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Hallo
Die Filstalbahn Stuttgart - Ulm wird im Sommer drei Wochen lang wegen Bauarbeiten voll gesperrt.
Und zwar vom 13. August bis zum 03. September.
Das hat es früher nicht gegegeben.
Aber heute ist man gleich dabei mit Streckensperrungen, egal ob Schiene oder Strasse.
Das sind ja nicht unsere Kosten die da entstehen, werden sich die Entscheidungsträger denken.
Deutschland wird immer mehr zur Servicewüste.
[www.swp.de]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:07:22:09:46:45.
Früher hat es dies schon ab und zu gegeben, aber wohl eher alle 10 bis 20 Jahre. Heute kann man schon eher Wetten, dass die Strecke auch 2022 ebenfalls für ein paar Wochen gesperrt wird.

Ich bin da eher gespannt, ob man da auf den Umweg Strecken, für mehr Kapazität sorgt, wohl eher nicht. Fernreisende werden zum Beispiel gebeten über Aalen zu fahren.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:07:22:09:50:09.
Auch wenn ich deine Einschätzung nicht teile (in einem Thread zur Sanierung der NBS wurde recht genau erklärt, warum die Vollsperrung durchaus ihre Vorzüge hat), wird es allmählich schwer, von Stuttgart noch wegzukommen. Die Gäubahn ist ja auch von Bauarbeiten betroffen, siehe [inside.bahn.de]. Dass auf der Ammertalbahn gebaut wird, ist ja schon keiner Rede mehr wert, gefühlt wird dort immer gebaut.

Das relativiert den Nutzen des bwAboSommer doch erheblich, wenn ich faktisch nur noch nach Heilbronn, Karlsruhe und Aalen komme.
Hallo Bundesbahner,

das liegt vielfach daran, dass sich Gleisbaustellen inzwischen auch den allgemein gültigen Lärmschutzvorschriften fügen müssen. Das heißt vielerorts Nachtarbeitsverbot bei planbaren Arbeiten. Die automatischen Warnanlagen fallen auch darunter. Daraus würde ohne Totalsperrung eine um mindestens 30% noch längere Bauzeit entstehen. Daher die Entscheidung zur Vollsperrung.

Grüße Norbert
Zitat
Das hat es früher nicht gegegeben.
Wenn man wie die Bundesbahn alles nur auf Verschleiß kaputt fährt, dann muss man auch nichts instandhalten und sperren.
Naja, früher... Ich erinnere mich zum Beispiel noch in meiner Kindheit 2008 an eine mehrmonatige Sperrung der Strecke Bruchsal - Mühlacker. 2009 dann mehrere Monate beide Strecken Karlsruhe - Rastatt hintereinander... Diesen Sommer wird hier Bretten - Eppingen die ganzen Ferien über gesperrt. Und die letzten Jahre gab es in Karlsruhe selbst bei der Straßenbahn in den Ferien immer große Baumaßnahmen, aber die ganzen 6 Wochen. Da sind 3 Wochen doch nichts dagegen, für eine Sommerferiensperrung doch eher noch kurz.
Hallo,

da fliegt das S59-Stellwerk in Süßen raus und das L90 direkt daneben wird den Betrieb aufnehmen. Auf der Filstalbahn ist ja rund um die Uhr Betrieb, wie willst du da vernünftig neue Weichenantriebe, Achszähler und was weiß ich noch alles montieren. Und vermutlich müssen ja die Nachbarstellwerke Geislingen und Eislingen auch noch Anpassungen bekommen. Die KS-Signale zumindest stehen in Gingen schon seit dem Winter rum. Gewerkelt wurde da unter dem rollenden Rad schon die ganze Zeit.

Viele Grüße,
btf
l0wside schrieb:
Auch wenn ich deine Einschätzung nicht teile (in einem Thread zur Sanierung der NBS wurde recht genau erklärt, warum die Vollsperrung durchaus ihre Vorzüge hat), wird es allmählich schwer, von Stuttgart noch wegzukommen. Die Gäubahn ist ja auch von Bauarbeiten betroffen, siehe [inside.bahn.de]. Dass auf der Ammertalbahn gebaut wird, ist ja schon keiner Rede mehr wert, gefühlt wird dort immer gebaut.

Das relativiert den Nutzen des bwAboSommer doch erheblich, wenn ich faktisch nur noch nach Heilbronn, Karlsruhe und Aalen komme.
Richtung Würzburg entfällt durch eine Baustelle in Osterburken auch.

Ich muss Mitte August zu einem Termin von Stuttgart nach Überlingen. Egal welcher Weg (Aalen, Filstal (SEV), Gäubahn (SEV), Sigmaringen), alle Verbindungen sind über 4 Stunden (ab Hbf). Mit dem Auto brauche ich unter 2 Stunden (ab Haustür). Bei aller Liebe zur Bahn, bei 5h Bahn vs. 2h Auto stellt sich die Frage nicht mehr. Trotz kostenloser Fahrt mit dem bwAboSommer.

https://www.fahrzeuglisten.de/signlogo.php

Stuttgart 21 Schluss!

Re: Die Filstalbahn wird im Sommer drei Wochen lang voll gesperrt

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 22.07.21 11:12

Bahntechnikfreak schrieb:
Hallo,

da fliegt das S59-Stellwerk in Süßen raus und das L90 direkt daneben wird den Betrieb aufnehmen. Auf der Filstalbahn ist ja rund um die Uhr Betrieb, wie willst du da vernünftig neue Weichenantriebe, Achszähler und was weiß ich noch alles montieren. Und vermutlich müssen ja die Nachbarstellwerke Geislingen und Eislingen auch noch Anpassungen bekommen. Die KS-Signale zumindest stehen in Gingen schon seit dem Winter rum. Gewerkelt wurde da unter dem rollenden Rad schon die ganze Zeit.

Viele Grüße,
btf
Sowas macht man üblicherweise in 36-48 Stunden.
Hallo zusammen,


naja nur wegen LST eine so lange Sperrung? Das kann ich mir eher nicht vorstellen. Vermutlich wird man die Sperrpause bauseitig vollgepflastert haben, oder ist überhaupt der Grund für die lange Sperrung
Bei langfristiger und detaillierter Planung geht das rein LST-mässig auch an einem Wochenende.

Konkrete Beispiele gibts ja, z.B. ESTW-UZ und 8 ESTW-A in 2 Nächten.

Weichenantriebe? wenn es der identische Hersteller ist, können die Antriebe und ggf. ELP an den Weichen schon im Vorfeld erneuert und am alten Stellwerk weiter betrieben werden. Umklemmen vom RSTW aufs ESTW zur Inbetriebnahme und Abnahme dauern dann 20-30 Minuten.
Anders siehts aus, wenn die aus bestimmten Gründen während der Inbetriebnahmephase getauscht werden müssen. Das ist aber nicht so oft der Fall.
Achszähler sind oft schon monatelang vorher angebaut und laufen mit


Meint der Funkentratzer



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:07:22:11:31:15.

