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Ausbau der Murrbahn auf Eis gelegt?

geschrieben von: Mathias

Datum: 22.02.21 11:22

Laut den folgenden Zeitungsartikeln wird die Murrbahn jetzt anscheinend doch nicht ausgebaut.

[www.zvw.de]

Und:

[www.schwaebische.de]

Leider kann ich die Artikel (wegen Bezahlschranke) nicht lesen. Weiß jemand genaueres, was da beschlossen wurde? Ich kann sonst leider nichts finden.

Viele Grüße

Re: Ausbau der Murrbahn auf Eis gelegt?

geschrieben von: junglok13

Datum: 22.02.21 11:40

Kurz zusammengefasst:

Das NKU hat ergeben, dass ein Ausbau der Murrbahn nicht wirtschaftlich wäre, da die Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen steht, u.a. auch weil an der Strecke zu wenig Menschen wohnen.
Ebenso besteht von seiten des Bundes Null Interesse an einer schnellen Schienenverbindung Stuttgart - Nürnberg.
Daher wird es zukünftig wohl nur eine Fahrzeitverkürzung auf der Strecke von 2 min geben, indem man die Haltepolitik anpasst.

Als Alternative wird auch noch untersucht die Strecke Stuttgart - Aalen und Aalen - Crailsheim auszubauen, das Ergebnis ist da noch nicht vorhanden. Aber hier könnte es sich positiv auswirken dass dort mehr Menschen wohnen.
Jedoch finanziert eben nicht über den Bund wegen Fernverkehr, sondern lediglich über den GVFG also als Nahverkehrstrecke.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:22:11:40:19.

Re: Ausbau der Murrbahn auf Eis gelegt?

geschrieben von: NBStrecke

Datum: 22.02.21 11:53

junglok13 schrieb:
Kurz zusammengefasst:

Das NKU hat ergeben, dass ein Ausbau der Murrbahn nicht wirtschaftlich wäre, da die Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen steht, u.a. auch weil an der Strecke zu wenig Menschen wohnen.
Ebenso besteht von seiten des Bundes Null Interesse an einer schnellen Schienenverbindung Stuttgart - Nürnberg.
Daher wird es zukünftig wohl nur eine Fahrzeitverkürzung auf der Strecke von 2 min geben, indem man die Haltepolitik anpasst.

Als Alternative wird auch noch untersucht die Strecke Stuttgart - Aalen und Aalen - Crailsheim auszubauen, das Ergebnis ist da noch nicht vorhanden. Aber hier könnte es sich positiv auswirken dass dort mehr Menschen wohnen.
Jedoch finanziert eben nicht über den Bund wegen Fernverkehr, sondern lediglich über den GVFG also als Nahverkehrstrecke.
Danke, das war ja irgendwie vorhersehbar.

Man kann jetzt nur noch hoffen, dass das Land den Neigetechikausbau per GVFG beantragt - schließlich hat Bayern bekannt gegeben, dass sie NT-ETs ausschreiben wollten, wenn alles in Nordostbayern elektrifiziert sei. Endpunkt der Züge Nürnberg - Endpunkt der Murrbahn: Nürnberg. Also das sollte man noch hinbekommen. Natürlich dauert das noch seine 10-20 Jahre, aber in der Zeit sollte man wenigstens die Planung für den NT-Ausbau fertig haben und den bei Bedarf dann ausführen. Große Optimisten können noch darauf hoffen, dass man den NT Ausbau Peu-a-Peu bei den üblichen Instandhaltungsmaßnahmen durchführt, aber das dürfte es nur bei Bundesbahnens gegeben haben.

Re: Ausbau der Murrbahn auf Eis gelegt?

geschrieben von: 3-Löwen-Takt

Datum: 22.02.21 17:37

Die beiden Oberbürgermeister von Aalen und Crailsheim favorisieren einen zweigleisigen Ausbau der Strecke Goldshöfe – Crailsheim über das GVFG, dazu soll es jetzt eine Machbarkeitsstudie und eine Kosten-Nutzen-Rechnung geben.
Das Thema Neigetechnik zwischen Stuttgart und Nürnberg scheint in der Politik vom Tisch zu sein.

Re: Ausbau der Murrbahn auf Eis gelegt?

geschrieben von: 103612

Datum: 22.02.21 18:19

Ich möchte hier mal wieder auf meine alte Laier verweisen, und den Vergleich zur Gäubahn ziehen. Bei der einen Strecke ist keine Milliarde zu schade und für die andere Strecke ist jeder Pfennig zu viel.

