Dschordsch schrieb:Einfach mal hochrechnen wie viele illegal Gleise überqueren, bei Rot über die Ampel gehen,... um eine kleine Zeitersparnis zu haben. Die Hemmschwelle wird noch deutlich niedriger ausfallen wenn man sich den Weg über Ampel gleich sparen kann und man selbst bei dichtestem Verkehr einfach nur vor einem autonomen Auto die Straße queren muss ohne irgendwelche Folgen fürchten.Tunnel36 schrieb:Wer kennt sie nicht - die militanten Fußgänger und Radfahrer, die sich schon heutzutage regelmäßig zum Sit-In auf den größten Kreuzungen der Stadt treffen, um den Verkehr lahmzulegen.Das werden Fußgänger und Radfahrer schamlos ausnutzen wenn man das nicht mindestens ähnlich ahndet wie das unbegründete Ziehen einer Notbremse und dafür sorgt dass sich die "Täter" auch leicht ermitteln lassen.
Was für ein Bullshit - aber lässt tief blicken, was Du von Nicht-Autofahrern hältst.
Lass mich raten: Alter weißer Mann?
Erfahrung im Umgang von Menschen mit Technik ausserhalb des bestimmungsgemäßen Gebrauchs...
Tunnel36
Man muss unterscheiden: Brauchen vs. 'Haben will'.Mal abgesehen davon, dass ich dieser Aussage nicht glaube, ist aber durch Studien belegt, dass man bei weiten gar nicht so viele Autos benötigt, um die Menschen weiterhin vergleichbar mobil zu halten.
Kann man diesen Trend eigentlich irgendwo Live erleben?Die Vorstellung von dauerverfügbaren schwärmenden autonomen Fahrzeugen beißt sich halt deutlich mit dem gesellschaftlichen Trend, den zur Verfügung stehenden Platz für den PKW deutlich einzuschränken.
Z.B. München beim Bürgerbegehren zum Radwegeausbau mit detaillierter Vorgabe für die BreiteNode schrieb:Kann man diesen Trend eigentlich irgendwo Live erleben?Die Vorstellung von dauerverfügbaren schwärmenden autonomen Fahrzeugen beißt sich halt deutlich mit dem gesellschaftlichen Trend, den zur Verfügung stehenden Platz für den PKW deutlich einzuschränken.
Ich erlebe in dem Land, in dem ich lebe, ständig neue oder 'aufgebohrte' Autobahnen und autobahnmäßigen Ausbau von Bundesstraßen sowie eimerweise neue Ortsumdüsungen -unter Jubel der Bevölkerung. Ich erlebe eine in Wiesbaden und Aachen durch die Bevölkerung (sogar gegen die Politik) abgelehnte City Bahn, weil sie drei Parkplätze gekostet hätte. Ich erlebe Einkaufsmärkte mit Parkplätzen so groß wie Fußballfelder.
In welcher Welt kann ich denn den von Dir beschriebenen Trend zum massenweisen Rückbau von Straßen und Parkplätzen womöglich zu Gunsten des ÖV bewundern?
Ahja.Die Hemmschwelle wird noch deutlich niedriger ausfallen wenn man sich den Weg über Ampel gleich sparen kann und man selbst bei dichtestem Verkehr einfach nur vor einem autonomen Auto die Straße queren muss ohne irgendwelche Folgen fürchten.
Das hat zur Zeit auch nichts mit Ssst vs. TöffTöff zu tun.Man muss unterscheiden: Brauchen vs. 'Haben will'.
Und genau dieser kleine aber feine Unterschied wird auch weiterhin dazu führen, dass viel mehr Menschen sich ein Auto leisten werden als sie es ggf. objektiv 'brauchen'. Genau wie schon die letzten hundert Jahre. An der Situation hat sich doch gar nix geändert, bloß weil es zukünftig 'Ssssssst' statt 'Töff- Töff' macht!?
geschrieben von: InterRailer26+
Datum: 03.05.21 14:35
Das beißt sich nicht.Die Vorstellung von dauerverfügbaren schwärmenden autonomen Fahrzeugen beißt sich halt deutlich mit dem gesellschaftlichen Trend, den zur Verfügung stehenden Platz für den PKW deutlich einzuschränken. Da sind dauerrote Ampeln für Fußgänger nur ein Detail im Verteilungskonflikt.
