Nein, Revolutionen scheitern meist und führen eher zur verstärkten Ablehnung. Man muss Mehrheiten ändern und langsam entsprechende Strukturen schaffen. Also eine Umkehr bisheriger Verhältnisse erzeugen.Black Eyed schrieb:
Zitat:Insbes. auch keine Ausweichbewegungen. Genau deswegen bin ich der Meinung, daß es mit einer Form von Aufprall (z.B.an eine Wand) enden wird.Natürlich nicht. Aber die Strukturen sind derartig starr, dass du hier keine großartigen Bewegungen erwarten kannst.
Habe ich doch geschrieben: Schritte machen - beispielsweise auf Rabattsysteme setzen. Man muss nicht immer alles fundamental ändern, um für die Nutzer etwas herauszubekommen...Black Eyed schrieb:
Zitat:Wer könnte (sofern er wollte) eigentlich überhaupt etwas ändern am alternativlos systemnotwendigen Gang der Dinge?ich denke du willst eigentlich schnell etwas ändern und nicht erst für die Fahrgäste im Jahr 2100.
Zu 1. Bundesrahmenbedingen setzen keinerlei Mindeststandards für die ÖV-Bestellungen. Darseinsvorsorge wird ganz unterschiedlich hierbei verstanden.Black Eyed schrieb
Zitat:Inwiefern widerspricht das (insbes. die von mir gemachten Hervorhebungen) der Aussage, daß auf Bundesebene (per Bundesgesetz) die entscheidenden Rahmenbedinungen gesetzt werden?...da die Bundesebene nicht die Budgets der Länder und der Kommunen vorgibt, sondern lediglich sich über ihren Anteil - sowohl für Infrastruktur (getrennt nach BVWP mit SPFV/SGV und MIV bzw. nach GVFG) bzw. für SPNV-Bestellungen mit den Regionalisierungsmittel differenziert und damit die Finanzierung anderer ÖV-Leistungen anderen Ebenen überlässt
Was machen die "anderen Ebenen", wenn ihr "Anteil" zu Ende ist? Schulen schließen, Straßen schließen, Schneeräumung und Müllabfuhr einstellen, Kanäle einstürzen lassen, 'Sozialfälle' erfrieren oder verhungern lassen, Lufthansa besteuern... oder eben Nahverkehr abbauen?
Das Beispiel ist gar nicht blöd. Etwa so wird Straßenbau betrieben. Jede Autobahn ist nach ihrem Bau auch für Kurzstreckenverkehr nutzbar; nicht wenige werden sogar eigens dafür gebaut. Auch beim Bau von Ausfahrten werden örtliche Bedürfnisse berücksichtigt. Die alte Bundesstraße wird nicht überbaut, sondern sie wird erhalten und allenfalls umgewidmet. Und erstaunlicherweise fehlte dafür lange Zeit nie das Geld (allerdings fängt das jetzt langsam an und es knirscht zunehmend auch anderswo im Getriebe)Blödes Beispiel: Wenn der Bund Fernverkehr bestellen würde, müsste man eigentlich auch mit den Kommunen reden, damit diese ihren Stadtbus oder den Regionalbus hierauf anpassen!
geschrieben von: leofink
Datum: 14.01.21 08:04
HalloDagegen finde ich es interessant, wie wenig Entscheidungsbefugnisse im ZVV auf der kommunalen Seite liegen.Ein solch zentralisiertes System hätte ich in der sehr förderalen Schweiz gar nicht erst angenommen - gerade im Vergleich zu diesen deutschen Strukturen.
Aber wenn ich mich recht entsinne, war FARITIQ auch nicht die einzige entsprechende Anstrengung in der Schweiz - ich habe im Hinterkopf, dass die SBB ein eigenes System haben wollten...
Black Eyed schrieb:Einem neuen Verfassungsartikel sowie
dem Erlass eines zeitgemässen Gesetzes
über den öffentlichen Personenverkehr
haben die Zürcher am 6. März 1988
wiederum mit grossem Mehr (159 212
Ja zu 49 512 Nein) ihre Zustimmung
erteilt. In diesem Verkehrsförderungsgesetz
wurden die gesetzlichen Grundlagen
für den Zürcher Verkehrsverbund
(ZVV) gelegt und die Sicherung der
weiteren Finanzierung für den öffentlichen
Verkehr geregelt.
Hoffentlich.Was man in Deutschland aber noch zur Verteidigung sagen muss: Der VDV organisiert - als Zusammenschluss der deutschen Verkehrsunternehmen - im Hintergrund, sehr viele gemeinsame technische Standards, die eine Interoperabilität ermöglichen sollen - in Form von Schnittstellen für notwendigen Datenaustausch. In diesem Bereich wird stark weiterentwickelt.
Und zu diesen "Umwidmungen" (also Herabstufung zu Landes- oder gar Kreisstraßen) gab es schon Dutzende von Auseinandersetzungen - zum Teil bis vor die Verwaltungsgerichte - zwischen den Ländern und Kreisen, die sich nicht einfach die Bau- und Erhaltungslast für diese Straßen aufs Auge drücken lassen wollten und dem Bund; obwohl der Bund seit Jahrzehnten klare Vorschriften hat, dass dafür Ablöse- und Ausgleichszahlungen gezahlt werden und wie die sich berechnen. Mit dem Ergebnis, dass die Herabstufung oft nicht geklappt hat.Die alte Bundesstraße wird nicht überbaut, sondern sie wird erhalten und allenfalls umgewidmet.
Interessenkonflikte sind normal. Die interessante Frage ist, wo es letztendlich zum Abriß oder zumindest zu drastischer Verminderung der Nutzbarkeit solcher Straßen kam. Mit der Empfehlung, stattdessen (unter Zahlung einer Extragebühr) über die Autobahn zu fahren, möglichst noch mit größerem Umweg.kmueller schrieb:Und zu diesen "Umwidmungen" (also Herabstufung zu Landes- oder gar Kreisstraßen) gab es schon Dutzende von Auseinandersetzungen - zum Teil bis vor die Verwaltungsgerichte - zwischen den Ländern und Kreisen, die sich nicht einfach die Bau- und Erhaltungslast für diese Straßen aufs Auge drücken lassen wollten und dem Bund; obwohl der Bund seit Jahrzehnten klare Vorschriften hat, dass dafür Ablöse- und Ausgleichszahlungen gezahlt werden und wie die sich berechnen. Mit dem Ergebnis, dass die Herabstufung oft nicht geklappt hat.Die alte Bundesstraße wird nicht überbaut, sondern sie wird erhalten und allenfalls umgewidmet.
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