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Re: Träum weiter...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.05.21 11:49

Alibizugpaar schrieb:
Es wird ja alles mögliche an Irrsinn von transkontinentalen bis überregionalen Routen auf unseren Straßen transportiert. Da überlegt man, welche Cargo-Anteile von der Straße wenigstens auf die Schiene verlagert werden können, wenn sich diese Warenströme schon nicht ganz vermeiden lassen. Stichwort: Mineralwasser von Italien nach Skandinavien, Butter von Irland nach Kroatien oder rein innerdeutsch Beck's Bier von Bremen ins Fränkische.

Von Just-in-time mit Lieferketten auf die letzte Sekunde sollte sich die Wirtschaft aber verabschieden und mehr Zeitpuffer / Lagervorhaltung einplanen, wenn man auf die Schiene setzt. Es würde mich aber ganz ungemein wurmen, wenn die Schiene in allen Geschäftsbereich enorm investieren soll (von Dual-Loks über Wasserstoffinfrastruktur und Elektrifizierungen hinunter bis Gebäudedämmung und zur letzten Wartesaal-Heizungsanlage), der Ressourcen fressende Straßenverkehr aber weiter hemmungslos wüten kann wie bisher. Als ginge ihn das alles nichts an. Auch schaudert es mich an Szenarien zu denken, daß man alle Autobahnen mit Lkw-Oberleitungen ausrüsten könnte. Wenn das zu einem europäisch flächendeckenden Projekt mutieren sollte, dann würde der Kupferpreis für Bahnfahrdraht utopisch ansteigen. Von der raubbauenden globalen Rohstoffgewinnung ohne Rücksicht auf die Natur ganz zu schweigen.

Worauf ich also hinaus will: Hoffentlich muß die Schiene im Transportsektor nicht als Feigenblatt herhalten und immer mehr strenge Auflagen erfüllen, während andere Zweige gar nichts tun brauchen und weiter randalieren dürfen. Auch wenn ich nicht auf der Uni 'Ahnung' studiert habe, so sagt mir meine allgemeine Lebenserfahrung doch, daß man anpacken muß bei

- Qualität statt Wegwerfkonsum
- Rückbesinnung auf regionale Produktion
- im Ergebnis Vermeidung von globalen Ferntransporen

und nur dies unserer Unwelt hilft. Wobei auch das wieder falsch formuliert ist: Wir helfen UNS selber damit und nicht der Umwelt. Jede Art von Transport muß einen fairen Ökopreis abbilden. Was bei allen Diskussionen um unser eigenes Handeln und Tun leider zu selten in Erinnerung gerufen wird: Wir in den Industrieländern verbrauchen schon lange die Rohstoff-Ressourcen, die rechnerisch anteilig den Menschen in armen Ländern zusteht.
Wie damit umgegangen werden wird, kannst du doch aktuell schon beobachten: die "Wirtschaft" macht weiter wie bisher und kauft sich maximal mit irgendwelchen schwachsinnigen Zertifikaten frei, während im Privaten die Daumenschrauben langsam immer weiter angezogen werden.
InterRailer26+ schrieb:
...Welcher Anteil des Streckennetzes wird per Oberleitung elektrifizert...
Falscher Ansatz. Wenn eine Strecke von > 30 km (z. B. Strullendorf - Schlüsselfeld) elektrifiziert wird ist der Anteil am Streckennetz höher als wenn gleiches an einer Strecke von < 10 km (z. B. Neunkirchen a. Sand - Simmelsdorf-Hüttenbach) gemacht wird. Der Nutzen der Elektrifizierung ist auf der kürzeren Strecke aber höher, wenn dort Taktverkehr gefahren wird und auf der längeren nur alle paar Tage eine Übergabe fährt.

