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50 3529 schrieb:
Martin Sch. schrieb:
1.Klasse schrieb:
Hinzu kommt, dass eine Umstellung des Signalsystems mit Vollsperrungen und sonstigen baubedingten Widerwärtigkeiten für den Fahrgast einhergeht.
Ist das wirlich zwingend so? Kennzeichnend für ETCS L2 ist doch gerade der Verzicht auf ortsfeste Signale. In der Außenanlage muss ich nur Festwertbalisen anbringen und Achszähler. Das sollte in ein paar kurzen Sperrpausen zu erledigen sein. Für die Aufstellung von Rechnergebäuden und Schließung von GSM-R-Lücken braucht man keine Sperrungen. Auch die eigentliche Migration vom Alt- auf Neusystem sollte nicht Monate dauern.
Oder mache ich da einen Denkfehler?

M.
Mit Verlaub da machst Du gleich mehrere Denkfehler.

1.Klasse hat einen wichtigen Hinweis gegeben!

Für die Sicherheit des Fahrweges sorgt das Stellwerk, nicht das Zugbeeinflussungssystem.
Auf den alten SFS findest du neben wenigen ESTW vor allem eine bunte Mischung von Relaisstellwerksbauarten.
Das sind z.B. SpDrL60, SpDrS60, SpDrS600 bis zu MCL84.
[...]
Zumindest bei den SpDrL60-Stellwerken (Zuffenhausen und Vaihingen (Enz)) wäre eine "Teilerneuerung" denkbar, für deren Realisierung im besten Fall nicht mehr als ein oder zwei Sperrpausen notwendig wären (vgl. Bad Krozingen, Denzlingen).

Gruß
Hadufuns

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/ca/1x1.png
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JoergAtDSO schrieb:
Hallo Rodscha,

Rodscha schrieb:
Welche Auswirkungen hat ETCS L2 auf die Stellwerke?
Grundsätzlich erst einmal gar keine. Es ist theoretisch für jede Stellwerksbauform möglich eine Apassung an ETCS Level 2 zu realisieren. Kostengünstig lässt sich das aber nur bei ESTWs neuerer Bauform und den DSTWs realiseren. [...]
Es scheint da einen Stellwerkshersteller zu geben der sich auf den Standpunkt stellt dass selbst mäßig ältere ESTW nicht an ein RBC angebunden werden könnten. Das ist tragisch und tut dem System Bahn m.E. nicht gut.

Gruß
Hadufuns

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Zitat:
Es scheint da einen Stellwerkshersteller zu geben der sich auf den Standpunkt stellt dass selbst mäßig ältere ESTW nicht an ein RBC angebunden werden könnten.
Meinst Du Siemens mit dem SIMIS C? Das ist in dem Fall aber eher eine Obsoleszenz-Thematik. Rein technisch ist es möglich, aus einem SIMIS C die notwendige Schnittstelle zum RBC rauszuführen. Aber es soll möglichst vermieden werden, denn SIMIS C soll weg. Ist eigentlich das ESTW Bergedorf im Rahmen des S-Bahn-ETCS-Projekts auf SIMIS D hochgerüstet worden? Wenn nein, könnte es sein dass wir jetzt dort ein praktisches Beispiel für ein SIMIS C mit RBC-Kopplung haben.

Re: LZB-Hersteller aufkaufen

geschrieben von: De David

Datum: 10.01.21 03:47

Ja das wären dann eben die Betriebskosten, daß man immer ein haufen Zeugs übrig hätte sobald man was auflegt.

http://www.trainweb.org/railphot/x-hikashi2.gif
Rodscha schrieb:
Welche Auswirkungen hat ETCS L2 auf die Stellwerke?

Wie Joerg bereits beantwortet hat, benötigst du eine Schnittstelle zwischen Stellwerkslogik und RBC.
Du müsstest also für jede einzelne Stellwerksbauart eine derartige Schnittstelle entwickeln,
den Sicherheitsnachweis führen und eine Betriebserprobung machen, bevor du diese Schnittstelle einsetzen kannst.