Bei einem Ausbau Nürnberg - Stuttgart auf 1:45 Fahrzeit wäre die Gesamtstrecke Stuttgart - Berlin in 4 1/2 Stunden möglich und damit schneller als via Frankfurt im D-Takt (und da wird schon die NBS Mannheim-Frankfurt, Frankfurt Tiefbahnhof und NBS Hanau-Fulda unterstellt). Eine anständig ausgebaute Murrbahn könnte also den gesamten Verkehr Stuttgart - Berlin von der überlasteten Achse über Frankfurt abziehen.
Also ich fände da wäre eine Milliarde € wesentlich besser angelegt als auf der Gäubahn, die ja doch eher von regionaler Bedeutung ist.

Re: Ausbau der Murrbahn auf Eis gelegt?

geschrieben von: NBStrecke

Datum: 22.02.21 19:05

3-Löwen-Takt schrieb:
Die beiden Oberbürgermeister von Aalen und Crailsheim favorisieren einen zweigleisigen Ausbau der Strecke Goldshöfe – Crailsheim über das GVFG, dazu soll es jetzt eine Machbarkeitsstudie und eine Kosten-Nutzen-Rechnung geben.

Naja, das wundert mich nun nicht, weder Crailsheim noch Aalen liegen an der Murrbahn. Die Strecke über Aalen wird halt favorisiert, weil mehr Leute dort wohnen, ist ja nett, aber wenn man von FV ausgeht, dann ist die Murrbahn halt kürzer = schneller.

Zitat
Das Thema Neigetechnik zwischen Stuttgart und Nürnberg scheint in der Politik vom Tisch zu sein
Ja, aber weiss man schon von den bay. Plänen neue ETs mit NT anzuschaffen? Aktuell wird abgewunken, weil sie sagen, es gäbe keine neuen Fahrzeuge. Aber wenns die aufgrund einer bay. Bestellung dann doch gäbe, sähe das Ganze anders aus.

Re: Ausbau der Murrbahn auf Eis gelegt?

geschrieben von: Flauschi

Datum: 22.02.21 19:34

Es geht ja in dieser Diskussion immer um die magischen Fahrzeiten zwischen Stuttgart und Berlin.
Gleichzeitig ist eine NBS hier außerhalb der Überlegungen, weil der Bedarf nicht ausreicht und die Topographie relativ hinderlich ist.

Wäre es da nicht eine Überlegung einen Sprinter ohne Halt zwischen Stuttgart und Nürnberg einzusetzen? Denn die Zwischenhalte, sind wir mal ehrlich, haben mit hochwertigem Fernverkehr eigentlich nichts zu tun.

Wie, bitte?

geschrieben von: Der nachdenkliche Stromrichter

Datum: 22.02.21 19:48

103612 schrieb:
Ich möchte hier mal wieder auf meine alte Laier verweisen, und den Vergleich zur Gäubahn ziehen. Bei der einen Strecke ist keine Milliarde zu schade und für die andere Strecke ist jeder Pfennig zu viel.

Bei einem Ausbau Nürnberg - Stuttgart auf 1:45 Fahrzeit wäre die Gesamtstrecke Stuttgart - Berlin in 4 1/2 Stunden möglich und damit schneller als via Frankfurt im D-Takt (und da wird schon die NBS Mannheim-Frankfurt, Frankfurt Tiefbahnhof und NBS Hanau-Fulda unterstellt). Eine anständig ausgebaute Murrbahn könnte also den gesamten Verkehr Stuttgart - Berlin von der überlasteten Achse über Frankfurt abziehen.
Also ich fände da wäre eine Milliarde € wesentlich besser angelegt als auf der Gäubahn, die ja doch eher von regionaler Bedeutung ist.
Guten Abend,

mal abgesehen davon, dass ich abseits des Gäubahn-Zerstörers Stuttgart21 nicht wüsste, wo da real eine Milliarde ausgegeben wurde oder wird, ist es Schwachfug, die Relation Stuttgart-Schwarzwald/Baar-Bodensee-Zürich schwächer zu bewerten als Stuttgart-Nürnberg.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Beide Achsen sind von grundsätzlicher Bedeutung und beide verdienen den Ausbau ohne "wenn" und "aber".