Re: Der Strommix befindet sich bereits im Wandel.

geschrieben von: Schotterzwerg

Datum: 02.05.21 12:06

Gibt es für diese Information eine Quelle?
Hallo
Schotterzwerg schrieb:
Gibt es für diese Information eine Quelle?
Auch wenn jede Statistik ein gewisses Maß an Subjektivität enthält
hier ist eine Jahresübersicht
[energy-charts.info]
neben vielen allgemeinen Infos unter
[energy-charts.info]

Viel Spass beim browsen - aber dran denken: das verbraucht auch Strom...
MfG, IR26+



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:02:12:25:48.

Re: Der Strommix befindet sich bereits im Wandel.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.05.21 12:19

Hier Bitte: [de.statista.com]

Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Gesamtmenge des Produzierten Stromes in Deutschland nimmt zu.

[de.statista.com]

Auch beim Bahnstrommix lässt sich ein solcher Trend erkennen.

[de.statista.com]

Es finden beträchtliche Stromexporte statt. Allerdings werden Bedarfsspitzen oft durch ausländische Anbieter gedeckt!

Re: Bundesverfassunggericht : Klimaschutzfahrplan bis 2050 & bei der Bahn?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.05.21 12:23

Gt2x4/4 schrieb:
(...) Söder fordert heute die Einberufung des Koalitionsausschusses.

Aber ob adraus in dieser Legislaturperiode ein tragbarer Gesetzesentwurf entsteht, wage ich zu bezweifeln.

Die Parteien müssen jetzt Aktivität vortäuschen, um potentielle Wähler nicht zu vergraulen.

Dennoch muß der Gesetzesentwurf erst einmal erarbeitet werden, dann in den Bundestag eingebracht, dann dreimal gelesen und schließlich vom Bundesrat mit Zustimmung bedacht werden. Und bald sind Parlamentsferien ...

Das dauert in einer Demokratie immer etwas. Eventuell sogar länger. (...)
Wieso so umständlich? Da wird mal eben der Klimanotstand ausgerufen und schon machen die einen den großen Reibach, während die anderen CO2-neutral zu Hause eingesperrt werden.

Im Ernst: das BVerfG-Urteil selbst hat doch den Weg bereits vorgezeichnet und geht heute schon davon aus, dass es nur mit deutlichen Einschnitten in persönliche Freiheiten erreicht werden kann. Wo sollte denn bitte schön auch das ganze Geld für diesen hier diskutierten Schnickschnack herkommen, nachdem uns in den nächsten Jahren erstmal die Pharmariesen der Welt um unsere Ersparnisse erleichtern werden???



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:02:12:43:07.
Hallo JoergAtDSO,

bin ganz Ihrer/Deiner Meinung - es muss sich rechnen.
Die Versteifung auf Prozentzahlen und Teilaspekte hilft nicht weiter.

Aber es lässt sich eine Liste aufstellen:
1. Ab welchem CO2/Methan/... Preis lohnt welcher Technologie-Wechsel
2. Wieviel Einsparung bringt das bzgl. Gesamtemissionen
3. Was kostet die Umstellung

Daraus lässt sich die Reihenfolge und ein Fahrplan zur Umstellung aufstellen.
Zur Umsetzung muss man dann "nur" noch die Rahmenbedingungen skalieren - Stichwort Emissionssteuern und die nötigen Investitionen bereitstellen.

Das ist etwas komplexer und schließt natürlich mehr als nur die Bahn ein.
Aber wenn man sich das teilweise schicksalhafte hin&her der Entscheidungsprozesse bei der Bahnelektrifizierung anschaut ist man selbst da weit von einer Übersicht und einem Stufenplan entfernt.

Damit es nicht zu einfach wird:
Eine abschließende Kostenbewertung von Batterie- und Wasserstofftraktionen ist noch nicht möglich.
Wie stark werden die Kosten sinken, wo ist das untere Limit? Die Solarzellen sind ein Beispiel dafür, dass alle zuvor angenommenen Kostenschwellen unterschritten wurden - zur Freude der Konsumenten, zum Leid der Hersteller.

