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Hallo zusammen,

die Schwäbische Zeitung schreibt über den zukünftigen Verkehr auf der Südbahn. Anlass ist die symbolische Strom-Anschaltung gestern. Dazu gibt es weiter unten ja einen eigenen Faden: [www.drehscheibe-online.de]

In dem Artikel geht es aber um den Fahrplan und den Ausblick auf die weitere Ausbauten im Süden - also nicht um das Ereignis gestern.

Folgende Informationen lassen sich entnehmen:

1. Die durchgehenden Züge von Stuttgart auf die Südbahn sollen 20 Minuten (!) in Ulm stehen.
2. Die Elektrifizierung der Südbahn ist anteilig viel preiswerter als jene der Gürtelbahn Radolfzell-Friedrichshafen. Südbahn bis Lindau rund € 370 Mio. Die Gürtelbahn, nur rund 1/4 so lang, schon jetzt bei € 350 Mio.
3. Elektrifizierung der Gürtelbahn werde sicher kommen.
4. Erst mit S21 werde die Südbahn wirklich schneller und gut (soweit ja bekannt).
5. NBS Wendlingen-Ulm wird im Dez. 2022 in Betrieb genommen. Verwerfungen auf der Südbahn drohten (wird nicht näher ausgeführt, bekannt ist ja z.B., dass aus welchen Gründen auch immer der RE5 nur noch bis Friedrichshafen statt Lindau kommt => 2 Mal Umsteigen für Stuttgart-Vorarlberg).
6. Zum Einen gebe es einen weiteren Intercity Dortmund-Lindau, zum Anderen gebe es einen RJ ab Frankfurt (der RJ ist bekannt).

Hier die Links zu den Artikeln, die hinter der Paywall sind:

[www.schwaebische.de]
[www.schwaebische.de]

Zu den Bezeichnungen:

Historisch gilt der Begriff Bodenseegürtelbahn für Radolfzell-Lindau. Aber die Welt änderte sich. Durch die Elektrifizierung und auch die KBS-Nummer gilt die gesamte Strecke Ulm-Lindau nun als Südbahn, was zumindest von den Verkehrsströmen her richtig ist.

Zu dem dritten Fernzug:

Davon habe ich noch nie etwas gehört. Er tauchte bisher nirgendwo auf. Meines Erachtens ist das eine Fehl-Interpretation der Zeitung. Denn dann müsste es doch entsprechende Trassenanmeldungen und Fahrplan-Vorsorgen geben. Aber gut, vielleicht hat sich etwas geändert. Die Aussage ist im Zeitungstext glasklar. "Zweiter IC Dortmund-Innsbruck plus RJ Frankfurt-Lindau-Wien". Für Aufklärung danke ich im Voraus.

Viele Grüße Packwagen - Meine Bild-Beiträge: [www.drehscheibe-online.de]
https://abload.de/img/1989-05-23-dms905inli4ykl8.jpg
Als zusätzlicher IC von Dortmund käme nur eine Verlängerung des heutigen IC 2003 Dortmund - Koblenz in Frage, da die folgenden Trassen durch EC 115 Münster - Klagenfurt, IC 119 Dortmund - Innsbruck, IC 2005 Emden - Konstanz und IC 2013 Dortmund - Oberstdorf belegt sind.
Alternativ könnte IC 1915 Dortmund - Stuttgart, der bislang nur freitags und sonntags verkehrt, täglich fahren und verlängert werden.

Also entweder Dortmund ab 5.52 oder 11.52 Uhr.

In Gegenrichtung wäre Stuttgart ab 11.11 oder 17.11 Uhr möglich.
Viadukt schrieb:
Als zusätzlicher IC von Dortmund käme nur eine Verlängerung des heutigen IC 2003 Dortmund - Koblenz in Frage, da die folgenden Trassen durch EC 115 Münster - Klagenfurt, IC 119 Dortmund - Innsbruck, IC 2005 Emden - Konstanz und IC 2013 Dortmund - Oberstdorf belegt sind.
Alternativ könnte IC 1915 Dortmund - Stuttgart, der bislang nur freitags und sonntags verkehrt, täglich fahren und verlängert werden.

