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NBStrecke schrieb:
Was mich aber aufhorchen ließ, der Reporter meinte, dass es widersprüchliche Meldungen aus der Landesregierung gäbe. Der Hausmann war aber doch rel. deutlich dagegen - d.h. es müsste irgendjemand geben, der in Hannover die A7-Trasse begrüßt? Ist bekannt, wer oder was da gemeint ist?
Es gibt schon ein paar Mitglieder des Landtags, die ihre ablehnende Haltung gegenüber Neubaustrecken nach der Gläsernen Werkstatt aufgegeben haben. Ein Beispiel wäre Frau Schröder-Ehlers von der SPD. [www.lgheute.de]

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Abteil schrieb:
NBStrecke schrieb:
Was mich aber aufhorchen ließ, der Reporter meinte, dass es widersprüchliche Meldungen aus der Landesregierung gäbe. Der Hausmann war aber doch rel. deutlich dagegen - d.h. es müsste irgendjemand geben, der in Hannover die A7-Trasse begrüßt? Ist bekannt, wer oder was da gemeint ist?
Es gibt schon ein paar Mitglieder des Landtags, die ihre ablehnende Haltung gegenüber Neubaustrecken nach der Gläsernen Werkstatt aufgegeben haben. Ein Beispiel wäre Frau Schröder-Ehlers von der SPD. [www.lgheute.de]
Ok, Danke Dir, dann sind wir mal vorsichtig optimistisch und warten die Wahl samt darauf folgenden neuen VMinister ab.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:08:31:22:17:55.
Abteil schrieb:
Es gibt schon ein paar Mitglieder des Landtags, die ihre ablehnende Haltung gegenüber Neubaustrecken nach der Gläsernen Werkstatt aufgegeben haben. Ein Beispiel wäre Frau Schröder-Ehlers von der SPD. [www.lgheute.de]
Danke für den interessanten Link! Offenbar setzt sich also ganz langsam (aber hoffentlich dann auch weiter zunehmend) bei Politikern der Region die Erkenntnis durch, dass eine A7-Variante doch die bessere Wahl sein könnte?!
Moin!

Niedersachsen Verkehrsminister Althusmann meldet sich erneut zu Wort:

IRRITATION ÜBER HAMBURGS VORSTOS

Niedersachsen sieht Milliarden-Bahnstrecke entlang der A7 kritisch

Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks nahm die Steilvorlage aus Berlin dankend auf und preschte vor: Der Grünen-Politiker berichtete in der vergangenen Woche von der Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke, die zwischen Hamburg und Hannover entlang der A7 verlaufen soll und als Projekt des sogenannten Deutschlandtaktes vom Bundes-Verkehrsministerium in die höchste Kategorie eingestuft wird.

In Niedersachsen ist man wenige euphorisch als der Hamburger Verkehrssenator. "Wir nehmen den offensichtlichen Wunsch Hamburgs zur Kenntnis, diese Strecke zu bauen", erklärte Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann (CDU) auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Aus Sicht Hamburgs sei die Strecke, die auf direktem Wege durch die Gemeinde Seevetal im Landkreis Harburg führen könnte, sinnvoll. "Aus Sicht des Flächenlandes Niedersachsen ist sie es nicht. Das ist keine sinnvolle Variante. Da war wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens", betonte Althusmann. Er verwies darauf, dass durch die neue, etwa 3,5 Milliarden Euro Bahnstrecke ganze Städte in Niedersachsen abgehängt würden. Als Beispiele nannte er Lüneburg, Uelzen und Celle. "Das kann nicht in unserem Interesse sein."

Vordringliche Aufgabe sei es, mit Hamburg weiter den Austausch zur Stärkung des Schienen-Personennahverkehrs zu pflegen. Dass Tjarks ebenfalls die Notwendigkeit sehe, Bahnstrecken in der Metropolregion für den Personenverkehr zu reaktivieren wie die Güterbahn Buchholz - Harburg sowie das Einsetzen längerer Metronomzüge zu ermöglichen, stimme ihn positiv, sagte der Minister. Die Diskussion über die Hochgeschwindigkeitsstrecke "hat mich dagegen irritiert".
[www.kreiszeitung-wochenblatt.de]

Da kann man wieder nur mit dem Kopf schütteln.

