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Servus beinand,

Langsam, in kaum merkbaren Trippelschritten, nehmen die Ausbauplanungen zur „Maintalbahn“ (Aschaffenburg – Miltenberg), sowie zur Stickstrecke „Bachgaubahn“ (Aschaffenburg-Süd – Großostheim) wieder etwas Tempo auf.
Als langfristige Ziele stehen hier die Beschleunigung und Elektrifizierung der Maintalbahn bis Miltenberg, sowie eine Reaktivierung der Bahnstrecke nach Großostheim.

Zunächst zur Maintalbahn:

Wir erinnern uns:
Miltenberg soll gemäß D-Takt mit einem Flügel des Main-Spessart-Express zukünftig direkt an Frankfurt angebunden werden, sowie durch eine Verlängerung der RB75 auch an Darmstadt.

Für die dafür notwendige Elektrifizierung sucht man jedoch seit geraumer Zeit schon den richtigen Fördertopf. Der BVWP sieht hier keinen überregionalen Nutzen, ebenso wenig für die Elektrifizierung der Aschaffenburger Hafenbahn. Der Freistaat hat demzufolge die Elektrifizierung sowohl für das BESS-Programm („Bayerische Elektromobilitäts-Strategie Schiene“, letztlich aber auch wieder Geld des Bundes), sowie für das „Sonderprogramm Elektrische Güterbahn“ angemeldet. Wie man die Finanzierungstöpfe in der Scheuer-Küche auch dreht und wendet, um die Wirtschaftlichkeit der Elektrifizierung nachzuweisen, muss München in jedem Fall erstmal die Vorplanungen finanzieren. Hierzu laufen die Gespräche zwischen Freistaat, Bund und DB Netz. Wenn man der Aschaffenburgerin Andrea Lindholz (MdB, CSU) glauben mag, sogar mit Hochdruck…

Unnötig teuer und deshalb heikel wird die Elektrifizierung nicht zuletzt dadurch, dass eine solche Möglichkeit seinerzeit die Vorstellungskraft der Aschaffenburger Stadtväter bei Planung des Aschaffenburger Südrings sprengte. Demzufolge wurden die Grünbrücken und Straßenüberführungen im Aschaffenburger Stadtgebiet mit einer unzureichenden lichten Höhe errichtet, so dass nun erstmal kein Fahrdraht darunter passt. Eine Absenkung des Gleisbettes würde nun die teure Konsequenz.

Ungeachtet dessen agiert die Maintalbahn auch ohne Direktverbindungen nach Frankfurt und Darmstadt bereits heute hart an der Kapazitätsgrenze. Gerade im Berufsverkehr ist der Fahrplan der Westfrankenbahn (WFB) derart auf Kante genäht, so dass einzelne Störungen am Morgen den Betriebsablauf des halben Tages aus dem Gleichgewicht bringen. Im Landkreis Miltenberg herrscht demzufolge großer Unmut, da Pendler ihren Anschlusszug in Aschaffenburg regelmäßig verpassen.

Dieser Umstand ist der WFB (die auch das Netz der Maintalbahn betreibt), sowie der BEG seit geraumer Zeit bekannt. Es liegt ein ganzes Bündel von Maßnahmen in den Schubladen der WFB, um die Streckengeschwindigkeit zu erhöhen, abschnittsweise sind sogar 160 km/h denkbar. Dringend notwendig wäre außerdem ein zusätzlicher Kreuzungsbahnhof in Sulzbach (Main).

Einer Pressemeldung "https://www.landkreis-miltenberg.de/Landkreis/Aktuell/Pressearchiv.aspx?orgid={A3D9E788-C8D5-4D7A-AD8D-088C54E34847}" (sorry, verlinken hat nicht geklappt) des Miltenberger Landrats Scherf (Grüne) entnehmen wir nun, dass für ein erstes Maßnahmenbündel die konkreten Planungen laufen, nämlich:

- Erhöhung der Einfahrtgeschwindigkeit zum Hauptbahnhof Aschaffenburg von 40 auf 60 Kilometer pro Stunde.
- Geschwindigkeitsanhebung Aschaffenburg Süd von 80 auf 110 Kilometer pro Stunde.
- Geschwindigkeitsanhebung bei Kleinwallstadt von 100 auf 110 oder 120 Kilometer pro Stunde.
- Erhöhung der Einfahrtgeschwindigkeit Obernburg-Elsenfeld von 40 auf 80/120 Kilometer pro Stunde.
- Geschwindigkeitsanhebung Wörth am Main von 90 auf 100 Kilometer pro Stunde.
- Erhöhung Zufahrt Miltenberg im Bereich Abzweig Brücke/alter Bahnhof von 60 auf 80 Kilometer pro Stunde.