Wer weiterhin so blöd sein will, massig Geld für nen rumstehendes Auto auszugeben, den wird keiner hindern.Das ist aber gerade der Hauptvorteil eines Autos dass man es besitzen kann und einem jederzeit zur Verfügung steht. Man sollte nicht unterschätzen wie viele Menschen es gibt die sich davor ekeln etwas zu benutzen das von anderen benutzt wird.
Allerdings wirds dann spannend. Dann sind nämlich durch Leerfahrten zwischen den Einsätzen Verkehrsmenge (Fahrzeugkilometer) und Verkehrsleistung (Personenkilometer) entkoppelt.
- in Wettbewerbsszenarien statt einer 24/7-Ausnutzung der Fahrzeuge eher eine zeitweilige Abstellung von Teilen der Flotte notwendig werden könnte
- in Wettbewerbsszenarien (ohne zentrale Optimierung des Fahrzeugeinsatzes) der Anteil der Leerfahrten an der Verkehrsmenge in die Größenordnung von 40% kommen könnte.
Da könnten auf Dauer gesamtgesellschaftliche Vorteile durchaus auch wieder aufgefressen werden...
Wobei es nach meinem Verständnis in München als Folge des Bürgerbegehrens vorsichtshalber keinen Bürgerentscheid gab, sondern es die Stadt einfach so beschlossen hat. Das dürfte auch eine gute Idee gewesen sein, weil es sonst möglicherweise nicht gekommen wäre.Z.B. München beim Bürgerbegehren zum Radwegeausbau mit detaillierter Vorgabe für die Breite
Z.B. Berlin mit der grade laufenden Sammlung zum Volksbegehren autofreier S-Bahn-Ring
Das verschiebt aber nach meiner Erfahrung nur den Zeitpunkt, wann das Auto kommt. Jetzt nicht mehr zwingend mit 18 sondern oft erst mit 25 - 28, wenn man sich niedergelassen hat und die Family im Anmarsch ist. Aber am Ende landen bis auf ein paar ganz wenige alle beim Töfftöff/Sssst.Das ändert sich schon seit ein paar Jahren in der jungen generation, weil es heutzutage (Corona mal ausgenommen) deutlich mehr, günstigere und einfacherer Mobilitätsangebote gibt, als noch vor 20 Jahren.
Für die Jugend steht das Auto nicht mehr sooo im Mittelpunkt wie früher.
Immer eine Frage der Abgrenzung - geht es um das System "Auto", "Straßenverkehr", "Verkehr allgemein", "Lebensrisiko"?Tunnel36 schrieb:Wenn man heutzutage eine Risikoanalyse abliefern "darf", ist diese Unterscheidung zwar wichtig - aber kein Grund, irgendetwas auszublenden. Da interessiert letzten Endes nur das Gesamtsystem also Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen von technischem Versagen und Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen von Fehlbedienungen, ggf. in kaskadierenden Betrachtungen verschränkt, je nach Sicherungs-/Rückfallebenen...Das hat aber in den allermeisten Fällen keine technischen Gründe am Gerät sondern liegt im Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer begründet.
Sind das wirkllich anteilig mehr als die Tempolimit-Ignorierer und Drängler? Ganz zu schweigen von den Falsch-, Fußweg- und Radwegparkern?Einfach mal hochrechnen wie viele illegal Gleise überqueren, bei Rot über die Ampel gehen,... um eine kleine Zeitersparnis zu haben.
Geh' mal flockig davon aus, dass sich das auch in Zukunft nicht dramatisch von den derzeit knapp 45Mio reduzieren wird.Wer weiterhin so blöd sein will, massig Geld für nen rumstehendes Auto auszugeben, den wird keiner hindern.
