geschrieben von: gleislatscher
Datum: 03.05.21 20:12
Da fragt sich tatsächlich, wozu Bahnsteige hier 2 Millionen Euro kosten müssen. Vermutlich wird auf 140m ausgebaut (wenngleich vmtl erstmal unnötig), dann kommt die Minimalausstattung mit Wartehäuschen, drei Funzeln und fünf Fahrradständern dazu. Wo kommen da 2 Mio. zusammen? Oder hab ich falsche Preisvorstellungen zum Wert eines Blindenleitstreifens?2 Millionen Euro für 8 Fahrgäste am Tag in Schönow. Und dann noch einmal 2 Millionen Euro für 6 Fahrgäste am Tag in Petershagen. Und dann noch einmal 2 Millionen für Casekow. Das alles auf 9 Kilometern!
Wenn nur 10 Prozent der Petenten mit der Bahn fahren würden, hätte man auf diesen beiden Bahnhöfen 210 Fahrgäste und nicht 14! Das wäre es gewesen!
Aber die wenigen Direktverbindungen nach Berlin (und dann auch nur zum Gesundbrunnen und nicht zum Hauptbahnhof) sind ja auch Folge der fehlenden Oberleitung.RBD-S schrieb:Da fragt sich tatsächlich, wozu Bahnsteige hier 2 Millionen Euro kosten müssen. Vermutlich wird auf 140m ausgebaut (wenngleich vmtl erstmal unnötig), dann kommt die Minimalausstattung mit Wartehäuschen, drei Funzeln und fünf Fahrradständern dazu. Wo kommen da 2 Mio. zusammen? Oder hab ich falsche Preisvorstellungen zum Wert eines Blindenleitstreifens?2 Millionen Euro für 8 Fahrgäste am Tag in Schönow. Und dann noch einmal 2 Millionen Euro für 6 Fahrgäste am Tag in Petershagen. Und dann noch einmal 2 Millionen für Casekow. Das alles auf 9 Kilometern!
Wenn nur 10 Prozent der Petenten mit der Bahn fahren würden, hätte man auf diesen beiden Bahnhöfen 210 Fahrgäste und nicht 14! Das wäre es gewesen!
Das Hauptproblem der Verbindung ist nicht die fehlende Strippe, sondern die mangelnde Anbindung: Zwei- bis Dreistunden-Holpertakt und die 410.000-Einwohner-Großstadt hat weniger Direktzüge nach Berlin (Gesundbrunnen) als das Kaff Schwedt (30.000 Einwohner). Stattdessen: Umsteigen. Immer. Außer zur HVZ. Außerhalb dessen ist Totentanz, nicht nur Casekow.
Man nehme es als Nutzungsbekenntnis: Gäbe es ein Angebot, würden wir es vielleicht auch nutzen.
geschrieben von: Pio
Datum: 05.05.21 09:55
Exakt. Und ich sehe da auch eine gewisse argumentative Schieflage bei der Forderung nach der Schließung der Hp.RBD-S schrieb:Das Hauptproblem der Verbindung ist nicht die fehlende Strippe, sondern die mangelnde Anbindung: Zwei- bis Dreistunden-Holpertakt und die 410.000-Einwohner-Großstadt hat weniger Direktzüge nach Berlin (Gesundbrunnen) als das Kaff Schwedt (30.000 Einwohner). Stattdessen: Umsteigen. Immer. Außer zur HVZ. Außerhalb dessen ist Totentanz, nicht nur Casekow.2 Millionen Euro für 8 Fahrgäste am Tag in Schönow. Und dann noch einmal 2 Millionen Euro für 6 Fahrgäste am Tag in Petershagen. Und dann noch einmal 2 Millionen für Casekow. Das alles auf 9 Kilometern!
Man nehme es als Nutzungsbekenntnis: Gäbe es ein Angebot, würden wir es vielleicht auch nutzen.