Wie auch immer - die derzeitigen Preisschwellen für Technologiewechsel werden Eingang in die weitere Legislatur nehmen. Es wäre gut, wenn man diese Zahlen parat hätte.

MfG, IR26+
Hallo Foristi,
in dieser Legislaturperiode wird nichts Sinnvolles mehr kommen, weil erstens demnächst der Wahlkampf zur nächsten
Bundestagswahl beginnt und zweitens sich die Parteien nach diesem überraschend klaren Urteil erstmal sortieren müssen.
Nach der Wahl werden die Karten neu gemischt und es besteht die Hoffnung, daß einige unserer "fähigsten Minister"
(wer hat da Seehofer und Scheuer gerufen?) nicht mehr im Kabinett vertreten sein werden. Wobei es noch andere
Fehlbesetzungen dort gibt.
Je größer der Anteil der Wählerstimmen für die Grünen ist, desto mehr wird sich in Umweltfragen und damit im Verkehrssektor bewegen lassen. Mit schwindenden Wählerstimmen wird auch die große Bremspartei zu Zugeständnissen
bereit sein, denn man will ja mit allen Mitteln an den Fleischtöpfen der Macht einen Platz erhalten.
In BaWü sieht man einige gute Ansätze, auch wenn das noch lange nicht ausreicht, um die definierten Ziele zu erreichen.
Aber das Wichtigste an diesem Grundsatzurteil ist die Möglichkeit, die (Bundes-)Politik bei Untätigkeit zu verklagen!
Und die Umweltaktivisten werden sicher bei Bedarf von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Das wird den Druck im
Topf erhöhen.
Grüße vom See
Hallo InterRailer26+,
InterRailer26+ schrieb:
Zitat:
Damit es nicht zu einfach wird:
Eine abschließende Kostenbewertung von Batterie- und Wasserstofftraktionen ist noch nicht möglich.
Das Problem sollte sich mit dem Urteil des BVerfG eigentlich erledigt haben. Denn Wasserstoffherstellung und E-Fuel-Herstellung sind auf absehbare Zeit nicht im großen Maßstab umsetzbar, vor allem wegen der Ineffizienz gegenüber Oberleitung und batterieelektrischen Fahrzeugen. Mit dem Urteil muss die Politik aber heute aktiv werden.

Die einzige Variante die sich sofort angehen lässt, ist Oberleitungslektrifizierung von viel befahrenden Strecken und aller längeren Lücken in Güterzugrelationen, in Kombination mit BEMUs für den Regionalverkehr auf wenig befahrenden ländlichen Strecken.

Gruß Jörg
See-Hund schrieb:
Zitat:
in dieser Legislaturperiode wird nichts Sinnvolles mehr kommen, weil erstens demnächst der Wahlkampf zur nächsten Bundestagswahl beginnt und zweitens sich die Parteien nach diesem überraschend klaren Urteil erstmal sortieren müssen.
Was das Thema Bahn betrifft: Ja, auch da muss man sich sortieren, obwohl man es seit Jahren hätte tun können. Bis diese Sortierung aber in konkrete Planungen - noch nicht in Umsetzungen - kommt, dürfte auch die nächste Legislaturperiode kurz vor dem Ende stehen.
Schließlich finden sich bereits heute genügend Leute, die z. B. den "Carbon Footprint" auch von Bahninfrastruktur bemängeln...

See-Hund schrieb:
Das wird den Druck im Topf erhöhen.
Schön wäre natürlich, wenn man diesen Druck auch konstruktiv nutzen könnte - aber angesichts der vernachlässigten Aufstellung der unmittelbaren staatlichen Stellen (von mittelbaren wie der DB will ich hier noch gar nicht sprechen), wird dieser Druck eher mit einem großen Knall verpuffen...

Re: Nebeneffekt des Urteils: Kann man den Transit Lkw-Verkehr reduzieren?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.05.21 15:00

Huhu.