Der Miltenberger Landrat möchte außerdem das Potential, sowie die Hindernisse für mehr Güterverkehr auf der Maintalbahn analysiert haben. Auch dies wird ohne weitere Ausbauten auf der Maintalbahn nicht funktionieren, da schon heute die einzelnen Güterzüge aus dem Raum Miltenberg (z.B. vom Tierfutterhersteller Josera in Kleinheubach) stark im Konflikt mit den Personenzügen der Westfrankenbahn stehen.

Seit Monaten lobbyiert die WFB außerdem, einen zusätzlichen Desiro-Triebwagen in Aschaffenburg als Reserve zu stationieren, so dass man bei Verspätungen aus Richtung Miltenberg per überschlagender Wende in AB-Hbf den Fahrplan schnell wieder stabilisieren kann. Auch diesem Wunsch steht man in München wohlwollend gegenüber, was vermutlich einmal mehr heißt „Ja, schaun mer mal, dann seng mas scho…“.

Meine Meinung:
Corona und das damit verbundene Haushaltloch werden den Elan des Freistaats und des Bundes für eine Elektrifizierung auf Jahre ausbremsen. Dennoch, ein Anfang ist gemacht, denn die v-max muss ohnehin erhöht werden. Seter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein, und in Geduld sind wir hier der Region ja bereits geübt. Und wenn man es wirklich schafft, die Anschlüsse in Aschaffenburg Hbf durch die o.g. Maßnahmen und einen weiteren 642 zu stabilisieren, dann hat man schon eine Menge erreicht.


Zum Thema Bachgaubahn:

Background:
Die Gemeinde Großostheim erhofft sich Pendelzüge auf der Trasse der ehemaligen Bachgaubahn bis nach Aschaffenburg Hbf. Bis zum Industriegebiet AB-Nilkheim liegt das Gleis von AB-Süd her kommend noch, als Anschluss-Stelle der Aschaffenburger Hafenbahn. Der Aschaffenburger Hafenbahnhof wiederum endet in unmittelbarer Nähe des Aschaffenburger Schulzentrums. Zwischen AB-Nilkheim und Großostheim haben leider vor geraumer Zeit die Gleis-Abrissbagger gewütet, und in Großostheim hat man die entwidmete Trasse auch schon fleißig überbaut. Dennoch, am Fahrgastpotential hat niemand Zweifel, der schon mal versucht hat, sich morgens per Auto oder (Schul-)Bus von Großostheim nach Aschaffenburg zu bewegen.

Natürlich ist hier zuerst ein Gutachten-Marathon zu absolvieren. Hier gibt es nun nach langer Funkstille einen Zwischenstand zu vermelden (nachzulesen heute in der Print-Ausgabe des lokalen Zeitung „Main-Echo“).

Den Aschaffenburger und Großostheimer Räten wurde vergangene Woche vom beauftragten Gutachter eröffnet, dass ein Abzweig zum Aschaffenburger Schulzentrum am Hafenbahnhof im Stadteil Leider (quasi eine Stichstrecke von der Stichstrecke) für den Personenverkehr zu teuer und zu komplex würde.
Im weiteren Verlauf der Studie zur Reaktivierung fokussiert man sich nun alleine auf den Abschnitt nach Großostheim. Teure Kreuzungen der Staatsstraße 3315 sowie der Obernburger Straße in Nilkheim, sowie die schwierige Platzierung des Endbahnhofs in Großostheim bereiten dem Gutachter Kopfzerbrechen.
Positiv auf das Potential der Strecke würde sich dem Vernehmen nach aber ein zusätzlicher Haltepunkt im Industriegebiet AB-Nilkheim West (hier residieren u.a. die Firmen Linde und DPD) auswirken. Auch komplementäre Schnellbusse nach Großostheim und zum Schulzentrum werden im weiteren Verlauf der Gutachtenerstellung behandelt werden. Hier ist also weiterhin Geduld gefragt.

