geschrieben von: La-Stelle
Datum: 16.11.20 21:31
Es ist wieder mal erfreulich, wie sorgfältig Peter Neumann recherchiert und berichtet!Am 2. Dezember soll im Pankower Ortsteil Wilhelmsruh der symbolische erste Spatenstich für ein wichtiges Bahnprojekt gesetzt werden.
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Doch bislang gibt es nur für den Bau des ersten, rund 600 Meter langen Abschnitts grünes Licht.
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In Wilhelmsruh können die Fahrgäste auf die Züge der S1 und die Busse der Linie 122 umsteigen. Später können sie auf der Nordbahn zum Gesundbrunnen weiterfahren – womit aber nun erst für März 2030 gerechnet wird statt für 2027 oder 2028. Dieses Teilprojekt sei in Verzug, heißt es in einer internen Präsentation.
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An der Hertzstraße in Wilhelmsruh endet der erste Bauabschnitt allerdings auch schon wieder. Für das zweite, mit rund 13 Kilometer deutlich längere Teilstück zum Abzweig Schönwalde beginnt erst noch das Planfeststellungsverfahren. „In diesem Dezember wollen wir die Unterlagen bei den Genehmigungsbehörden einreichen“, kündigte Bröcker an. Inzwischen ist das Projekt allerdings komplexer geworden. Sollten die Wasserstoff-Triebwagen zunächst stündlich verkehren, werden die Anlagen nun von Anfang an für eine 30-minütige Zugfolge ausgelegt. „Das hat Auswirkungen auf die Leit- und Sicherungstechnik. Und es führt dazu, dass wir zweigleisige Abschnitte benötigen, auch auf unseren anschließenden Strecken“, erklärt der Geschäftsführer.
Außerdem setzt sich im Umfeld die Tendenz durch, auch benachbarte Projekte der Deutschen Bahn in den Blick zu nehmen, was die Komplexität zusätzlich erhöht. Soll die Nordbahn zum Gesundbrunnen ein- oder zweigleisig ausgebaut werden? Wenn der Prignitz-Express aus Neuruppin dort künftig ebenfalls fahren soll - müsste der Bahnübergang Gorkistraße in Tegel nicht endlich durch einen Tunnel ersetzt werden? Ersten Aufschluss soll das „Korridorgespräch“ zur Nord- und Heidekrautbahn bringen, das Vertreter des Senats und der Bezirke an diesem Mittwoch führen wollen.
Ein größeres Arbeitspensum bedeutet auch höhere Kosten. Bislang wurden sie auf 20 Millionen Euro veranschlagt. Sechs Millionen Euro für den anschließenden Abschnitt der Nordbahn zum Gesundbrunnen kämen hinzu. Inzwischen geht man bei der NEB aber davon aus, dass die Gesamtrechnung die 30-Millionen-Euro-Marke überschreiten wird.
Ein weiteres Thema: Wer finanziert das Projekt? Weil Berlin und Brandenburg den Bund als Geldgeber ins Boot holen wollen, muss die Wirtschaftlichkeit mehr als ein Jahrzehnt nach der ersten Untersuchung dieser Art erneut geprüft werden. „Dazu wurde im Herbst eine Nutzen-Kosten-Untersuchung in Auftrag gegeben“, sagte Bröcker. Das Ergebnis wird für den kommenden Frühsommer erwartet. Angesichts dieses neuen zusätzlichen Verfahrensschritts halten es Beobachter für unwahrscheinlich, dass die Stammstrecke Ende 2023 fertig wird. „Wir unternehmen alles, um den Termin zu halten“, entgegnet Bröcker. Doch er meint auch, dass man mit einem Jahr Verzögerung leben könnte. Dann würden die ersten Züge 2024 rollen. „Letztlich ist das politisch zu entscheiden.“
Zunehmend komplex wird das Vorhaben auch in Bezug auf die künftigen Bahnübergänge, von denen es allein auf dem Berliner Teilstück fast zehn gibt. „Wilde“ Kreuzungsstellen müssen beseitigt, neue Zuwegungen geschaffen werden. In Berlin ist das Bezirksamt Pankow zuständig, das allerdings erst noch tätig werden muss. „Derzeit keine Aktivitäten bekannt“, heißt es dazu in einer internen Aufstellung.
geschrieben von: bsbw
Datum: 16.11.20 22:09
geschrieben von: Frank Schönow
Datum: 16.11.20 22:24
geschrieben von: Wolfram D.
Datum: 17.11.20 07:48
geschrieben von: kabelschmidt
Datum: 17.11.20 08:02
Zustimmung!Es ist wieder mal erfreulich, wie sorgfältig Peter Neumann recherchiert und berichtet!
geschrieben von: Global Fish
Datum: 17.11.20 10:04
Exakt.Wenn der Senat jetzt wirklich das fast unlösbare Problem Gorkistraße mit der Heidekrautbahn verknüpft, ist letztere tot. Man sollte bei der Betrachtung die Kirche im Dorf lassen und sich auf den Abschnitt Schönholz - Gesundbrunnen beschränken.
Das würde dann die aufwendige und langwierige Lösung. Das erleben wir in diesem Jahrzehnt nicht mehr.Man könnte den Bahndamm anheben und den Bahnhof in Richtung Gorkistraße verschieben. Platz für die Rampen ist genug.
Wie ich diese Forenkommentare liebe! Ein Forumteilnehmer aus der Prignitz schaut mal kurz bei Google Maps rein - und schwups ist die Lösung da, auf die alle seit Jahrzehnten gewartet haben. Warum ist bloß niemand vorher darauf gekommen?Man könnte den Bahndamm anheben und den Bahnhof in Richtung Gorkistraße verschieben. Platz für die Rampen ist genug.
Hallo Bremsprobe,Also: Wenn es so einfach wäre, hätte man es längst in Angriff genommen. Es ist aber nicht so einfach. Wirklich. Nicht umsonst haben sich Generationen von Ingenieuren damit befasst, die vermutlich auch nicht alle ganz doof sind und ihren Ingenieurtitel in der Tombola gewonnen haben.
geschrieben von: kabelschmidt
Datum: 27.11.20 09:31
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