Es sollte also theoretisch möglich sein, für alle Bauarten von Relaisstellwerken, für die eine Schnittstelle zum LZB Rechner existiert auch eine Schnittstelle zum RBC zu stricken.
Dagegen sprechen die Kosten und der Aufwand an Zeit und Entwicklungsressourcen bei der Bahn und der Industrie.
Derzeit träumen beide Seiten von einer DSTW-Revolution und glauben auf diese Entwicklung verzichten zu können.

PS: Die Praktiker wissen, das eher eine kontinuierliche Evolution notwendig wäre. ;-)

Gruß Thomas
Ja Thales bietet damit eine kostengünstige "Aufrüstung" an. Aber soweit ich weiß, bleibt es auch bei diesen L60N beim Level1 LS.
Kennst Du ein teilerneuertes L60 mit ETCS L2 mS ?

Gruß Thomas
Hallo VT605,

VT605 schrieb:
Zitat:
Auf der KRM fährt nur der Fernverkehr und ein ICE2 fährt auf der Strecke ganz sicher nicht
Deshalb ist die Strecke ja auch die Pilot-Strecke für die Umrüstungen der deutschen Schnellfahrstrecken auf DSTW+ETCS L2oS. Dort kann man die Ziel-Architektur vollständig implementieren, ohne Rücksicht auf irgendwelche Altsysteme zu nehmen.
Bei einer Mischverkehrsstrecke wie Mannheim-Stuttgart müsste man erst auf die ETCS-Ausrüstung zahlloser Güterzuglokomotiven warten.

Gruß Jörg
Hallo Thomas,

50 3529 schrieb:
Ja Thales bietet damit eine kostengünstige "Aufrüstung" an. Aber soweit ich weiß, bleibt es auch bei diesen L60N beim Level1 LS.
Kennst Du ein teilerneuertes L60 mit ETCS L2 mS ?

Gruß Thomas
Nein, kenne ich (noch) nicht. Aber die gerade laufenden Teilerneuerungen entlang des Korridor A haben genau diesen Hintergrund, also die Einführung von ETCS Level 2. In den Stellbereichen der SpDrS600-, SpDrS60-Stellwerke und "älteren" ESTW ist etwas vergleichbares leider (noch?) nicht möglich.

Gruß
Hadufuns

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Re: Was wird langsamer? (o.w.T)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.01.21 12:47

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
50 3529 schrieb:
Ja Thales bietet damit eine kostengünstige "Aufrüstung" an. Aber soweit ich weiß, bleibt es auch bei diesen L60N beim Level1 LS.
Kennst Du ein teilerneuertes L60 mit ETCS L2 mS ?
Level 1 LS geht doch quasi mit jedem Stellwerk? Wenn ich da jetzt an die Strecke Singen-Erzingen denke, so gibt es dort ESTW, Relais-, elektromechanische und mechanische Stellwerke, alle mit Level 1 LS nachgerüstet. Formisgnal per Muskelkraft gestellt mit ETCS-Balise für Level 1 LS im Gleis (+Indusi-Magnet) ist jedenfalls schon einige Zeit umgesetzt.

Für Level 2 um was es hier eigentlich geht wird es dann wirklich anspruchsvoll. In der Schweiz gab es ja auch Überlegungen Relais-Stellwerke zu nutzen, zumal es in der Schweiz ja auch noch sehr neue solcher gibt (während die DB schon lange fast nur noch ESTW baut).
In der Schweiz plante man lange, recht bald die Umstellung auf Level 2 zu beginnen, das sollte bald losgehen. Da wäre es schon gut gewesen, wenn zumindest einige der neueren Stellwerke noch weiterverwendet hätten werden können.
Nachdem aber nun kräftige Ernüchterung bezüglich der Umstellung auf ETCS in der Schweiz eingetreten ist und man den Beginn der eigentlichen Umrüstung erst mal ausgesetzt hat, um die weitere Entwicklung in den nächsten Jahren abzuwarten, bevor man weiter macht besteht auch weniger Eile. Bis dann die Umrüstung beginnt und vor allem bis sie dann abgeschlossen ist, sind auch die neuen RSTW schon älter.

Gruss

Florian



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:10:12:50:56.