Und Du bist Fachmann...

geschrieben von: Bernhard Jaschke

Datum: 22.07.21 11:35

... in Sachen Bahninfrastruktur, daß Du das so beurteilen verurteilen kannst?

"Das hat es früher nicht gegegeben.
Aber heute ist man gleich dabei mit Streckensperrungen, egal ob Schiene oder Strasse.
Das sind ja nicht unsere Kosten die da entstehen, werden sich die Entscheidungsträger denken. "

MfG
Bernhard Jaschke

Re: Die Filstalbahn wird im Sommer drei Wochen lang voll gesperrt

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 22.07.21 11:39

Der Bundesbahner schrieb:
Hallo
Die Filstalbahn Stuttgart - Ulm wird im Sommer drei Wochen lang wegen Bauarbeiten voll gesperrt.
Und zwar vom 13. August bis zum 03. September.
Das hat es früher nicht gegegeben.
Aber heute ist man gleich dabei mit Streckensperrungen, egal ob Schiene oder Strasse.
Das sind ja nicht unsere Kosten die da entstehen, werden sich die Entscheidungsträger denken.
Deutschland wird immer mehr zur Servicewüste.
[www.swp.de]
Unfallverhütubg und Lärmschutz für die Anwohner sind krine Kriterien für dich? Auch die DB müsste sich heute die Vorschriften über Baulärm halten.

Re: Und Du bist Fachmann...

geschrieben von: Der Bundesbahner

Datum: 22.07.21 11:41

Ich bin seit 1980 bei der Bahn, und weiß serwohl was so abging bei der DB und DBAG.
Wegen Brückenbauarbeiten in Schwäbisch Gmünd wird vom 18. September bis 8. Oktober auch die Remsbahn für drei Wochen voll gesperrt:

[www.gmuender-tagespost.de]

Re: Die Remsbahn wird im Sommer auch gesperrt

geschrieben von: 3-Löwen-Takt

Datum: 22.07.21 11:56

Nach Aalen kommst du auch nicht lange: Wegen Brückenabrissarbeiten in Schwäbisch Gmünd wird die Remsbahn auch für drei Wochen vom 18. September bis 8. Oktober gesperrt:

[www.gmuender-tagespost.de]

Re: Und Du bist Fachmann...

geschrieben von: bauigel

Datum: 22.07.21 12:03

Der Bundesbahner schrieb:
Ich bin seit 1980 bei der Bahn, und weiß serwohl was so abging bei der DB und DBAG.
Aber doch höchstwahrscheinlich nicht im Bereich Baudienst. Wenn du da auch nur andeutungsweise noch so arbeiten wolltest wie vor ca. 1990/1995 hättest du schon seit mindestens 15 Jahren keinen einzigen Berechtigungsnachweis mehr.
Die Frage wäre nur, wer die Papiere eingezogen hätte: dein Vorgesetzter aus eigenem Antrieb oder auf Aufforderung durch die EUK, ein Betriebsverantwortlicher bei Betriebskontrolle oder Erfolgskontrolle Fortbildung oder die Bauaufsicht des EBA.
Funkentratzer schrieb:
Hallo zusammen,


naja nur wegen LST eine so lange Sperrung? Das kann ich mir eher nicht vorstellen. Vermutlich wird man die Sperrpause bauseitig vollgepflastert haben, oder ist überhaupt der Grund für die lange Sperrung
Ich meine vor allem etwas von Weichentausch in Göppingen gelesen zu haben.

https://www.fahrzeuglisten.de/signlogo.php

Stuttgart 21 Schluss!

Re: Und Du bist Fachmann...

geschrieben von: Der Bundesbahner

Datum: 22.07.21 12:17

Nein
Es gab es nur einen Wasserkopf.
Nicht mehrere BWL-verseuchte Geschäftsbereiche, wie heute, die mehr gegeneinander als miteinander arbeiten.

Re: Und Du bist Fachmann...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 22.07.21 12:32

Der Bundesbahner schrieb:
Nein
Es gab es nur einen Wasserkopf.
Nicht mehrere BWL-verseuchte Geschäftsbereiche, wie heute, die mehr gegeneinander als miteinander arbeiten.
Oje, da ist wirklich einer in der Zeit der Bundesbahn 'stecken' geblieben...

Re: Und Du bist Fachmann...

geschrieben von: KiES

Datum: 22.07.21 12:43

Genau. Heute ist alles besser! "Wir halten Deutschland in Bewegung, auch in weniger mobilen Zeiten."

Baustellen gefährden den Erfolg der Schiene

geschrieben von: Packwagen

Datum: 22.07.21 12:44

Hallo,

Danke. Keine Frage, Bauen ist gut für die Infrastruktur. Und gesetzliche Vorgaben sind einzuhalten.

Aber diese Kurzfristigkeit von Großbaustelle. Bei zentralen Achsen ist nicht mehr akzeptabel. Es gibt schon gar keine Scheu mehr, das so kurzfristig anzuberaumen. Früher hätte man so etwas zwei Jahre im Voraus kommuniziert: 3 Wochen, Hauptreisezeit, Hauptachse. Das ist verheerend aus Fahrgastsicht.

Dazu die vielen anderen Baustellen im Land. Too much. Es scheint so, dass bei DB Netz die eine Hand nicht weiß, was die andere tut.

Viele Grüße Packwagen - Meine Bild-Beiträge: [www.drehscheibe-online.de]
https://abload.de/img/1989-05-23-dms905inli4ykl8.jpg
Der Bundesbahner schrieb:
Hallo
Die Filstalbahn Stuttgart - Ulm wird im Sommer drei Wochen lang wegen Bauarbeiten voll gesperrt.
Und zwar vom 13. August bis zum 03. September.
Das hat es früher nicht gegegeben.
Aber heute ist man gleich dabei mit Streckensperrungen, egal ob Schiene oder Strasse.
Das sind ja nicht unsere Kosten die da entstehen, werden sich die Entscheidungsträger denken.
Deutschland wird immer mehr zur Servicewüste.
[www.swp.de]
Die ständigen Sperrungen sind das eine, die massive Fahrplanausdünnung das andere. Sonntagfrüh fährt zwischen 5:07 Uhr und 8:14 Uhr kein Zug zwischen Stuttgart und München. Kann mir doch keiner erklären, dass da keine Trassen frei sind. Weiter geht es dann den ganzen Tag über weitestgehend mit einem 2h-Takt statt im Schnitt alle 30min.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."