Also entweder Dortmund ab 5.52 oder 11.52 Uhr.

In Gegenrichtung wäre Stuttgart ab 11.11 oder 17.11 Uhr möglich.
Hallo,

Vielen Dank. Sinn würde m.E. Der frühe Zug Innsbruck-Dortmund machen. So würde es für Vorarlberg eine attraktive Verbindung nach Norden geben. Spätabends ab Innsbruck macht wenig Sinn, zumal es dafür schon den RJ 860 geben würde.

Viele Grüße Packwagen - Meine Bild-Beiträge: [www.drehscheibe-online.de]
https://abload.de/img/1989-05-23-dms905inli4ykl8.jpg
Packwagen schrieb:
Hallo zusammen,

die Schwäbische Zeitung schreibt über den zukünftigen Verkehr auf der Südbahn. Anlass ist die symbolische Strom-Anschaltung gestern. Dazu gibt es weiter unten ja einen eigenen Faden: [www.drehscheibe-online.de]

In dem Artikel geht es aber um den Fahrplan und den Ausblick auf die weitere Ausbauten im Süden - also nicht um das Ereignis gestern.

Folgende Informationen lassen sich entnehmen:

1. Die durchgehenden Züge von Stuttgart auf die Südbahn sollen 20 Minuten (!) in Ulm stehen.

Die Zeit, die jetzt noch für den Lokwechsel benötigt wird, bleibt erst einmal erhalten, da sonst in Ulm die Anschlüsse von und zum Fernverkehr nicht mehr klappen.

2. Die Elektrifizierung der Südbahn ist anteilig viel preiswerter als jene der Gürtelbahn Radolfzell-Friedrichshafen. Südbahn bis Lindau rund € 370 Mio. Die Gürtelbahn, nur rund 1/4 so lang, schon jetzt bei € 350 Mio.

Bei der Bodenseegürtelbahn-West sind ja auch noch weitere Arbeiten inbegriffen, wie zum Beispiel ein zweigleisiger Abschnitt zwischen Uhldingen-Mühlhofen und Nußdorf oder die Modernisierung der altertümlichen, zeitaufwändigen und damit verspätungsfördernden Stellwerkstechnik.

3. Elektrifizierung der Gürtelbahn werde sicher kommen.
4. Erst mit S21 werde die Südbahn wirklich schneller und gut (soweit ja bekannt).
5. NBS Wendlingen-Ulm wird im Dez. 2022 in Betrieb genommen. Verwerfungen auf der Südbahn drohten (wird nicht näher ausgeführt, bekannt ist ja z.B., dass aus welchen Gründen auch immer der RE5 nur noch bis Friedrichshafen statt Lindau kommt => 2 Mal Umsteigen für Stuttgart-Vorarlberg).
6. Zum Einen gebe es einen weiteren Intercity Dortmund-Lindau, zum Anderen gebe es einen RJ ab Frankfurt (der RJ ist bekannt).

Es fahren zwei Fernzugpaare: Einmal der bekannte IC118/119 und ein zusätzlicher Railjet.

Hier die Links zu den Artikeln, die hinter der Paywall sind:

[www.schwaebische.de]
[www.schwaebische.de]

Zu den Bezeichnungen:

Historisch gilt der Begriff Bodenseegürtelbahn für Radolfzell-Lindau. Aber die Welt änderte sich. Durch die Elektrifizierung und auch die KBS-Nummer gilt die gesamte Strecke Ulm-Lindau nun als Südbahn, was zumindest von den Verkehrsströmen her richtig ist.