Re: Kein Termin für ETCS-Ausstattung von Schnellfahrstrecken

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.01.21 13:09

Martin Sch. schrieb:
allerdings hast Du mich nicht ganz verstanden. Dass man die Umstellung einer NBS wie Mannheim - Stuttgart nicht "aus der hohlen Hand" stemmt und in ein paar Monaten abschließt, ist mir klar - der User Murrtalbahner hatte gefragt, warum das nicht ginge.
Ich hatte vermutet, dass die Umstellung auf ETCS aufgrund des geringen Eingriffs in die eigentliche Außenanlage nicht zwingend monatelange Sperrpausen erfordert. Der Ersatz der Stellwerkstechnik kann ja auch im laufenden Betrieb erfolgen, man braucht nur eine kürzere Sperrzeit zum "umklemmen". Dass die Relaisstellwerke dabei auf ESTW umgestellt werden müssen, hatte ich vorausgesetzt (obwohl es ja nicht zwingend wäre).
Egal wie es damit steht: laut vielen Beiträgen zu langen Threads im S21-Forum ist ETCS für den Betrieb von S21 so essentiell, daß man ein alternatives (auch: Rückfall-) Signalsystem dort gar nicht mehr einbauen wird. Alle dort durchfahrenden Züge bis hinunter zur letzten Regionalbahn müssen dann ETCS haben. Unter diesen Randbedingungen die Sperrung der NBS aus Mannheim nicht für die Umrüstung auf ETCS zu nutzen, ist bzw. war (im günstigsten Fall) ein Schildbürgerstreich, der ein ein hohes Maß an Kurzsichtigkeit und Konzeptlosigkeit vermuten läßt.
kmueller schrieb:
Martin Sch. schrieb:
allerdings hast Du mich nicht ganz verstanden. Dass man die Umstellung einer NBS wie Mannheim - Stuttgart nicht "aus der hohlen Hand" stemmt und in ein paar Monaten abschließt, ist mir klar - der User Murrtalbahner hatte gefragt, warum das nicht ginge.
Ich hatte vermutet, dass die Umstellung auf ETCS aufgrund des geringen Eingriffs in die eigentliche Außenanlage nicht zwingend monatelange Sperrpausen erfordert. Der Ersatz der Stellwerkstechnik kann ja auch im laufenden Betrieb erfolgen, man braucht nur eine kürzere Sperrzeit zum "umklemmen". Dass die Relaisstellwerke dabei auf ESTW umgestellt werden müssen, hatte ich vorausgesetzt (obwohl es ja nicht zwingend wäre).
Egal wie es damit steht: laut vielen Beiträgen zu langen Threads im S21-Forum ist ETCS für den Betrieb von S21 so essentiell, daß man ein alternatives (auch: Rückfall-) Signalsystem dort gar nicht mehr einbauen wird. Alle dort durchfahrenden Züge bis hinunter zur letzten Regionalbahn müssen dann ETCS haben. Unter diesen Randbedingungen die Sperrung der NBS aus Mannheim nicht für die Umrüstung auf ETCS zu nutzen, ist bzw. war (im günstigsten Fall) ein Schildbürgerstreich, der ein ein hohes Maß an Kurzsichtigkeit und Konzeptlosigkeit vermuten läßt.
Warum sollte es? Fährt denn der Güterverkehr quer durch den (neuen) Stuttgarter Hauptbahnhof?
Oder soll er nicht viel eher weiter am "neuen" Hauptbahnhof vorbei via Esslingen und Plochingen und dann über die Verbindungskurve bei Wendlingen geführt werden - sofern er überhaupt über die SFS Wendlingen-Ulm fahren wird.