Re: Baustellen gefährden den Erfolg der Schiene

geschrieben von: Murrtalbahner

Datum: 22.07.21 12:53

Packwagen schrieb:
Hallo,

Danke. Keine Frage, Bauen ist gut für die Infrastruktur. Und gesetzliche Vorgaben sind einzuhalten.

Aber diese Kurzfristigkeit von Großbaustelle. Bei zentralen Achsen ist nicht mehr akzeptabel. Es gibt schon gar keine Scheu mehr, das so kurzfristig anzuberaumen. Früher hätte man so etwas zwei Jahre im Voraus kommuniziert: 3 Wochen, Hauptreisezeit, Hauptachse. Das ist verheerend aus Fahrgastsicht.

Dazu die vielen anderen Baustellen im Land. Too much. Es scheint so, dass bei DB Netz die eine Hand nicht weiß, was die andere tut.
Das beste war 2019, als man zur Bundesgartenschau Heilbronn über viele Wochen den Nordzulauf sowohl von Würzburg als auch von Mannheim her kappen wollte und das erst auf Protest hin der Heilbronner reduziert hat (geht also offensichtlich doch anders).

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."
Hallo,

wie schon angedeutet finden da einige Bauarbeiten parallel statt... Weichenaustausch in Göppingen, dann das Stellwerk in Süßen, Brückenarbeiten in der Geislinger Steige sowie Gleiserneuerung Geislingen West - Ulm. Und in Beimerstetten wird die Zeit bestimmt auch genutzt, um den Bahnhofsumbau inklusive neuer Unterführung voran zu treiben.

Grüße Marco



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:07:22:12:59:07.

Re: Und Du bist Fachmann...

geschrieben von: bauigel

Datum: 22.07.21 13:13

Tz 4683 schrieb:
Der Bundesbahner schrieb:
Nein
Es gab es nur einen Wasserkopf.
Nicht mehrere BWL-verseuchte Geschäftsbereiche, wie heute, die mehr gegeneinander als miteinander arbeiten.
Oje, da ist wirklich einer in der Zeit der Bundesbahn 'stecken' geblieben...
Nicht mal das...
Auch die Bundesbahn kannte schon die Einteilung nach - unter anderem - Verkehrs-. Betriebs-, und Baudienst. Deswegen habe ich da diesen antiquierten Begriff verwendet. ;-)
Die Unfallkasse als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung und ihre Unfallverhütungsvorschriften gab es auch schon immer (bestenfalls unter wechselnden Namen) - und ob die jetzt die HVB und die Direktion oder das EBA dem Baubezirk von oben mit Vorschriften ins Handwerk pfuscht, macht auch keinen großen Unterschied - der Inhalt der Vorschriften schon eher.

Re: Baustellen gefährden den Erfolg der Schiene

geschrieben von: bauigel

Datum: 22.07.21 13:29

Murrtalbahner schrieb:
Das beste war 2019, als man zur Bundesgartenschau Heilbronn über viele Wochen den Nordzulauf sowohl von Würzburg als auch von Mannheim her kappen wollte und das erst auf Protest hin der Heilbronner reduziert hat (geht also offensichtlich doch anders).

Klar geht das anders - frag mal diejenigen, die seit 2016 Bautermine zwischen Heilbronn und Würzburg gesucht haben - also die Instandhalter, die Stadt Lauda und das Straßenbauamt, was die davon halten.
Erst werden deren Baustellen mit massivem politischem Druck in dieses Jahr gedrückt hat (damit man das mit den betrieblichen Auswirkungen des Bundes-Lärmschutzprogramms im bayrischen Teil der Strecke bündelt), um ihnen dann auf den politischen Druck aus Heilbronn hin die Baustellen an diesem Termin auch wieder zu zerschießen...

Auf Dauer hilft nur eins: weniger bauen! Und zumindest, was die Attraktivität des Bahnbaus für neue Mitarbeiter betrifft, ist man da auch auf einem guten Weg, die entsprechenden Voraussetzungen dafür zu schaffen.

Re: Und Du bist Fachmann...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 22.07.21 13:50

KiES schrieb:
Genau. Heute ist alles besser! "Wir halten Deutschland in Bewegung, auch in weniger mobilen Zeiten."
Richtig lesen und verstehen ist heute auch nicht mehr selbstverstndlich...

Drei Wochen Verspätungen und Chaos

geschrieben von: 1.Klasse

Datum: 22.07.21 14:31

Der Bundesbahner schrieb:
Hallo
Die Filstalbahn Stuttgart - Ulm wird im Sommer drei Wochen lang wegen Bauarbeiten voll gesperrt.
Und zwar vom 13. August bis zum 03. September.
Das hat es früher nicht gegegeben.
Aber heute ist man gleich dabei mit Streckensperrungen, egal ob Schiene oder Strasse.
Insbesondere wenn man die Störanfälligkeit der zum schönen Teil eingleisigen Umleitungsstrecke für den Fernverkehr via Aalen und Donauwörth mal erlebt hat. Da kann man jedem nur raten, das Auto zu nutzen, wenn man in normalen, nach dem Krieg üblichen Fahrzeiten, ankommen und nicht im Chaos versinken möchte. Auch fragt man sich, warum man die zahlreichen mehrwöchigen Umleitungen des Fernverkehrs in den letzten Monaten auf der Strecke nicht besser genutzt hat. Die Tage mit Regelbetrieb sind inzwischen die Ausnahmen geworden.

Re: Baustellen gefährden den Erfolg der Schiene

geschrieben von: Node

Datum: 22.07.21 15:01

Packwagen schrieb:
Hallo,

Danke. Keine Frage, Bauen ist gut für die Infrastruktur. Und gesetzliche Vorgaben sind einzuhalten.

Aber diese Kurzfristigkeit von Großbaustelle. Bei zentralen Achsen ist nicht mehr akzeptabel. Es gibt schon gar keine Scheu mehr, das so kurzfristig anzuberaumen. Früher hätte man so etwas zwei Jahre im Voraus kommuniziert: 3 Wochen, Hauptreisezeit, Hauptachse. Das ist verheerend aus Fahrgastsicht.

Dazu die vielen anderen Baustellen im Land. Too much. Es scheint so, dass bei DB Netz die eine Hand nicht weiß, was die andere tut.
Ich fände für solche Beiträge den Begriff des "Bau-NIMBYs" passend.
Der Bundesbahner schrieb:
Das hat es früher nicht gegegeben. (lol)
Aber heute ist man gleich dabei mit Streckensperrungen, egal ob Schiene oder Strasse.
Das sind ja nicht unsere Kosten die da entstehen, werden sich die Entscheidungsträger denken.
Deutschland wird immer mehr zur Servicewüste.
Was ein Schwachsinn... Äpfel mit Birnen vergleichen...

