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 03/02 - Bild-Sichtungen 

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Hier zeigen wir aktuelle Sichtungsbilder, die nicht älter als eine Woche sind. Ältere und umfangreichere Bildbeiträge sowie Zusammenfassungen und Jahresrückblicke bitte in die Bildberichte einstellen. ACHTUNG: Dies ist NICHT das Fotoforum, Diskussionen über Bilder sind hier fehl am Platz!
Liebe Freunde,

vor mehr als 13 Monaten hatte ich >>darüber berichtet<<, dass aufgrund der Hochwasserfolgen im Volmetal der Holzverkehr ab Brügge (Westf) statt nach Hagen nunmehr über Köln abgefahren würde. Seit gestern ist auch diese Zeit zu Ende: in einer einzigen an Bräsigkeit nicht mehr zu überbietenden Aktion hat DB Netz es geschafft, gleich zwei benachbarte Kreisstädte, nämlich Lüdenscheid und Gummersbach, bis auf Weiteres vollständig vom Schienenverkehr abzukoppeln. Wegen einer Brückenbaustelle zwischen Dieringhausen und Gummersbach wird nämlich in Kürze auch der Weg Richtung Köln versperrt sein, und zwar bis mindestens Jahresende.

Gestern Abend fuhr somit in Brügge (Westf.) der letzte der Umleiter-Holzzüge Richtung Rhein ab, Ziel war diesmal Köln-Kalk Nord Rbf. Da die Leistung an sich wegen der nächtlichen Verkehrszeit wie üblich unfotografierbar war, begab ich mich am Nachmittag nach Brügge, um wenigstens noch ein Abschiedsbild der eingesetzten Triebfahrzeuge zu machen. Kurz danach wurde der Ausgangszug zusammenrangiert und in Gl. 4 bereitgestellt. Exakt um 22:58 Uhr leuchtete dann das Ks 1 auf, und befördert von 221 136 plus 212 279 verließ diese Leistung "zum letzten Mal" (berühmt-berüchtigte Floskel in Eisenbahnfreunde-Kreisen) das kleine Straßendorf im Volmetal.

Werft mit mir einen letzten Blick auf die drei Akteurinnen!

Bild 1 + 2: Am späten Nachmittag stehen 221 136, 212 279 (beide D-HEIN) und 265 003 (D-HFH) noch ruhend auf Gleis 22. Die beiden Bundesbahn-Damen hatten später noch schwer zu arbeiten.

https://am3pap003files.storage.live.com/y4m51tfnvgx-l4ezMbu5w1FrsdcDNGjpRJIBxX0uaNFR8WO6oFdZzjp5XNzTUSnGeoRQdyZ1ACK8DgUaPFbVuYn3yesXYj2XMkyrjDv0QnNcGhF_EQmk9NHe2MD9tIMMaglwzboIdPhlX4VZV6K1bTE1F4WSD_X6XYi1LxW5aWKQx5obCaIc6Xq7IRMdC75CDjO?width=2592&height=1728&cropmode=none

https://am3pap003files.storage.live.com/y4mb2FuSWjnRhLZSNRmx3IfkRC14SiVvBUILAbxRSSDs-8uj0r43aalmmSfylYSg1Zc55ciFXGUQYQo3vZ2luPckd7gvaWv-VeYNV_vbsCADTdMp9PcLGoCCzRM2KVVvUmx-YCMCRbCq7yZiaEc65XwbtL8MgBpVWqwx2NkpBw0jsRpe7qLovDNWuJH24_0L77D?width=2592&height=1728&cropmode=none

Immerhin besteht die Absicht, die Holzverladung in Brügge nochmals aufzunehmen, wenn die Strecke nach Hagen wieder befahrbar ist. Fragt mich nicht, wann das der Fall sein wird - die Meinungen der optimistischen Ankündigungen von DB Netz und der diversen Pessimisten gehen da ziemlich weit auseinander ...

Beste Grüße, und bis bald!
Thomas



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:09:09:21:49:42.
Ich danke allen Enthusiasten für die Berichterstattung über diese wirklich interessanten Züge in das schöne Brügge. Auch vor Ort wurden wir fast immer mit riesig großer Gastfreundschaft empfangen. Ein Verkehr, der wirklich Spaß gemacht hat, auch wenn es zeitweise sehr schwierig war und technisch auch sehr anspruchsvoll.