Erhöhte Nachfrage ist definitiv machbar. Aber: Was müsste geschehen, damit an diesen Stationen täglich mehr als 100(?) Leute Ein- und Aussteigen?Man kann natürlich auch zukunftsorientiert denken, und mit einer erhöhten Nachfrage bei verbessertem Angebot rechnen. Davon gehe ich auch aus. Dann würde das sicher einen RE-Halt in Tantow (ggf. Casekow, Passow) rechtfertigen, aber warum nicht auch die RB-Halte in Schönow und Petershagen? Gerade, wenn das mal Stettiner Speckgürtel wird?
geschrieben von: ßänkjuhforträvvelingwißdeutschebahn
Datum: 05.05.21 14:14
Und was sagt diese Zahl von 100 aus? Warum sollten 49 Leutchens da nicht auch eine sinnvolle Nachfrage sein?Global Fish schrieb:Erhöhte Nachfrage ist definitiv machbar. Aber: Was müsste geschehen, damit an diesen Stationen täglich mehr als 100(?) Leute Ein- und Aussteigen?Man kann natürlich auch zukunftsorientiert denken, und mit einer erhöhten Nachfrage bei verbessertem Angebot rechnen. Davon gehe ich auch aus. Dann würde das sicher einen RE-Halt in Tantow (ggf. Casekow, Passow) rechtfertigen, aber warum nicht auch die RB-Halte in Schönow und Petershagen? Gerade, wenn das mal Stettiner Speckgürtel wird?
Dafür ist es eine brandenburgische - in dem Fall positive - Spezialität, dass man konsequent an langen Bahnsteigen festhält.Gumminase schrieb:Und was sagt diese Zahl von 100 aus? Warum sollten 49 Leutchens da nicht auch eine sinnvolle Nachfrage sein?Global Fish schrieb:Erhöhte Nachfrage ist definitiv machbar. Aber: Was müsste geschehen, damit an diesen Stationen täglich mehr als 100(?) Leute Ein- und Aussteigen?Man kann natürlich auch zukunftsorientiert denken, und mit einer erhöhten Nachfrage bei verbessertem Angebot rechnen. Davon gehe ich auch aus. Dann würde das sicher einen RE-Halt in Tantow (ggf. Casekow, Passow) rechtfertigen, aber warum nicht auch die RB-Halte in Schönow und Petershagen? Gerade, wenn das mal Stettiner Speckgürtel wird?
Es ist eine, ich glaube bayrische, Spezialität, sich an der Zahl von 100 festzuhalten. In Brandenburg geschieht das nicht, und das ist auch gut so. Sonst wäre die Hälfte der Stationen weg.
Nö, sorry, aber das ist eben nicht wahr. Mal abgesehen, dass die 16000 Fahrgäste aus Stettin blühende Phantasie sind:Petershagen und Schönow haben jeweils unter 200 Einwohner. Wo soll denn da ein Fahrgastaufkommen generiert werden?
Für 6 Fahrgäste in Petershagen (177 Einwohner) halten und 16.000 aus Stettin (406.000 Einwohner) vergraulen! Traurig, aber wahr!
Stimmt, das scheint wirklich ziemlich hochgegriffen. Wenn wir mal wahnsinnigerweise von einem Stundentakt zwischen Berlin und Stettin ausgehen, wären das pro Zug im Schnitt 16.000 : 2 (Richtungen) : 20 (Züge pro Tag) = 400 Fahrgäste. Das scheint mir ziemlich hochgegriffen. Gibt es eigentlich in der Region irgendwelche Regionalexpresslinien, die im berlinfernen Raum auf solche Werte kommen? Wie viele Fahrgäste sind pro Tag eigentlich zwischen Berlin und Leipzig unterwegs (bzw. waren es vor Corona)?RBD-S schrieb:Nö, sorry, aber das ist eben nicht wahr. Mal abgesehen, dass die 16000 Fahrgäste aus Stettin blühende Phantasie sind:Petershagen und Schönow haben jeweils unter 200 Einwohner. Wo soll denn da ein Fahrgastaufkommen generiert werden?
Für 6 Fahrgäste in Petershagen (177 Einwohner) halten und 16.000 aus Stettin (406.000 Einwohner) vergraulen! Traurig, aber wahr!
Und in strukturpolitischer Hinsicht wäre interessant, eben auf diesen Tourismus auch verstärkt zu setzen und die Bahn in ein Gesamtkonzept einzubinden. Eine Idee: Man entwickelt ein regionales Radwegenetz, das u.a. die beiden Stationen, wichtige Attraktionen und auf Radelnde eingerichtete Unterkünfte und Gasthöfe erschließt. An Wochenenden, in den Berliner Sommerferien täglich, gibt es dann einen besonders auf Fahrräder ausgerichteten Zug, der morgens durchgehend ab Berlin Richtung Stettin verkehrt und dabei ab Angermünde die kleinen Halte mitnimmt; abends würde es dann zurückgehen. Zusätzlich oder alternativ wäre ein Radverleihsystem, das an den Bahnhöfen Stationen hat und nicht nur Rundfahrten ermöglicht, interessant.In Schönow und Petershagen würden allenfalls RB von Stettin nach Angermünde halten; auf so einer relativ kurzen Strecke fallen die beiden Halte kaum ins Gewicht; für Umsteiger weiter nach Süden wäre die (notwendige) Umsteigezeit weit auswirkungsreicher als die beiden Halte.