NIMBY

geschrieben von: Packwagen

Datum: 22.07.21 17:16

Warum?
Nimbys sind gegen ein Vorhaben. Ich kritisiere die Vorbereitung, den knappen zeitlichen Vorlauf und die unkoordinierte regionale Häufung.

Sind wir doch mal ehrlich. Da hat DB Netz offenbar ziemlich kurzfristig irgendwelche der sehr raren Bau-Ressourcen bekommen und gleich zugeschlagen. Der Bau-Markt ist total angespannt. Das setzt sich nun fort bis zum Bahnkunden.

Viele Grüße Packwagen - Meine Bild-Beiträge: [www.drehscheibe-online.de]
https://abload.de/img/1989-05-23-dms905inli4ykl8.jpg
Yooo, zu Bundesbahnzeiten wurde das Streckennetz ja auch kaputt gefahren. Etwas, was die DB AG bis heute beschäftigt.

Weiß schon, früher war alles besser

Over and out

Re: die meisten Fahrten dauern keine 4h, sondern 3h20min!

geschrieben von: dt8.de

Datum: 22.07.21 17:47

Eine Verbindung, die es nur alle 2h gibt, und dann noch FV Tarif, hilft nicht wirklich. Ohne die Sperrungen fahre ich das komplett zum BW Tarif.

Ankunft bis 11:00h in der Woche vom 16.8., meist 4:10.
Spannend ist auch die Woche ab 23.8.,da gibt es schnellere Verbindungen, allerdings bezweifle ich, dass die fahrbar sind (Umsteigezeiten SEV), da habe ich aus dem Gäu so meine Erfahrungen.

https://www.fahrzeuglisten.de/signlogo.php

Stuttgart 21 Schluss!
Der Bundesbahner schrieb:
"...Die Filstalbahn Stuttgart - Ulm wird im Sommer drei Wochen lang wegen Bauarbeiten voll gesperrt.
Und zwar vom 13. August bis zum 03. September..."

Grüß Dich,
alle Achtung,das ist aber mal ein richtig"heißer BW-Sommer",
was die Baustellen betrifft.
Schwarzwaldbahn(vor und nach den Ferien)
Gäubahn
Filstalbahn
Donautalbahn
Rheintal an WE
Wowww...
Die Vollsperrungen gehen meiner Ansicht nach in Ordnung,wenn danach für
eine längere Zeit mal"Ruhe"ist.
Besser als eine dauernde Flickschusterei.

LG
Der Fv Tarif hat allerdings den Vorteil, dass die BahnCard anerkannt wird — sofern man eine hat. Das geht ja beim Nahverkehr nicht mehr.
151 139 schrieb:
Der Bundesbahner schrieb:
"...Die Filstalbahn Stuttgart - Ulm wird im Sommer drei Wochen lang wegen Bauarbeiten voll gesperrt.
Und zwar vom 13. August bis zum 03. September..."

Grüß Dich,
alle Achtung,das ist aber mal ein richtig"heißer BW-Sommer",
was die Baustellen betrifft.
Schwarzwaldbahn(vor und nach den Ferien)
Gäubahn
Filstalbahn
Donautalbahn
Rheintal an WE
Wowww...
Die Vollsperrungen gehen meiner Ansicht nach in Ordnung,wenn danach für
eine längere Zeit mal"Ruhe"ist.
Besser als eine dauernde Flickschusterei.

LG

Ist aber nicht. Wie oft waren Filsbahn oder Gäubahn allein dieses Jahr schon gesperrt?

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."

Re: NIMBY

geschrieben von: Sausebahner

Datum: 22.07.21 19:32

Packwagen schrieb:
Sind wir doch mal ehrlich. Da hat DB Netz offenbar ziemlich kurzfristig irgendwelche der sehr raren Bau-Ressourcen bekommen und gleich zugeschlagen. Der Bau-Markt ist total angespannt. Das setzt sich nun fort bis zum Bahnkunden.
Die Anmelderegelungen sind relativ starr, dazu die Ausschreibungen für die Bauunternehmen. Daher gehe ich davon aus , dass bei DB Netz die Planungen für die Baustelle bestimmt schon über ein Jahr laufen. Bauigel kann dazu vielleicht mehr schreiben.

Wo dagegen Land unter ist, ist oft bei der Baufahrplanregelung. Hier werden die dazugehörigen Fahrpläne oft mit viel zu kurzer Zeit geliefert. Dies ist zum einem der stark gestiegenen Baustellen geschuldet (gefühlt gibt es auch keine Winterpause mehr, die früher für Puffer bei der Planung gesorgt hat), zum anderen fehlt es oft am notwendigen Personal, welches sich diese Arbeit noch antun möchte. Gerade im Baufahrplan ist man gefühlt der @#$%& vom Dienst, da eigentlich kein EVU bereit ist auch nur einen Zug weniger zu fahren. Anderseits die ausführenden auf den Baustellen am liebsten die Uhrzeiten durchdrücken wollen, die für sie am besten passen. Das alles unter einen Hut zu bekommen bedarf oft vielen Gesprächen/Diskussionen.

Die EVU sind dann ganz am Ende der Kette und die richtige Kommunikation an die Fahrgäste kann erst nach feststehen der genauen Fahrzeiten erfolgen.

Viele Grüße



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:07:22:19:36:46.

Re: BC im bwegten Regionalzug

geschrieben von: Der nachdenkliche Stromrichter

Datum: 22.07.21 19:37

3-Löwen-Takt schrieb:
Der Fv Tarif hat allerdings den Vorteil, dass die BahnCard anerkannt wird — sofern man eine hat. Das geht ja beim Nahverkehr nicht mehr.
Guten Abend,

die nicht-Anerkennung der BahnCard gilt nur innerhalb einiger diesbezüglich rückständiger Verbundtarife (VVS und so ein Zeugs). Der bwTarif für Verbundgrenzen überschreitende Fahrten ist zwar nicht in allen Belangen optimal, die BahnCard wird aber mit voller Rabatthöhe (25 oder 50%) anerkannt.

Freundliche Grüße
Tobias

"Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger - alles zu werden, strömt zuhauf!"
(aus "Die Internationale" | Deutscher Text durch Emil Luckhardt, 1910)

Re: Baustellen gefährden den Erfolg der Schiene

geschrieben von: Node

Datum: 22.07.21 20:21

Packwagen schrieb:
Hallo,

Danke. Keine Frage, Bauen ist gut für die Infrastruktur. Und gesetzliche Vorgaben sind einzuhalten.

Aber diese Kurzfristigkeit von Großbaustelle. Bei zentralen Achsen ist nicht mehr akzeptabel. Es gibt schon gar keine Scheu mehr, das so kurzfristig anzuberaumen. Früher hätte man so etwas zwei Jahre im Voraus kommuniziert: 3 Wochen, Hauptreisezeit, Hauptachse. Das ist verheerend aus Fahrgastsicht.