Bernd Heinrichmeyer
[www.saarmoselrail.de]

Danke für die Bilder (o.w.T)

geschrieben von: V200035

Datum: 10.09.22 08:05

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Gruß

V200035

Re: Danke für die Bilder

geschrieben von: Signal

Datum: 10.09.22 22:52

Die V200 blau ist eine ehemalige Lok der EPG, welche jetzt an HEIN verkauft wurde?
Gruß vom Signal



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2022:09:10:22:53:01.

Re: Brügge (Westf): Dank zurück!

geschrieben von: thomas-406

Datum: 11.09.22 09:27

Danke auch aus Sicht eines der "Enthusiasten" - ich denke stellvertretend auch für alle anderen lokalen Berichterstatter - für den stets entspannten und freundlichen Umgang zwischen Eisenbahnern und Fotofreunden. :-)
Das hat DB Netz ja wieder toll hinbekommen. Waren die Brückenarbeiten wirklich so notwendig und konnte man nicht warten bis die andere gesperrte Strecke wieder befahrbar ist?

Re: Brügge (Westf): Vorläufiges Ende des Holzverkehrs, Abschiedsfoto

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.09.22 10:46

215 122-3 schrieb:
Das hat DB Netz ja wieder toll hinbekommen. Waren die Brückenarbeiten wirklich so notwendig und konnte man nicht warten bis die andere gesperrte Strecke wieder befahrbar ist?

Guten Morgen,

Gegenfrage: Wie soll DB Netz Baustellen planen, Aufträge vergeben, Kosten einhalten und die Infrastruktur am Leben erhalten, wenn bei plötzlichen
Unwetterereignissen zusätzliche Störungen dazukommen und dann Ersatzstrecken ausfallen?
Alles absagen und schon geplante und gebundene Kapazitäten aufgeben und hoffen, daß man 6 Monate später noch auf der eigentlich geplanten Baustelle arbeiten kann
bzw. die Strecke dann noch befahrbar ist?

Bei allem Verständnis für die Bewohner und Pendler aus der Gegend, aber man kann nicht einfach eine sehr lange geplante Baustelle absagen, weil zufällig eine andere Anbindung
gestört ist!
Denn macht man sowas, kommt sicher wieder jemand daher und schimpft darüber, daß Baustellen nicht eingehalten werden!
Da dies an anderer Stelle bereits ausführlich diskutiert wurde und wir hier im SiFo sind, fasse ich mich kurz:

- Der Hochwasserschaden in Ri. Hagen (bei Schalksmühle) hätte binnen 14 Monaten längst repariert oder durch Verlegen des Gleises auf das unbeschädigte Planum des ehem. zweiten Streckengleises wenigstens provisorisch befahrbar gemacht werden können - wenn man es wirklich gewollt hätte.

- Die Brücke zwischen KGU und KDI hätte schon vor Jahren in einer von mehreren seinerzeitigen Sperrpausen erneuert werden können - wenn man wirklich vorausschauend geplant hätte.

- Leider in der Tat unerwartet kam allerdings die späte Entdeckung des Hochwasserschadens an der Brücke in der nördlichen Ausfahrt des Bf Brügge, da der erst beim Niedrigwasser in diesem Sommer sichtbar wurde. Schaun wir mal, wann hier Ratlosigkei und Untätigkeit einer wirklichen Bautätigkeit (Reparatur oder Neubau) weichen und wie viele Monate oder Jahre das wieder dauern wird.

Für die Region und die Akzeptanz der Strecken (= Fahrgastzahlen) ist dieses jahrelange, ständige hin und her zwischen Sperrung hier, Sperrung da und zeitweiliger Befahrbarkeit jedenfalls eine Katastrophe.
Ich muss Thomas zustimmen. Sicher müssen Baustellen planbar sein und sie müssen auch erfolgen, um das Netz in ihrem Bestand zu sichern. Und auch klar ist: Den Spar-Schaden der Mehdornzeit müssen wir heute ausbaden. Die Vollsperrung der Strecke KGU - KDI wäre sicher verschiebbar gewesen, aber das wäre auch unnötig, wenn man nicht 12 Monate lang den Hangrutsch Richtung Hagen mit traurigem Gesicht angeschaut, sondern diesen behoben hätte. Auf einer benachbarten NE-Bahn wurde eine zerstörte Brücke binnen 14 Tagen erneuert. Warum immer diese Valium-Politik?

