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Es geht um das Versagen der DB im Winter

Harte Realität vor Ort –Schwachsinn aus dem Homeoffice
„Wir fahren bei jedem Wetter", lautete einst ein Slogan der DB. Getoppt wird er heute vom DB-Vorstandsvorsitzenden Richard Lutz:„Wenn ich daran denke, wie schwer wir uns noch vor Jahren mit den Herbst-und Winterstürmen getan haben, bin ich wahnsinnig stolz, was wir zwischenzeitlich gelernt und ver-bessert haben.“Anscheinend lebt die DB-Spitze auf einem anderen Stern. Wie sonst ist dieser Schwachsinn aus dem Homeoffice zu erklä-ren? Kaum wird es Winter –oh welche Überraschung –fallen reihenweise Züge aus und ganze Strecken sind gesperrt. Selbst Züge mit medizinischen Gütern mussten abgestellt werden.Es fehlen Weichenheizungen, Pflüge,Fräsen und vor allem fehlen ein Plan zur Beseitigung des Schnees und das Personal dazu. Das ist bittere Realität. Was in unseren Nach-barländern klappt, funktioniert bei der von autonomen Zügen träumende Bahn offensichtlich nicht.Die Eisenbahn ist systemrelevant. Das heißt, sie muss auch bei Wind und Wetter funktionieren.Die GDL fordert deshalb realistische Standards für den Winterdienst, die mit ausrei-chend Material und Personal unterlegt werden. Sie sind auch in der Leistungs-und Finanzierungvereinbarung zu verankern und müssen kontrolliert werden.„Wir fahren bei jedem Wetter“ muss wieder Wirklichkeit wer-den–und zwar vor dem nächsten Winter. Schönreden reicht jedenfalls nicht!

GDL Aushang
Man muss es sich nur lange genug selbst einreden - dann glaubt man es auch.
Unglaublich was da in Berlin im Bahntower abgesondert wird...

Re: GDL: Harte Realität vor Ort –Schwachsinn aus dem Homeoffice

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.02.21 16:38

Es geht schon wieder los, mal sehen wie lange der Threat diesmal offen bleiben kann.

Warum könnt ihr diesen Gewerkschaftsschwachsinn nicht woanders austragen?

Noch mehr Schwachsinn

geschrieben von: Heiko Focken

Datum: 17.02.21 16:43

DB Regio NRW schrieb:
Es geht schon wieder los, mal sehen wie lange der Threat diesmal offen bleiben kann.
Warum könnt ihr diesen Gewerkschaftsschwachsinn nicht woanders austragen?

Das frage ich mich auch.

Wobei das Statement der Gewerkschaft ja noch ein Stückweit begründet ist. Dass aber ein allseits bekannter User dies gleich wieder als Steilvorlage nutzt, um auf irgendwelche Tarifverhandlungen abzulenken (die mit Winter und Realitätsverlust nun gar nichts zu tun haben), ist nicht wirklich zielführend. Der Neben-Strang ist deshalb mit einer der wenigen vorhandenen Schneefräsen weggeschleudert worden.

Viele Grüße

Heiko
Es gab in der letzten Woche eine extreme Wetterlage in weiten Teilen Deutschlands, wie sie nur alle paar Jahrzehnte vorkommt (wenn überhaupt). Dass es auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr gibt, lässt sich dabei nicht vermeiden. Die Autobahnen waren ebenfalls gesperrt.

Daneben ist der Vergleich mit dem Homeoffice völlig deplatziert.
Wehret den Anfängen !
Denn für viele Berteiche des Lebens und der Wirtschaft , sind Dinge die bei der Bahn geschehen Vorreiter . Auch andere Bereiche , wo Menschen in Schichten beschäftigt sind , schauen sich nach anderen Schichtmodellen und flexibleren Arbeitszeitmöglichkeiten zu Lasten der privat nutzbaren Freizeit mit Erholmöglichkeit .

Von welchen anderen Ländern spricht die GDL

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.02.21 16:50

Moin

andere (schneegewöhnte) Länder haben auch Probleme. Vielleicht sollte die GdL sich vorher mal umschauen....

Großbritannien?

Niederlande?
Schweiz?
Österreich sperrt auch Stecken wegen Lawinengefahr und fährt nicht durch


Also die Systemrelevanz würde ich der DB absprechen

geschrieben von: Plutone

Datum: 17.02.21 16:55

Bei jedem Unwetter egal welcher Art ist die Bahn die erste, wo die Segel gestrichen werden.
Bei "Systemrelevanz" erwarte ich schon, dass man verlässlich ist und man drauf bauen kann, dass alles getan wird, den Betrieb am Laufen zu halten.

