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Norderstedt: Jetzt doch U-Bahn Verlängerung statt AKN?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.09.21 23:55

Eigentlich war das Thema aus Kostengründen schon durch. Jetzt keimt für die Verlängerung der U 1 bis zur Quickborner Stra0e wieder Hoffnung auf.
Wenn man sich anschaut, was die Hamburger Tunnelpläne für die U-Bahn kosten, wäre diese neue oberirdische Strecke von 3 Kilometern doch relativ günstig zu haben.
Mit dieser neuen Endhaltestelle als Übergang zur AKN hätte man Norderstedt mit seinen knapp 80.000 Einwohner komplett an das Netz der Hochbahn angeschlossen

Norderstedt/Kiel. Er müsse doch „ein wenig Wasser in den Wein gießen“, was die mögliche U-Bahn-Verlängerung angeht, sagt Harald Haase. Die Euphorie, die er da aus der Verwaltung und Politik in Norderstedt über die Berichterstattung im Abendblatt vernahm, halte er doch für etwas zu voreilig, sagt der Sprecher des Verkehrsministeriums in Kiel.
U1-Verlängerung: Gibt es Fördergeld?
So sei keineswegs sicher, dass das 135-Millionen-Euro-Verkehrsprojekt tatsächlich in den Landesweiten Nahverkehrsplan (LNVP) aufgenommen werde. Das sei bislang als rein innerstädtisches Verkehrsprojekt nur der Stadtbahn in Kiel gelungen, erklärt Haase. Und selbst wenn das U-Bahn-Projekt in den LNVP aufgenommen wird, dann wären der Bau und die Finanzierung noch lange nicht gesichert, warnt der Ministeriumssprecher.
„Viel entscheidender ist, dass das Vorhaben einen Kosten-Nutzen-Faktor von über 1 auf die Waage bringen muss. Das ist auch für eine Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungsgesetz (GVFG)-Förderung das wichtigste Kriterium beim Bund.
[www.abendblatt.de]
Wenn man es richtig machen würde, würde man die U-Bahn auf den bestehenden Gleisen bis nach Ulzburg Süd fahren lassen und dort den Anschluss an die anderen Linien der AKN herstellen, die nach Eidelstedt fahren...

Aber "neu" ist die Strecke keinesfalls - ganz im Gegenteil, wahrscheinlich müsste die Strecke "nur" elektrifiziert werden, denn zweigleisig ist sie bis zum Abzweig in Ri. Eidelstedt kurz vor dem Bahnhof Ulzburg Süd immerhin schon.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:09:11:01:46:50.
Problem bei den "Hamburger Bahnen" ist die Stromschiene. Die sind nicht kompatibel mit Bahnübergängen. Die müssen beseitigt werden und das kostet Geld. Hybride Züge gibt es neben einigen S-Bahnen mit Stromabnehmern nur unter den alten AKN VTA's, die auch über die Stromschiene der S-Bahn fahren können, die sind aber in Hamburg unerwünscht. Altes Thema. :-(



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:09:11:06:14:51.

Re: keine Bahnübergänge?

geschrieben von: Sebastian Berlin

Datum: 11.09.21 06:39

Moin!

Es existieren in Deutschland ja durchaus Bahnübergänge an Bahnstrecken mit seitlicher Stromschiene.
An der S1 nach Wedel zum Beispiel oder auch in Berlin an der Strecke nach Spindlersfeld.

Ist es nicht mehr zulässig, eine Stromschiene an bestehenden Gleisen bei Bahnübergängen zu errichten?

Grüße aus dem Nordwesten
Sebastian
Gegen Ulzburg Süd spricht der viel höhere Aufwand.

Die Hochbahn will keine höhengleichen Kreuzungen, auch nicht für Fußgängerüberwege. Bis Quickborner Straße gibt es nur noch zwei BÜs inkl. Zuwegungen. Bis Ulzburg Süd kommen weitere drei dazu.

Ulzburg Süd hat entweder eine schlechtere Umsteigelösung als heute (U-Bahn seitlich angeordnet statt mittig mit bahnsteiggleicher Umsteigemöglichkeit in beide Richtungen der AKN-Stammstrecke) oder eine höhenfreie Einfädelung der U-Bahn und einen weitgehenden Neubau oder man hat eine höhengleiche Kreuzung zwischen mit 15 kV AC elektrifizierter EBO-Bahn und mit 750 V DC elektrifizierter BOStrab-Bahn.