Meine Meinung:
Auch hier werden die Corona-Haushaltslöcher zuschlagen. Eine Anbindung von Großostheim per Bahn wird unwahrscheinlicher, die Anbindung des Schulzentrums per Zug war von vornherein eine Totgeburt. Dennoch habe ich die Hoffnung, dass ein neuer (End-Haltepunkt) im Industriegebiet Nilkheim-West mitsamt einem angepassten Buskonzept einen sinnvollen Zwischenschritt für eine durchgehende Linie AB-Hbf - Großostheim darstellen kann. Kritische sehe ich aber auch den eingleisigen Abschnitt AB-Süd nach AB-Hauptbahnhof als absoluten Flaschenhals. Hier gibt es aber zumindest die Überlegung, auf 80 km/h zu erhöhen, aber für ein 2.Gleis ist leider kein Platz.

Gruß,
Spessartspecht

Danke für den Bericht! (o.w.T)

geschrieben von: autolos

Datum: 14.11.20 12:26

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)
Vielen Dank für den tollen Bericht!

Schön, dass es im Maintal vorangeht und sich um Kapazitätserweiterungen für den Personen- und Güterverkehr gekümmert wird. Das hat die Strecke dringend nötig.
Jetzt fehlt es wie immer an den Fördermitteln, an Planungs- und Baukapazität. Hoffen wir, dass Corona das Ganze nicht über viele Jahre hinauszögert.

Hoffentlich nimmt man sich danach der Tauberbahn an und zieht den Fahrdraht endlich bis TBMR.

MfG Niklas

Macht man sich das Leben nicht selber schwer=? BEG

geschrieben von: 146 227

Datum: 14.11.20 14:43

Hallo,

danke für deinen Bericht.
Aber macht man sich das Leben nicht selber schwer? Man müsste doch nur vom Industriegebiet Nilkheim mit Kreuzung der Obernburgerstr.& B 469 (Unter/Überführung) an den Ortsrand von Großostheim bauen. Das wäre die einfachste Lösung. Das teuerste sind eigentlich nur die 2 Straßenkreuzungen. Für den Anfang wäre ein BÜ im IG sogar ausreichend (?). Natürlich ist dann die Weiterentwicklung nicht mehr so einfach aber alles andere ist ja auch nicht besonders realistisch da die Trasse überbaut ist somit bleibt eh nur um Großostheim drumherum zu fahren. Man muss folglich den Bahnhof einfach nur "richtig" bauen.
Die Trassenkonflikte dann im Zulauf auf AB-Hbf bleiben allerdings dann auch erhalten bei 2 Zügen/h (Halt an allen Stationen)

Bei der Maintalbahn wäre doch sicher eine hohe vmax möglich oder liege ich da falsch? Teilweise ist Strecke doch sehr gerade (Kleinwallstadt - Erlenbach, Klingenberg - Miltenberg)


Gruß

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
Next Stop Frankfurt Airport Long distance Trains

Re: Macht man sich das Leben nicht selber schwer=? BEG

geschrieben von: VT

Datum: 14.11.20 16:35

146 227 schrieb:
Die Trassenkonflikte dann im Zulauf auf AB-Hbf bleiben allerdings dann auch erhalten bei 2 Zügen/h (Halt an allen Stationen)

Würden die beiden Züge nicht unmittelbar hintereinander her fahren um in Aschaffenburg den gleichen Taktknoten zu bedienen? Dann sollte vielleicht ein zusätzlicher Block (oder wegen mir auch zwei?) im eingleisigen Abschnitt ausreichen, damit der Abstand zwischen den beiden Zügen nicht unverhältnismäßig groß wird. Der nächste Zug der aus Aschaffenburg entgegen kommt wäre dann ja im Extremfall derselbe der gerade erst am hinfahren ist.
146 227 schrieb:Zitat:
Aber macht man sich das Leben nicht selber schwer? Man müsste doch nur vom Industriegebiet Nilkheim mit Kreuzung der Obernburgerstr.& B 469 (Unter/Überführung) an den Ortsrand von Großostheim bauen. Das wäre die einfachste Lösung. Das teuerste sind eigentlich nur die 2 Straßenkreuzungen. Für den Anfang wäre ein BÜ im IG sogar ausreichend (?). Natürlich ist dann die Weiterentwicklung nicht mehr so einfach aber alles andere ist ja auch nicht besonders realistisch da die Trasse überbaut ist somit bleibt eh nur um Großostheim drumherum zu fahren. Man muss folglich den Bahnhof einfach nur "richtig" bauen.

Ärgerlicherweise gibt es ein Konkurrenzprojekt, nämlich den 4-spurigen Ausbau der B26 zwischen Stockstadt und Aschaffenburg Leider. Der droht der Bachgaubahn das Fahrgastpotential abzugraben.