Das Ziel einer Risikoanalyse ist nicht, ein Nullrisiko zu erzwingen. Sondern nachzuprüfen, welches Risiko vorhanden ist und ob es ein (wie die Vorschrift so nett formuliert) akzeptables Niveau nicht überschreitet. Und da dient das von dir zitierte Lebensrisiko durchaus als Anhaltswert dafür, was denn so als akzeptabel gelten kann.bauigel schrieb:Immer eine Frage der Abgrenzung - geht es um das System "Auto", "Straßenverkehr", "Verkehr allgemein", "Lebensrisiko"?Tunnel36 schrieb:Wenn man heutzutage eine Risikoanalyse abliefern "darf", ist diese Unterscheidung zwar wichtig - aber kein Grund, irgendetwas auszublenden. Da interessiert letzten Endes nur das Gesamtsystem also Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen von technischem Versagen und Wahrscheinlichkeit und Auswirkungen von Fehlbedienungen, ggf. in kaskadierenden Betrachtungen verschränkt, je nach Sicherungs-/Rückfallebenen...Das hat aber in den allermeisten Fällen keine technischen Gründe am Gerät sondern liegt im Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer begründet.
Und weil das keine eigentliche Verkehrsleistung ist, fällt das bei genügend nicht-mikroskopischen Modellierungen sowieso hinten runter...Beides ist heute de facto schon entkoppelt, da zum Beispiel die Kilometer für die Parkplatzsuche keine eigentliche Verkehrsleistung ist.
Ob die 40% für den Anbieter so schlimm sind, wird man auch noch sehen müssen.Die Frage wäre dann hier, ob sich Anbieter die 40% geben werden, oder ob es da dann einen Verdrängungswettbewerb gibt, so dass die übrig gebliebenen nur noch mit 20% leben müssen.
Ist halt alles noch etwas stochern im Nebel. ;-)
2020 als Trendjahr herzunehmen erscheint mir sehr optimistisch. Bei 23 Stunden Standzeit und angenommenen 4 statt 1 Nutzung des Sharing-Autos am Tag entspräche das übrigens schon 1 Million PKW.Dschordsch schrieb:Geh' mal flockig davon aus, dass sich das auch in Zukunft nicht dramatisch von den derzeit knapp 45Mio reduzieren wird.Wer weiterhin so blöd sein will, massig Geld für nen rumstehendes Auto auszugeben, den wird keiner hindern.
Die Buchungen und Umsätze im Bereich Car Sharing sind letztes Jahr prozentual stärker gesunken als die Verkehrsleistung im MIV.
In Summe reden wir bei Car Sharing auch nur über aktuell 26.000 Fahrzeuge. Also 0,06% der PKW. Ufff.
???Bei 23 Stunden Standzeit und angenommenen 4 statt 1 Nutzung des Sharing-Autos am Tag entspräche das übrigens schon 1 Million PKW.
Jeder Autofahrer ist zeitweise auch Fußgänger, viele auch Radfahrer. Aber es geht nicht um Auszählen von Fußgänger gegen Autofahrer sondern um menschliches Verhalten in unkontrollierten Situationen die in allen Fortbewegungsarten anzutreffen sind - auch in der Bahn wie man z.B an den Zugtoiletten schön beobachten kann.Tunnel36 schrieb:Sind das wirkllich anteilig mehr als die Tempolimit-Ignorierer und Drängler? Ganz zu schweigen von den Falsch-, Fußweg- und Radwegparkern?Einfach mal hochrechnen wie viele illegal Gleise überqueren, bei Rot über die Ampel gehen,... um eine kleine Zeitersparnis zu haben.
This forum is powered by Phorum.
Eugenol template is a free semantic and xhtml valid theme for Phorum edited under GPL by PROMOPIXEL.
Dieses Forum ist ein kostenloser Service der Zeitschrift Drehscheibe und von Drehscheibe Online (www.drehscheibe-online.de)