Das beißt sich eklatant mit der Konzern-Ausrichtung, möglichst viel Geld verdienen (=aus dem System Schiene rausholen) zu wollen.
DB Regio NRW schrieb:Zitat:
Es geht schon wieder los, mal sehen wie lange der Threat diesmal offen bleiben kann.

Warum könnt ihr diesen Gewerkschaftsschwachsinn nicht woanders austragen?
Seit wann ist Herr Lutz Gewerkschaftler ?
Für den dummen Spruch sollte man ihn bei Schneesturm wie zuletzt mal 5km Schienen frei räumen lassen ...

Ich würde statt über Tarife allerdings auch lieber über Ausrichtung und Zweck der Eisenbahn diskutieren.
Mag sein, dass dann das Thema Tarife ohnehin weniger Druck behält.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:17:16:58:35.
Was ist daran Schwachsinn das die Bahn früher esser fuhr im Winter?

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"Verspätung ist ja auch das Kerngeschäft der Bahn"
Urban Priol
FDP = Fahr doch Porsche!
Sven939 schrieb:
Es gab in der letzten Woche eine extreme Wetterlage in weiten Teilen Deutschlands, wie sie nur alle paar Jahrzehnte vorkommt (wenn überhaupt). Dass es auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr gibt, lässt sich dabei nicht vermeiden. Die Autobahnen waren ebenfalls gesperrt.

Daneben ist der Vergleich mit dem Homeoffice völlig deplatziert.
Also ich hab mir gestern was zum Sturm im Winter 1978/79 durchgelesen, mit dem der jetzige Wintereinbruch verglichen wurde.
Erstmal gab es da Temperatur-Stürze von über 30 Grad und ortsweise 5-6m hohe Schneeverwehungen (und nicht 50-100cm) und DANN habe ich gelesen, dass die Bundeswehr Straßen freigeräumt hat und die Bundesbahn mit Dieselloks 2-3 Tage später schon S-Bahnen durch Hamburg ziehen konnte. DAS erwarte ich von staatlichen Institutionen und nicht, dass sie ein paar teure Drohnen an möglicherweise bösen Menschen im Orient testen oder möglichst viel Steuergeld im Tresor des Berliner Tower sammeln.

Re: Wetterlage und drumherum

geschrieben von: Sebastian Berlin

Datum: 17.02.21 17:06

Sven939 schrieb:
Es gab in der letzten Woche eine extreme Wetterlage in weiten Teilen Deutschlands, wie sie nur alle paar Jahrzehnte vorkommt (wenn überhaupt). Dass es auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr gibt, lässt sich dabei nicht vermeiden. Die Autobahnen waren ebenfalls gesperrt.

Daneben ist der Vergleich mit dem Homeoffice völlig deplatziert.
Dass es Auswirkungen auf den Bahnverkehr gibt, ist möglicherweise nicht zu vermeiden. Dass Schneeräumgerät zwischen Schleswig-Holstein, Niedersachen und weiteren Bundesländern hin und her gefahren wird, um die Strecken von Schnee zu befreien, ist schon diskussionswürdig. Dass man pauschal schon den Fernverkehr eingestellt hat, bevor zwei Tage später die ersten Flocken fielen, ebenfalls.
Das man nach Beruhigung der Wetterlage über mehrere Tage nicht in der Lage war, lässt spätestens erkennen, wo ein erheblicher Mangel herrscht.

Von wem dieser Mangel nun erwähnt wird, ist unwichtig. Aber er sollte angegangen werden und man sollte an der Spitze des Konzerns nicht so tun, als wäre in den letzten zwei Wochen alles gut gelaufen. Hier wäre Selbstkritik durchaus angebracht.

Grüße aus dem Nordwesten
Sebastian
pm schrieb:
Getoppt wird er heute vom DB-Vorstandsvorsitzenden Richard Lutz:„Wenn ich daran denke, wie schwer wir uns noch vor Jahren mit den Herbst-und Winterstürmen getan haben, bin ich wahnsinnig stolz, was wir zwischenzeitlich gelernt und ver-bessert haben.“Anscheinend lebt die DB-Spitze auf einem anderen Stern. Wie sonst ist dieser Schwachsinn aus dem Homeoffice zu erklä-ren? Kaum wird es Winter –oh welche Überraschung –fallen reihenweise Züge aus und ganze Strecken sind gesperrt. Selbst Züge mit medizinischen Gütern mussten abgestellt werden. [...]