Zwischen Quickborner Straße und Haslohfurth zweigt das Industriegleis ins Norderstedter Gewerbegebiet ab, das über die ANB und weiter Ulzburg Süd bzw. die Verbindungskurve nach Tanneneck angebunden ist. Die U-Bahnsteige und die Stromschiene ragen so sehr in das EBO-Lichtraumprofil, dass eine Lösung zum Parallelbetrieb BOStrab/EBO wahrscheinlich sehr aufwendig würde. Also drittes Gleis, Verzicht auf Zweigleisigkeit der U-Bahn oder so weiter.

Die Strecke führt ab Quickborner Straße fast einen Kilometer an der Bebauung vorbei. Es ist vielleicht sinnvoller, für den Schritt Nägel mit Köpfen zu machen und die U-Bahn an der Hamburger/Ulzburger Straße neu zu bauen und die alte Strecke dem Gütergleis zu überlassen.

Re: keine Bahnübergänge?

geschrieben von: bauigel

Datum: 11.09.21 10:14

Sebastian Berlin schrieb:
Moin!

Es existieren in Deutschland ja durchaus Bahnübergänge an Bahnstrecken mit seitlicher Stromschiene.
An der S1 nach Wedel zum Beispiel oder auch in Berlin an der Strecke nach Spindlersfeld.

Ist es nicht mehr zulässig, eine Stromschiene an bestehenden Gleisen bei Bahnübergängen zu errichten?
Solche Bahnübergänge sind nicht unzulässig, aber massiv unerwünscht.
Im Gegensatz zur Oberleitung, bei der man nur durch Klettern (kein "verkehrsübliches Verhalten") in den Gefahrenbereich der Hochspannung kommt, ist es bei der Stromschiene durch einfache Fortbewegung auf den Boden möglich, aus dem "für Jedermann zulässigen" Bereich (Überweg) in den "für Jedermann gefährlichen" Bereich (Schutzabstand der Stromschiene mit Hochspannung) zu kommen - und das auch aus der Richtung, in der die Stromschiene funktionsbedingt nicht berührgeschützt ist.
Ein technisches Regelwerk, welche Schutzmaßnahmen (nur Warnschilder mit dem roten Blitz?) hier ausreichend sind, hat es nie gegeben - und deshalb will die Hamburger Hochbahn für sich Rechtssicherheit, indem sie (per internem Regelwerk für sich) öffentliche Bahnübergänge mit Stromschiene ausschließt. Das dürfte zwar eher auf mögliche Ausnahmegenehmigungen für neue Bahnübergänge gezielt sein - aber die Argumente greifen natürlich auch bei einer nachträglichen Elektrifizierung im Bestand.

Re: keine Bahnübergänge?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.09.21 16:41

Hej,

ist es nicht so, das bestehende BÜs Bestandsschutz haben, aber keine neuen errichtet werden dürfen?

So war mir zumindest...

Re: keine Bahnübergänge?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.09.21 16:57

Tz 4683 schrieb:
Hej,

ist es nicht so, das bestehende BÜs Bestandsschutz haben, aber keine neuen errichtet werden dürfen?

So war mir zumindest...
Die Hochbahn fällt unter BOStrab

Re: keine Bahnübergänge?

geschrieben von: 103612

Datum: 11.09.21 17:02

Tz 4683 schrieb:
Hej,

ist es nicht so, das bestehende BÜs Bestandsschutz haben, aber keine neuen errichtet werden dürfen?

So war mir zumindest...
Bü's haben Bestandsschutz, aber es dürfen keine neuen Stromschienen-Bü's gebaut werden.

Neue Bü's dürfen unter bestimmten Bedingungen auch gebaut werden, aber es ist nicht ganz einfach.

neue Bahnübergänge

geschrieben von: Henrik

Datum: 11.09.21 17:36

103612 schrieb:
Tz 4683 schrieb:
ist es nicht so, das bestehende BÜs Bestandsschutz haben, aber keine neuen errichtet werden dürfen?

So war mir zumindest...
Bü's haben Bestandsschutz, aber es dürfen keine neuen Stromschienen-Bü's gebaut werden.