Re: Kein Termin für ETCS-Ausstattung von Schnellfahrstrecken

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 10.01.21 16:45

ReneRomann schrieb:
kmueller schrieb:
Egal wie es damit steht: laut vielen Beiträgen zu langen Threads im S21-Forum ist ETCS für den Betrieb von S21 so essentiell, daß man ein alternatives (auch: Rückfall-) Signalsystem dort gar nicht mehr einbauen wird. Alle dort durchfahrenden Züge bis hinunter zur letzten Regionalbahn müssen dann ETCS haben. Unter diesen Randbedingungen die Sperrung der NBS aus Mannheim nicht für die Umrüstung auf ETCS zu nutzen, ist bzw. war (im günstigsten Fall) ein Schildbürgerstreich, der ein ein hohes Maß an Kurzsichtigkeit und Konzeptlosigkeit vermuten läßt.
Warum sollte es? Fährt denn der Güterverkehr quer durch den (neuen) Stuttgarter Hauptbahnhof?
Oder soll er nicht viel eher weiter am "neuen" Hauptbahnhof vorbei via Esslingen und Plochingen und dann über die Verbindungskurve bei Wendlingen geführt werden - sofern er überhaupt über die SFS Wendlingen-Ulm fahren wird.
Willst du damit sagen, daß der europäische transkontinentale Güterverkehr großteils gar nicht mit ETCS ausgerüstet ist und auf absehbare Zeit auch nicht damit ausgerüstet werden wird? Welchen Sinn hat ETCS dann überhaupt noch? Den Regionalverkehr zu verteuern?

Re: LZB-Hersteller aufkaufen

geschrieben von: NBStrecke

Datum: 10.01.21 17:19

ReneRomann schrieb:
NBStrecke schrieb:
[...]
Achso daran liegt es. Man müsste also ne neue LZB-Rechner-Generation entwickeln? Sollte jetzt auch nicht das große Hexenwerk sein, bei den Bordgeräten gabs ja ein regelmäßiges Update von 8085->80186->80386->PentiumM. Da würde man für ein neues Modell nen entsprechend neuen Intel-Prozessor nehmen. Große Frage wäre dann allerdings die nach der Stellwerkshardware. Weiss jemand, was dort genutzt wird?
Wenn das dort irgendeine archaische Apperatur aus den 70ern sein sollte, dann müsste man natürlich das Rad komplett neu erfinden ... :(
So einfach klappt das selbst bei Software auf einem x86 nicht.

Versuche einfach mal auf einem heutigen x86-System ein Windows 95 zu installieren - ich garantiere dir, dass du Schiffbruch erleiden wirst, weil du für bestimmte Geräte der aktuellen Generation (z.B. Massenspeicher) keine Treiber mehr bekommst.
Dir hilft es ja nichts, wenn dein OS noch auf IDE-Geräten basiert und darauf "hofft", dass du per IDE & BIOS-Calls auf den Speicher zugreifen kannst, wenn eben jene heutigen Systeme mit SSD & Co. gar nicht mehr mit IDE-Calls klarkommen und auch keine Emulation (mehr) anbieten.
Gleiches gilt auch für im OS oder BIOS gesetzte Grenzen (Windows 9x mit mehr als 512 MB RAM betreiben zu wollen, ist purer Wahnsinn, weil die Speicherverwaltung dafür nicht ausgelegt war) sowie technologische Grenzen (Plattengrößen-Limit bei 504 MB, 2 GB, später mal die Geschichte mit der Blockgrößenanpassung 512 Byte -> 4 kByte um die 2 TB zu sprengen)...
Hmm ja, da hast DU sicher recht. Aber die letzten Rechner, die LZB80E, waren aber immerhin schon Baujahr 2003. Da würde ich mal auf Sata1 und USB hoffen. Das wäre modern genug, letzten installierte ich ein Win10 auf einer ähnlich alten Plattform mit 2 GB DDR-RAM. Das lief zusammen mit einer SSD sogar schneller als erwartet. Aber: Auf dem LZB80E-Rechner läuft ein Unix (TAS-Plattform), keine Ahnung, welche Anpassungen man dafür bräuchte.
Absoluter Killer ist dann aber die Hardware im Stellwerk. Wenn das wirklich ganz exotische US-Hardware von General Automation aus den 1970ern ist, wie ein Vorredner meinte, dann kann mans sicherlich vergessen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2021:01:10:17:20:18.

