geschrieben von: derkleineice
Datum: 10.04.21 09:42
Ich glaube das hier vergebens Energie für ein Thema aufgewandt wird, das im Grunde überhaupt nicht zur Diskussion steht.kmueller schrieb:Wo kommt da eine Staatsbahn zurück? Ganz sicher nicht.In England scheint sie gerade (schrittweise) zurückzukommen. Womit ist man dort unzufrieden?
Man hat das Netz wieder verstaatlicht, und diskutiert Züge von staatseigenen Gesellschaften zu vetreiben. Damit wäre man ziemlich genau dort, wo wir mit der DB heute sind. Nix "Staatsbahn", die war auch in England ein verrotteter Haufen den niemand zurück will.
geschrieben von: Mscr1
Datum: 10.04.21 21:56
Das ist so ganz einfach nicht korrekt. Weder wirtschaftlich noch qualitätsmäßig hat die Privatisierung dort irgendetwas verbessert.kmueller schrieb:Wo kommt da eine Staatsbahn zurück? Ganz sicher nicht.In England scheint sie gerade (schrittweise) zurückzukommen. Womit ist man dort unzufrieden?
Man hat das Netz wieder verstaatlicht, und diskutiert Züge von staatseigenen Gesellschaften zu vetreiben. Damit wäre man ziemlich genau dort, wo wir mit der DB heute sind. Nix "Staatsbahn", die war auch in England ein verrotteter Haufen den niemand zurück will.
geschrieben von: nozomi07
Datum: 10.04.21 22:44
Da hab ich den Museumsbetrieb in England aber anders in Erinnerung. Die Slamdoors waren für Fans natürlich toll - aber die will kein Pendler zurück. Die Privatisierung brachte endlich einen neuen Fahrzeugpark, und vielerorts dichtere Takte. Auch die Fahrgastzahlen sind deutlich gestiegen.Das ist so ganz einfach nicht korrekt. Weder wirtschaftlich noch qualitätsmäßig hat die Privatisierung dort irgendetwas verbessert.
geschrieben von: De David
Datum: 11.04.21 03:01
Sehen die Güterverkehrskunden aber glaube ich grundlegend anders...Das ist so ganz einfach nicht korrekt. Weder wirtschaftlich noch qualitätsmäßig hat die Privatisierung dort irgendetwas verbessert.
geschrieben von: JanH
Datum: 11.04.21 12:39
geschrieben von: kariadsko
Datum: 11.04.21 15:36
Hast Du dazu eine Quelle?Der Zuschuss pro Passagier-km ist anscheinend seit der Privatisierung aber auch deutlich gestiegen.
geschrieben von: JanH
Datum: 11.04.21 16:08
geschrieben von: nozomi07
Datum: 11.04.21 16:40
Hat jemand das Gegenteil behauptet? Eine moderne attraktive Bahn kostet nun mal Geld. Niemand glaubt mehr, mit Privatisierung könne man dieses Geld einsparen oder gar komplett aufZuschüsse verzichten.Der Zuschuss pro Passagier-km ist anscheinend seit der Privatisierung aber auch deutlich gestiegen.
geschrieben von: kariadsko
Datum: 11.04.21 17:44
Doch, zumindest der erste Teil war schon eine zentrale Erwartung an die Privatisierung: dass der Wettbewerbsdruck die EVU dazu nötigt, ihre Leistung nicht nur moderner und attraktiver, sondern auch effizienter und damit kostengünstiger zu erbringen. Sollte das nicht erreicht sein, muss man die Frage nach dem Sinn stellen.JanH schrieb:Hat jemand das Gegenteil behauptet? Eine moderne attraktive Bahn kostet nun mal Geld. Niemand glaubt mehr, mit Privatisierung könne man dieses Geld einsparen oder gar komplett aufZuschüsse verzichten.Der Zuschuss pro Passagier-km ist anscheinend seit der Privatisierung aber auch deutlich gestiegen.
geschrieben von: nozomi07
Datum: 11.04.21 18:53
Privatisierung macht die Bahn nicht billiger oder eigenwirtschaftlich. Diese Lektion ist gelernt, und das bestreitet keiner mehr (außer ein paar FDPler)Zitat:Doch, zumindest der erste Teil war schon eine zentrale Erwartung an die Privatisierung: dass der Wettbewerbsdruck die EVU dazu nötigt, ihre Leistung nicht nur moderner und attraktiver, sondern auch effizienter und damit kostengünstiger zu erbringen. Sollte das nicht erreicht sein, muss man die Frage nach dem Sinn stellen.Hat jemand das Gegenteil behauptet? Eine moderne attraktive Bahn kostet nun mal Geld. Niemand glaubt mehr, mit Privatisierung könne man dieses Geld einsparen oder gar komplett aufZuschüsse verzichten.