KBS-Nummern haben nichts mit dem Namen einer Strecke zu tun. Die Bodenseegürtelbahn geht weiterhin von Stahringen bis Lindau Abzw. Aeschach. Die KBS bildet Verkehrsströme ab, der Streckennahme die Strecke an sich. Eine Strecke kann auch mehrere KBSen haben. Siehe Aulendorf. Der Abschnitt Aulendorf-Altshausen wird von drei KBSen befahren (753, 754, 766). Da die Elektrifizierung Ulm-Lindau ein Gesamtprojekt ist, hat man das halt der Einfachheit halber "Elektrifizierung Südbahn genannt. Sonst hätte man immer "Elektrifizierung Südbahn und Bodenseegürtelbahn-Ost" schreiben müssen. Der Abschnitt Friedrichshafen-Lindau heißt nach wie vor Bodenseegürtelbahn.

Zu dem dritten Fernzug:

Davon habe ich noch nie etwas gehört. Er tauchte bisher nirgendwo auf. Meines Erachtens ist das eine Fehl-Interpretation der Zeitung. Denn dann müsste es doch entsprechende Trassenanmeldungen und Fahrplan-Vorsorgen geben. Aber gut, vielleicht hat sich etwas geändert. Die Aussage ist im Zeitungstext glasklar. "Zweiter IC Dortmund-Innsbruck plus RJ Frankfurt-Lindau-Wien". Für Aufklärung danke ich im Voraus.
Grüße,

diezge

Also nur schlecht recherchiert?

geschrieben von: Packwagen

Datum: 02.07.21 12:31

Hallo diezge,

also hätte die Schwäbische Zeitung nur schlecht recherchiert?

Die 20 statt 10 Minuten in Ulm kommen mir auch ungeheuerlich vor.

Und der dritte Fernzug - zu schön um wahr zu sein.

Viele Grüße Packwagen - Meine Bild-Beiträge: [www.drehscheibe-online.de]
https://abload.de/img/1989-05-23-dms905inli4ykl8.jpg
Packwagen schrieb:
1. Die durchgehenden Züge von Stuttgart auf die Südbahn sollen 20 Minuten (!) in Ulm stehen.
2. Die Elektrifizierung der Südbahn ist anteilig viel preiswerter als jene der Gürtelbahn Radolfzell-Friedrichshafen. Südbahn bis Lindau rund € 370 Mio. Die Gürtelbahn, nur rund 1/4 so lang, schon jetzt bei € 350 Mio.
3. Elektrifizierung der Gürtelbahn werde sicher kommen.
4. Erst mit S21 werde die Südbahn wirklich schneller und gut (soweit ja bekannt).
Klasse für die Überlinger... 20 Minuten in Friedrichshafen zum Umsteigen warten und 20 Minuten in Ulm zum Umsteigen nach Stuttgart warten. Alternativ in Singen 45 Minuten zum Umsteigen warten und bald nur noch bis Stuttgart-Pampa. Cool, die werden sich über die Vorteile einer elektrifizierten Bahn riesig freuen! Wer lässt sich solche Murksfahrpläne einfallen. Oder habe ich da was übersehen?


Was mich auch sehr stutzig macht:
370 Millionen für 230 km Gleis bei der Südbahn
350 Millionen für 72 km Gleis bei der Gürtelbahn

Habe ich da irgendwas nicht verstanden? Oder gibt es entlang des Bodensees wegen des Klimas einen güldnen Fahrdraht? Oder wer stopft sich das die Taschen voll? Der gesunde Menschenverstand spricht, hier wird die Allgemeinheit voraussichtlich gewaltig ausgeraubt.

Die drei Tunnelchen machen sicher nicht den Braten fett. Bei Stahringen ist ohnehin nur ein Gleis verlegt, da glaube ich nicht dass es schwer ist und im Sandstein-"Fels" von Überlingen kratzt man zur Not sogar den "Fels" mit den Fingernägeln raus. Da dran kann es nicht liegen.

Sorry, aber eigentlich wäre hier schonungslose Transparenz angesagt oder schonungslose Aufklärung. Wo bleibt da die lokale Presse und warum toben die beiden Landräte nicht wie Rumpelstilzchen angesichts der aufgerufenen Preise, da sie ja die Planung auch noch selber finanzieren müssen.

