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Abenteuer Bahn: Mit Zug und Fahrrad unterwegs

geschrieben von: der Letmather

Datum: 20.06.17 18:21


Die Wettervorhersage war gut, die Lust und Laune auch. So bin ich am Sonntag, den 18.06.2017 mit einem Kollegen vom Sauerland aus den Ruhrtalradweg nach Duisburg geradelt. Am Ziel und der Mündung angekommen, stand die Frage offen, ob wir für die Rückfahrt einen Zug von Duisburg-Ruhrort oder vom aus Hauptbahnhof nehmen. Da es schon viertel vor 5 war, blieb für den Zug in Ruhrort um 17.53 Uhr zu wenig Zeit. Mit diesem wären wir mit Umstieg in Oberhausen und Essen direkt zum Ausgangspunkt gefahren, Ankunft in Letmathe um 19.30 Uhr.

Also sind wir auf zum Duisburger Hauptbahnhof. Da fast jede Ampel rot war (auch als Radfahrer hält man an), waren wir erst 18.10 Uhr dort. Zum Glück war im Reisezentrum nichts los. Also das Rad direkt hinter der Eingangstür geparkt, um es mit den Gepäcktaschen im Blick zu haben.

„Ich hätte gerne 2 Tickets für 2 Erwachsene und 2 Fahrräder von hier nach Letmathe.“ Sofort fing der freundliche Mitarbeiter an, eine passende Verbindung herauszusuchen. Auf meinen Hinweis, dass doch um 18.15 Uhr ein Zug fährt, mit nur 1 mal Umsteigen, meinte der Mitarbeiter, dass wir diesen nicht mehr schaffen würden.

Nun ja, er hat mir halt 2 Alternativen ausgedruckt:
Die erste wäre der Folgezug in 1 Stunde um 19.15 Uhr, 1 mal Umsteigen, Ankunft 20.30 Uhr.
Die zweite wäre der RE1 um 18.38 Uhr mit Umstieg in Dortmund und Iserlohn, Ankunft Letmathe 20.24 Uhr.
Der Preis für 2 Stück 2-Stunden-Tickets inklusiv 2 Fahrradkarten: 49,80€.
Bevor ich das Reisezentrum verließ, kam noch der freundliche Hinweis, dass Fahrräder nichts in geschlossenen Räumen, also auch nicht im Reisezentrum zu suchen hätten und ich mein Rad das nächste mal draußen zu lassen habe. Stimmt das?

Was sollten wir nun auch solange auf diesem „schicken“ Bahnhof warten, so haben wir uns für den RE1 entschieden. 18.30 Uhr habe ich die Tickets am Treppenaufgang entwertet und wir sind mit dem Aufzug hinauf zum Gleis 12. Der Zug kam mit gut 1 Minute Verspätung. Als sich die Türen des Fahrradwagens am Ende des Zuges öffneten, stieg unverzüglich der Zugbegleiter aus mit der Bemerkung: „Wir sind voll. Wir können keine weiteren Fahrräder mehr mitnehmen.“ Danach verschwand er in Richtung Zugspitze. Im Zug wurde jedoch zusammengerückt und wir konnten trotzdem noch zusteigen, sogar ohne die auf dem Boden markierte Durchgangsfläche in der Wagenmitte zu versperren. Wichtig: Einstieg ist in Duisburg auf Gleis 12 in Fahrrichtung rechts.