Der Schaden an der Volmebrücke in Brügge ist m.E. nicht erstaunlich. Das Hochwasser war schon soweit "oben" im Tal eine Katastrophe. Scheinbar hatte man aber im Sommer 2021 nicht alles geprüft. Das wäre aber auch nicht so schlimm aus Sicht des Güterverkehrs, wenn die DB Netz AG ihre Kunden informieren würde. Wir wären dann im Juli bereits mit 2 Loks erschienen und vielleicht hätten wir uns um eine Kleinlok dafür bemüht, die dann hätte vor Ort bleiben können.

Unsinnig ist auch das Verhalten des Netzverantwortlichen, der auf einmal Bahnhöfe nicht mehr zum Abstellen von Zügen verwenden will (ich wusste gar nicht, warum in den letzten rund 180 Jahren Bahnhöfe gebaut wurden, wenn man keine Züge dorthin fahren darf ... ), womit der ohnehin komplizierte und sehr teure Verkehr erschwert wurde. Und das mit Begründungen, die sich in keinem Regelwerk finden und auch m.M. gegen die SNB der DB Netz verstoßen.

"Lustig" ist auch die Gleispolitik der DB Netz. In Köln Kalk Nord - dem natürlichen Umspannbahnhof E / V Traktion für die Strecke, kann man keine normalen Zugbildungsgleise mieten. Die sind angeblich alle vermietet. Mitnutzungsanträge werden abgelehnt. Man kann Gleise des Anlagendisponenten mieten. Für einen Zugumlauf kostet das dann reichlich 4.500 EUR nur Gleismiete. Im Nachbarbahnhof Opladen waren dann in diesem Jahr auf einmal alle Gleise vermietet. Sie sind zwar oft frei - es wäre kein Problem - aber auch hier keine Zustimmung zur Mitnutzung. Also dann nach Düsseldorf - Eller. Sieht man auf die Landkarte, dann erkennt man, dass man wieder auf der geographischen Breite von Lüdenscheid angekommen ist und rund 1,5h "für die Katz" gefahren ist. Zuletzt wurde uns sogar Eller verweigert - super lustig, alle drei Gleise komplett frei. Die BNetzA scheint diesbezüglich jedoch im Tiefschlaf zu sein ... .

Man gewinnt den Eindruck, dass DB Netz diesen Verkehr aushungern wollte, bis dann der Kunde und wir als Dienstleister gesagt haben, dass es nun genug ist.

Fazit der Politik der DB Netz:

1. Es verkehren jetzt pro Woche zwischen 40 und 120 Lkw zusätzlich im bergischen Land, um das Brügger Holz abzufahren. Denn da laufen die Verträge natürlich weiter.
2. Ich frage mich ohne jede Polemik, sondern ganz ernsthaft, wie eine Verkehrswende in diesem reichen Land funktionieren soll, wenn es die Politik nicht schafft, ihr eigenes Unternehmen auf Spur zu bringen. Herr Wissing müsste den Stahlborstenbesen auspacken und bei DB Netz mal kräftig durchfegen. Und der BNetzA müsste man auch mal einen Weckkuss verpassen. Es müsste ständig jedes NEIN hinterfragt werden, wenn Mehrverkehr auf die Schiene soll. So ist es aber nun - ich telefoniere mit oft sehr netten, aber gänzlich desillusionierten Leuten beim Fahrplanbüro, den Betriebszentralen oder Fahrdienstleitern. Die wollen alle, aber die können und/oder dürfen nicht.

So kann die Bahn auf Dauer nicht arbeiten - es liegen überall die Nerven blank, alles ist überlastet, es sind überall Fehlplanungen und eine echte Verkehrswende ist mit diese Verkehrspolitik nicht möglich (und mit Wissing auch in dieser Sparte wohl nicht ehrlich erwünscht).

Bernd Heinrichmeyer
[www.saarmoselrail.de]

+1

geschrieben von: wostei

Datum: 11.09.22 16:59

Hallo,
danke für die deutlichen Worte zur DB-Philosophie und zur Schlafmützigkeit der Aufsichtsbehörden. Die DB-Heiligenscheinhochhalter in diesem Forum werden wahrscheinlich nun wie die Geier über dich herfallen.
Gruss
Wolfgang
Bernd Heinrichsmeyer schrieb:
Im Nachbarbahnhof Opladen waren dann in diesem Jahr auf einmal alle Gleise vermietet. Sie sind zwar oft frei - es wäre kein Problem - aber auch hier keine Zustimmung zur Mitnutzung.


Ist der Mieter etwa ein hier im Forum allseits geschätztes Unternehmen?
Dann sollte Bernd sich hüten da seine Loks abzustellen, da ist noch viel Metall dran, könnte ja versehentlich ... 🤭💩
Wolfgang