So wie ich es verstanden habe, plant die Stadt Aschaffenburg, den Verkehr von der St 3315 hin zur Obernburger Str zu leiten, um Nilkheim zu entlasten: Im Ergebnis soll also der Autoverkehr aus Großostheim und dem Bachgau über die Obernburger Str. bis südlich vor Stockstadt und über die dann 4-spurige B26 nach Aschaffenburg geführt werden. Für viel Geld also eine Parallelverbindung zur B469. Damit wäre eine Bachgaubahn westlich von Nilkheim den Autos erst recht im Weg. Ich habe die Hoffnung auf ein konstruktives Miteinander bei den Planungen aber noch nicht begraben. Letztlich ist dem Aschaffenburger Bürgermeister die Bahn aber eher egal. Impulse kommen hier eher vom Landrat.
Man muss aber auch sagen, dass bei einer Entlastung von Nilkheim und der Großostheimer Str vom MIV die Chancen für attraktive Busfahrzeiten aus Großostheim wieder steigen.

Bezüglich der Lage einer Bahnstation in Großostheim: Je zentrums-näher diese liegt, z.b. an dem Standort des früheren Bahnhofs, desto größer das Fahrgastpotential. Ausserdem liessen sich die Buslinien 52, 53 und 55 besser einbinden, als bei einem Bahnhof in Ortsrandlage.



146 227 schrieb:
Bei der Maintalbahn wäre doch sicher eine hohe vmax möglich oder liege ich da falsch? Teilweise ist Strecke doch sehr gerade (Kleinwallstadt - Erlenbach, Klingenberg - Miltenberg)

Bis zu 160 km/h scheinen wohl drin zu sein.
Mir ist noch garkein Fahrplankonzept für die Bachgaubahn bekannt. Ich gehe mal auch davon aus, dass man aufgrund der Nachfrage den Anschluss in Aschaffenburg auf die RE-Züge von und nach Frankfurt/Würzburg und auf den Fernverkehr ausrichtet.

Der Abschnitt ist aber jetzt schon einigermassen kritisch, auch durch den Güterverkehr zum Aschaffenburger Hafen. Eine weitere Geschwindigkeitsanhebung wäre in jedem Fall zu begrüssen, sowie dann für die Bachgaubahn die Wiederherstellung des Gleis 1 und des Hausbahnsteigs in AB-Süd.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:11:14:20:26:25.
Einfahrgeschwindigkeit nach OBB-Elsenfeld von 40 auf 80 oder 120 anheben - also jedes Mal, wenn ich da lang komme "wundere" ich mich über die verlotterte Infrastruktur auf einer Strecke, der jedeR B... das Potential ansieht. Siehe Karlsruhe -Bretten, welche die Deutsche Bundesbahn stillegen wollte.

Grüße aus Wü

TW 239
Wenn Elektrifizierung die Tauber rauf dann bis TWEI. Pendlerverkehr kann auch nach TBB-City gehen.

Grüße aus Wü

TW 239
PL schrieb:
Wenn Elektrifizierung die Tauber rauf dann bis TWEI. Pendlerverkehr kann auch nach TBB-City gehen.

Grüße aus Wü
Dann gleich bis Niederstetten. Dort beginnt der Schülerverkehr. Mergentheim wäre als Endpunkt auf jeden Fall so ziemlich das sinnloseste. Schon alleine weil es keine Züge mehr gibt die von dort nach Würzburg fahren und bei nem RE auf der Frankenbahn im Stundentakt machen die auch keinen großen Sinn mehr.
Wenn man ehrlich ist wäre es bis Crailsheim unumgänglich oder man lässt es ganz. Auf der schwachen Strecke noch einen Umsteigebahnhof zu schaffen würde für viel Geld einiges verschlechtern.
Im Moment gehe ich sogar davon aus, dass es vorerst für Bayern Sinn geben könnte Wertheim - Miltenberg zu elektrifizieren. In Wertheim könnte man den Strom von der Bahnstromleitung abgreifen und ihn mit der Elektrifizierung elegant nach Miltenberg bringen.
Mergentheim nach Würzburg muß wieder durchgebunden werden. Wenn RB, dann eben Niederstetten. Fahrleitung wäre bei dem verkehrlich interessanten 20'-Takt in der HVZ auf der Tauberbahn wohl wirtschaftlich. Im Zweifelsfall auch Hybrid Mergentheim - Lauda - Würzburg. Mergentheim ist ein Mittelzentrum, Lauda hat nicht einmal die wichtigste Brauerei im Taubertal. 😂 Die RB auf dem Abschnitt Lauda - Osterburken hat heute nicht nur zu wenig Fahrgäste, sondern auch zu wenig Potential.