Neue Bü's dürfen unter bestimmten Bedingungen auch gebaut werden, aber es ist nicht ganz einfach.
..so wurde in Burg auf Fehmarn vor ein paar Jahren ein neuer Bahnübergang errichtet.

nachlesbar in dem Fachartikel:

[www.yumpu.com]
Monika Klar, Karl-Heinz Moje: Der Neubau des Bahnhofs Fehmarn-Burg der AKN - Der Eisenbahningenieur, Juni 2011

Re: keine Bahnübergänge?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.09.21 18:31

103612 schrieb:
Tz 4683 schrieb:
Hej,

ist es nicht so, das bestehende BÜs Bestandsschutz haben, aber keine neuen errichtet werden dürfen?

So war mir zumindest...
Bü's haben Bestandsschutz, aber es dürfen keine neuen Stromschienen-Bü's gebaut werden.

Neue Bü's dürfen unter bestimmten Bedingungen auch gebaut werden, aber es ist nicht ganz einfach.
Äh, ja - Hab das Wort Stromschiene vergessen^^
Die Kieler Stadtbahn habe als einziges innerstädtisches Verkehrsprojekt eine Förderung des Landes in Aussicht? Im LNVP steht dazu nichts, dort ist nur von der Regio-S-Bahn Kiel die Rede, wie auch von der Regio-S-Bahn Lübeck und einem aufgebohrten Vorortverkehr für Flensburg.

Ob das Land die Kieler Stadtbahn fördern wird, ist noch gar nicht entschieden. Was soll diese Fehlinformation?
Moin,

vielleicht ist das Abendblatt hier doch nicht die beste Quelle (zudem mit Bezahlschranke).
Versuchts doch mal mit dem Norderstedter Verkehrsausschuss - dann muss hier auch nicht so viel über Fördermittel von Bund und Land spekuliert werden.

Thema Bahnübergänge und Stromschiene:
Mal abgesehen davon, ob die Kombination BOStrab / Stromschiene / höhengleiche Bahnübergänge rechtlich tatsächlich zulässig wäre (für die Hamburger S-Bahn nach EBO_ geht diese Kombination definitiv nur noch im Bestand), würde sich die Hochbahn sicherlich keine "offenen Flanke" ins System holen.
Ganz im Gegensatz zur S-Bahn ist die U-Bahn in Hamburg vollständig von anderen Verkehrswegen getrennt und kommt auch deswegen zu ganz anderer Betriebsqualität und -sicherheit.

Zitat
Die Strecke führt ab Quickborner Straße fast einen Kilometer an der Bebauung vorbei. Es ist vielleicht sinnvoller, für den Schritt Nägel mit Köpfen zu machen und die U-Bahn an der Hamburger/Ulzburger Straße neu zu bauen und die alte Strecke dem Gütergleis zu überlassen.
Es sind zwei Neubaugebiete in dem Bereich geplant.

Re: keine Bahnübergänge?

geschrieben von: bauigel

Datum: 12.09.21 00:38

ThomasR schrieb:
Tz 4683 schrieb:
Hej,

ist es nicht so, das bestehende BÜs Bestandsschutz haben, aber keine neuen errichtet werden dürfen?

So war mir zumindest...
Die Hochbahn fällt unter BOStrab
Gebetsmühle an.
Das Eisenbahnkreuzungsgesetz gilt auch für BOStrab...
Gebetsmühle aus.

Re: keine Bahnübergänge?

geschrieben von: bauigel

Datum: 12.09.21 00:40

Tz 4683 schrieb:
Hej,

ist es nicht so, das bestehende BÜs Bestandsschutz haben, aber keine neuen errichtet werden dürfen?