1. Irritiert darüber kann man nur sein, wenn man beharrlich den Fakt verdrängt, dass Hamburg seit jeher für die NBS ist. Zur Erinnerung: Neben ein paar Einzelstimmen war es Hamburg, das im Dialogforum Schiene Nord die Untersuchung der A7-Variante forderte. Dieser Vorschlag wurde aber vom Dialogforum ohne rechtliche oder demokratische Legitimation abgelehnt.

2. Es ist doch nicht nur Hamburg, das für die NBS ist. Union und Grüne im Bund sind für die NBS und angesichts der Wirtschaftlichkeit (neben insgesamt geringeren Baukosten) im Kontrast zur ABS zeichnet sich ab, dass auch die FDP dafür ist. Im Bundestag dürfte es also schon heute und aller Voraussicht nach auch nach der Wahl eine Mehrheit für die NBS geben. Was ist mit nahezu allen Gemeinden entlang der Bestandsstrecke? Es ist schon ein Armutszeugnis, dass ein Vertreter des Landes die Wünsche und Sorgen einer potentiell stark betroffenen Region komplett ignoriert und darüber hinaus bei jeder Gelegenheit die Lüge verbreitet, es gäbe dort keinen Widerstand und in ganz Niedersachen einen einstimmigen Konsens für einen Ausbau.

3. "Wunsch der Vater des Gedankens" - das trifft doch lediglich auf seine völlig illusorische Ausbau-Idee zu. Alle Fakten sprechen dagegen. Das Ergebnis der Gläsernen Werkstatt war mehr als deutlich.

4. 3,5 Mrd. Neubaukosten kritisch sehen, ok. Aber ihm ist schon klar, dass die ABS mit 6,2 Mrd. fast doppelt so teuer ist?
[www.hamburg-bremen-hannover.de] (S. 18) Über die miserable Wirtschaftlichkeit von >0,5 sprechen wir besser gar nicht.

5. Die Drohkulisse, dass "ganze Städte in Niedersachsen abgehängt würden", zeigt eigentlich nur seine Verzweiflung. Das glaubt doch nicht mal in den betroffenen Städten jemand. Die Bahn hat dort mehrfach klar betont, dass die Linie über die Bestandsstrecke bleibt, alleine schon, weil sie aufgrund der starken Nachfrage aus den drei Städten mit über 180.000 EW und jeweils mit Knotenfunktion ins Umland klar wirtschaftlich sei und die DB daher alleine schon aus wirtschaftlichem Eigeninteresse daran festhalten werde. Zudem steht die Linie im Deutschlandtakt. Peinlich, wie der VM hier Ängste schüren, den Menschen aber gleichzeitig Häuserabrisse im großen Stil zumuten will.
In Wahrheit ist es doch umgekehrt. Nur durch das 3. und 4. Gleis einer NBS entsteht die Kapazität, den ewig geforderten RE-Halbstundentakt Hamburg - Uelzen - Hannover überhaupt einführen zu können. Aber das will der VM ja gar nicht, kostet ja schließlich nur. Wenn er nur weiterhin alles blockiert und für Stillstand sorgt, muss er sein Portemonnaie auch nicht öffnen - durchschaubare Strategie. Aberwitzig ist ja, dass er von "Abhängen" der Bestandsstrecke spricht, wohingegen das Angebot dort ja mit erst der NBS besser wird, er aber über die "abgehängte" Heide kein Wort verliert. Orte wie Garlstorf, Bispingen oder Bergen sind nämlich tatsächlich vom SPNV abgehängt und das könnte sich mit der NBS schlagartig ändern, aber hier wiederum hat der VM Angst, zusätzliche Leistungen bestellen zu müssen. Schon klar, dass kostenintensiver Nahverkehr zur Erschließung des Flächenlandes Niedersachsen "nicht in unserem Interesse sein kann". Nicht, dass noch jemand seinen VW zugunsten eines NV-Abos abstellt.

6. Die Lüge, dass Niedersachsen "ebenfalls die Notwendigkeit sehe, die Güterbahn Buchholz - Harburg für den SPNV zu reaktivieren", passt in seine insgesamt verlogene "Argumentation". Vor Jahren schon wurde dies mit dem positiven Ergebnis untersucht, dass das 1000er-Kriterium und das NKV >1 ist, trotzdem tut sich nichts, weil NDS es schlichtweg nicht will. Hier lautet die Ausrede aus dem VM dann: Die Strecke Buchholz – Maschen – Hamburg-Harburg hat bei der Standardisierten Bewertung ebenfalls einen Wert von über +1 erzielt. Allerdings gibt es auf der Strecke aufgrund der hohen Auslastung insbesondere durch Güterzüge derzeit fahrplantechnisch nicht die Möglichkeit, zusätzlich auch Personenzüge verkehren zu lassen.
[www.mw.niedersachsen.de]

Soll er doch wenigstens ehrlich sein und zugeben, dass er und die Landesregierung ganz bewusst sämtlichen Schienenverkehr blockieren will, wo und wie es nur geht.