Dazu die vielen anderen Baustellen im Land. Too much. Es scheint so, dass bei DB Netz die eine Hand nicht weiß, was die andere tut.
Wenn du die anderen Ausfühtungen hier liest und auch die in den Vorjahren veröffentlichten Baukorridore siehst merkst du doch dass das Meiste sehr viel Vorlauf hat. Als Fahrgast bekommt man die Info halt nur als Letzter, das ist alles.

Im Sommer standen die Fahrzeiten der Fernzüge schon ewig fest, dafür war z.B. bei den ICEs München - Frankfurt lange ein Hinweis "40 Minuten eher" ohne konkrete Fahrplananpassung drin. Besser?

Re: NIMBY

geschrieben von: bauigel

Datum: 22.07.21 21:57

Sausebahner schrieb:
Packwagen schrieb:
Sind wir doch mal ehrlich. Da hat DB Netz offenbar ziemlich kurzfristig irgendwelche der sehr raren Bau-Ressourcen bekommen und gleich zugeschlagen. Der Bau-Markt ist total angespannt. Das setzt sich nun fort bis zum Bahnkunden.
Die Anmelderegelungen sind relativ starr, dazu die Ausschreibungen für die Bauunternehmen. Daher gehe ich davon aus , dass bei DB Netz die Planungen für die Baustelle bestimmt schon über ein Jahr laufen. Bauigel kann dazu vielleicht mehr schreiben.
Hier bin ich ;-)
Ein Teil des Problems ist, dass für das derzeit anstehende Bausoll einschließlich der politisch kommunizierten Inbetriebnahmetermine bei halbwegs kundenfreundlicher Abwicklung das Jahr ungefähr 1500 Nächte und 160 Wochenenden haben müsste - natürlich außerhalb der 12-wöchigen Sommerferien ;-)

Ein weiterer Teil des Problems ist, dass das ganze Prozedere stur nach Fahrplanjahren ablaufen muss. Ich kann also kaum bis gar nicht sagen: die nächsten fünf Jahre bauen wir eine Ausbaustrecke zwischen Freiburg und Basel. Ich muss fünfmal kommen und sagen: ich möchte im zur Verhandlung stehenden Fahrplanjahr zwischen Freiburg und Basel bauen - und viermal muss ich sagen: übrigens habe ich schon eine Baufirma, die Stillstands- und Behinderungskosten berechnet, wenn sie nicht weiterarbeiten kann. Ich kann aber nicht dem Instandhalter sagen: mach doch deine Gleiserneuerung schon in meinem zweiten Baustellenjahr, wenn er in der Besprechung für mein drittes Baustellenjahr zum ersten Mal aufschlägt - und dann nicht warten kann, bis ich nach fünf Jahren durch bin. Dem Straßenbaulastträger, der seine Brücke erneuern will, kann ich das in den meisten Fällen auch nicht sagen, weil der meistens erst ein dreiviertel Jahr vor dem geplanten Baubeginn mit der "Bundesbahn" spricht, was hoffnungslos zu spät ist. Dazu aber später mehr.
Und dem Bahnhofsmanagement, das seine Bahnsteige aufhöhen will, kann ich das zwar sagen - aber die können es meistens nur zur Kenntnis nehmen und ihre Maßnahme nicht vorziehen, weil sich weder Baurechtsverfahren noch Finanzierungsfreigabe beschleunigen lassen (da ist jeweils das EBA involviert)

Zusammenfassend: die Regelungen für die einzelnen Sachbereiche passen nicht zusammen - und greifen schon gar nicht ineinander. Wer es noch genauer haben will:
Aktueller Stand beim Anmeldeprozedere ist, dass man sich den Vorstellungen der BNetzA und der EVU spätestens vier Jahre vor dem betreffenden Fahrplanjahr zum 28. Februar stundenscharf und spätestens zum 01.Oktober minutenscharf zu seinen Sperrbedarfen äußern muss. Ziel ist, dass diese Sperrungen vor den Trassenanmeldungen von EVU bereits vorgeplant werden, so dass Züge aus vertraglicher Sicht nicht "ausfallen", sondern gar keine Fahrplantrasse zugesagt wird.
Heißt in der Praxis, wer 2024 bauen will, muss sich nach seinem Sommerurlaub sputen - wer danach kommt, kann nur noch 2025 sicher bauen - oder ist der Gnade der betroffenen EVU und der Bundesnetzagentur ausgeliefert. Wenn sich letztere auf die Hinterbeine stellt, steht die Forderung "Sperrzeit gleich Arbeitszeit" und nach einem entsprechenden 'Nachweis' im Raum.

Sicher wissen, wie gebaut wird, kann man aber erst, wenn man einen Bauvertrag mit einem Unternehmer abgeschlossen hat. Die Ausschreibung muss schließlich verfahrens- und unternehmensneutral erfolgen. Wer sich nicht an diese Vorgabe hält, weiß nicht, wann er bauen kann, weil er mit Vergabebeschwerden rechnen muss. Und Sperrpausen sind ein wesentlicher Faktor, der bestimmte Bauverfahren oder -maschinen ermöglicht oder auch ausschließt. Minimaler Vorlauf für die Vergabe ist (je nach Größe und speziellen Anforderungen der Baumaßnahme) rund ein halbes bis ein dreiviertel Jahr vor Baubeginn, um dem Unternehmer genügend Vorbereitungszeit zu lassen. Ein deutlich größerer Vorlauf wird aus Sicht der Kostenstabilität recht schnell kontraproduktiv, weil man sich wahlweise Spekulationskalkulation oder Nachforderungen wegen unvorhersehbarer Preisentwicklungen (ist da nicht gerade was?) an die Backe bindet. Also jetzt für 2025 auszuschreiben, wäre spannend - abgesehen davon, dass schon bei kürzerem Vorlauf zwischen Vertragsschluss und Baubeginn der Vertragspartner übernommen oder in Insolvenz gegangen sein soll.

Sobald man fremdes (insbesondere öffentliches) Geld ausgibt, darf man erst ausschreiben, wenn der Geldgeber zugestimmt hat. Das Schriftstück heißt unterschiedlich: z. B. "Baufreigabe in finanzieller Hinsicht" bei BSchWaG oder LufV, "Zuwendungsbescheid" bei GVFG, "Kostenteilungs- und Ablösevereinbarung" oder so ähnlich bei EKrG - aber eines haben alle gemeinsam: ohne Baurecht (Planfeststellungsbeschluss, Plangenehmigung oder ähnliches), das die vorgesehene Planung absegnet und eventuelle Auflagen enthält, kann man es nicht beantragen und die Bearbeitungsdauer geht aus haushaltsrechtlichen Gründen mindestens ein Jahr.