GDL Aushang
Die Begeisterung von Lutz lässt sich doch relativ einfach erklären: Züge, die geplant nicht fahren, verspäten sich nicht, stranden nirgendwo, tauchen nicht in irgendwelchen Versagens-Statistiken auf und verursachen auch sonst keinen Zusatzaufwand. Die geplante Null-Lösung funktioniert immer einwandfrei, der Gehaltsbonus ist gesichert.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

Re: Von welchen anderen Ländern spricht die GDL

geschrieben von: Plutone

Datum: 17.02.21 17:10

Ost-Lok-Fan schrieb:
Moin

andere (schneegewöhnte) Länder haben auch Probleme. Vielleicht sollte die GdL sich vorher mal umschauen....

Großbritannien?

Niederlande?
Schweiz?
Österreich sperrt auch Stecken wegen Lawinengefahr und fährt nicht durch
Es ist aber schon ein Unterschied, während des Sturms 1-2 Tage mit Mühe den Verkehr wieder aufzunehmen oder tagelang ganze Regionen vom Schienenverkehr zu entkoppeln.
Dass darüber hinaus die DB die "Einstellung des Bahnbetriebes" in Großstadtbahnhöfen verkündet, wo 3/4 der Züge allerdings noch fahren (eben keine DB-Züge), ist eine weitere Frechheit. Da sind sogar die privatwirtschaftlichen EVU gemeinnütziger unterwegs (natürlich auch aus wirtschaftlichen Gründen, um Verkehrsverträge möglichst weitestgehend zu erfüllen).

So einfach wie die DB macht es sich auch im Fahrbetrieb fast niemand, einfach alles stehen und liegen zu lassen.
Es ist eben das Gegenteil von "systemrelevant".
Das Rückgrat der Mobilität bildet seit langer Zeit die Straße in Deutschland !
Nach Erbsenzählers Sicht der Dinge lief es ja auch großartig! Jeder Zug, der nur den Hauch einer Chance hatte, irgendwo auf irgendeine Schneeflocke zu treffen, wurde vorsorglich erst gar nicht gefahren. In machen Ecken lief 10 Tage lang absolut nichts. Da hat man die Kundschaft völlig im Regen stehen lassen! Aber die Erbsenzähler freuen sich, kaum Verspätungen, kaum zusätzlicher Dispositions- und Kostenaufwand. Man hat einfach geordnet und pünktlich zum Wintereinbruch den Rückzug angetreten, heißt, den Betrieb weitestgehend eingestellt. Ja, so verquer und realitätsfremd sind heutzutage die Ansichten über "Erfolg" und "großartige Wintervorbereitungen" von Erbsenzählern!

Für die Kundschaft und den Großteil der Betriebseisenbahner war es dagegen die völlige Kapitulation vor der Schneeflocke! Keiner braucht eine Bahn, die einem im Ernstfall hunderte Kilometer fern der Heimat komplett im Regen stehen lässt, so nach dem Motto: "Tut uns leid, wir fahren erst in 7 - 10 Tagen nach der Schneeschmelze wieder. Sieh zu wie du heim kommst!" Keiner erwartet, daß bei einem wirklichen Wintereinbruch sämtliche Züge im Takt und pünktlich fahren. Aber ein Notangebot, wo es wenigstens alle paar Stunden mal, langsam und mit Verspätung, noch irgendwie vorwärts geht, damit die Leute überhaupt heim kommen, sollte wohl der Mindestanspruch sein. Ansonsten kann man den Laden gleich komplett zuschei...!

Im Normalbetrieb schon oft genug überfordert und bei Wetterkapriolen gleich den Betrieb komplett einstellen. So ein Trümmerhaufen wie "Die Bahn" wird in den nächsten Jahren absolut gar nichts reissen! ;-)

https://i.ibb.co/fM6Zwzj/20210626-161808-1.jpg
Nur echt mit Hang zu sarkastischen und zynischen Kommentaren!