Oder nicht nur den "Wunsch Hamburgs", sondern einfach nur die Fakten zur Kenntnis nehmen.

Viele Grüße
Abteil

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2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:09:01:11:52:59.

Die letzten Zuckungen des toten Pferdes

geschrieben von: Abteil

Datum: 01.09.21 12:32

Hallo!

Walensee schrieb:
Danke für den interessanten Link! Offenbar setzt sich also ganz langsam (aber hoffentlich dann auch weiter zunehmend) bei Politikern der Region die Erkenntnis durch, dass eine A7-Variante doch die bessere Wahl sein könnte?!
Ja, aber seeeehr langsam. Die ganze Diskussion war und ist leider sehr stark vom NIMBY-tum geprägt. An der Bestandsstrecke gab es von Anfang an die gleiche Ablehnung zur ABS, wie sie es im potentiellen Verlauf der NBS gegenüber der NBS gab.

Diese Fronten gab es ja schon im Dialogforum Schiene Nord. Das Unfaire damals war nur, dass alle Betroffenen möglicher NBS im Forum stark vertreten waren, während nur ein Bruchteil der Vertreter von der Bestandsstrecke überhaupt eingeladen wurden. Dort wurden ja ganze BI schlichtweg nicht reingelassen. Das war aber ein abgekartetes Spiel, das gut organisierte NBS-Fundamentalgegner aus der Heide (die sich schon zu Zeiten der Y-Trassenplanung zusammenfanden) zusammen mit der Obfrau des Bundestags-Verkehrsausschusses und DB-Aufsichtsratsmitglied, Kirsten Lühmann (SPD), die ebenfalls in der Heide wohnt, zusammen mit dem damaligen Verkehrsminister Lies (zufälligerweise auch SPD) orchestriert haben. Damals hieß es, man wolle nach S21 nun alles richtig machen, ohne politische Vorgaben. Klar, und dann werden Gegenstimmen nicht mal ins Forum gelassen und die paar, die doch im Forum waren, wurden vermeintlich demokratisch (mit welcher Legitimation eigentlich?) überstimmt, sodass viele eingebrachte NBS-Varianten überhaupt nicht untersucht werden durften. Und am Ende kam ganz zufällig entgegen der Warnungen von Bahn und den Bundesgutachtern u.a. vor Unwirtschaftlichkeit ganz zufällig die Alpha-Variante heraus (natürlich im "breiten demokratischen Konsens", während man zur fragwürdigen und selektiven Zusammensetzung des Forums besser genauso schweigt wie zur Missachtung der gesetzlichen Vorgabe, alle sich aufdrängenden Varianten untersuchen zu müssen), die ausgerechnet Frau Lühmann ins Forum einbrachte...

Seither versuchte man sich jahrelang an der Quadratur des Kreises, die mit der Gläsernen Werkstatt wegen Aussichtslosigkeit ihren Abschluss fand. Faktisch zumindest, denn die Landesregierung scheint das tote Pferd Alpha-E bis zum bitteren Ende reiten zu wollen. Zumindest die erschreckenden Visualisierungen zum Bestandsausbau mit vielen Häuserabrissen haben einigen Akteuren endlich die Augen geöffnet. Wenn es dann schließlich um den schnöden Mammon geht, dürfte der Widerstand weiter stark bröckeln, schließlich gibt es keine Rechtfertigung, für einen in jeder Hinsicht unterlegenen Ausbau doppelt so viele Mittel aus dem Fenster zu werfen. An der A7 überwiegt noch der Widerstand, aber mit Aussicht auf Zwischenstationen sollte auch die Region die Chancen sehen. Letztlich aber auch zweitrangig, wie die Mehrheitsverhältnisse in Niedersachsen sind. Entscheidend ist im Bund und dort sehe ich allenfalls bei SPD und Linke Mehrheiten für Alpha E. Die alleine werden es nicht schaffen, für weitere Jahre Stillstand zu sorgen. Ich denke eher, dass wir hier die letzten Zuckungen des toten Pferdes sehen, das bloß sein Gesicht nicht verlieren will. Erst recht nicht so kurz vor der Wahl.