Freundliche Grüße
Tobias

"Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger - alles zu werden, strömt zuhauf!"
(aus "Die Internationale" | Deutscher Text durch Emil Luckhardt, 1910)

Re: Ausbau der Murrbahn auf Eis gelegt?

geschrieben von: Node

Datum: 22.02.21 20:12

Flauschi schrieb:
Es geht ja in dieser Diskussion immer um die magischen Fahrzeiten zwischen Stuttgart und Berlin.
Gleichzeitig ist eine NBS hier außerhalb der Überlegungen, weil der Bedarf nicht ausreicht und die Topographie relativ hinderlich ist.

Wäre es da nicht eine Überlegung einen Sprinter ohne Halt zwischen Stuttgart und Nürnberg einzusetzen? Denn die Zwischenhalte, sind wir mal ehrlich, haben mit hochwertigem Fernverkehr eigentlich nichts zu tun.
Schon das aktuelle Betriebskonzept braucht relativ viele der Kreuzungsstellen. Ein Sprinter müsste also z.B. in Backnang unmittelbar vor der Taktlinie los, um immer einen Kreuzungspunkt Abstand zu haben.

Ich verstehe persönlich nicht ganz, warum man da vollständig zweigleisig ausbauen muss. Die Abschnitte Backnang - Oppenweiler und ggf. Verlängerungen der Zweispurigkeit bei Fichtenberg sollten reichen. Der vollständige Ausbau dürfte aufgrund der mangelnden Reisezeitgewinne im NKU schlecht abschalten. Ich erwarte für die Remsbahn nicht wesentlich andere Ergebnisse.

Bei der A6 ist es mit der Wirtschaftlichkeit natürlich kein Problem.

An den Güterverkehr....

geschrieben von: pantograph001

Datum: 22.02.21 20:14

...denkt wieder mal niemand? Eine ausgebaute Murrbahn wäre für den Güterverkehr ein Segen......


Gruß aus Hamburg

Mathias
Flauschi schrieb:
Es geht ja in dieser Diskussion immer um die magischen Fahrzeiten zwischen Stuttgart und Berlin.
Gleichzeitig ist eine NBS hier außerhalb der Überlegungen, weil der Bedarf nicht ausreicht und die Topographie relativ hinderlich ist.

Wäre es da nicht eine Überlegung einen Sprinter ohne Halt zwischen Stuttgart und Nürnberg einzusetzen? Denn die Zwischenhalte, sind wir mal ehrlich, haben mit hochwertigem Fernverkehr eigentlich nichts zu tun
Guten Abend,

haltlos ist sinnlos - man möchte am Ende des Tages ja doch nicht an der potentiellen Kundschaft vorbei gefahren sein. Also zumindest 4 Zwischenhalte sehe ich auf der Relation Stuttgart <-> Nürnberg auch via Murrbahn gesetzt:

- Backnang, weil es in der dicht besiedelten Region Stuttgart genug Kunden gibt und dort via Anschluss an die S4 auch der Raum Ludwigsburg mit profitieren könnte. Kürzere Umsteigewege und entspannteres Umsteigen als in S21 wären es auf jeden Fall.

- Schwäbisch Hall-Hessental, weil die "Region der Weltmarktführer" starke Unternehmen und wohlhabende Arbeitnehmer hat - die können ihr Geld weiter in hochpreisige Autos anlegen, oder halt doch in Bahnfahrkarten, wenn endlich mal das Angebot dazu verlockt. Potenzieller Zweitnutzen vorhanden.

- Crailsheim, weil Bahnknoten mit Anschluss an die Ostalb (Ellwangen, Aalen, Heidenheim) und ins Taubertal. Mehr als nur ein Schrottabstellplatz!

- Ansbach, weil Oberzentrum in Mittelfranken und Bahnknoten mit Anschlüssen von Treuchtlingen bis Würzburg.

Wenn man jetzt ganz verwegen denkt, könnte man ja sagen: irgendwann reicht in der Achse Mannheim-Nürnberg die zigmal ausgebaute A6 nicht mehr aus. Also einen Flügelzug Mannheim Hbf - Heidelberg Hbf - Heilbronn Hbf - Öhringen Hbf - Schwäbisch Hall - Schwäbisch Hall-Hessental dazu denken. Gut, dazu müsste die Stuttgarter Lethargie halt soweit aufbrechen, dass man endlich die Fahrdrahtlücke östlich Öhringen-Cappel schliesst. (Klar ginge theoretisch auch ein BEMU, aber mit Fahrdraht hat die durchgängig zweigleisige Strecke auch noch Nutzen für böse laute Güterzüge anstelle von knuddeligen LKW auf der A6. Nicht jeder fährt die Stadler EuroDual.) Und analog zur A6 führe ein solcher Zug eigentlich am besten via Sinsheim Hbf mit Halt dort, aber das wird die Streckenauslastung im Kraichgau nicht hergeben. Also halt doch am Neckar entlang, weil zweigleisig.