Die Fakten liegen auf dem Tisch, aber wer erklärt jetzt den Menschen, warum das statt 1,6 Millionen pro Kilometer plötzlich 4,9 Millionen kosten soll. Einfach sorry, aber meine Nase wittert eine gewaltige Verschiebung Steuergeldern in irgendwelche privaten Taschen...

Alles transparent

geschrieben von: Packwagen

Datum: 02.07.21 13:35

Hallo bollisee,

es dürfte viel einfacher sein. Die Baupreise explodieren. Auch die für Baumaterialien. An Verschwörungen würde ich da nicht glauben. Ich finde es auch nicht gut, so etwas anzudeuten. Dafür gibt es null Belege. Und es ist alles transparent, weil es in öffentlichen Etats verankert wird. Das kann wirklich jeder nachlesen. Da ist nichts geheim.

Viele Grüße Packwagen - Meine Bild-Beiträge: [www.drehscheibe-online.de]
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Re: Alles transparent

geschrieben von: bollisee

Datum: 02.07.21 13:43

Packwagen schrieb:
Hallo bollisee,

es dürfte viel einfacher sein. Die Baupreise explodieren. Auch die für Baumaterialien. An Verschwörungen würde ich da nicht glauben. Ich finde es auch nicht gut, so etwas anzudeuten. Dafür gibt es null Belege. Und es ist alles transparent, weil es in öffentlichen Etats verankert wird. Das kann wirklich jeder nachlesen. Da ist nichts geheim.
Kostet nur plötzlich das Dreifache? Oder wenn wir die SMA-Studie zur Elektrifizierung zu Rate ziehen das Siebenfache? Nein... sorry, aber das glaubt niemand ernsthaft.

Re: Alles transparent

geschrieben von: 146 227

Datum: 02.07.21 13:44

Guckt ihr da
[www.bahn.de]
Sind zwar noch paar Fehler beim IRE3 auf dem Südbahn-Ast (Haltepolitik ist nicht identisch) drin aber sehr Interessant die Änderungen. Salem wird auch IRE-Halt.

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
Next Stop Frankfurt Airport Long distance Trains
bollisee schrieb:
Packwagen schrieb:
1. Die durchgehenden Züge von Stuttgart auf die Südbahn sollen 20 Minuten (!) in Ulm stehen.
2. Die Elektrifizierung der Südbahn ist anteilig viel preiswerter als jene der Gürtelbahn Radolfzell-Friedrichshafen. Südbahn bis Lindau rund € 370 Mio. Die Gürtelbahn, nur rund 1/4 so lang, schon jetzt bei € 350 Mio.
3. Elektrifizierung der Gürtelbahn werde sicher kommen.
4. Erst mit S21 werde die Südbahn wirklich schneller und gut (soweit ja bekannt).
Klasse für die Überlinger... 20 Minuten in Friedrichshafen zum Umsteigen warten und 20 Minuten in Ulm zum Umsteigen nach Stuttgart warten. Alternativ in Singen 45 Minuten zum Umsteigen warten und bald nur noch bis Stuttgart-Pampa. Cool, die werden sich über die Vorteile einer elektrifizierten Bahn riesig freuen! Wer lässt sich solche Murksfahrpläne einfallen. Oder habe ich da was übersehen?


Was mich auch sehr stutzig macht:
370 Millionen für 230 km Gleis bei der Südbahn
350 Millionen für 72 km Gleis bei der Gürtelbahn

Habe ich da irgendwas nicht verstanden? Oder gibt es entlang des Bodensees wegen des Klimas einen güldnen Fahrdraht? Oder wer stopft sich das die Taschen voll? Der gesunde Menschenverstand spricht, hier wird die Allgemeinheit voraussichtlich gewaltig ausgeraubt.