VG
Abteil

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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:09:01:12:36:12.

Re: Realismus.

geschrieben von: Henra

Datum: 01.09.21 21:15

Kuchen schrieb:
Käfermicha schrieb:
Man muss aber bei aller Kritik ehrlicherweise zugeben dass Montabaur tatsächlich eine Erfolgsgeschichte geworden ist.
Montabaur ist ja auch recht vernünftig gebaut worden. Limburg-Süd weniger.
Wobei Limburg Süd und Montabaur ziemlich identische Reisendenzahlen haben. Bei etwa 2500 pro Tag. Das ist nicht unendlich viel aber auch alles andere als schlecht dafür dass es da nur grob einen Stundentakt mit ein paar HVZ Verstärkern gibt.
Abteil schrieb:
In Niedersachsen ist man wenige euphorisch als der Hamburger Verkehrssenator. "Wir nehmen den offensichtlichen Wunsch Hamburgs zur Kenntnis, diese Strecke zu bauen", erklärte Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann (CDU) auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Aus Sicht Hamburgs sei die Strecke, die auf direktem Wege durch die Gemeinde Seevetal im Landkreis Harburg führen könnte, sinnvoll. "Aus Sicht des Flächenlandes Niedersachsen ist sie es nicht. Das ist keine sinnvolle Variante. Da war wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens", betonte Althusmann. Er verwies darauf, dass durch die neue, etwa 3,5 Milliarden Euro Bahnstrecke ganze Städte in Niedersachsen abgehängt würden. Als Beispiele nannte er Lüneburg, Uelzen und Celle. "Das kann nicht in unserem Interesse sein."

5. Die Drohkulisse, dass "ganze Städte in Niedersachsen abgehängt würden", zeigt eigentlich nur seine Verzweiflung. Das glaubt doch nicht mal in den betroffenen Städten jemand. Die Bahn hat dort mehrfach klar betont, dass die Linie über die Bestandsstrecke bleibt, alleine schon, weil sie aufgrund der starken Nachfrage aus den drei Städten mit über 180.000 EW und jeweils mit Knotenfunktion ins Umland klar wirtschaftlich sei und die DB daher alleine schon aus wirtschaftlichem Eigeninteresse daran festhalten werde. Zudem steht die Linie im Deutschlandtakt. Peinlich, wie der VM hier Ängste schüren, den Menschen aber gleichzeitig Häuserabrisse im großen Stil zumuten will.
In Wahrheit ist es doch umgekehrt. Nur durch das 3. und 4. Gleis einer NBS entsteht die Kapazität, den ewig geforderten RE-Halbstundentakt Hamburg - Uelzen - Hannover überhaupt einführen zu können. Aber das will der VM ja gar nicht, kostet ja schließlich nur. Wenn er nur weiterhin alles blockiert und für Stillstand sorgt, muss er sein Portemonnaie auch nicht öffnen - durchschaubare Strategie. Aberwitzig ist ja, dass er von "Abhängen" der Bestandsstrecke spricht, wohingegen das Angebot dort ja mit erst der NBS besser wird, er aber über die "abgehängte" Heide kein Wort verliert. Orte wie Garlstorf, Bispingen oder Bergen sind nämlich tatsächlich vom SPNV abgehängt und das könnte sich mit der NBS schlagartig ändern, aber hier wiederum hat der VM Angst, zusätzliche Leistungen bestellen zu müssen. Schon klar, dass kostenintensiver Nahverkehr zur Erschließung des Flächenlandes Niedersachsen "nicht in unserem Interesse sein kann". Nicht, dass noch jemand seinen VW zugunsten eines NV-Abos abstellt.
Also die Sache mit dem angeblichen Abhängen macht mich auch fassungslos. Selten so einen Mumpiz gehört. Wenns wenigstens irgendein Hinterbänkler wäre, aber nein, das ist der Herr Verkehrsminister - dem man somit also Unkenntnis des Deutschlandtaktes unterstellen kann (muss?).

