Das ist deine bescheidene Meinung. Stattdessen fährt man über Stendal kilometerweit an der Nachfrage vorbei - herzlichen Glückwunsch, sehr durchdacht dieser Plan ... Vielleicht sollte man sich lieber endlich mal mit dem Gedanken anfreunden, auf der Achse Magdeburg - Potsdam - Berlin die Verkehre mittelfristig zu entzerren, denn darum wird man langfristig gar nicht herumkommen. Es ist, sowohl beim RE1 als auch beim RE7 aus Dessau, immer die dieselbe Leier: Während ST sich durchaus mehr Verkehr vorstellen kann, kommen aus Brandenburg und Berlin immer nur Gründe warum etwas nicht geht. Es ist schon sehr erstaunlich, mit welcher Vehemenz man sich hier gegen eine deutlich bessere Erreichbarkeit der Bundes(!)hauptstadt weigert. Ich kann dem Gefühl, dass Ausbaubeiträge nur dann gut angelegt sind, wenn sie nach Bayern oder BaWü verschoben werden, inzwischen schon ein gewisses Verständnis entgegenbringen ...Schnellere Verkehre zwischen Magdeburg und Berlin über Potsdam wird es hingegen wohl nie geben. Die Strecke ist zu dicht belastet mit Nah- und Güterverkehr und eine bauliche Anpassung für Geschwindigkeiten höher als die derzeit erlaubten 160km/h nicht finanzierbar. Insbesonder vor dem Hintergrund, dass man mit einer Kurve in Stendal einfacher mehr erreichen kann würde das auch wenig Sinn machen.
geschrieben von: ex-Magdeburger
Datum: 18.11.20 12:08
Der verlinkte Artikel klingt so anders nicht; man beachte, was dort steht und was dort nicht steht.Das klingt in dem knapp über einem Jahr alten Artikel aber anders: [www.zeit.de] Genau das hatte ich im Kopf.
Außer einer Ganzen Reihe von Artikeln vom 4. bzw. 5. November 2019 - die sich offenbar auf die Gleiche Pressemitteilung beziehen - finde ich auf die Schnelle nichts. Daher die Frage in die Runde: Was ist draus geworden? Ist es bei der Ankündigung geblieben?
Das heißt (vgl. auch meine Hervorhebungen), auch diese Ankündigung bezieht sich nur auf die pauschale Kostendrittelung nach §13 EKrG - und NICHT auf die Kostenteilung nach §12 EKrG bei Änderungsverlangen und es war auch nie beabsichtigt, einen anderen als die kommunalen Kostenträger zu entlasten - insbesondere die Bahnen (was die eine oder andere NE-Bahn gewünscht hatte).Dazu ist geplant, Kommunen bei der Finanzierung von Brücken und Unterführungen zu entlasten.
[...]
Bisher tragen Bund, die Bahn und Kommunen jeweils ein Drittel der Kosten, wenn es darum geht, Bahnübergänge zu beseitigen. Dies führt nach Angaben aus der Bahnbranche aber dazu, dass viele Bahnübergänge nicht abgeschafft werden - weil viele Kommunen die Finanzmittel dafür nicht haben. Künftig soll der Bund die Hälfte tragen, die Bahn ein Drittel und das Land, in dem die Kreuzung liegt, ein Sechstel der Kosten.
Zusätzliche schnelle Verkehre aus Sachsen-Anhalt würden die für den ohnehin schon überlasteten Pendlerverkehr benötigten Trassen in Berlin und Umland blockieren. Die Interessen der brandenburgischen Pendler werden da in Berlin und Potsdam sicherlich höher bewertet und es gibt auch keinen großen Bedarf für Brandenburger nach Magdeburg und Dessau-Roßlau zu fahren. Insofern ist die Interessenlage an einer schnellen Anbindung hauptsächlich auf sachsen-anhaltischer Seite und müsste von dort veranlasst werden.Vielleicht sollte man sich lieber endlich mal mit dem Gedanken anfreunden, auf der Achse Magdeburg - Potsdam - Berlin die Verkehre mittelfristig zu entzerren, denn darum wird man langfristig gar nicht herumkommen. Es ist, sowohl beim RE1 als auch beim RE7 aus Dessau, immer die dieselbe Leier: Während ST sich durchaus mehr Verkehr vorstellen kann, kommen aus Brandenburg und Berlin immer nur Gründe warum etwas nicht geht.