Die drei Tunnelchen machen sicher nicht den Braten fett. Bei Stahringen ist ohnehin nur ein Gleis verlegt, da glaube ich nicht dass es schwer ist und im Sandstein-"Fels" von Überlingen kratzt man zur Not sogar den "Fels" mit den Fingernägeln raus. Da dran kann es nicht liegen.

Sorry, aber eigentlich wäre hier schonungslose Transparenz angesagt oder schonungslose Aufklärung. Wo bleibt da die lokale Presse und warum toben die beiden Landräte nicht wie Rumpelstilzchen angesichts der aufgerufenen Preise, da sie ja die Planung auch noch selber finanzieren müssen.

Die Fakten liegen auf dem Tisch, aber wer erklärt jetzt den Menschen, warum das statt 1,6 Millionen pro Kilometer plötzlich 4,9 Millionen kosten soll. Einfach sorry, aber meine Nase wittert eine gewaltige Verschiebung Steuergeldern in irgendwelche privaten Taschen...
Hallo,
also... du musst die Rechnung schon umdrehen:
1) Die Kostensteigerungen
2) Die Infrastruktur

Am Bodensee entlang die Fahrleitung zu bauen wird an einigen Ecken ganz sicher kein Zuckerschlecken und ich wette drauf es wird Klagen geben. Zumal man ja neben der Fahrleitung noch viele andere Sachen machen muss. Da sind ein paar teure Arbeitsgeräte gleich mit drin (gerade am Überlinger See).

Weiterhin möchte man doch auch wie am Hochrhein alles "richten". Sprich Bahnstiege/Bahnhöfe also auch die Grundinfrastruktur für gleichzeitiges einfahren, Bahnsteig Erhöhungen. Nimm von mir aus dazu noch ESTW und paar Bauwerke/EÜ/BÜ und da ist das Geld gleich weg. Das ist nicht ohne.

Weiterhin vermute ich das der Abschnitt Stahringen - Stockach in der Summe ebenfalls enthalten ist.
Gruß

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
Next Stop Frankfurt Airport Long distance Trains
bollisee schrieb:
Was mich auch sehr stutzig macht:
370 Millionen für 230 km Gleis bei der Südbahn
350 Millionen für 72 km Gleis bei der Gürtelbahn

Habe ich da irgendwas nicht verstanden? Oder gibt es entlang des Bodensees wegen des Klimas einen güldnen Fahrdraht? Oder wer stopft sich das die Taschen voll? Der gesunde Menschenverstand spricht, hier wird die Allgemeinheit voraussichtlich gewaltig ausgeraubt.
An der Südbahn stand ja schon manches rum, das nicht "elektrifizierungsfest" (bahngeerdet, gegen Triebstromrückführung über die Schiene unempfindlich, Schutzabstände gesichert eingehalten) ist - an der Gürtelbahn ist überhaupt nichts elektrifizierungsfest:
- keine Außenanlagen mit Gleisstromkreisen oder ähnlichem (einschließlich auch Ein-und Ausschaltkonktakten von Bahnübergängen)
- keine Innenanlagen, die über elektrisch leitfähige Verbindungen (egal ob Kabel oder Drahtzug) in denen eine (eventuell gerissene und herunterhängende) Oberleitung Spannung induzieren kann,
- zum großen Teil nicht mal Gebäude und Bauwerke in der Nähe der Gleise (Innere Erdung von Bewehrungseisen / sonstige Bauwerkserdung oder auch Berührschutzeinrichtungen für Nutzer nicht vorhanden)
- und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch keine parallellaufenden oder querenden metallischen Kabel und Leitungen externer Versorger (wie Telekommunikation, Strom, Wasser, Gas)...

Wenn dann mit den erforderlichen Umbauten noch Bestandsschutzthemen aufkommen, kann die reine Oberleitungsanlage auf der Gürtelbahn durchaus der billigste Teil der Elektrifizierung sein...
Und nicht zu vergessen: Lärmschutzwände!!