Also das ist echt ein starkes Stück. Da würde ich jetzt aber doch ne Mail ans Ministerium schicken und höflich aber mit ironischen Unterton anfragen, ob der Herr Chef wirklich keine Ahnung hat, oder sich wg. des Koalitionspartners so dumm stellen muss.

schönen Abend

NBS

Re: Althusmann: "Nehmen offensichtlichen Wunsch Hamburgs zur Kenntnis, NBS zu bauen"

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.09.21 10:28

NBStrecke schrieb:
die Sache mit dem angeblichen Abhängen macht mich auch fassungslos. Selten so einen Mumpiz gehört. Wenns wenigstens irgendein Hinterbänkler wäre, aber nein, das ist der Herr Verkehrsminister - dem man somit also Unkenntnis des Deutschlandtaktes unterstellen kann (muss?).

Also das ist echt ein starkes Stück. Da würde ich jetzt aber doch ne Mail ans Ministerium schicken und höflich aber mit ironischen Unterton anfragen, ob der Herr Chef wirklich keine Ahnung hat,
Vielleicht hat er mehr Ahnung als du denkst, und hat als einer von wenigen begriffen, was real hinter dem 'Deutschlandtakt' steckt: ein Versprechen für Zigmilliardenumsätze des Typs Stuttgart21 an die Bauindustrie bei vollständiger Ignoranz der Bevölkerung, die die Folgen aushalten und bezahlen soll.

(was von den Versprechen gegenüber der Industrie am Ende wirklich realisiert würde, ist eine weitere Frage)
Beiträge wie der letzte sind der Grund warum man S21 Gegner am besten ignoriert und einfach baut. Ich frage mich außerdem, warum immer diejenigen am meisten die angeblichen Milliardenkosten anprangern, die selber kaum Steuern zahlen.

Re: Althusmann: "Nehmen offensichtlichen Wunsch Hamburgs zur Kenntnis, NBS zu bauen"

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.09.21 11:06

Käfermicha schrieb:
Beiträge wie der letzte sind der Grund warum man S21 Gegner am besten ignoriert und einfach baut. Ich frage mich außerdem, warum immer diejenigen am meisten die angeblichen Milliardenkosten anprangern, die selber kaum Steuern zahlen.
Das Steuerzahlen läßt sich ganz einfach steigern, weil Steuern von den Einkommen abhängen. Man zahlt "einfach" den gerade streikenden Lokführern doppelten Lohn und schon fahren die Züge wieder und steigen parellel dazu die Steuereinnahmen (in diesem Fall: die Lohnsteuern). Eine win-win-Situation; alle profitieren und niemand hat einen Nachteil. Warum wird dieses Mittel nicht breit über die gesamte Gesellschaft angewandt?
Käfermicha schrieb:
Beiträge wie der letzte sind der Grund warum man S21 Gegner am besten ignoriert und einfach baut. Ich frage mich außerdem, warum immer diejenigen am meisten die angeblichen Milliardenkosten anprangern, die selber kaum Steuern zahlen.
Das ist wahrscheinlich das größte Probelm mit Stuttgart21, das "long S21 Syndrom", welches Teile einer ganzen Generation eigentlich im Sinne des ÖPNV Engagierter Mitbürger schwer traumatisiert hat mit teils bleiben Schäden. Ich bin da aus ärztlicher Sicht auch etwas ratlos, denn außer dem allgemeinen Verweis auf die Inanspruchnahme psychologischer Hilfe kann ich da auch nicht geben. Es ist ein Jammer, aber ich fürchte ein Teil dieser schwerst traumatisierten Mitbürger ist nicht mehr für den allgemienen Diskurs zurück zu gewinnen, so dass eine dauerhafte Zwangseinweisung ins Stuttgart21 Trollforum für alle das besten wäre. Auf dass sie in einem für sie vertrauten Umfeld mit Gleichgesinntenwenigstens noch ein einigermaßen erfülltes Trollleben führen können.