Der Winter 1978/1979

geschrieben von: olli1956

Datum: 17.02.21 18:27

Hallöchen . Im Winter 78/79 war die Deutsche Bundesbahn ,Die Bundeswehr / Der Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei ) viel besser ausgestattet, für die damalige Zeit , wie heutzutage . Das wir beim BGS damals mit Hubschraubern Menschen aus Zügen holten oder aus eingeschneiten Häusern war damals normal und wurde gemacht . Das bei Schneewehen von über 3 Metern . Das sich damals ein IC in einer Schneewehe festfuhr ,bespannt mit 2 Dieselloks war auch kein Wunder . 3 Tage haben wir gebraucht bis der Zug wieder halbwegs flottgemacht wurde . Heutzutage wäre das undenkbar . Aber was solls . Mir tun nur die Leute leid , die die Züge jeden Tag brauchen . Egal von welchem Unternehmen . Schönen Abend noch



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:02:17:18:28:15.

Also der Laie mag sich das folgendermaßen vorstellen:

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 17.02.21 18:30

Starker Wintereinbruch:


Früher, Staatsbahn:

Ausgangslage: Züge können nicht fahren, Strecken müssen geräumt werden. Personal kann Güter+Personenzüge nicht fahren und wird zum Winterdienst herangezogen. Ebenso Stellwerker: Weichen sind fest, keine Arbeitsmöglichkeit auf dem Stellwerk. Wer kann die Diesellok fahren, wer kann den Schneepflug bedienen, wer schaufelt Weichen frei, das alles wird einsatzortnah organisiert und in Angriff genommen. Es gibt flächendeckenden Güterverkehr und ein Teil des Personenverkehrs wird regelmäßig lokbespannt gefahren, damit sind Antriebe für Schneeräumtechnik und Züge für ein Grundangebot unter erschwerten Bedingungen da. Kosten für Unfälle werden aus dem allgemeinen Haushalt bestritten anstatt Versicherungen zu mästen.


Heute, staatlich kaputtprivatisierter teilstaatlicher Bahnsalat:

Alle Eisenbahner haben einen durchschnittlich längeren Arbeitsweg, durch Zentralisierung innerhalb der einzelnen Eisenbahnsplitter und als Folge des Berufsnomadentums im Ausschreiberitis-Takt. Bei Wintereinbruch wird es schon mal schwer, mit dem Auto ...zig Kilometer zur Arbeit zu kommen, betriebseigene Wohnungen oder Eisenbahnerwohnungsgenossenschaften gibt es nicht mehr und Großstädte sind teuer.
DB-Netz mit seiner begrenzten Mitarbeiterzahl hat flächendeckend Probleme, die Personale von Trilex, MRB, Abelio, ODEG, DB Regio XY usw. langweilen sich derweil, weil sie nicht fahren können. Manche können auch nur noch 642er. DB-Netz bräuchte jetzt Technik und Leute, aber für Wintereinbruch (nicht mal jeden Winter) flächendeckend Dieselloks stehen zu haben und Personal vorzuhalten ist ökonomischer Unfug. Gut, wenn überall noch Übergaben fahren würden oder andere diesellokbespannte Züge, könnte man diese Loks und Personale nehmen. Aber Fehlanzeige. Stecken haben eingeschränkte Betriebszeiten und schneien zwischendurch schön zu. Personale anderer Firmen können schon prinzipiell nicht helfen, wegen Versicherungsfragen. Der Schwarze Peter wird hin+her geschoben: Privatbahn XY macht nix, weil "Wir zahlen ja für die Steckennutzung!" und "Wir dürfen nicht!", DB-Netz heftet eine Beweisschneeflocke ab und sagt: "Höhere Gewalt". Nebenbei verdienen kassieren Anwälte. Manche Leistungen (z.B. Winterdienst auf Bahnsteigen oder Zuwegen) sind auch ausgeschrieben, nur leider kommt die Firma nicht ran, wegen Verkehrschaos auf der Straße (Standort ist etwas weiter weg, war aber der "günstigste" Anbieter). Konnte ja keiner wissen, daß die Straßen zu sind, wenns auf die Liegenschaften von DB-Netz schneit.


Wie falsch liegt der Laie? Natürlich kommt dann: "Diese Probleme sind alle lösbar." Wenn man wirklich Lösungen im derzeitigen System sucht, wird man Geld reinpumpen und die nächste Ausschreiberitisspirale drehen. Da verdienen wieder viele dran, und am Ende wird's wieder nichts Brauchbares. Oder sollten wir noch mal drüber nachdenken, ob das ganze System richtig ist, oder besser gesagt von Anfang an falsch?

MfG RK
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