Zitat
Es wird ja alles mögliche an Irrsinn von transkontinentalen bis überregionalen Routen auf unseren Straßen transportiert.
Was Arbeit schafft ...

Zitat
Da überlegt man, welche Cargo-Anteile von der Straße wenigstens auf die Schiene verlagert werden können, wenn sich diese Warenströme schon nicht ganz vermeiden lassen.
Was Arbeitsplätze kostet.

Andererseits: der Kran, der den Container auf den Waggon setzt, muß auch bedient werden. Bzw man muss ihn erstmal bauen. Und eine Umschlagfläche drumherum.

Oder alternativ alle Firmen mit Gleisanschluß versehen.

Wieviel Energie ist für die notwendige Neuerrichtung aller solcher Anlagen notwendig? Wieviel Ressourcen frißt das? Einmalig nur - aber erheblich. Ist da nicht eine Überlegung wert, zu akzeptieren, dass Güterverkehr auf der Bahn was Vergangenes ist und man schaut, die bestehende straßenbasierte Infrastruktur für weniger Aufwand zu verbessern?

Zitat
Von Just-in-time mit Lieferketten auf die letzte Sekunde sollte sich die Wirtschaft aber verabschieden und mehr Zeitpuffer / Lagervorhaltung einplanen, wenn man auf die Schiene setzt.
Wer bezahlt's?

Zitat
Auch wenn ich nicht auf der Uni 'Ahnung' studiert habe, so sagt mir meine allgemeine Lebenserfahrung doch, daß man anpacken muß bei

- Qualität statt Wegwerfkonsum
- Rückbesinnung auf regionale Produktion
- im Ergebnis Vermeidung von globalen Ferntransporen
Also etwa wie früher, als wir noch in der Höhle lebten ...

Der Blumenzüchter in Kenia soll also arbeitslos werden. Und der Schiffsverschrotter in Indien auch. Hoffentlich finden die dann andere Arbeit - sonst wollen die nachher auch noch zu uns.



Zitat
Was bei allen Diskussionen um unser eigenes Handeln und Tun leider zu selten in Erinnerung gerufen wird: Wir in den Industrieländern verbrauchen schon lange die Rohstoff-Ressourcen, die rechnerisch anteilig den Menschen in armen Ländern zusteht.
Bist du denn bereit, deinen Lebensstandard ab sofort dessen in den armen Ländern anzupassen? Wellblechhütte, selten mal Strom, wenig fließend Trinkwasser. Und erklärst du das dann allen anderen? Und was sagst du denen, die sich anstrengen, aufzuholen? "Bitte laßt das! Es ist nicht gut!" Und was, wenn uns jemand mal einholt oder gar überholt? Dem sagst du dann: "War alles falsch! Du mußt dein Niveau wieder absenken!"

Ernsthaft? Wann hat in der Geschichte schon mal frei freiwillig auf erreichten Wohlstand verzichtet? Ist auch völlig widernatürlich. Andere holen auf und machen uns unsere Spitzenposition streitig. Wer wird Erfolg haben. Und Wohlstand. Auch auf Kosten anderer. Immer auf Kosten anderer. Das ist Grundsatz allen Lebens auf der Welt.


Schöne Grüße von jörg

Nix (o.w.T)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.05.21 15:01

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:02:15:03:30.

Re: Es muss sich rechnen!