geschrieben von: kariadsko
Datum: 11.04.21 23:12
Ich sehe schon, wir meinen im Grunde das gleiche: Man wollte die Bahn stärken und wusste, das geht nicht ohne Geld.Privatisierung macht die Bahn nicht billiger oder eigenwirtschaftlich. Diese Lektion ist gelernt, und das bestreitet keiner mehr (außer ein paar FDPler)
Aber wir sehen, dass die Bahn heute sehr viel besser, moderner und fahrgastfreundlicher ist als die alten Staatsbahnen. Und Geld verschlungen haben die Staatsbahnen auch, nur kam eben nicht viel bei raus.
Jep, dazu volle Zustimmung. Aber ich halte ohnehin die Frage für nicht so wichtig, wie sie oft dargestellt wird. Der Schienenverkehr braucht m.E. vor allem politische Unterstützung, und die ist im Grunde in vielen Organisationsstrukturen möglich. Ausgerechnet unter dem so gescholtenen Andy Scheuer ist da sogar deutlich mehr angeschoben worden als unter allen seinen Vorgängern. Nur leider dauert das jetzt endlos, nachdem die Politik jahrzehntelang den Bahnausbau vernachlässigt hatte.Ich finde es so ermüdend, mit Schwarzweiß-Denkern zu diskutieren. Die Staatsbahn ist genauso mausetot wie die privat-eigenwirtschaftliche Bahn. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Doch anstatt diese Mitte fachkundig zu justieren, verrennen wir uns seit Jahrzehnten in fruchtlose Grundsatzdebatten über Schwarz und Weiß.
geschrieben von: bauigel
Datum: 12.04.21 11:50
Das alles ist die staatliche Aufsicht über die privatisierte Bahn. Wer von der freien Wirtschaft träumt, muss sich im Klaren sein, dass er das nicht automatisch loswird...Alibizugpaar schrieb:
Zitat:Und das ist alles staatlich. Wer von einer "Staatsbahn" träumt, muss all das lieben, was du hier aufzählst.Egal was sich Deutschland an Infrastruktur zurecht zimmert, wir ziehen es kompliziert, unflexibel, lahmarschig und viel zu teuer bei wenig effektiver Durchschlagskraft auf. Siehe Zustände rund um Glasfaserkabel, Handy und Internetempfang (Achtung, freie Unternehmenswirtschaft!!!) oder wie lange es allein dauert eine Eisenbahn-Emsbrücke neu zu errichten. Wann fuhr der letzte Zug von Groningen nach Leer? Und wenn Warburg jetzt ein neues Wartehäuschen auf dem Bahnsteig bekommen soll, dann kostet das gleich eine viertel Million Euro!
geschrieben von: nozomi07
Datum: 12.04.21 18:41
Hat hier irgend jemand gesagt, man solle die Bahn-Infrastruktur der freien Wirtschaft überlassen? Die Welt besteht aus mehr als aus Schwarz und aus Weiß.Das alles ist die staatliche Aufsicht über die privatisierte Bahn. Wer von der freien Wirtschaft träumt, muss sich im Klaren sein, dass er das nicht automatisch loswird...
geschrieben von: nozomi07
Datum: 12.04.21 18:44
Volle Zustimmung! Erst mal brauchen wir den Konsens, dass wir eine bessere Bahn wollen. Dass wir mehr Geld dafür ausgeben wollen. Dann brauchen wir eine Politik, die das auch tut und kann.Jep, dazu volle Zustimmung. Aber ich halte ohnehin die Frage für nicht so wichtig, wie sie oft dargestellt wird. Der Schienenverkehr braucht m.E. vor allem politische Unterstützung, und die ist im Grunde in vielen Organisationsstrukturen möglich. Ausgerechnet unter dem so gescholtenen Andy Scheuer ist da sogar deutlich mehr angeschoben worden als unter allen seinen Vorgängern. Nur leider dauert das jetzt endlos, nachdem die Politik jahrzehntelang den Bahnausbau vernachlässigt hatte.
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