Grüßle von der Insel

Hans-Jörg
Was glaube ich auch übersehen wird, in den 350 Mio. sind ja auch 12 oder 18 km Ausbau Zweigleisigkeit enthalten. Das wird an manchen Ecken eng und damit sauteuer. Der Gemeinderat Friedrichshafen hat sich ja schon mit Zweigleisigkeit bis Fischbach auseinander gesetzt und es wegen Kosten und notwendiger Enteignungen eher abgelehnt. Also da fließt noch viel Wasser durch den See bis das ein Planfeststellungsbeschluß kommt. Zumal man ja wie heute üblich nicht einfach einen Fahrdraht ziehen möchte, sondern auch die sonstige Infrastruktur aufmotzen wird, vermute ich, also Stellwerke, Lärmschutz etc.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:07:02:16:45:13.

Re: Also nur schlecht recherchiert?

geschrieben von: diezge

Datum: 02.07.21 15:38

Packwagen schrieb:
Hallo diezge,

also hätte die Schwäbische Zeitung nur schlecht recherchiert?

Die 20 statt 10 Minuten in Ulm kommen mir auch ungeheuerlich vor.

Und der dritte Fernzug - zu schön um wahr zu sein.
Hallo,

das kommt bei der Schwäbischen Zeitung durchaus vor. Und der Redakteur wird hier gar nichts recherchiert haben, sondern sich Notizen gemacht haben, was am Rednerpult gesagt wurde. Und da wissen manchmal nicht mal die Redner, von was sie reden, geschweige denn ein Redakteur, der nur live Notizen mitschreibt, von der Eisenbahn keine Ahnung haben könnte und dann aus den Stichwortnotizen einen Artikel bastelt.


Grüße,

diezge
bollisee schrieb:
Packwagen schrieb:
1. Die durchgehenden Züge von Stuttgart auf die Südbahn sollen 20 Minuten (!) in Ulm stehen.
2. Die Elektrifizierung der Südbahn ist anteilig viel preiswerter als jene der Gürtelbahn Radolfzell-Friedrichshafen. Südbahn bis Lindau rund € 370 Mio. Die Gürtelbahn, nur rund 1/4 so lang, schon jetzt bei € 350 Mio.
3. Elektrifizierung der Gürtelbahn werde sicher kommen.
4. Erst mit S21 werde die Südbahn wirklich schneller und gut (soweit ja bekannt).
Klasse für die Überlinger... 20 Minuten in Friedrichshafen zum Umsteigen warten und 20 Minuten in Ulm zum Umsteigen nach Stuttgart warten. Alternativ in Singen 45 Minuten zum Umsteigen warten und bald nur noch bis Stuttgart-Pampa. Cool, die werden sich über die Vorteile einer elektrifizierten Bahn riesig freuen! Wer lässt sich solche Murksfahrpläne einfallen. Oder habe ich da was übersehen?


Was mich auch sehr stutzig macht:
370 Millionen für 230 km Gleis bei der Südbahn
350 Millionen für 72 km Gleis bei der Gürtelbahn

Habe ich da irgendwas nicht verstanden? Oder gibt es entlang des Bodensees wegen des Klimas einen güldnen Fahrdraht? Oder wer stopft sich das die Taschen voll? Der gesunde Menschenverstand spricht, hier wird die Allgemeinheit voraussichtlich gewaltig ausgeraubt.

Die drei Tunnelchen machen sicher nicht den Braten fett. Bei Stahringen ist ohnehin nur ein Gleis verlegt, da glaube ich nicht dass es schwer ist und im Sandstein-"Fels" von Überlingen kratzt man zur Not sogar den "Fels" mit den Fingernägeln raus. Da dran kann es nicht liegen.

Sorry, aber eigentlich wäre hier schonungslose Transparenz angesagt oder schonungslose Aufklärung. Wo bleibt da die lokale Presse und warum toben die beiden Landräte nicht wie Rumpelstilzchen angesichts der aufgerufenen Preise, da sie ja die Planung auch noch selber finanzieren müssen.

