Hallo Eisenbahnfreunde,

schon vor vierzehn Tagen hatte ich mir vorgenommen, mal wieder mit dem Fahrrad vom Berliner Wedding nach Lichtenberg zu radeln, um mir dort ein aktuelles Bild vom Geschehen zu verschaffen. Heute war es dann so weit; ich hatte frei und das Wetter spielte mit.

Die Wegstrecke ist relativ weit, lässt sich mit dem Fahrrad dank vorhandener Fahrradwege mit wenigen Steigungen aber gut bewältigen. Das letzte Stück auf der Frankfurter Allee bis zum ersten Fotostandpunkt steigt ein wenig an, in Anbetracht des dort abgestellten Schnelltriebwagens „Bauart Görlitz“ eine wahre Freude.




Endlich oben angekommen, nahm ich als erstes die mir bereits bekannte „Schnauze“ des formschönen Triebwagens (Baujahr 1968!) von der Brücke aus in Augenschein. Wie Ihr seht, stand leider ausgerechnet zum Zeitpunkt der Aufnahme dieser zeitgenössische PKW haargenau vor dem Objekt der Begierde.

Positiv fiel mir der äußere Zustand des Veteranen auf, der schon seit vielen Jahren ungeschützt im Freien steht. Respekt vor denjenigen, die sich um diesen Zug zur Freude vieler Eisenbahnfreunde kümmern und ihn erhalten!




Ein Bild war mir auch die gepflegte Schauseite des 1982 eröffneten Empfangsgebäudes wert, das mir persönlich wegen seiner spartanischen Schlichtheit, Funktionalität und überschaubaren Größe zusagt. Nicht zu vergessen: Der Bahnhof Lichtenberg war seit den 1980er Jahren der größte und zugleich wichtigste Fernbahnhof Ost-Berlins!




Wieso steht in der Betreffzeile meines Beitrages eigentlich „Geisterbahnhof“? Ich erkläre es Euch: Der Bahnhof war heute für den Zugverkehr wegen Bauarbeiten komplett geschlossen, selbst für S-Bahn-Züge. Aufgrund dessen herrschte auf den Bahnsteigen eine unglaubliche Leere. Schließlich entdeckte ich auf dem westlichen Stumpfgleis hinter dem Stellwerk diesen „Geisterwagen“ und meine weiße „109-2“ ist dort auch spurlos verschwunden…




Wie ich Euch bereits mitgeteilt habe, finden im Bahnhof Lichtenberg zurzeit Sanierungsarbeiten statt. Unter der Straßenbrücke Frankfurter Allee entdeckte ich mehrere Gleisbauer bei der Wartung des Oberbaues. Ich hätte noch näher rangehen können, wollte aber auch ein wenig Distanz wahren.




Da wir uns weit im Berliner Osten aufhielten, darf zum Schluss natürlich eine Aufnahme einer echten Ost-Lok nicht fehlen. Bei der gut gepflegten Maschine handelt sich um die 143 267-3, gebaut beim VEB LEW „Hans Beimler“ in Henningsdorf, ausgeliefert im Jahre 1987. Bevor sie erst vor knapp einem Jahr nach Berlin kam, war sie in Rostock, Stralsund und Frankfurt a. M. beheimatet.


Ich wünsche Euch noch einen schönen Rest-Sonntag und einen guten Start in die morgige Woche!


Viele Grüße,
Marc





1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:07:18:50:04.