Stur die Terminkette zurückgerechnet, könnte man 2025 mit Maßnahmen beginnen, für die man schon 2021 (bei Inspektionsintervallen von 6 Monaten) konkreten Instandhaltungsbedarf gesehen oder spätestens 2017 Planrecht beantragt hat. Hat sich hier gerade jemand über die Realisierungszeiten von Infrastrukturprojekten beschwert? ;)
Aber in diesen 8 Jahren lauern so viele Unsicherheiten, die man nicht ignorieren kann von der Klage gegen die Planfeststellung über zur Umplanung wegen Regelwerksänderungen bis zur Verschiebung wegen Überzeichnung der Finanzierungsprogramme oder mangelnder Baukapazitäten und fehlender Angebote und dabei die Gefahr im Nacken, dass eine Planfeststellung nach 10 Jahren ohne Baubeginn verfällt. Da könnte man die Planungsstabilität von angemeldeten Sperrungen trotz - oder gerade wegen - des Vorlaufs mit der Lupe suchen...

Also geht man in der Praxis eben an bestimmten Stellen in diesem Ablauf mit einer qualifizierten Schätzung "ins Risiko" und fängt mit dem nächsten Schritt an, bevor die Voraussetzungen erfüllt sind. Der einzige Schritt, an dem einem das nicht sofort auf die Füße fällt, ist dummerweise die Anmeldung der Sperrungen - die deswegen in den frühen Planungsphasen von etlichen EVUs nach schlechten Erfahrungen mit Substanz und Stabilität komplett ignoriert werden. Ich hatte schon ganz gezielte frühe Maßnahmenvorstellungen, zu denen das hauptbetroffene EVU gar nicht erschienen ist, weil "das kommt ja eh nicht so". Und wenn dann DB Netz einfach Fahrplantrassen ablehnt, weil "baubedingt keine ausreichende Kapazität" geht das Geheule los. Oft genug ist man dann auch schon zu spät dran, dass man mit der Baumaßnahme einfach im oben genannten Regelprozess ins darauffolgende Jahr rutschen kann. Dann kommen solche Maßnahmen aus dem vorauslaufenden Jahr kurzfristig noch dazu oder man selbst wird kurzfristig noch ins schon in Bearbeitung befindliche Folgejahr reingedrückt - die entsprechenden Besprechungen sind ganz schnell aus betrieblicher noch aus bautechnischer Sicht besonders fachbetont; Anklänge an einen nahöstlichen Bazar sind zufällig, aber beabsichtigt.
Klassischer sachlicher Dialog: Das kann doch auch mit einer Stunde weniger pro Nacht und drei Wochenenden weniger klappen, oder? - Klar, ich habe ja ein bisschen Puffer für gesichtswahrende Verhandlung drauf geschlagen; schreib' ins Protokoll, wir prüfen es wohlwollend - Bestätigung kommt nächste Woche ;-)
Klassischer nicht ganz so sachlicher Dialog: Ihr wollt doch nur sechs Wochen, weil die Sommerferien so lang sind, ich bin sicher, dass das auch in drei Wochen geht! Und die Brückenerneuerung macht ihr dann gefälligst gleich mit statt danach! - Auch wenn wir das ins Protokoll nehmen, will ich das separat als schriftliche Forderung auf eurem Briefpapier, damit ihr euch nicht beschweren könnt, wenn ihr eure ETs mit einer nicht fertiggestellten Oberleitung an eine nicht vorhandene Bahnsteigkante fahren müsst. Drei Wochen würden nämlich nicht mal reichen, wenn der Turmtriebwagen und der Schotterzug über die fehlende Brücke fliegen könnten!

Den Rest des Romans spare ich mir für später ;)
dt8.de schrieb:
Eine Verbindung, die es nur alle 2h gibt, und dann noch FV Tarif, hilft nicht wirklich. Ohne die Sperrungen fahre ich das komplett zum BW Tarif.

Du kannst weiterhin den Nahverkehrstarif nutzen. Denn abgesehen von Sonderangeboten wie dem Baden-Württemberg-Ticket oder dem bwegt Abo Sommer sind die IC zwischen Stuttgart und Aalen für den Nahverkehr freigegeben in diesem Zeitraum. Außerdem gibt es zwei zusätzliche RE Ulm - Aalen mit Anschluss an den IRE 1. Schade, dass man diese Verbindung nur so selten fährt.
Murrtalbahner schrieb:
Wie oft waren Filsbahn oder Gäubahn allein dieses Jahr schon gesperrt?
Nicht wirklich oft. Im Filstal kann ich mich an exakt eine Sperrung Mitte Juni erinnern, die von Samstag Abend bis Montag Mittag ging.
Dazu kommen noch Bauarbeiten mit Gleiswechselbetrieb im April, wo aber abgesehen von der RB 16 so gut wie alle Züge gefahren sind.

Auf der Gäubahn war ein bisschen mehr los. Da fielen wegen Bahnübergangsarbeiten die Züge etwa 4 - 5 Wochen von 8 bis 20 Uhr südlich von Engen aus. Nördlich davon waren abgesehen von den Bauarbeiten in den Sommerferien auch keine, an die ich mich erinnern kann.


Es ist eigentlich immer das Gleiche. Egal ob Bauarbeiten über 3 Monate unter weitgehend rollendem Rad oder mit dreiwöchiger Vollsperrung, irgendjemand wird sich immer beschweren. Denn auch bei Bauarbeiten unter rollendem Rad mit Gleiswechselbetrieb kann nicht 100 Prozent des Fahrplans gefahren werden. Und so beschränkt man sich im Filstal auf die Sommerferien, wo eh nicht so viele Pendler und Berufsreisende unterwegs sind. Meiner Meinung nach in Kombination mit den Bauarbeiten, die alle parallel erfolgen, eine gute Lösung.
Und selbst da wird man schon wieder nicht alle unter einen Hut kriegen. Die einen haben lieber alle Bauarbeiten gleichzeitig mit ewig langem SEV und die anderen hätten die Bauarbeiten lieber gerne verteilt und müssen dann jeweils nur kurze Abschnitte mit dem SEV fahren. Wie man´s macht, ist´s falsch...

Grüße Marco

Re: die meisten Fahrten dauern keine 4h, sondern 3h20min!

geschrieben von: dt8.de

Datum: 22.07.21 22:56

KBS 785 schrieb:
dt8.de schrieb:
Eine Verbindung, die es nur alle 2h gibt, und dann noch FV Tarif, hilft nicht wirklich. Ohne die Sperrungen fahre ich das komplett zum BW Tarif.

Du kannst weiterhin den Nahverkehrstarif nutzen. Denn abgesehen von Sonderangeboten wie dem Baden-Württemberg-Ticket oder dem bwegt Abo Sommer
Tja, genau mit letzterem wollte ich fahren ...
Allerdings zeigt die Auskunft das nicht sauber an, da ich nur Nahverkehr abwählen kann.

