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Berlin: Baubeginn bei der Heidekrautbahn

geschrieben von: Georgi

Datum: 16.11.20 21:04

Bald wird gefeiert. Doch die Wiederbelebung der Stammstrecke droht komplexer und teurer zu werden. Ob der Zugbetrieb in drei Jahren beginnt, ist ungewiss.

[www.berliner-zeitung.de]
Hier die aus meiner Sicht relevanten Zitate aus dem Artikel:
Zitat
Am 2. Dezember soll im Pankower Ortsteil Wilhelmsruh der symbolische erste Spatenstich für ein wichtiges Bahnprojekt gesetzt werden.

[...]

Doch bislang gibt es nur für den Bau des ersten, rund 600 Meter langen Abschnitts grünes Licht.

[...]

In Wilhelmsruh können die Fahrgäste auf die Züge der S1 und die Busse der Linie 122 umsteigen. Später können sie auf der Nordbahn zum Gesundbrunnen weiterfahren – womit aber nun erst für März 2030 gerechnet wird statt für 2027 oder 2028. Dieses Teilprojekt sei in Verzug, heißt es in einer internen Präsentation.

[...]

An der Hertzstraße in Wilhelmsruh endet der erste Bauabschnitt allerdings auch schon wieder. Für das zweite, mit rund 13 Kilometer deutlich längere Teilstück zum Abzweig Schönwalde beginnt erst noch das Planfeststellungsverfahren. „In diesem Dezember wollen wir die Unterlagen bei den Genehmigungsbehörden einreichen“, kündigte Bröcker an. Inzwischen ist das Projekt allerdings komplexer geworden. Sollten die Wasserstoff-Triebwagen zunächst stündlich verkehren, werden die Anlagen nun von Anfang an für eine 30-minütige Zugfolge ausgelegt. „Das hat Auswirkungen auf die Leit- und Sicherungstechnik. Und es führt dazu, dass wir zweigleisige Abschnitte benötigen, auch auf unseren anschließenden Strecken“, erklärt der Geschäftsführer.

Außerdem setzt sich im Umfeld die Tendenz durch, auch benachbarte Projekte der Deutschen Bahn in den Blick zu nehmen, was die Komplexität zusätzlich erhöht. Soll die Nordbahn zum Gesundbrunnen ein- oder zweigleisig ausgebaut werden? Wenn der Prignitz-Express aus Neuruppin dort künftig ebenfalls fahren soll - müsste der Bahnübergang Gorkistraße in Tegel nicht endlich durch einen Tunnel ersetzt werden? Ersten Aufschluss soll das „Korridorgespräch“ zur Nord- und Heidekrautbahn bringen, das Vertreter des Senats und der Bezirke an diesem Mittwoch führen wollen.

Ein größeres Arbeitspensum bedeutet auch höhere Kosten. Bislang wurden sie auf 20 Millionen Euro veranschlagt. Sechs Millionen Euro für den anschließenden Abschnitt der Nordbahn zum Gesundbrunnen kämen hinzu. Inzwischen geht man bei der NEB aber davon aus, dass die Gesamtrechnung die 30-Millionen-Euro-Marke überschreiten wird.

Ein weiteres Thema: Wer finanziert das Projekt? Weil Berlin und Brandenburg den Bund als Geldgeber ins Boot holen wollen, muss die Wirtschaftlichkeit mehr als ein Jahrzehnt nach der ersten Untersuchung dieser Art erneut geprüft werden. „Dazu wurde im Herbst eine Nutzen-Kosten-Untersuchung in Auftrag gegeben“, sagte Bröcker. Das Ergebnis wird für den kommenden Frühsommer erwartet. Angesichts dieses neuen zusätzlichen Verfahrensschritts halten es Beobachter für unwahrscheinlich, dass die Stammstrecke Ende 2023 fertig wird. „Wir unternehmen alles, um den Termin zu halten“, entgegnet Bröcker. Doch er meint auch, dass man mit einem Jahr Verzögerung leben könnte. Dann würden die ersten Züge 2024 rollen. „Letztlich ist das politisch zu entscheiden.“

Zunehmend komplex wird das Vorhaben auch in Bezug auf die künftigen Bahnübergänge, von denen es allein auf dem Berliner Teilstück fast zehn gibt. „Wilde“ Kreuzungsstellen müssen beseitigt, neue Zuwegungen geschaffen werden. In Berlin ist das Bezirksamt Pankow zuständig, das allerdings erst noch tätig werden muss. „Derzeit keine Aktivitäten bekannt“, heißt es dazu in einer internen Aufstellung.
Es ist wieder mal erfreulich, wie sorgfältig Peter Neumann recherchiert und berichtet!

