkt zu einer Zwischenebene, von der aus Treppen und Rolltreppen zu den Gleisen führen
Noch ein paar Eindrücke des alten Bahnhofes vom 13.09.22:
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Natürlich dürfen in Stuttgart NOCH (!) die 218er nicht fehlen, hier der 2013 mit 218 429 und 414,
neben dem Bonatzturm ist der (graue) "Infoturm" sichtbar, von dem die obigen Aufnahmen entstanden
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Diesmal nur Beifang: 112 024 mit einem Ersatzzug am kurzen Bahnsteig
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Und auch eine gepflegte 110 428 von Tobias Richter machte eine sehr gute Figur im alten Bahnhof und bekam viel Beachtung auch von Nicht-Bahnfreunden
Soviel dazu, zu einem Thema, das mich seit längerer Zeit reizte und nun umgesetzt werden konnte,
da (zumindest scheinbar) Halbzeit der Bauarbeiten ist und wo ALT und NEU noch nebeneinander zu sehen sind.
Alle bisher 50 Bilder der Doku mit weiteren Texten sind
HIER zu finden für die Interessierten.
Dank für Euer Interesse
Aber bei allem Lob war auch hier eine Kleinigkeit zu finden, die zu Kritik nötigt:
Es scheint überall so zu sein, daß NICHTS mehr getan wird, wenn ein Neubau sowieso ansteht . . .
Aber das hier ist schon krass:
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Eine mobile Rampe für Schwerbehinderte, also Rollstühle und E-Fahrstühle.
DEFEKT seit Februar. Und extra gekennzeichnet von einem eifrigen Mitarbeiter mit dem Datum,
und nun sind sieben Monate vergangen und das Ding steht immer noch nutzlos in der Gegend herum,
von allen Reisenden sichtbar mitten auf einem der Bahnsteige: DAS ist moderne Eisenbahn,
sorry, und bei allem Respekt = SO ein Anblick hat die Wirkung von Rhizinusöl . . .
Sehr schade, daß eigentlich positve Berichte über die Bahn immer wieder von Kleinigkeiten überlagert werden (müssen), die abgrundtief danebenliegen
4-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:09:18:10:05:17.