Die Fakten liegen auf dem Tisch, aber wer erklärt jetzt den Menschen, warum das statt 1,6 Millionen pro Kilometer plötzlich 4,9 Millionen kosten soll. Einfach sorry, aber meine Nase wittert eine gewaltige Verschiebung Steuergeldern in irgendwelche privaten Taschen...
Hallo,

bei den 350 Mio sind ja nicht nur die reinen Kosten der Elektrifizierung enthalten, sondern auch infrastrukturelle Themen wie die Zweigleisigkeit zwischen Uhldingen-Mühlhofen und Nußdorf für den geplanten RB-Halbstundentakt. Des weiteren werden mechanische, zeitaufwändige und somit verspätungsfördernde mechanische Stellwerke erneuert.


Grüße,

diezge
Hallo,

wenn ich es bei einer Sitzung des Interessenverbands Bodenseegürtelbahn richtig mitgekriegt habe, muss auch beim Brandbühltunnel, den man vor einigen Jahren von einer Zweigleisigkeit im Wege einer "kostengünstigen Sanierung" auf ein Gleis zurückgebaut hat, nachgesteuert werden. Es würde zwar mit einem Gleis auch funktionieren, aber der 30-Minuten-Takt beim Seehäsle nach Stockach wären futsch. DB-Netz wies in der Sitzung auf dieses Problem hin, worauf der Vertreter des Landkreises Konstanz erklärte, dass man am 30-Minuten-Takt natürlich festhalten wolle. Insofern dürften auch nicht unerhebliche Mehrkosten für die Wiederherstellung der Zweigleisigkeit im Bereich des Brandbühltunnels einkalkuliert sein, die Elektrifizierung nach Stockach ist meines Wissens ebenso berücksichtigt. Interessant dabei ist, was mit der Ablachtalbahn weiter passiert. Auf Dauer mit Diesel diese zu reaktivierende Strecke zu betreiben, ist eher nicht sinnvoll. Könnte auf batterie-elektrische Fahrzeuge hinauslaufen, denn in der relativ unbedeutenden Kleinstadt Stockach den hoffentlich durchgängigen Verkehr zu brechen, kann auch keine sinnvolle Alternative sein.

Wie weiter oben schon von anderen beschrieben, geht es bei der Bodenseegürtelbahn weit über eine reine Elektrifizierung hinaus: Die Strecke wird grundlegend modernisiert und man geht bei der Infrastruktur von einem durchgehenden 30-Minuten-RB-Takt ("Bodensee-S-Bahn") aus, die durch stündliche RE-Züge der Relation Ulm - Basel überlagert wird. Außerdem, so bestätigte dies DB-Netz, sind Reserven eingeplant, um ggf. auch mal noch einen Güterzug oder Sonderverkehre durchbringen zu können.

Dass endlich mal in die Infrastruktur investiert wird, halte ich für eine sehr gute Entscheidung. Wie soll die Nachfrage verdoppelt werden und der Betrieb attraktiv gehalten werden, wenn man nichts investiert? Schon oft bin ich auf der westlichen Bodenseegürtelbahn gefahren und bei Markdorf bekamen wir keine Einfahrt, weil Gegenzüge unterwegs waren. Die Folge waren dann häufig schon verpasste Anschlüsse in Radolfzell, die einen dessen ebenfalls überdrüssig werdenden Lokführer zur Bemerkung übers Zugmikrophon veranlassten " Sehr geehrte Fahrgäste, wir erreichen Radolfzell tatsächlich noch bei Tageslicht". Wir hatten zwischen Friedrichshafen und Radolfzell über 30 Minuten Verspätung durch Kreuzungen und eine Überholung durch den IRE eingefahren.

Dann sind bei der "Elektrifizierung" auch neue Halte für den 30-Minuten-RB-Takt vorgesehen. Ich meine insgesamt 3 zusätzliche Halte, die von kommunaler Seite gewünscht werden, u.a. Stockach-Espasingen soll reaktiviert werden. Damit der Betrieb stabil läuft, sind längere Doppelspurabschnitte erforderlich.