Und das meine ich jetzt kaum ironisch. Diese Leute haben schwerste Traumata erlitten und verdienen unser ganzes Mitleid und die Fürsorge der DSO Familie.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:09:02:11:27:24.
kmueller schrieb:
Das Steuerzahlen läßt sich ganz einfach steigern, weil Steuern von den Einkommen abhängen. Man zahlt "einfach" den gerade streikenden Lokführern doppelten Lohn und schon fahren die Züge wieder und steigen parellel dazu die Steuereinnahmen (in diesem Fall: die Lohnsteuern). Eine win-win-Situation; alle profitieren und niemand hat einen Nachteil. Warum wird dieses Mittel nicht breit über die gesamte Gesellschaft angewandt?
Du schlägst also vor dass der Staat den Menschen mehr Lohn zahlen soll und dies gleichzeitig mit einem Grenzsteuersatzes von 100% wieder komplett abschöpfen sollte nur damit am Ende ein Nullsummenspiel herauskommt? Bravo, du hast gerade ein finanzielles Perpetuum Mobile erschaffen.
kmueller schrieb:
Vielleicht hat er mehr Ahnung als du denkst, und hat als einer von wenigen begriffen, was real hinter dem 'Deutschlandtakt' steckt: ein Versprechen für Zigmilliardenumsätze des Typs Stuttgart21 an die Bauindustrie bei vollständiger Ignoranz der Bevölkerung, die die Folgen aushalten und bezahlen soll.
Ich bin mir nicht vollkommen sicher, aber ich habe den Eindruck dass du schon öfters das Schweizer Bahnsystem gelobt hast. Ein Bahnsystem dass sich durch gerade die zwei Aspekte auszeichnet die du hier kritisierst: einen ITF und deutlich höhere Investitionen in die Bahninfrastruktur als Deutschland.

Re: Althusmann: "Nehmen offensichtlichen Wunsch Hamburgs zur Kenntnis, NBS zu bauen"

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.09.21 12:10

Manu Chao schrieb:
kmueller schrieb:
Das Steuerzahlen läßt sich ganz einfach steigern, weil Steuern von den Einkommen abhängen. Man zahlt "einfach" den gerade streikenden Lokführern doppelten Lohn und schon fahren die Züge wieder und steigen parellel dazu die Steuereinnahmen (in diesem Fall: die Lohnsteuern). Eine win-win-Situation; alle profitieren und niemand hat einen Nachteil. Warum wird dieses Mittel nicht breit über die gesamte Gesellschaft angewandt?
Du schlägst also vor dass der Staat den Menschen mehr Lohn zahlen soll und dies gleichzeitig mit einem Grenzsteuersatzes von 100% wieder komplett abschöpfen sollte nur damit am Ende ein Nullsummenspiel herauskommt? Bravo, du hast gerade ein finanzielles Perpetuum Mobile erschaffen.
Du hat etwas wichtiges übersehen.

Die Leute geben das zusätzliche Geld aus, damit macht irgendwer anders Umsatz und Gewinn und zahlt darauf Steuern. Einen Teil des Erlöses gibt er für Lieferungen aus (und vielleicht investiert er sogar den Gewinn), wovon dann weitere Unternehmen profitieren, die ihrerseits Lieferanten bezahlen, dabei noch Gewinn machen, darauf Steuern zahlen und (hoffentlich) sogar ihre Leute besser bezahlen. Auch letztere könnten zusätzlich Geld ausgeben usw. usw., bis die ganze Welt im Wohlstand schwimmt.

Das alles habe ich mir nicht selber ausgedacht, sondern es passiert tagtäglich bei jedem (insbes. staatlichen) Großprojekt, wie hochbezahlte Fachleute bei solchen Gelegenheiten dann nicht nur argumentativ (als Begründung für das Großprojekt) darstellen , sondern sogar unwiderlegbar mathematisch beweisen. Einer von ihnen hieß übrigens John Maynard Keynes; den kann man leicht googeln.

Re: Althusmann: "Nehmen offensichtlichen Wunsch Hamburgs zur Kenntnis, NBS zu bauen"

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.09.21 12:14

103612 schrieb:
Käfermicha schrieb:
Beiträge wie der letzte sind der Grund warum man S21 Gegner am besten ignoriert und einfach baut. Ich frage mich außerdem, warum immer diejenigen am meisten die angeblichen Milliardenkosten anprangern, die selber kaum Steuern zahlen.
Das ist wahrscheinlich das größte Probelm mit Stuttgart21, das "long S21 Syndrom", welches Teile einer ganzen Generation eigentlich im Sinne des ÖPNV Engagierter Mitbürger schwer traumatisiert hat mit teils bleiben Schäden. Ich bin da aus ärztlicher Sicht auch etwas ratlos
Hatte nicht schon die DDR dagegen das wirksame Mittel der Zwangseinweisung in die Psychiatrie? Entwickelt als antfaschistischer Gegenpol zur vorherigen verwerflichen Praxis einer Einweisung ins KZ oder gleich Euthanasie?
Manu Chao schrieb:kmueller schrieb:
kmueller schrieb:
Das Steuerzahlen läßt sich ganz einfach steigern, weil Steuern von den Einkommen abhängen. Man zahlt "einfach" den gerade streikenden Lokführern doppelten Lohn und schon fahren die Züge wieder und steigen parellel dazu die Steuereinnahmen (in diesem Fall: die Lohnsteuern). Eine win-win-Situation; alle profitieren und niemand hat einen Nachteil. Warum wird dieses Mittel nicht breit über die gesamte Gesellschaft angewandt?
Du schlägst also vor dass der Staat den Menschen mehr Lohn zahlen soll und dies gleichzeitig mit einem Grenzsteuersatzes von 100% wieder komplett abschöpfen sollte nur damit am Ende ein Nullsummenspiel herauskommt? Bravo, du hast gerade ein finanzielles Perpetuum Mobile erschaffen.
Gehen wir doch mal weiter:

Wenn die Lohnkosten der Lokführer steigen, steigen auch die Kosten für die Verkehrsleistung. D.h. die öffentliche Hand muss wiederum mehr Geld aufwenden, die aus den gewonnenen Steuern refinanziert werden muss, d.h. auch weitergeleitet werden muss. Dies mindert dann die Steuereinnahmen wieder sehr deutlich.
Weil dies unwahrscheinlich ist, wird zumindest anteilig der Fahrpreis steigen. Damit wird der Nahverkehr für alle teurer. Im Übrigen sei erinnert, dass die GdL nicht nur Lokführer vertritt. D.h. es würde die Tarifschere größer werden innerhalb des Bahnkonzerns als auch gegenüber anderen Verkehrsunternehmen.

Zusätzlich fahren Lokführer auch Güter- und Fernverkehr: Dort steigen die Preise somit, da die Leistungen nicht durch Steuergeld (teil)finanziert wird, wie im Nahverkehr.
Das wiederum verschlechtert den Wettbewerb gegenüber der Straße, der Luft oder Flixmobility...

Zudem sollten die Löhne durchaus auch im Verhältnis zu anderen Löhnen anderer Branchen sein. Extrem wird es, wenn man mit Bus- und LKW-Fahrern vergleicht.

Da sind die 3,2% und die offene Frage der Dauer sowie des Startzeitpunkts und der Corona-Prämie letztendlich viel einfacher zu realisieren, mit weit weniger Implikationen, die sich daraus ergeben...

Das Klima kennt Gewinner und Verlierer
Das steht - in meinem Reiseführer
Der Freistaat Sachsen kann sich glücklich schätzen
Gemütlichkeit unter Moskitonetzen
Rainald Grebe - Sachsen

Wer das ganze Lied hören möchte und nicht aus irgendeiner humorbefreiten Zone kommt, kann dem Link folgen: [www.youtube.com]
103612 schrieb:
Das ist wahrscheinlich das größte Probelm mit Stuttgart21, das "long S21 Syndrom", welches Teile einer ganzen Generation eigentlich im Sinne des ÖPNV Engagierter Mitbürger schwer traumatisiert hat mit teils bleiben Schäden. Ich bin da aus ärztlicher Sicht auch etwas ratlos, denn außer dem allgemeinen Verweis auf die Inanspruchnahme psychologischer Hilfe kann ich da auch nicht geben. Es ist ein Jammer, aber ich fürchte ein Teil dieser schwerst traumatisierten Mitbürger ist nicht mehr für den allgemienen Diskurs zurück zu gewinnen, so dass eine dauerhafte Zwangseinweisung ins Stuttgart21 Trollforum für alle das besten wäre. Auf dass sie in einem für sie vertrauten Umfeld mit Gleichgesinntenwenigstens noch ein einigermaßen erfülltes Trollleben führen können.

Und das meine ich jetzt kaum ironisch. Diese Leute haben schwerste Traumata erlitten und verdienen unser ganzes Mitleid und die Fürsorge der DSO Familie.
Dies ist natürlich überspitzt formuliert aber dieses Phänomen gibt es in vielen anderen Bereichen auch. Gerade engagierte Menschen laufen die Gefahr in Fatalismus umzuschlagen. Das extremste Beispiel sind Weltuntergangsphantasien die sich wie ein Faden durch die Geschichte ziehen. Von der Malthusianischen Katastrophe, den Ludditen, des nuklearen Winters, der Klimakatastrophe bis zur Herrschaft der Computer. Nicht dass dahinter nicht ernsthafte Probleme mit teilweise extremen Schadenspotential stecken würden, aber das heißt nicht dass diese Katastrophen unausweichlich sind oder in ihrer extremsten Form auch nur wahrscheinlich sind.
kmueller schrieb:
Du hat etwas wichtiges übersehen.

