Die Strecke der Nordbahn von Neumünster über Bad Segeberg nach Bad Oldesloe soll nach Informationen von KN-online ausgebaut werden. Moderne Akku-Züge werden fahren, öfter als bislang und vielleicht auch an zusätzlichen Orten halten.
Kreis Segeberg Der Kreis Segeberg profitiert unter anderem vom geplanten bundesweiten Deutschlandtakt. "Bereits in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre werden in den größten deutschen Städten alle 30 Minuten Fernverkehrszüge ankommen – und das immer um dieselbe Zeit", schreibt das Bundesverkehrsministerium. "Die Verbindungen im Regionalverkehr werden dabei perfekt an die Taktung der Knotenpunkte angepasst."
Eine weitere Rolle spielt die Fertigstellung des neuen Bahnhofs Stuttgart 21. Die Fahrzeiten im Fernverkehr würden sich deshalb ändern, schrieb Landesverkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) in einem Brief an die Stadt Neumünster. "Wir planen deshalb eine bessere Verteilung der Regional-Express-Züge (RE) zwischen Kiel und Hamburg und einen Halbstunden-Takt."
Die Nordbahn ist im Auftrag des Landes zwar im langsameren Regional-Bahnverkehr (RB) unterwegs. Doch auch sie soll bei den Zügen zwischen Neumünster und Hamburg profitieren. Denn: "Darüber hinaus sind in Richtung Kaltenkirchen und Bad Oldesloe Taktverdichtungen geplant, sodass auch hier jeweils zwei Züge pro Stunde verkehren sollen." Gemeint ist: Pro Richtung zwei Züge pro Stunde.
Außerdem, so Buchholz weiter, solle die Nordbahn schneller fahren. Das gelte auch für die Linie Neumünster-Kaltenkirchen. "Die Planungen sollen 2022 abgeschlossen werden", schreibt Buchholz. "Mit einer Umsetzung kann voraussichtlich 2026 gerechnet werden." Das Ganze werde Thema auch im landesweiten Nahverkehrsplan, der in diesem Jahr fertiggestellt werde.
Weiter gediehen als diese Ausbaupläne ist das Projekt, die Dieselzüge durch Akku-Triebzüge zu ersetzen. "Sie sollen ab Ende 2022 in Schleswig-Holstein eingesetzt werden und dann voraussichtlich ab 2023 auch auf der Strecke Bad Oldesloe-Neumünster fahren", sagt Dennis Fiedel von NAH.SH. Betreiber werde dann voraussichtlich weiterhin die Nordbahn sein. Die Züge wartet eine Firma an zwei Standorten in Schleswig-Holstein. "Zumindest haben die Landtagsausschüsse kürzlich einer entsprechenden Vergabe zugestimmt, die allerdings noch nicht rechtskräftig ist."
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www.kn-online.de]
Ein zweiter (Bedarfs-)Halt in Bad Oldesloe-Ost wurde bereits im August 2018 von Nah-Sh angekündigt: [
www.ln-online.de]. Warum die Umsetzung von so kleinen Projekten immer viele Jahre dauert, ist nicht nachvollziehbar: Es geht um eine Bahnsteigkante mit einer Länge von 110 Metern.
Spannend bleibt die Frage, ob DB Regio gegen die Vergabe im Akkunetz SH klagen wird.
Für das Überleben der Bahn als Unternehmen in der jetzigen Form dürfte das aber wenig relevant sein.
Ein altes Sprichwort sagt, man kann sich auch zu Tode prozessieren.