Grüße aus Wü

TW 239
PL schrieb:
Mergentheim nach Würzburg muß wieder durchgebunden werden. Wenn RB, dann eben Niederstetten. Fahrleitung wäre bei dem verkehrlich interessanten 20'-Takt in der HVZ auf der Tauberbahn wohl wirtschaftlich. Im Zweifelsfall auch Hybrid Mergentheim - Lauda - Würzburg. Mergentheim ist ein Mittelzentrum, Lauda hat nicht einmal die wichtigste Brauerei im Taubertal. 😂 Die RB auf dem Abschnitt Lauda - Osterburken hat heute nicht nur zu wenig Fahrgäste, sondern auch zu wenig Potential.
Wer sollte denn von Mergentheim nach Würzburg noch durchfahren, wenn er mit Umstieg in Lauda ne halbe Stunde schneller ist? Selbst wenn du die RB als Taktverdichter zur halben Stunde versetzt zum RE in Würzburg losfahren willst, ist die dann fast zeitgleich wie der RE in Lauda. Wenn du dagegen den RE in Lauda flügeln willst, dann bin ich da schon eher dabei. Dann aber gleich bis Crailsheim, denn irgendwie muss da auch der Stundentakt herkommen.

Bei der RB nach Osterburken sehe ich zwar auch die geringen Fahrgastzahlen als Problem. Allerdings nimmt der Landkreis gerade ordentlich Geld in die Hand um neue Bahnsteige zu bauen. Da rechne ich damit dass da ein Grund gefunden wird die zumindest in der HVZ im Stundentakt zu lassen. Außerdem würde das gesamte Busnetz im Schülerverkehr daran ausgerichtet. Ob man da vor dem Ende der Laufzeit der Ausschreibung überhaupt ran kann weiß ich nicht.
Für Reisende aus aus Heidelberg ins obere Taubertal ist die RB auch sicherer als der RE zu erreichen.

Re: Macht man sich das Leben nicht selber schwer=? BEG

geschrieben von: bauigel

Datum: 16.11.20 13:05

146 227 schrieb:
Für den Anfang wäre ein BÜ im IG sogar ausreichend (?).
Wenn man glaubhaft machen kann, dass da dauerhaft nicht viele Straßenfahrzeuge (anhand der Verwaltungsvorschriften und ihrer Handhabung würde ich bei nennenswertem Lkw-Anteil mal von 40 Kfz/Tag ausgehen) drüber fahren - und politische Rückendeckung sowohl vor Ort als auch auf Landesebene hat, könnte man vielleicht per Ausnahmegenehmigung des Verkehrsministeriums einen BÜ zugelassen bekommen. Andernfalls gilt §2(1) Eisenbahnkreuzungsgesetz:
Zitat
Neue Kreuzungen von Eisenbahnen und Straßen, die nach der Beschaffenheit ihrer Fahrbahn geeignet und dazu bestimmt sind, einen allgemeinen Kraftfahrzeugverkehr aufzunehmen, sind als Überführungen herzustellen.

BÜ Obernburger Straße

geschrieben von: Spessartspecht

Datum: 16.11.20 19:11

Die Schrankenoption kann man glaub ich leider ausschliessen, auf der Obernburger Strasse ist schon ordentlich Verkehr.

Ich sehe die Chance eher, dass im Rahmen der bereits angesprochenen Umleitung der Verkehre in Richtung B26 hier ein Straßenbrücke über die Bahnstrecke gebaut wird. Die Obernburger Strasse und das Gebiet westlich liegen im Wesentlichen auf Großostheimer Gemarkung, insofern hat Großostheim hier ein Wörtchen mitzureden.
Ich sehe durchaus Potenzial in einer elektrifizierten Tauberbahn, dann könnte man wieder durchgehende Verbindungen von Crailsheim oder vielleicht sogar Aalen bis nach Würzburg anbieten.
Da in BaWü geplant ist, auch die Brenzbahn zu elektrifizieren, würde so auch eine interessante Alternative Nord-Süd-Strecke für den Güterverkehr entstehen (vgl. die Panne in Rastatt).
Die Südbahn ab Ulm ist ja in Kürze elektrisch, sodass das durchaus eine Entlastungsstrecke vom Würzburg in Richtung Schweiz ergeben kann.
3-Löwen-Takt schrieb:
Ich sehe durchaus Potenzial in einer elektrifizierten Tauberbahn, dann könnte man wieder durchgehende Verbindungen von Crailsheim oder vielleicht sogar Aalen bis nach Würzburg anbieten.