Jetzt noch einen schicken ET-Typ mit Komfortaustattung dafür gewählt - barrierefrei, mit guter 1.Klasse genauso wie Platz für Fahrräder, ein zu(g)verlässiges EVU und schon kann es losgehen.

Problem daran? Baden-Württemberg und Bayern müssten sich einig sein, und für deutsche Unwilligkeiten kostet das viel zu viel. Also Versagen ohne Ende, ohne Grenzen und der typische Sound der Ausreden: "technische Probleme" "nur regionale Bedeutung" "neue Machbarkeitsstudie" "derzeit nicht finanzierbar" und was dergleichen Schwachsinn mehr ist.

Freundliche Grüße
Tobias

"Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger - alles zu werden, strömt zuhauf!"
(aus "Die Internationale" | Deutscher Text durch Emil Luckhardt, 1910)

Re: An den Güterverkehr....

geschrieben von: Andreas

Datum: 22.02.21 20:40

Ein zweigleisiger Ausbau der Strecke Crailsheim - Aalen käme dem Güterverkehr genauso entgegen, sogar in doppelter Hinsicht, weil diese Strecke auch für den Nord-Süd-Verkehr (Aschaffenburg - Ulm) verwendet werden kann. Bei der Murrbahn besteht ein solcher Synergieeffekt nicht.


pantograph001 schrieb:
...denkt wieder mal niemand? Eine ausgebaute Murrbahn wäre für den Güterverkehr ein Segen......


Gruß aus Hamburg

Mathias

Re: Ausbau der Murrbahn auf Eis gelegt?

geschrieben von: Andreas

Datum: 22.02.21 20:48

103612 schrieb:
Ich möchte hier mal wieder auf meine alte Laier verweisen, und den Vergleich zur Gäubahn ziehen. Bei der einen Strecke ist keine Milliarde zu schade und für die andere Strecke ist jeder Pfennig zu viel.

Bei einem Ausbau Nürnberg - Stuttgart auf 1:45 Fahrzeit wäre die Gesamtstrecke Stuttgart - Berlin in 4 1/2 Stunden möglich und damit schneller als via Frankfurt im D-Takt (und da wird schon die NBS Mannheim-Frankfurt, Frankfurt Tiefbahnhof und NBS Hanau-Fulda unterstellt). Eine anständig ausgebaute Murrbahn könnte also den gesamten Verkehr Stuttgart - Berlin von der überlasteten Achse über Frankfurt abziehen.
Also ich fände da wäre eine Milliarde € wesentlich besser angelegt als auf der Gäubahn, die ja doch eher von regionaler Bedeutung ist.
Eine Fahrzeit von etwa 1:45 zwischen Stuttgart und Nürnberg ist mit einem Ausbau zwischen Goldshöfe und Crailsheim sowie dem Entfall der IC-Halte Schorndorf und Ellwangen über die Remsbahn genauso machbar. Vor 25 Jahren gab es Interregio-Züge mit 103er, die das (mit Halt in Ellwangen) auch schon in 1:53 geschafft haben. Die Murrbahn ist zwar kürzer und bedient weniger Halte, auf der Remsbahn kann dafür schneller gefahren werden und es braucht keine Neigetechnik.

Re: Ausbau der Murrbahn auf Eis gelegt?

geschrieben von: Andreas

Datum: 22.02.21 20:55

Flauschi schrieb:
Wäre es da nicht eine Überlegung einen Sprinter ohne Halt zwischen Stuttgart und Nürnberg einzusetzen? Denn die Zwischenhalte, sind wir mal ehrlich, haben mit hochwertigem Fernverkehr eigentlich nichts zu tun.
Für einen solchen Nonstop-Verkehr zwischen Nürnberg und Stuttgart würde vom Reisendenaufkommen her eine 101 und ein Steuerwagen genügen. Ob das dann "hochwertiger Fernverkehr" ist ...?
Die Linie Karlsruhe - Nürnberg lebt maßgeblich auch vom Pendlerverkehr zwischen Karlsruhe/Pforzheim, Stuttgart/Aalen und Crailsheim/Nürnberg.