KBS 785 schrieb:
Schade, dass man diese Verbindung nur so selten fährt.
Sinnvoll ist das nicht wirklich, sieht man sich die Fahrzeitverlängerung zwischen Stuttgart und Ulm an. Vor allem nicht, wenn man eigentlich zum westlichen Bodensee will, aber gleich SEV und Stammstreckensperrung zwischen Stuttgart und Singen da reinfunken.

Aber war mir auffällt: man scheint da in der Auskunft gedreht zu haben, woran weiß ich nicht. Als ich das erste Mal vor einer Woche oder so von der Sperre hörte und die Verbindungen prüfte, erhielt ich noch keine Vorschläge über Aalen, sondern den Bus-SEV Göppingen - Geislingen(?). Die Verbindungen über Aalen kamen erst vor ein paar Tagen dazu.

Aber alleine diese Diskussion zeigt doch, dass das einem normalen Fahrgast nicht zumutbar ist. Wie gesagt, Auto unter 2 Stunden. Und die Fahrt zum Bahnhof (mit Puffer und Fußwegen ~ 45 Minuten) muss ja auch noch berücksichtigt werden.

https://www.fahrzeuglisten.de/signlogo.php

Stuttgart 21 Schluss!

Unabstimmbare Planungen

geschrieben von: Packwagen

Datum: 23.07.21 07:41

Hallo bauigel,

vielen Dank. Sehr aufschlussreich und einfach furchtbar, wie das läuft. Bürokratisch wäre noch harmlos als Umschreibung.

Viele Grüße Packwagen - Meine Bild-Beiträge: [www.drehscheibe-online.de]
https://abload.de/img/1989-05-23-dms905inli4ykl8.jpg
Okay wenn du von Stuttgart zum westlichen Bodensee willst, ist der Haken über Aalen in der Tat suboptimal. Das ist so, als würde man von Stuttgart nach Karlsruhe über Heilbronn fahren. Aber wenn man von Stuttgart nach Lindau oder nach Kempten muss, ist die Fahrt über Aalen nur noch halb so wild, zumal der IRE doch recht schnell in Ulm ist.


dt8.de schrieb:
Aber alleine diese Diskussion zeigt doch, dass das einem normalen Fahrgast nicht zumutbar ist. Wie gesagt, Auto unter 2 Stunden. Und die Fahrt zum Bahnhof (mit Puffer und Fußwegen ~ 45 Minuten) muss ja auch noch berücksichtigt werden.

wirklich bescheiden in den Ferien

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 23.07.21 08:14

Da ist ja alles gesperrt. Gäubahn ist gesperrt, Zollenalbbahn 1 ist geperrt, das wäre eine Alternative gewesen.
Stuttgart-Hechingen-Albstadt-SEV-Sigmaringen-Bus 500-Überlingen

Wobei der SEV-Bus von Albstadt über die Bundesstraße nach Sigmaringen ist schnell fahrbar, aber der 500er Bus braucht eine Stunde obwohl er eigentlich fast direkt fährt.

Über Aalen fahren, das ist doch ein Riesenumweg und eigentlich krank. Aber noch kranker ist alle Verbindungen in eine Region zeitglich zu sperren.

Im Prinzip brauchst du eine Verbindung von Stuttgart genau nach Süden. Und alle Umwege gehen über den Osten oder sind gebrochen. Kannst dir ja mal einen Weg über Karlsruhe-Schwarzwaldbahn raussuchen. Aber ich sage dir gleich, das Auto ist die schnellste Variante.

Du verlierst mindestens 45 Minuten gegen die reguläre Verbindung.

Hast du bei Flixbus keinen Bus Stuttgart-Zürich, der in Singen Station macht? Der dürfte eine Alternative sein.

Arme Sau

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 23.07.21 08:27

Wer das planen muss, ist eine arme Sau. Da widerspricht sich doch einiges im Ablauf. Und was in vier Jahren ist, das weiß doch keine Sau vorher. Kann ja sein, dass die eine Brücke draus geht und die sofort erneuert werden muss (auch bei den Straßenfuzzis).

Re: wirklich bescheiden in den Ferien

geschrieben von: dt8.de

Datum: 23.07.21 09:32

ThomasR schrieb:
Da ist ja alles gesperrt. Gäubahn ist gesperrt, Zollenalbbahn 1 ist geperrt, das wäre eine Alternative gewesen.
Stuttgart-Hechingen-Albstadt-SEV-Sigmaringen-Bus 500-Überlingen
Die ZAB-Sperre war mir noch gar nicht aufgefallen - an dem Tag, an dem ich gesucht hatte, war sie wohl offen.

ThomasR schrieb:
Über Aalen fahren, das ist doch ein Riesenumweg und eigentlich krank. Aber noch kranker ist alle Verbindungen in eine Region zeitglich zu sperren.
Genau das ist das Problem. Nichts gegen eine Vollsperrung, aber hier sind bis zu drei Vollsperrungen gleichzeitig, die dazu führen, dass eine Region fast vollständig abgehängt ist.

ThomasR schrieb:
Im Prinzip brauchst du eine Verbindung von Stuttgart genau nach Süden. Und alle Umwege gehen über den Osten oder sind gebrochen. Kannst dir ja mal einen Weg über Karlsruhe-Schwarzwaldbahn raussuchen. Aber ich sage dir gleich, das Auto ist die schnellste Variante.
Ähm - das hatte ich doch im ersten Post geschrieben, und dann hatte man versucht, mir x Alternativen aufzuzeigen. Die Filstalbahn, um die es hier geht, wäre ja schon eine Umfahrung für die Gäubahn-Sperre gewesen.

Die DB müsste einen Ersatzverkehr über Tübingen-Horb einrichten, damit wären wenigsten die schlimmsten Exzesse behoben (zumindest an den Tagen, an denen Horb-Singen geht). Aber mit dem existierenden Regelfahrplan ist das keine Alternative.
Oder gleich einen Express-SEV Stuttgart-Singen. Aber der wäre wohl überlastet.

ThomasR schrieb:
Du verlierst mindestens 45 Minuten gegen die reguläre Verbindung.

Das ist schon der Gut-Fall, je nach Uhrzeit (Termine sucht man sich ja nicht aus) schlimmer.

ThomasR schrieb:
Hast du bei Flixbus keinen Bus Stuttgart-Zürich, der in Singen Station macht? Der dürfte eine Alternative sein.
Wozu, dann nehme ich das Auto.

https://www.fahrzeuglisten.de/signlogo.php

Stuttgart 21 Schluss!

Huch? Jetzt muss ich ja mal meckern!

geschrieben von: Der Zeuge Desiros

Datum: 23.07.21 09:54

Verkehrte Welt!