Wenns nach mir ginge würde der schnelle RE der Brenzbahn bis Würzburg fahren und der Maintal-RE auf Lauda zurückgenommen. Allerdings bringt das am Wochenende Nachteile für den Tourismus im Taubertal. Das würde aber auch auch Oberschwaben Vorteile bringen.
Dann flügeln wir den RE Würzburg - Stuttgart in drei Teile: Erster Teil Würzburg - Stuttgart, zweiter Teil Würzburg - Speyer und dritter Teil Würzburg - Ulm.

Ob das auf der Rückfahrt betriebsstabil in Lauda zusammenkommt - da bin ich "vorsichtig".

Alternative ein definierter, mit "Befehlsgewalt" aufgebauter D-Takt für Lauda, Osterburken und Crailsheim. Lauda ist diesbezgl. in den letzten Monaten "in die C-Klasse abgestiegen".



Grüße aus Wü

TW 239

Re: Macht man sich das Leben nicht selber schwer=? BEG

geschrieben von: Henra

Datum: 17.11.20 22:40

146 227 schrieb:
Man müsste doch nur vom Industriegebiet Nilkheim mit Kreuzung der Obernburgerstr.& B 469 (Unter/Überführung) an den Ortsrand von Großostheim bauen. Das wäre die einfachste Lösung. Das teuerste sind eigentlich nur die 2 Straßenkreuzungen. Für den Anfang wäre ein BÜ im IG sogar ausreichend (?).
Auf welchen BÜ bezieht sich diese Aussage?
Die Querung der Obernburger Straße mittels Bahnübergang würde sicherlich nicht genehmigt werden, dafür ist dort viel zu viel Verkehr. Von 40 KfZ pro Tag ist man da sicher locker Faktor 10 drüber.

Zitat
Natürlich ist dann die Weiterentwicklung nicht mehr so einfach aber alles andere ist ja auch nicht besonders realistisch da die Trasse überbaut ist somit bleibt eh nur um Großostheim drumherum zu fahren. Man muss folglich den Bahnhof einfach nur "richtig" bauen.
Dass man in Großostheim die alte Trasse und den alten Bahnhof 'knicken' kann, dürfte wohl klar sein. Da bleibt sicherlich nur übrig, irgendwo entlang des Rings einen neuen Bahnhof zu bauen. Ein Weiterbau hinter Großostheim wäre natürlich toll, aber da ist in den ganzen Ortschaften so viel überbaut, dass das wohl leider utopisch ist. Eigentlich schade, bis Wenigumstadt oder Mömlingen kommen da gar nicht so wenige Einwohner auf kurzer Distanz zusammen. Fahrgastpotenzial wäre da eigentlich vorhanden. Da hat man in den letzten Jahrzenten ordentlich Verkehrspolitische Dummheiten begangen, die sich nicht alle wieder ohne weiteres korrigieren lassen.

Re: Macht man sich das Leben nicht selber schwer=? BEG

geschrieben von: Maui1319

Datum: 23.11.20 19:22

Moin,

ich bin sogar der Meinung, dass sich der durchgehende Verkehr bis Höchst i. Odw. heute durchaus rentieren würde.
Alles hinter Mömlingen ist ÖPNV-Technisch eigentlich von Aschaffenburg getrennt. Die Busverbindung nach Aschaffenburg mit Umstieg in Mömlingen werden die wenigstens in Kauf nehmen. In die andere Richtung gäbe es mit Sicherheit genauso Potential in Richtung Darmstadt via Odenwald.
Wirklich traurig dass man die Bachgaubahn durch Überbauung für immer vernichtet hat.

Re: Macht man sich das Leben nicht selber schwer=? BEG

geschrieben von: runer

Datum: 23.11.20 21:41

Die Buslinie 55 ist lange Jahre von Mömlingen aus nach Höchst weiter gefahren. Diese Umbiegung wurde erst ein paar Jahren gemacht, weil einfach dort kein Bedarf besteht. Die Grenze zwischen Hessen und Bayern dort spiegelt sich auch in der Ausrichtung zu den Oberzentren wieder.
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