Re: Ausbau der Murrbahn auf Eis gelegt?

geschrieben von: Mathias

Datum: 22.02.21 21:05

Meiner Meinung nach wäre ein stündlicher Fernverkehr auf IR Niveau von Stuttgart nach Nürnberg sinnvoll (mit Nahverkehrsfreigabe). Jeweils alternierend über die Remsbahn (mit Halten in Schorndorf, Schwäbisch Gmünd, Aalen und Ellwangen) und über die Murrbahn (mit Halten in Backnang und Hessental). Dazu sollen auch beide Strecken ausgebaut und auf Tempo 140-160 ertüchtigt werden. (Zunächst wäre es auch sinnvoll ein langfristiges Fahrplankonzept zu erstellen, dann wäre auch genau ersichtlich, welcher Bereich zweeigleisig auszubauen ist.) Dann wäre auch die Rems-/Murrbahn Streiterei endlich mal vom Tisch.
In Aalen könnte man einen Zugteil trennen und diesen nach Ulm durchbinden.
Den zweiten Zug könnte man in Crailsheim oder Hessental trennen und dann über Heilbronn nach Mannheim oder Karlsruhe durchbinden. Damit hätte auch Heilbronn wieder Anschluss an den Fernverkehr und mit gegebenen Ausbaumaßnahmen eine viel schnellere Verbindung nach Karlsruhe oder Mannheim. Wenn man die Tickets für den Nahverkehr freigibt lohnt sich das sicherlich.
Zusätzlich könnte man noch z.B. Freitags/Sonntags vereinzelte ICE Sprinter von Zürich über Stuttgart und Nürnberg nach Berlin anbieten.

Und wenn wir gerade schon dabei sind, würde ich noch empfehlen von Gaildorf eine Verbidungskurve zum Schwäbisch Haller Stadtbahnhof zu bauen und die Bahnstrecke nach Künzelsau zu reaktivieren. Dann könnte man einen stündlichen RE von Stuttgart nach Künzelsau über Backnang, Gaildorf, Schwäbisch Hall fahren lassen.

Selbst 1975 gab es eine Verbindung, die Nürnberg - Stuttgart in 1:59h geschafft hat und das mit Dieselloks. Mit Ausbau und mit schneller Beschleunigung wäre da sicher heute schon 1:55h über die Murrbahn möglich, wenn ein Wille da wäre. Mit Ausbau und entsprechender Beschleunigung wären sicher auch 1:45h ohne Neigetechnik drin. Fernverkehrszüge von Nürnberg über Heilbronn nach Mannheim gab es in den 70ern und 80ern auch schon 1-2x täglich.

Aber vermutlich wird es zu den Ausbaumaßnahmen nie kommen. In 20 Jahren wird es sicher immer noch Diskussionen geben, dass die Murrbahn ausgebaut werden soll und dass ja kein Geld vorhanden ist. Inzwischen wird es vermutlich eine zweispurige Schnellstraße von Schwäbisch Hall nach Stuttgart geben. Dann können alle mit ihren E und Hybrid SUVs direkt in das neue Parkhaus vor dem Tiefbahnhof fahren. Und weil auch die inzwischen wieder im Stau stehen wird der weitere Ausbau der Schnellstraße direkt in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen.

Hier habe ich noch einen Auszug aus dem Kursbuch von 1975 angehängt, in dem die Fahrzeit unter zwei Stunden zwischen Nürnberg und Stuttgart beworben wird.

Verbindung.jpg
kursbuch.jpg



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:22:21:16:01.

Re: Ausbau der Murrbahn auf Eis gelegt?

geschrieben von: Mathias

Datum: 22.02.21 21:08

Andreas schrieb:
Eine Fahrzeit von etwa 1:45 zwischen Stuttgart und Nürnberg ist mit einem Ausbau zwischen Goldshöfe und Crailsheim sowie dem Entfall der IC-Halte Schorndorf und Ellwangen über die Remsbahn genauso machbar. Vor 25 Jahren gab es Interregio-Züge mit 103er, die das (mit Halt in Ellwangen) auch schon in 1:53 geschafft haben. Die Murrbahn ist zwar kürzer und bedient weniger Halte, auf der Remsbahn kann dafür schneller gefahren werden und es braucht keine Neigetechnik.