Re: LZB-Hersteller aufkaufen

geschrieben von: Traumflug

Datum: 10.01.21 17:30

ReneRomann schrieb:
Versuche einfach mal auf einem heutigen x86-System ein Windows 95 zu installieren - ich garantiere dir, dass du Schiffbruch erleiden wirst
Das geht ziemlich problemlos. Das Zauberwort heisst 'QEMU': [de.wikipedia.org]

Dennoch macht es relativ wenig Sinn, LZB weiterzuentwickeln, wenn man eigentlich ETCS/DSTW haben will. Das ist schon richtig.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker
kmueller schrieb:
ReneRomann schrieb:
kmueller schrieb:
Egal wie es damit steht: laut vielen Beiträgen zu langen Threads im S21-Forum ist ETCS für den Betrieb von S21 so essentiell, daß man ein alternatives (auch: Rückfall-) Signalsystem dort gar nicht mehr einbauen wird. Alle dort durchfahrenden Züge bis hinunter zur letzten Regionalbahn müssen dann ETCS haben. Unter diesen Randbedingungen die Sperrung der NBS aus Mannheim nicht für die Umrüstung auf ETCS zu nutzen, ist bzw. war (im günstigsten Fall) ein Schildbürgerstreich, der ein ein hohes Maß an Kurzsichtigkeit und Konzeptlosigkeit vermuten läßt.
Warum sollte es? Fährt denn der Güterverkehr quer durch den (neuen) Stuttgarter Hauptbahnhof?
Oder soll er nicht viel eher weiter am "neuen" Hauptbahnhof vorbei via Esslingen und Plochingen und dann über die Verbindungskurve bei Wendlingen geführt werden - sofern er überhaupt über die SFS Wendlingen-Ulm fahren wird.
Willst du damit sagen, daß der europäische transkontinentale Güterverkehr großteils gar nicht mit ETCS ausgerüstet ist und auf absehbare Zeit auch nicht damit ausgerüstet werden wird? Welchen Sinn hat ETCS dann überhaupt noch? Den Regionalverkehr zu verteuern?
Habe ich das geschrieben? Nein.
Solange aber ETCS nicht zur Pflichtausstattung in Deutschland gehört, wird es noch lange Unternehmen geben, die nur mit der Pflichtausstattung PZB fahren.

Welchen Sinn ETCS hat: Vereinheitlichung (auch wenn dann wieder jedes Land per NVs sein eigenes Ding dreht) - damit eben nicht (übertrieben gesagt) 20 verschiedene Zugsicherungssysteme mitgeführt werden müssen, sondern der Hersteller der Fahrzeuge mit einer Komponente unterschiedlichste Märkte erschließen kann. Damit kommt man dem Traum eines Zuges, der von Nordschweden bis Sizilien durchfahren kann, einen gewaltigen Schritt näher.

Außerdem ging es ja bei der Frage nur darum, ob man die Ausrüstung der SFS Mannheim-Stuttgart gleich mit vornehmen müsste - und nein, muss man nicht, weil derzeit zumindest noch die PZB Pflicht ist.
Wenn ETCS zur Pflicht wird, kann man die bestehenden PZB/LZB-Strecken auch nach und nach umrüsten.
ReneRomann schrieb:
Solange aber ETCS nicht zur Pflichtausstattung in Deutschland gehört, wird es noch lange Unternehmen geben, die nur mit der Pflichtausstattung PZB fahren.
Eigentlich ist ETCS Pflicht. Es gibt aber eine Ausnahmeregelung für Fahrzeuge, die ausschließlich national oder bis zum ersten Umsteigebahnhof hinter der Grenze und nicht auf den transeuropäischen Verkehrskorridoren eingesetzt werden.

ReneRomann schrieb:
Außerdem ging es ja bei der Frage nur darum, ob man die Ausrüstung der SFS Mannheim-Stuttgart gleich mit vornehmen müsste - und nein, muss man nicht, weil derzeit zumindest noch die PZB Pflicht ist.
Die PZB/LZB, nur mit PZB wird das dort nichts. Und ETCS insofern auch, als dass Fahrzeuge für den Hochgeschwindigkeitsverkehr ohne ETCS (Baseline 3) nicht mehr in Verkehr gebracht werden dürfen.