geschrieben von: StrabaFreund

Datum: 02.05.21 16:15

JoergAtDSO schrieb:
Der Effekt wird aber nur vorübergehend sein, da das Urteil natürlich auch zu einer beschleunigten Umstellung auf Elektro-LKWs und Ökostrom führt. Dann wird das Gegenteil in der Bewertung eintreten, wenn der Strassenverkehr kein CO2 mehr ausstößt, entsteht an dieser Stelle auch kein volkswirtschaftlicher Nutzen mehr durch die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene.
Den Eindruck habe ich auch. Denn auch beim Pkw-Verkehr werden wir recht bald eine Diskussion bekommen, ob lokal emissionsfreie Autos Teil des Umweltverbundes sind. In den letzten Jahren hat sich die Einschätzung der Umweltfreundlichkeit immer mehr allein auf die Emissionen während des Fahrens konzentriert. Flächenverbrauch/-versiegelung, Energieeffizienz bei der Fortbewegung, Energieeinsatz (CO2-Rucksack) anderenorts bei der Herstellung der Fahrzeuge oder der Energieaufwand/CO2-Ausstoß beim Neubau/Unterhalt von Verkehrswegen spielen in der öffentlichen Diskussion derzeit keine Rolle. Die Verkürzung der Bewertung auf die lokale Emissionsfreiheit wird den kollektiven Verkehrsmitteln eine schwere Zukunft bescheren. Auch der Trend zu immer individuelleren Lebensmustern und die neue Suburbanisierungswelle fördern den MIV.

Re: mehr Nutzerfinanzierung bei Infrastruktur

geschrieben von: Allberto

Datum: 02.05.21 16:29

JoergAtDSO schrieb:
Hallo Dschordsch,

Dschordsch schrieb:
Es ist abe rdie Frage, ob jedes Rentnerpaar ein Auto haben muss, was 23,5 Stunden am tag rumsteht, oder ob man für zehn Rentnerpaare ein oder zwei CarSharing Autos hinstellt.
Reduziert den Herstellungsaufwand um 80%.
Das ist aber eine recht akademische Frage, zwingen kann man sie nicht dazu - ein solches Gesetz würde ziemlich sicher vom BVerfG als ungerechtfertigter Grundrechtseingriff gesehen. Und finanziell lässt sich bei der Generation auch nicht viel bewirken.

Gruß Jörg
Zwang ist immer schlecht. Anreize zur freiwilligen Entscheidung sind besser, also Belohnung für's Vermeiden von Fahrten oder so ähnlich.
Wenn sich die heutigen Rentner in ihrem Verhalten tatsächlich nicht beeinflussen lassen, muss die relevante Frage lauten, wie wir (= die Gesellschaft, insbes. die von uns gewählten Politiker) dafür sorgen, dass sich Renter in 20 Jahren anders entscheiden als die Rentner heute. Denn von den aussterbenden Rentnern von heute werden in 20 bis 30 Jahren nur noch wenige als Verkehrsteilnehmer übrig sein.

Wenn künftig Firmen und Privatleute stärker als bisher nutzungsabhängig an den Infrastruktur- und Umweltkosten des Straßenverkehrs beteiligt werden, ergeben sich sehr viele sinnvolle Anreize. Jeder Cent, den Verkehrsbau kostet, sollte durch Nutzen für mindestens einen Menschen gedeckt sein (unnütze Straßen braucht niemand). Heute werden im Straßenverkehr nur wenige der Nutzer direkt (also in Abhängigkeit ihrer Nutzung und ihres Nutzens) an den Infrastrukturkosten beteiligt. Die Kosten trägt die Allgemeinheit (über Steuern), den Nutzen vereinnahmen einzelne Personen oder Unternehmen. Wenn der Anteil der Nutzerfinanzierung steigt, werden die Kosten für alle Verkehrsteilnehmer steigen. Dadurch wird es einerseits weniger Verkehr geben, das ist gut für Natur und Klima. Andererseits werden sich stärker ausgelastete Verkehrsmittel durchsetzen – davon profitieren insbesondere die Bahn und der ÖPNV. Ansätze zu mehr Nutzerfinanzierung im Verkehr sind zum Beispiel flächendeckende Parkraumbewirtschaftung für Pkw und Lkw, eine stark ausgeweitete kilometer- und gewichtsabhängige Maut für Kraftfahrzeuge (SUV zahlt mehr als Fiat Panda) und eine fahrzeugemissionsabhängige Umweltabgabe, damit die sterbenden Bäume durch Neupflanzungen ersetzt werden können. Diese Ansätze sind keine erfundenen Kosten der Politik, sondern die Kosten entstehen heute auch schon. Nur heute zahlen sie überwiegend andere Menschen, an anderen Stellen, zu anderen Zeiten. Das lässt sich ändern!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:02:16:29:52.