In welchem Jahr und zu welcher Zeit fuhr denn der genannte IR über die Remsbahn? Ich konnte diesen nirgends finden. Die schnellste Verbindung, die ich über die Remsbahn finden konnte war 2:07h.
3-Löwen-Takt schrieb:
Das Thema Neigetechnik zwischen Stuttgart und Nürnberg scheint in der Politik vom Tisch zu sein.
Schon vor vielen Jahren als die ersten konkreteren Studien zur Elektrifizierung der Hochrheinstrecke kamen, war dort der Ausstieg aus der Neigetechnik wohl schon beschlossen. Zumindest hat man sich viele Varianten angeschaut, aber eine mit Neigetechnik hat man nicht dort nicht mal untersucht.
Genaus am Bodensee entlang, auch hier sind mir keine Entwürfe mit Neigetechnik bekannt beim Streckenausbau.

Da BaWü für die Gäubahn nicht direkt verantwortlich war, hat man hier zumindest nach aussen noch länger an der Neigetechik festgehalten. Aber jetzt auch kein Bock mehr.
Da kann man sich schon denken, wie es für Stuttgart-Nürnberg aussieht...

Die kleine Stückzahl taugt nur wenig als Begründung. Für Hochrhein, Bodensee, Gäubahn und Stuttgart-Nürnberg käme schon eine grössere Stückzahl zusammen, wenn sich dann nun Bayern anhängt erst recht. Stuttgart-Sigmaringen stände längerfristig auch noch im Raum.
Aber wenn man jede diese Strecken unter kompletter Ignorierung aller anderen Strecken jeweils einzeln betrachtet, ist es immer nur eine unrentable Kleinserie...

Schade ist es vor allem um die Fahrzeitverlängerungen und schlechteren Anschlüsse die aus dieser kleinräumigen Betrachtung entstehen.

Gruss

Florian

Re: Ausbau der Murrbahn auf Eis gelegt?

geschrieben von: Node

Datum: 22.02.21 22:13

Mathias schrieb:
Andreas schrieb:
Eine Fahrzeit von etwa 1:45 zwischen Stuttgart und Nürnberg ist mit einem Ausbau zwischen Goldshöfe und Crailsheim sowie dem Entfall der IC-Halte Schorndorf und Ellwangen über die Remsbahn genauso machbar. Vor 25 Jahren gab es Interregio-Züge mit 103er, die das (mit Halt in Ellwangen) auch schon in 1:53 geschafft haben. Die Murrbahn ist zwar kürzer und bedient weniger Halte, auf der Remsbahn kann dafür schneller gefahren werden und es braucht keine Neigetechnik.

In welchem Jahr und zu welcher Zeit fuhr denn der genannte IR über die Remsbahn? Ich konnte diesen nirgends finden. Die schnellste Verbindung, die ich über die Remsbahn finden konnte war 2:07h.
Selbst wenn das mal erreichbar gewesen sein sollte, dürfte das durch die Vollstopfung der Abschnitte Schorndorf - Waiblingen und Ansbach - Nürnberg mit S-Bahnen ohne gleichzeitigen Streckenausbau nicht mehr erreichbar sein, weil man Schnellzüge nur noch in bestimmten Slots durchkriegt. Selbiges gilt auch für die Murrbahn. Das oll nicht ausdrücken, dass die S-Bahnen unsinnig sind, aber die sehr fixen Nahverkehrsfahrpläne sind mit Teil des Problems.

Re: Wie, bitte?

geschrieben von: glx

Datum: 22.02.21 22:33

Der nachdenkliche Stromrichter schrieb:
mal abgesehen davon, dass ich abseits des Gäubahn-Zerstörers Stuttgart21 nicht wüsste, wo da real eine Milliarde ausgegeben wurde oder wird
Für die Gäubahn sind im D-Takt folgende Ausbauten hinterlegt, die sich laut letzten Infos angeblich rechnen sollen:

–Geschwindigkeitserhöhungen u.a. im Fildertunnel, Herrenberg – Eutingen
–Neue Verbindung Stuttgart Flughafen zur Gäubahn (z. B. als Gäubahntunnel) und Ausbau bis Böblingen
–NBS Neckarhausen – Sulz
–NBS Epfendorf – Rottweil
–Weitere ergänzende Zweigleisigkeiten
-–Sulz – Oberndorf für Eigenkreuzung SPFV
-–Wurmlingen Nord – Tuttlingen für Eigenkreuzung SPFV

[assets.ctfassets.net]
Folie 161

Re: An den Güterverkehr....

geschrieben von: ulrich

Datum: 22.02.21 23:06

Wäre da die Hohenlohebahn über Öhringen nicht besser geeignet? Zweigleisig ist sie schon. Es fehlt nur die Schließung der Lücke im Fahrdraht.

Ulrich
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