So war mir zumindest...
Und wenn du jetzt einen bestehenden BÜ neu mit Stromschiene ausrüstest, wird es spannend - auch für den Bestandsschutz ;-)

Re: keine Bahnübergänge?

geschrieben von: gt670dn

Datum: 12.09.21 01:12

bauigel schrieb:
Zitat:
Ein technisches Regelwerk, welche Schutzmaßnahmen (nur Warnschilder mit dem roten Blitz?) hier ausreichend sind, hat es nie gegeben - und deshalb will die Hamburger Hochbahn für sich Rechtssicherheit, indem sie (per internem Regelwerk für sich) öffentliche Bahnübergänge mit Stromschiene ausschließt. Das dürfte zwar eher auf mögliche Ausnahmegenehmigungen für neue Bahnübergänge gezielt sein - aber die Argumente greifen natürlich auch bei einer nachträglichen Elektrifizierung im Bestand.
Ich glaube das Ganze hat einen anderen Hintergrund. Wenn es einen höhengleichen Bahnübergang gäbe, würde die Hamburger U-Bahn aus der allgemeinen U-Bahn-Definition eines komplett von anderen Verkehrsträgern unabhängigen Netzes rausfallen. Und was ist ein nach BOStrab betriebenes Verkehrssystem welches das U-Bahn-Kriterium nicht erfüllt? Richtig. Eine Straßenbahn. In Hamburg. Nein, das geht wirklich nicht.


(Wer Sarkasmus findet darf ihn behalten...)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:09:12:01:13:46.

Re: keine Bahnübergänge?

geschrieben von: ReneRomann

Datum: 12.09.21 03:31

gt670dn schrieb:
bauigel schrieb:
Zitat:
Ein technisches Regelwerk, welche Schutzmaßnahmen (nur Warnschilder mit dem roten Blitz?) hier ausreichend sind, hat es nie gegeben - und deshalb will die Hamburger Hochbahn für sich Rechtssicherheit, indem sie (per internem Regelwerk für sich) öffentliche Bahnübergänge mit Stromschiene ausschließt. Das dürfte zwar eher auf mögliche Ausnahmegenehmigungen für neue Bahnübergänge gezielt sein - aber die Argumente greifen natürlich auch bei einer nachträglichen Elektrifizierung im Bestand.
Ich glaube das Ganze hat einen anderen Hintergrund. Wenn es einen höhengleichen Bahnübergang gäbe, würde die Hamburger U-Bahn aus der allgemeinen U-Bahn-Definition eines komplett von anderen Verkehrsträgern unabhängigen Netzes rausfallen. Und was ist ein nach BOStrab betriebenes Verkehrssystem welches das U-Bahn-Kriterium nicht erfüllt? Richtig. Eine Straßenbahn. In Hamburg. Nein, das geht wirklich nicht.


(Wer Sarkasmus findet darf ihn behalten...)
Eine Straßenbahn ja... Aber nicht in Hamburg... sondern in Norderstedt ;-)

Re: keine Bahnübergänge?

geschrieben von: Sebastian Berlin

Datum: 12.09.21 06:27

bauigel schrieb:
Tz 4683 schrieb:
Hej,

ist es nicht so, das bestehende BÜs Bestandsschutz haben, aber keine neuen errichtet werden dürfen?

So war mir zumindest...
Und wenn du jetzt einen bestehenden BÜ neu mit Stromschiene ausrüstest, wird es spannend - auch für den Bestandsschutz ;-)
Naja, am Bahnübergang hätte die Stromschiene ja eine Lücke 😉

Aber besten Dank für die vielen Erläuterungen, weshalb bei der Hochbahn keine Bahnübergänge erwünscht sind. Das ist ja auch durchaus nachvollziehbar.

Grüße aus dem Nordwesten
Sebastian

Re: keine Bahnübergänge?

geschrieben von: sethaphopes

Datum: 12.09.21 11:37

Wie überleben bloß die ganzen Bewohner Südenglands? Die dürften da noch hunderte Bahnübergänge an Strecken mit von oben bestrichener Stromschiene haben, und da gehen die Benutzer selbiger auch nicht Reihenweise hopps...

Re: keine Bahnübergänge?

geschrieben von: Pallaswiese

Datum: 12.09.21 13:20

Ui dieser Aussage hätte ich gerne einen Beleg.

sethaphopes schrieb:
Wie überleben bloß die ganzen Bewohner Südenglands? Die dürften da noch hunderte Bahnübergänge an Strecken mit von oben bestrichener Stromschiene haben, und da gehen die Benutzer selbiger auch nicht Reihenweise hopps...

Gruß, Walter

Die Riedbahn von Darmstadt nach Goddelau-Erfelden, und mehr, auf https://www.walter-kuhl.de/riedbahn/.
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