Re: Es muss sich rechnen!

geschrieben von: Schotterzwerg

Datum: 02.05.21 17:13

Zitat
Der Effekt wird aber nur vorübergehend sein, da das Urteil natürlich auch zu einer beschleunigten Umstellung auf Elektro-LKWs und Ökostrom führt. Dann wird das Gegenteil in der Bewertung eintreten, wenn der Strassenverkehr kein CO2 mehr ausstößt, entsteht an dieser Stelle auch kein volkswirtschaftlicher Nutzen mehr durch die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene.


Für den Straßenverkehr kann es aber auch teurer werden. Wären nur noch E-Autos unterwegs, wäre Asphalt kein massenhaft anfallendes Produkt der Erdöldestillierung mehr und müsste besonders hergestellt werden. Zement als heute schon begehrter Baustoff würde sich verteuern usw. Meiner Meinung nach wird die Eisenbahn einen mit der Zeit zunehmenden monetär berechenbaren Stellenwert erhalten.

Fehler korrigiert



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:03:09:09:41.

Re: Es muss sich rechnen!

geschrieben von: Node

Datum: 02.05.21 17:20

StrabaFreund schrieb:
JoergAtDSO schrieb:
Der Effekt wird aber nur vorübergehend sein, da das Urteil natürlich auch zu einer beschleunigten Umstellung auf Elektro-LKWs und Ökostrom führt. Dann wird das Gegenteil in der Bewertung eintreten, wenn der Strassenverkehr kein CO2 mehr ausstößt, entsteht an dieser Stelle auch kein volkswirtschaftlicher Nutzen mehr durch die Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene.
Den Eindruck habe ich auch. Denn auch beim Pkw-Verkehr werden wir recht bald eine Diskussion bekommen, ob lokal emissionsfreie Autos Teil des Umweltverbundes sind. In den letzten Jahren hat sich die Einschätzung der Umweltfreundlichkeit immer mehr allein auf die Emissionen während des Fahrens konzentriert. Flächenverbrauch/-versiegelung, Energieeffizienz bei der Fortbewegung, Energieeinsatz (CO2-Rucksack) anderenorts bei der Herstellung der Fahrzeuge oder der Energieaufwand/CO2-Ausstoß beim Neubau/Unterhalt von Verkehrswegen spielen in der öffentlichen Diskussion derzeit keine Rolle. Die Verkürzung der Bewertung auf die lokale Emissionsfreiheit wird den kollektiven Verkehrsmitteln eine schwere Zukunft bescheren. Auch der Trend zu immer individuelleren Lebensmustern und die neue Suburbanisierungswelle fördern den MIV.
Es wird rein ressourcentechnisch nicht möglich sein, 45 Millionen Verbrenner durch 45 Millionen E-Autos zu ersetzen. Diese Zahl muss deutlich kleiner sein, maximal bei 30-50%.

Re: Es muss sich rechnen!

geschrieben von: TGV4402

Datum: 02.05.21 17:48

Node schrieb:
Es wird rein ressourcentechnisch nicht möglich sein, 45 Millionen Verbrenner durch 45 Millionen E-Autos zu ersetzen. Diese Zahl muss deutlich kleiner sein, maximal bei 30-50%.
Für die überwiegende Anzahl der Menschen bedeutet Verzicht auf ein Auto = Verlust von Wohlstand

Vorteile vom Auto, die mir spontan einfallen:

- man ist nicht der Witterung ausgesetzt
- man kann fahren wann man will ohne sich nach einem Fahrplan zu richten
- man kann kreuz und quer durch die Gegend fahren, wie man es gerade für erforderlich hält
- so gut wie kein Ausfall oder Verspätung
- man ist nicht Viren ausgesetzt
- man ist nicht zeitweise nervenden Leuten ausgesetzt
- man muss keine Teilstrecken zu Fuss oder mit dem Rad zurücklegen
- man kann ohne Problem größere Lasten transportieren (z. B. vom Baumarkt oder Supermarkt)
- man ist in den meisten Fällen von Haustür zu Haustür wesentlich schneller

Eine Reduzierung von Autos würde also zu einem erheblichen Wohlstandsverlust führen. Insbesondere bei Menschen mit geringerem Einkommen.

Das passt dann auch zur Wählerschaft der Grünen:

[www.bpb.de]

<<Die Wähler der Partei haben überdurchschnittlich hohe Einkommen und sind vornehmlich im Dienstleistungs- und Bildungsbereich beschäftigt.>>

Selbst wenn die Grünen bei der nächsten Wahl 30% erreichen, dann gibt es immer noch 70%, die sie nicht gewählt haben und da hat meiner Meinung nach keiner Lust auf Wohlstandsverlust.

Im übrigen handelt es sich bei der Erderwärmung um ein globales Problem. Ca. 1% der Weltbevölkerung (wir Deutsche) wird das sicher nicht lösen. Wahrscheinlich ist es effektiver Gelder für Klimaschutz in Indien zu investieren als in Deutschland. In Deutschland beschwert sich der Grüne über den SUV-Fahrer. Genauso kann der Einwohner vom Kongo fragen, warum der Grüne in Deutschland mehr als 200 mal so viel CO2 emittiert wie er. Ebenso profitiert der Grüne in Deutschland vom hohen Wohlstand der Infrastruktur und Siedlungsdichte, die unsere Vorfahren durch Rodung von großen Waldflächen, Versiegelung von großen Flächen, Ausrottung von Wildtieren, etc. geschaffen haben. All dies können wir den mehr als 7 Mrd anderen Einwohnern der Welt nicht verwehren.

Fazit: Global gesehen stoßen die Grünen schnell an ihre Grenzen, weil andere Länder u. a. wesentlich ärmer sind und/oder andere Interessen verfolgen. In den USA war z. B. lange Zeit Stillstand, wegen der Wahl von Trump.
Am deutschen Wesen wird die Welt sicher nicht genesen, auch wenn das deutsche Wesen (angeblich) grün ist.



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:05:02:18:13:03.

Re: Der Strommix befindet sich bereits im Wandel.

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 02.05.21 18:03

Gitgut schrieb:
Hier Bitte: [de.statista.com]

Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Gesamtmenge des Produzierten Stromes in Deutschland nimmt zu.

Es finden beträchtliche Stromexporte statt. Allerdings werden Bedarfsspitzen oft durch ausländische Anbieter gedeckt!
Werden diese Mengen denn gemäß ihrer Zusammensetzung in den Mix eingerechnet? Und wie sieht es mit Zertifikaten aus? Gilt bereits der Kauf eines norwegischen Zertifikats als 'regenerativer Strom' oder erst das Eintreffen einer entsprechenden Anzahl Elektronen aus einem dortigen Wasserkraftwerk?

Re: Es muss sich rechnen!

geschrieben von: Henra

Datum: 02.05.21 18:44

Node schrieb:
Es wird rein ressourcentechnisch nicht möglich sein, 45 Millionen Verbrenner durch 45 Millionen E-Autos zu ersetzen. Diese Zahl muss deutlich kleiner sein, maximal bei 30-50%.
???
Mit welcher Formel kommst Du denn zu diesem komischen Ergebnis???

Wetten, dass das doch möglich sein wird!?
China wird irgendwann das fünf- bis zehnfache dessen an E- Autos haben. Warum sollte das dann bei uns mit 40Mio nicht klappen?!
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