Nächster Halt war Mülheim / Ruhr. Ausstieg ist hier in Fahrrichtung links. Nur, auf der linken Wagenseite war im Fahrradwagen die Tür defekt. Zum Glück wollten nur ein paar Fahrgäste ohne Räder aussteigen. Die haben sich dann durch den Zug weiter nach vorne gedrängelt, schließlich war die Auslastung gut. Es wurden schon Wetten abgeschlossen, an welchem Bahnhof auf welcher Seite wohl ausgestiegen werden muss. Nächster Halt Essen Hauptbahnhof, Ausstieg in Fahrrichtung links. Jetzt ging es los. Die zu hinterst stehenden Fahrräder mussten natürlich hier raus. Fahrräder hochwuchten, teilweise noch drehen, dann durch den schmalen Gang neben der Toilette hindurch (diese war übrigens auch defekt), an den weiteren Fahrgästen vorbei und zur nächsten Tür dann raus. Das hat natürlich gedauert und gedauert. Dafür sind durch diese Tür aber auch gleich wieder neue Radfahrer zugestiegen, diese haben sich aber dann direkt hinter der Tür positioniert. Bis es endlich weiterging, gingen wieder ein paar Minuten ins Land. Auf nach Bochum. Dieser Halt wurde sogar angekündigt: „Nächster Halt ist Essen Hauptbahnhof“. Hää? Da waren wir doch gerade erst. Ausstieg in Bochum ist in Fahrrichtung rechts. Also hier war alles gut, wer wollte, kam hier mit seinem Rad gescheit raus auf den Bahnsteig. Ein weiterer Radfahrer stieg bei uns hinten mit ein. Wir waren nun wieder 5 Räder. Unser Neuankömmling erklärte uns, man habe die Verspätung mit Personen im Gleis erklärt. Gelogen, es war einfach nur eine blöde Tür im Fahrradwagen, die nicht aufging.

Mit 8 Minuten Verspätung ging es nun Richtung Dortmund. Durchsage im Zug: „Nächster Halt Bochum Hauptbahnhof“. Ja, pennt der denn vorne? Auch Bochum liegt schon hinter uns. Zeit zum Umsteigen hatten wir laut Plan 9 Minuten. Ausstieg ist in Dortmund auf Gleis 8 in welcher Fahrrichtung? Natürlich wieder links! Also wieder Gedrängel. Alle Fahrräder wieder an der Toilette vorbei, zwischen den weiteren Fahrgästen und den schon neu einsteigen Leuten hindurch auf den Bahnsteig. Vor der Treppe hinunter zur Passage natürlich wieder Stau. Haufenweise Fahrgäste mit und ohne großen Koffern und wir mit unseren Rädern. Schnell hinüber zu Gleis 3. Vor uns wieder eine Menschenmenge auf dem schmalen Zugang, die schön langsam vor sich hinschlendert. Die scheinen Zeit zu haben. Und wir kein Platz zum Vorbeikommen. Wie sollte es auch sein? Unser Zug war natürlich weg. Genau 2 Minuten zu spät. Der nächste nach Iserlohn fährt 1 Stunde später. Dafür fuhr kurze Zeit später der Triebwagen nach Lüdenscheid über Hagen Hbf ein. Die Türen gehen auf und nach dem alle ausgestiegen sind, drängt auch schon das neue Volk in den Wagen. Wir finden vorne aber noch 2 Plätze zum Abstellen der Räder. Vielleicht waren wir von den anderen Zügen verwöhnt, aber vom Tempo her dachte ich eher, wir würden mit der Sauerländer Kleinbahn fahren. Vor Herdecke wurde dann unsere Tickets kontrolliert. In dem Zuge habe ich auch gleich nach einem Anschluss von Hagen nach Letmathe gefragt. Den gab es sogar recht zeitnah: Ankunft in Hagen 20.08 Uhr Gleis 2, Abfahrt Abellio 20.15 Uhr Gleis 6. Aber dafür mussten wir in Herdecke erst mal den Gegenzug abwarten. Und die Zeit verging. Hinter Herdecke fuhr der Zug das erste mal schneller, so dass wir doch noch rechtzeitig in Hagen waren. Raus aus dem Zug, Treppe runter, rüber nach Gleis 6, Treppe wieder hoch. Noch 5 Minuten Zeit … 20.12 Uhr kommt der Zug aus Essen, der, den wir auch um 19.15 Uhr ab Duisburg erreicht hätten. Also rein in den Zug. Hier war Platz genug, wir waren ja nur noch 2 Räder. Und auf geht es zur letzten Etappe. Ankunft in Letmathe um 20.30 Uhr. Super. 2 Stunden Bahnfahrt quer durch das Ruhrgebiet von Duisburg bis Letmathe. Mit dem Fahrrad hatten wir für die 135 Kilometer knapp 6,5 Stunden gebraucht.

Das war mal wieder Erlebnis Bahnfahren pur.

Gruß der Letmather
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