Gruß
Sven

Re: LZB-Hersteller aufkaufen

geschrieben von: ReneRomann

Datum: 10.01.21 21:36

Traumflug schrieb:
ReneRomann schrieb:
Versuche einfach mal auf einem heutigen x86-System ein Windows 95 zu installieren - ich garantiere dir, dass du Schiffbruch erleiden wirst
Das geht ziemlich problemlos. Das Zauberwort heisst 'QEMU': [de.wikipedia.org]

Dennoch macht es relativ wenig Sinn, LZB weiterzuentwickeln, wenn man eigentlich ETCS/DSTW haben will. Das ist schon richtig.
QEMU funktioniert aber nicht (oder nicht vernünftig), wenn du auf Hardware zugreifen musst. Weil QEMU direkten Hardwarezugriff nicht gewähren kann - denn der wird über das jeweilige Host-OS "geblockt".
Wenn überhaupt könnte QEMU diesen Hardwarezugriff maximal emulieren - und genau da kommt das Problem, dass dir niemand garantiert, dass sich diese Emulation genau so verhält, wie der reale Hardwarezugriff - und damit am Ende so, wie du es für z.B. ein RTOS bräuchtest.
Von dedizierter Hardware (also z.B. Schnittstellenkarten abseits der 08/15-Schnittstellen) mal ganz abgesehen - da versagt die Emulation von QEMU nämlich ganz.
Zugsicherer schrieb:
ReneRomann schrieb:
Solange aber ETCS nicht zur Pflichtausstattung in Deutschland gehört, wird es noch lange Unternehmen geben, die nur mit der Pflichtausstattung PZB fahren.
Eigentlich ist ETCS Pflicht. Es gibt aber eine Ausnahmeregelung für Fahrzeuge, die ausschließlich national oder bis zum ersten Umsteigebahnhof hinter der Grenze und nicht auf den transeuropäischen Verkehrskorridoren eingesetzt werden.
Wo wir dann wieder beim Punkt der Güter-EVU wären...
Wenn der Zug nur innerhalb Deutschlands (z.B. Maschen-Mannheim) befördert wird, greift dann wohl wieder die Ausnahme - und gerade bei "älteren" Maschinen glaube ich nicht, dass die noch nachgerüstet werden.

Zitat:
ReneRomann schrieb:
Außerdem ging es ja bei der Frage nur darum, ob man die Ausrüstung der SFS Mannheim-Stuttgart gleich mit vornehmen müsste - und nein, muss man nicht, weil derzeit zumindest noch die PZB Pflicht ist.
Die PZB/LZB, nur mit PZB wird das dort nichts. Und ETCS insofern auch, als dass Fahrzeuge für den Hochgeschwindigkeitsverkehr ohne ETCS (Baseline 3) nicht mehr in Verkehr gebracht werden dürfen.
Für den HG-Verkehr - aber der Einwand von kmueller bezog sich ja explizit auf den Güterverkehr....
ReneRomann schrieb:
Zugsicherer schrieb:
ReneRomann schrieb:
Solange aber ETCS nicht zur Pflichtausstattung in Deutschland gehört, wird es noch lange Unternehmen geben, die nur mit der Pflichtausstattung PZB fahren.
Eigentlich ist ETCS Pflicht. Es gibt aber eine Ausnahmeregelung für Fahrzeuge, die ausschließlich national oder bis zum ersten Umsteigebahnhof hinter der Grenze und nicht auf den transeuropäischen Verkehrskorridoren eingesetzt werden.
Wo wir dann wieder beim Punkt der Güter-EVU wären...
Wenn der Zug nur innerhalb Deutschlands (z.B. Maschen-Mannheim) befördert wird, greift dann wohl wieder die Ausnahme - und gerade bei "älteren" Maschinen glaube ich nicht, dass die noch nachgerüstet werden.

Zitat:


Moin.

So weit brauchst gar nicht in der Zeit zurück. Bestes Beispiel aus der aktuellen Zeitgeschichte wären die Smartron alias 192. Diese sind nur mit PZB/LZB ausgeliefert worden. Ein Update hätte hier größere finanzielle Auswirkungen. Klar ist auch, dass es für einzelne Betreiber/Eigentümer der letzten 140 und Co wohl das finale Ende wäre.

Grüsse, Krischan.

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)





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