Ein Vergleich von Bodenseegürtelbahn mit Südbahn hinkt daher gewaltig. Sinnvoller wäre eher ein Vergleich mit der Hochrhein-Elektrifizierung Basel - Erzingen.
Hallo,

gibt es irgendwo eine Liste, in der alle geplanten Einzelmaßnahmen, die auf der westlichen Gürtelbahn umgesetzt werden sollen, zusammengefasst sind?

Danke im Voraus!
Grüße
DieMurgtalbahn schrieb:
Hallo,

gibt es irgendwo eine Liste, in der alle geplanten Einzelmaßnahmen, die auf der westlichen Gürtelbahn umgesetzt werden sollen, zusammengefasst sind?

Danke im Voraus!
Grüße
Die sind ja mitten in Leistungsphase 2 - sprich da ist noch gar nix entschieden. Es gibt halt verschiedene Vorstellungen, die großteils hier schon angesprochen wurden. Deshalb sind übrigens die 350 Mio. Euro nicht wirklich ein belastbarer Wert, weil ja gar nicht feststeht, was denn umgesetzt wird. Es gibt eine Ausbauvariante, die das Land weitgehend "bezahlen" würde, sprich glaube ich Stundentakt im Nahverkehr, und es gibt eine Vorzugsvariante der Gemeinden (außer Sipplingen), die deutlich mehr will damit ein Halbstundentakt Nahverkehr plus Ulm-Basel-Züge + Güterverkehr möglich ist .

Re: Also nur schlecht recherchiert?

geschrieben von: junglok13

Datum: 02.07.21 19:18

Packwagen schrieb:
Die 20 statt 10 Minuten in Ulm kommen mir auch ungeheuerlich vor.


Das war aber doch schon länger bekannt. Die meisten, welche nicht nach Stuttgart wollen, steigen ja sowieso in Ulm in den Fernverkehr um.

Das Problem ist doch dass es eben auch sehr wenig Trassen gibt zwischen Ulm und Stuttgart.
Der RE kann ja erst nach dem ICE in Richtung Stuttgart abfahren, umgekehrt fährt ja der RE vorraus und der ICE hinterher. Es ist und war ja keine Seltenheit dass der RE in Ulm Richtung Friedrichshafen erst um ca. 20 nach oder sogar später Abfuhr, weil man noch auf die Reisenden des ICEs gewartet hat, nun hat man die Praxis, auch in der Theorie, die Verspätung des ICEs, halt gleich in den Fahrplan, eingearbeitet und somit die Abfahrtzeit es RE nach hinten verlegt.
Dies ändert sich ja dann aber ein Jahr später, wenn die NBS fertig ist und zumindest ein Teil der Fernzüge die NBS benutzen.

Re: Alles transparent

geschrieben von: Manu Chao

Datum: 02.07.21 20:38

bollisee schrieb:
Kostet nur plötzlich das Dreifache? Oder wenn wir die SMA-Studie zur Elektrifizierung zu Rate ziehen das Siebenfache? Nein... sorry, aber das glaubt niemand ernsthaft.
Nach dem Motto: Ich kenne mich zu wenig mit dem Thema Baukosten aus und weiß daher nicht welche Aspekte diesem hohen Preis zugrunde liegen. Daher muss es eine Verschwörung sein. Noch verkürzter: Ich verstehe es nicht, also Verschwörung.

Natürlich kann es immer wieder Mauscheleien geben, siehe das Schienenkartel. Auch wenn in diesem Fall Schadenersatzzahlungen und Bußgelder längst nicht alle illegalen Gewinne wieder abschöpfen konnten (auch da vieles zu lange in Vergangenheit lag) floss einiges Geld wieder zurück an den Staat bzw. die Bahn. Solche Kartelle wollen am liebsten unter dem Radar fliegen und vermeiden daher drastische Preissprünge.
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