Wir diskutieren ja angebotsorientiert, nicht nachfrageorientiert.103612 schrieb:Ausgezeichneter Humor! Es ist kein Aufkommen da, aber trotzdem führen wir hier eine umfangreiche Diskussion.Aufkommen ist natürlich keins da! Aber darum ging es ja auch ursprünglich gar nicht, sondern
(...)
Brandenburg muss hoffen, dass zumindest der Bimmel-IC mit Durchbindung nach Hannover kommt um besser an den Fernverkehr angeschlossen zu sein. Aber Brandenburg ist jetzt auch nciht die Welt.
Eine "Magdeburger Kurve" südlich von Stendal, um dort einen Pendlerzug morgens hin und nachmittags zurück drüber zu schicken, der dann nach ein paar Jahren eingestellt wird - das erinnert mich an den Wiesbadener Abzweig von der Schnellfahrstrecke Köln - Frankfurt.
Was Brandenburg an der Havel betrifft: Ein zweistündlicher Halt von IC(E) in Rathenow mit gutem Anschluss an die Linie von und nach Brandenburg wäre für Brandenburg - Westdeutschland nützlicher als der viel langsamere Weg über Magdeburg und Helmstedt, oder?
Doch - ist inzwischen in Kraft getreten (vgl. diese Bekanntmachung). Da steht auch tatsächlich das verbindliche Landes-Sechstel drin.Ich lese zwischen den Zeilen, dass der Bundestag die Gesetztesvorlage aber noch nicht beschlossen hat?!?
also ich verstehe die Bedeutung als strategische Umgehung Hamburgs, wenn man von Fehmarn Richtung Hannover will. Darüber hinaus ist es eine fehlende „Diagonale“ von Hannover und Hinterland Richtung Rostock, Rügen, Stettin etc. Mithin dient es der doppelten Nutzung der Dömitzer Brücke neben dem Seehafen-Hinterlandverkehr der südlichen Hamburger Häfen.
Kurz gesagt, der Netzfunktion der Eisenbahn, wenn man schon gegenüber dem Gummirad unflexibel ist.
Ich finde die Lücke zwischen BAR und Güstrow trotzdem schon strukturpolitisch fragwürdig. Hier wird die raumplanersiche RIN schon herausgefordert, aber eine solch komplette vernachlässigung jeglicher Optionen eines Ost-West-Verkehrs finde ich schon erheblich, zumal man sich vergegenwärtigen muss, dass Berlin und Hamburg jeweils die größten Konkurrenten und Nadelöhre gleichzeitig für die Häfen MVs sind.Hannover - Rostock/Rügen ist für den Güterverkehr uninteressant, die paar Züge können die nicht ausgelastete Nord- und Lloybahn nutzen und dann über BAR und Stendal nach Hannover. Nach Stettin gehts einfacher über Stendal - BAR - Angermünde.
Es gehört aber nicht zu den Aufgaben von DB Netz, strukturpolitisch tätig zu werden. Und bis auf der politischen Seite jemand mit dieser Begründung ernsthaft - für einen Ausbau im Bahnnetz - losläuft, fließt sehr viel Wasser in Nord- und Ostsee...mit folgendem hast Du sicher - Status Quo - recht, aber von nix, kommt eben auch nix.
Zitat:Ich finde die Lücke zwischen BAR und Güstrow trotzdem schon strukturpolitisch fragwürdig.Hannover - Rostock/Rügen ist für den Güterverkehr uninteressant, die paar Züge können die nicht ausgelastete Nord- und Lloybahn nutzen und dann über BAR und Stendal nach Hannover. Nach Stettin gehts einfacher über Stendal - BAR - Angermünde.
This forum is powered by Phorum.
Eugenol template is a free semantic and xhtml valid theme for Phorum edited under GPL by PROMOPIXEL.
Dieses Forum ist ein kostenloser Service der Zeitschrift Drehscheibe und von Drehscheibe Online (www.drehscheibe-online.de)