Sonst ist doch unser Stromrichter derjenige, der mit Leichenbittermine die vermeintlich unabänderlichen Unzulänglichkeiten des Öffentlichen Verkehrs anprangert. Nun preist er (zu Recht!) den Landestarif, und ich muss Wasser in den badischen oder württembergischen Wein gießen:

"Der bwTarif für Verbundgrenzen überschreitende Fahrten ist zwar nicht in allen Belangen optimal, die BahnCard wird aber mit voller Rabatthöhe (25 oder 50%) anerkannt."
Ausnahme: die BC 100. Die heißt im BW-Tarif so, weil man 100& zahlen muss (und nicht spart).
Natürlich gilt sie weiterhin in Zügen, Bahnbussen und in Cityticket-Bereichen. Aber im originären BW-Tarif, nämlich verbundgrenzen-überschreitende Fahrten auch im Bus, wird leider nichts anerkannt. Ähnlich wie im VBB: BC25 und 50 gewähren Rabatte in allen Verkehrsmittel außerhalb der Städte, mit BC100 zahlt man den vollen Preis.

Doof! Und auch irgendwie nicht rational nachvollziehbar.

Heiko (der gestern von einem netten Busfahrer in Freudenstadt aber dennoch "so" mitgenommen wurde - Fragen kostet ja nichts)

https://www.desiro.net/Signatur-S21.jpg




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:07:23:09:55:45.
KBS 785 schrieb:

Und selbst da wird man schon wieder nicht alle unter einen Hut kriegen. Die einen haben lieber alle Bauarbeiten gleichzeitig mit ewig langem SEV und die anderen hätten die Bauarbeiten lieber gerne verteilt und müssen dann jeweils nur kurze Abschnitte mit dem SEV fahren.
Und keiner von beiden denkt an den Güterverkehr, der nicht auf einem Zwischenabschnitt im SEV fahren kann ;-)
Der Zeuge Desiros schrieb:
Verkehrte Welt!

Sonst ist doch unser Stromrichter derjenige, der mit Leichenbittermine die vermeintlich unabänderlichen Unzulänglichkeiten des Öffentlichen Verkehrs anprangert. Nun preist er (zu Recht!) den Landestarif, und ich muss Wasser in den badischen oder württembergischen Wein gießen:

"Der bwTarif für Verbundgrenzen überschreitende Fahrten ist zwar nicht in allen Belangen optimal, die BahnCard wird aber mit voller Rabatthöhe (25 oder 50%) anerkannt."
Ausnahme: die BC 100. Die heißt im BW-Tarif so, weil man 100& zahlen muss (und nicht spart).
Natürlich gilt sie weiterhin in Zügen, Bahnbussen und in Cityticket-Bereichen. Aber im originären BW-Tarif, nämlich verbundgrenzen-überschreitende Fahrten auch im Bus, wird leider nichts anerkannt. Ähnlich wie im VBB: BC25 und 50 gewähren Rabatte in allen Verkehrsmittel außerhalb der Städte, mit BC100 zahlt man den vollen Preis.

Doof! Und auch irgendwie nicht rational nachvollziehbar.

Heiko (der gestern von einem netten Busfahrer in Freudenstadt aber dennoch "so" mitgenommen wurde - Fragen kostet ja nichts)
Mahlzeit Heiko,

hier ging es primär darum, eine sachlich falsche Aussage richtig zu stellen.

Ansonsten ist es übrigens kein Meckern um seiner selbst willen, sondern - vielleicht unbequemes - unerbittliches darauf bestehen, dass sich auch Deutschland eine schwache Eisenbahn / einen schlechten ÖPNV nicht mehr leisten kann. Und nur wer stets das Bessere einfordert, hat noch eine kleine Chance, das Gute eines Tages zu erleben.

Wo beim bwTarif die Mängel stecken, weißt du ja selbst. Da ich nicht mit einer zeitnahen Mängelbehebung rechne, werde ich sie sicherlich bei passender Diskussion gerne einmal wieder erwähnen. Bevor noch in Vergessenheit gerät, dass noch viel zu tun ist!

Viele Grüße
Tobias

"Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger - alles zu werden, strömt zuhauf!"
(aus "Die Internationale" | Deutscher Text durch Emil Luckhardt, 1910)

bauigel schrieb:
KBS 785 schrieb:
Und selbst da wird man schon wieder nicht alle unter einen Hut kriegen. Die einen haben lieber alle Bauarbeiten gleichzeitig mit ewig langem SEV und die anderen hätten die Bauarbeiten lieber gerne verteilt und müssen dann jeweils nur kurze Abschnitte mit dem SEV fahren.
Und keiner von beiden denkt an den Güterverkehr, der nicht auf einem Zwischenabschnitt im SEV fahren kann ;-)
Das wär doch mal eine Marktlücke, SEV für Güterzüge.;-)
KBS 785 schrieb:
Auf der Gäubahn war ein bisschen mehr los. Da fielen wegen Bahnübergangsarbeiten die Züge etwa 4 - 5 Wochen von 8 bis 20 Uhr südlich von Engen aus. Nördlich davon waren abgesehen von den Bauarbeiten in den Sommerferien auch keine, an die ich mich erinnern kann.
Naja, Bahnübergangsarbeiten ist etwas übertrieben, es wurden "nur" die Kabelkanäle erneuert (und ein paar wenige vorgreifende Arbeiten wenn der Bagger eh da war) und die alten Bahnübergänge nicht angefasst. Diese Kabelkanalarbeiten waren natürlich für die eigentliche Bahnübergangserneurung (Schranken, Strasse, Technikgebäude), welche aber erst wenige Monate später stattfanden, dann sogar bei weitgehend laufendem Betrieb.
Die Frage bleibt natürlich, ob man vor einigen Jahren wirklich eine zweigleisige Strecke voll gesperrt hätte, um Kabelkanäle neben dem Gleis zu erneuern...

Davon dass diese neuemodischen ständigen langwierigen Vollsperrungen wegen Kleinigkeiten extrem nervig sind, kommt bei der Gäubahn noch dazu, dass DB Fernverkehr die Baustellen noch als billige Ausrede nimmt, um den lästigen Gäubahnverkehr noch massiv auszudünnen. Strich man anfangs meist nur zwei Zugpaare, wird neuerdings das Angebot üblicherweise gleich auf einen Zweistundentakt halbiert. Klar, mit den lahmen Ersatzbus ist man ewig unterwegs, von den zwei zusätzlichen Umstiegen ganz abgesehen, so dass die Züge leerer sind. Aber Angebotshalbierung macht es nur noch schlimmer. Das Land scheint sich daran aber nicht wirklich zu stören.

Gruss

Florian



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:07:23:19:16:41.