... und erschreckend, dass auch gute, relativ unumstrittene Projekte in den Mühlen der Institutionen hängen bleiben und länger brauchen...
(auch wenn natürlich die Ausweitung der Planung für einen 30 Minuten-Takt sehr begrüßenswert ist!!)
Ist mir alles immer noch zu unkonkret. Da ist eigentlich noch überhaupt nichts sicher. Meines Erachtens kein Schritt weiter als vor 10 Jahren...
Es ist einfach nur peinlich was sich Berlin und Brandenburg hier erlauben!

Frank aus der Prignitz
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Eisenbahn ist für mich Freizeit, nicht Lebensinhalt!

Tillig-Elite und Weinert-MeinGleis haben vorbildorientiert keine Herzstücke - Weisheiten eines Spielbahners
Wenn der Senat jetzt wirklich das fast unlösbare Problem Gorkistraße mit der Heidekrautbahn verknüpft, ist letztere tot. Man sollte bei der Betrachtung die Kirche im Dorf lassen und sich auf den Abschnitt Schönholz - Gesundbrunnen beschränken.

Gruß
Wolfram
Der Spatenstich gilt einem rund 600 Meter langen Abschnitt in der Nähe des heutigen S-Bahnhofs Wilhelmsruh. Hier soll der Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh in veränderter Lage wiederaufgebaut sowie ein Anschluss zum noch bestehenden Gleisabschnitt der Stammstrecke geschaffen werden. Aber gerade diese 600m sind doch die wichtigsten. Weiter nördlich muss ja "nur" eine bestehende Güterstrecke für Personenverkehr ertüchtigt werden.

Zitat
Es ist wieder mal erfreulich, wie sorgfältig Peter Neumann recherchiert und berichtet!
Zustimmung!

Kabelschmidt
(eigentlich Tagesspiegelleser)
Wolfram D. schrieb:
Wenn der Senat jetzt wirklich das fast unlösbare Problem Gorkistraße mit der Heidekrautbahn verknüpft, ist letztere tot. Man sollte bei der Betrachtung die Kirche im Dorf lassen und sich auf den Abschnitt Schönholz - Gesundbrunnen beschränken.
Exakt.
Als ich den Beitrag von La-Stelle las (und Deinen noch nicht) wollte ich schon genau dasselbe schreiben.

Und da die Führung des RE6 ja auch mit dem Knoten Spandau hängt, könnte es Leute geben, die erstmal den lösen wollen, bevor sie die Heidekrautbahn angehen- ;-)

fast unlösbare Problem Gorkistraße

geschrieben von: Frank Schönow

Datum: 17.11.20 10:15

Was soll es da für ein Problem geben?

Frank aus der Prignitz
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Tillig-Elite und Weinert-MeinGleis haben vorbildorientiert keine Herzstücke - Weisheiten eines Spielbahners

Re: fast unlösbare Problem Gorkistraße

geschrieben von: Wolfram D.

Datum: 17.11.20 10:41

Eine Büstra gibt es schon, und die ist bei den optimierten Kreuzungen der S25 akzeptabel. Bei Übergang zu 10-min-Takt auf der S25 und zusätzlicher 30-min-Taktung der Regionalbahn wird der Busverkehr nicht ohne Behinderungen bleiben, daher wird eine Änderung untersucht [www.parlament-berlin.de] , auf Seite 4.
Man hat fast keine realistische Chance, den BÜ kreuzungsfrei zu beseitigen, bzw. wird es eine aufwendige und langwierige Lösung.

Gruß
Wolfram

Re: fast unlösbare Problem Gorkistraße

geschrieben von: Frank Schönow

Datum: 17.11.20 10:54

Man könnte den Bahndamm anheben und den Bahnhof in Richtung Gorkistraße verschieben. Platz für die Rampen ist genug.