Durchgehende RE werden dort so oder so nicht halten. In denen dürfte das Gros der Durchgangsreisenden Stettin-Berlin sitzen. Die können gar nicht durch die RB-Halte in Schönow und Petershagen vergrault werden, die betrifft das gar nicht. Die Gefahr bestünde nur durch mögliche RE-Halte in Tantow (satte 825 Einwohner) und Casekow (als Kernort ähnlich groß, als weit verstreute Gemeinde etwa 1800 Leute).
Man kann das ganze rein ökonomisch sehen: dann bliebe für die Halte in Deutschlands rein gar nichts, oder vielleicht RB-Halte in Passow, Casekow, Tantow. RE-Halte in Deutschland wären nicht zu rechtfertigen; mit zwei Augen zu ganz, ganz vielleicht *ein* RE-Halt unterwegs (Casekow), von dem aus Penkun, Tantow, Gartz erschlossen würden.
Oder man sieht das strukturpolitisch und will die Region aufpäppeln und vielleicht gar paar Leute ansiedeln. Dann könnte man auch über RE-Halte in Tantow nachdenken, aber eben genauso über RB-Halte in Schönow (da gibts immerhin auch ein paar Touristen) und Petershagen.
Es geht nicht darum, dass die Stationen so weiter betrieben werden, wie sie sind. Hier scheint es um Investitionen von mehreren Millionen Euro zu gehen. Beim Einsatz solcher Steuermittelsummen möchte ich gerne, dass mehr als wenige Einzelpersonen, eine oder zwei Baufirmen und ein großer Infrastrukturkonzern etwas davon haben.Gumminase schrieb:Und was sagt diese Zahl von 100 aus? Warum sollten 49 Leutchens da nicht auch eine sinnvolle Nachfrage sein?Erhöhte Nachfrage ist definitiv machbar. Aber: Was müsste geschehen, damit an diesen Stationen täglich mehr als 100(?) Leute Ein- und Aussteigen?
Ich glaube, den 16.000 aus Szczecin ist das völlig wurscht, ob die wegen 0 bis 6 Leutchen in Petershagen halten oder nicht. Vergrault wird da niemand.Petershagen und Schönow haben jeweils unter 200 Einwohner. Wo soll denn da ein Fahrgastaufkommen generiert werden?
Für 6 Fahrgäste in Petershagen (177 Einwohner) halten und 16.000 aus Stettin (406.000 Einwohner) vergraulen! Traurig, aber wahr!
Bei den "100 müssen es sein" warst Du recht konkret, bei den "mehreren Millionen" nicht. Wieviel Millionen dürfen es denn mit bei hundert Reisenden genau sein?Global Fish schrieb:Es geht nicht darum, dass die Stationen so weiter betrieben werden, wie sie sind. Hier scheint es um Investitionen von mehreren Millionen Euro zu gehen.Gumminase schrieb:Und was sagt diese Zahl von 100 aus? Warum sollten 49 Leutchens da nicht auch eine sinnvolle Nachfrage sein?Erhöhte Nachfrage ist definitiv machbar. Aber: Was müsste geschehen, damit an diesen Stationen täglich mehr als 100(?) Leute Ein- und Aussteigen?
P.S.: an Heiko (Admin): kannst ja auch diesen Beitrag wieder löschen.
wenn wir mal weiter einfach stricken und die Idee ausblenden, dass ein besseres Angebot auch höhere Nachfrage erzeugen könnte, und einfach von der Ist-Nachfrage ausgehen: ja, das wäre unvernünftig.So einfach, wie Du gestrickt zu sein scheinst, sind die 16.000 nämlich nicht gestrickt.
Ja, bin ganz einfach gestrickt. Ein Haltepunkt alle 5 Kilometer für weniger als 10 Fahrgäste am Tag ist einfach unvernünftig.
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