Die Leute geben das zusätzliche Geld aus, damit macht irgendwer anders Umsatz und Gewinn und zahlt darauf Steuern. Einen Teil des Erlöses gibt er für Lieferungen aus (und vielleicht investiert er sogar den Gewinn), wovon dann weitere Unternehmen profitieren, die ihrerseits Lieferanten bezahlen, dabei noch Gewinn machen, darauf Steuern zahlen und (hoffentlich) sogar ihre Leute besser bezahlen. Auch letztere könnten zusätzlich Geld ausgeben usw. usw., bis die ganze Welt im Wohlstand schwimmt.

Das alles habe ich mir nicht selber ausgedacht, sondern es passiert tagtäglich bei jedem (insbes. staatlichen) Großprojekt, wie hochbezahlte Fachleute bei solchen Gelegenheiten dann nicht nur argumentativ (als Begründung für das Großprojekt) darstellen , sondern sogar unwiderlegbar mathematisch beweisen. Einer von ihnen hieß übrigens John Maynard Keynes; den kann man leicht googeln.
Höhere Staatsausgaben können über zwei Mechanismen zu netto höheren Staatseinnahmen führen:
1) Wenn dadurch nicht ausgelastete Kapazität in der Volkswirtschaft ausgenutzt wird
2) Wenn dadurch die Produktivität gesteigert wird

Höhere Löhne nutzen erst einmal nur den ersten Mechanismus und können teilweise indirekt über den Lohnkostendruck zu produktivitätssteigernden Investitionen führen. Dies ist aber beides nicht vollkommen automatisch und unausweichlich. Der erste Mechanismus funktioniert z.B. natürlich nur wenn es eine solche nicht ausgelastete Kapazität gibt. Der zweite Mechanismus kann in Inflation umschlagen die dann durch die Notenbank wieder das Wachstum (und damit auch die produktivitätssteigernden Investitionen) ausbremst.
kmueller schrieb:
NBStrecke schrieb:
die Sache mit dem angeblichen Abhängen macht mich auch fassungslos. Selten so einen Mumpiz gehört. Wenns wenigstens irgendein Hinterbänkler wäre, aber nein, das ist der Herr Verkehrsminister - dem man somit also Unkenntnis des Deutschlandtaktes unterstellen kann (muss?).

Also das ist echt ein starkes Stück. Da würde ich jetzt aber doch ne Mail ans Ministerium schicken und höflich aber mit ironischen Unterton anfragen, ob der Herr Chef wirklich keine Ahnung hat,
Vielleicht hat er mehr Ahnung als du denkst, und hat als einer von wenigen begriffen, was real hinter dem 'Deutschlandtakt' steckt: ein Versprechen für Zigmilliardenumsätze des Typs Stuttgart21 an die Bauindustrie bei vollständiger Ignoranz der Bevölkerung, die die Folgen aushalten und bezahlen soll.
Nö, das kanns auch nicht sein. Denn die Alternative ist ja noch teurer, reist Häuser ab und die Anwohner dort "dürfen" dann 500 Züge pro Tag aushalten. Also das spräche nur wieder dafür, dass er keine Ahnung hat.

Re: Althusmann: "Nehmen offensichtlichen Wunsch Hamburgs zur Kenntnis, NBS zu bauen"

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.09.21 14:08

Manu Chao schrieb:
kmueller schrieb:
Vielleicht hat er mehr Ahnung als du denkst, und hat als einer von wenigen begriffen, was real hinter dem 'Deutschlandtakt' steckt: ein Versprechen für Zigmilliardenumsätze des Typs Stuttgart21 an die Bauindustrie bei vollständiger Ignoranz der Bevölkerung, die die Folgen aushalten und bezahlen soll.
Ich bin mir nicht vollkommen sicher, aber ich habe den Eindruck dass du schon öfters das Schweizer Bahnsystem gelobt hast. Ein Bahnsystem dass sich durch gerade die zwei Aspekte auszeichnet die du hier kritisierst: einen ITF und deutlich höhere Investitionen in die Bahninfrastruktur als Deutschland.
Vielleicht fehlt)e) dort das Element "vollständige Ignoranz der Bevölkerung" (gemeint war vor allem diejenige entlang der Strecken)?
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