Frank aus der Prignitz
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Bahnübergänge, Dämme u.a.

geschrieben von: DreKem

Datum: 17.11.20 11:08

Moin,

eine Abhängigkeit der Heidekrautbahn mit einem Bü in Tegel herzustellen ist ja nun wirklich Dummfug hoch 3 durch den Senat (und Bahn?).
Wenn es eine Abhängigkeit gibt, dann wohl eher zwischen einer 2-Gleisigkeit ab Abzw. Schönholz bis Bornholmer Str. und der neuen Abstellanlage Schönholz von DB Fernverkehr.
Aber auch andere Sachen erschließen mich nicht (ganz):
- Bahndamm am Bf. Wilhelmsruh -> nutzt man den Bestehenden der Nordbahn (Platz sollte reichen für ein Gleis und Bahnsteig) und schüttet nur die Rampen auf oder macht man den ganzen Damm neu?
- Bahnübergänge -> warum wird das Thema zunehmend komplex? Die Bü waren doch sicherlich auch schon in der alten Planung mit drin. Hat sich seitdem so viel im EKrG geändert? Sind übrigens insgesamt 13 an der Zahl, die zu erneuern oder neu zu bauen sind, von denen man aber auch keinen wirklich Auflassen kann.

Man hat manchmal das Gefühl, dass Sachen nochmal extra verkompliziert werden, damit auch ja nichts vorangeht.

Gruß von Roman aus BSW

Cargo - Chaos Aber Richtig Gut Organisiert

"Ein einheitliches und gepflegtes Erscheinungsbild signalisiert Servicebereitschaft und Kompetenz.
Das sind wichtige Faktoren für ein Unternehmen."(aus DS/DV 110)

Re: fast unlösbare Problem Gorkistraße

geschrieben von: Wolfram D.

Datum: 17.11.20 11:20

Frank Schönow schrieb:
Man könnte den Bahndamm anheben und den Bahnhof in Richtung Gorkistraße verschieben. Platz für die Rampen ist genug.
Das würde dann die aufwendige und langwierige Lösung. Das erleben wir in diesem Jahrzehnt nicht mehr.

Gruß
Wolfram

Ist doch ganz einfach!

geschrieben von: Bremsprobe

Datum: 17.11.20 13:11

Frank Schönow schrieb:
Zitat
Man könnte den Bahndamm anheben und den Bahnhof in Richtung Gorkistraße verschieben. Platz für die Rampen ist genug.
Wie ich diese Forenkommentare liebe! Ein Forumteilnehmer aus der Prignitz schaut mal kurz bei Google Maps rein - und schwups ist die Lösung da, auf die alle seit Jahrzehnten gewartet haben. Warum ist bloß niemand vorher darauf gekommen?

Also: Wenn es so einfach wäre, hätte man es längst in Angriff genommen. Es ist aber nicht so einfach. Wirklich. Nicht umsonst haben sich Generationen von Ingenieuren damit befasst, die vermutlich auch nicht alle ganz doof sind und ihren Ingenieurtitel in der Tombola gewonnen haben.

Re: Ist doch ganz einfach!

geschrieben von: HPNuller

Datum: 17.11.20 13:46

Bremsprobe schrieb:
Zitat:
Also: Wenn es so einfach wäre, hätte man es längst in Angriff genommen. Es ist aber nicht so einfach. Wirklich. Nicht umsonst haben sich Generationen von Ingenieuren damit befasst, die vermutlich auch nicht alle ganz doof sind und ihren Ingenieurtitel in der Tombola gewonnen haben.
Hallo Bremsprobe,

natürlich gewinnt man seinen Dipl.-Ing. nicht in der Tombola - den kaufte man traditionell bei Quelle oder jetzt seinen M.Sc. beim Otto-Versand. Aber es soll auch seriösere Quellen geben, die verkaufen sogar Doktortitel...

Du hast mit Deiner Aussage natürlich recht, aber im Laufe der Zeit haben die Ingenieure dazu gelernt und es gibt neue Techniken:
So kommt heute keiner mehr auf die Idee einen Tunnel mit Spitzhacke und Schaufel aufzu"fahren". Dafür gibt es mittlerweile große Baumaschinen und Tunnelvortriebsmaschinen. Auch bei der Mathematik zur Berechnung der Statik und zur Erstellung der Bodenmodelle hat sich einiges getan: statt Stift und Papier bzw. Rechenschieber übernimmt Software die Arbeit: und auch die wird immer besser. Wo man früher einen Sumpf trockengelegt hat und dann den Tunnel gebaut hat, friert man jetzt den Sumpf ein und bohrt dann den Tunnel. Ebenso macht man das im Sand und Schluff der großen Flüsse und anstehendem Grundwasser: Grundwasser abpumpen, Boden einfrieren und Tunnel bohren. Das funktioniert immer;-).

Viele Grüße von der Lahn

HPNuller

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