Da bin ich mir auch sehr sicher. Zu den Zeiten der großen PV- Stillegungswellen der alten Bundesbahn haben die örtlichen Busunternehmer auch immer gut Lobby für die Tötung der Bahn gemacht. Der Bus ist kein Freund der Bahn. Da leben viele örtliche Busunternehmer sehr gut von. Und die wollen vor allem die 'Bahntauglichen' Strecken fahren, weil da genug Aufkommen ist, um Geld zu verdienen. Die feinmaschige Flächenerschließung querab der Verkehrsströme nach Kleinkleckersdorf&Co ist dagegen für sie wenig erstrebenswert. Das wird allenfalls lieblos mitgemacht. Oder man verweist auf ASTs.Ein Beispiel, was mit Busmafia gemeint ist wäre z.b. der Busunternehmer, der die Stilllegung der Thüringerwaldbahn in Gotha per Gericht erzwingen wollte um die Strecke mit Bussen zu befahren, ein anderes Beispiel dürfte ein bayrischer Landkreis sein, der seine Zustimmung zur Reaktivierung einer Eisenbahnstrecke wegen "Auswirkungen auf den Busverkehr" verweigert hat und wieder ein anderes Beispiel sind parteiische Gutachter, die Schienenreaktivierungen untersuchen sollen und Busverkehre empfehlen wie jüngst in Bottrop.
Es würde mich nicht wundern, wenn es bei den Stilllegungen der Straßenbahnen vieler westdeutscher Großstädte in der Zeit vor der Wiedervereinigung auch derartige Einflussnahmen von Busunternehmen gab.
geschrieben von: Georgi
Datum: 11.10.20 11:44
geschrieben von: Alibizugpaar
Datum: 11.10.20 11:50
Da ist ganz viel Wahres dran!!!Ein weites Stück hin zu einer spürbaren Verkehrswende wäre aber geschafft, wenn man den hemmungslosen Warengütertransport per Lkw quer durch ganz Europa eindampfen würde:
geschrieben von: Rostocker1989
Datum: 11.10.20 12:30
Den Punkt fand ich sehr interessant. Das Thema ist mir gefühlt ewig nicht mehr begegnet.Übrigens: Schulzeitstaffelung ist aktuell gesellschaftlich heißest diskutiert.
Kommt nur leider auf DSO nicht vor, weil die behäbigen Platzhirsche das Thema nicht drauf haben und die einschlägigen Trolle ohnehin nur an der medialen Zersetzung des ÖV-Bestandes „arbeiten“ – mit dem Dolch in der Hand :-(
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 11.10.20 14:11
Die Auftragsvergabe an die Mautfirmen hätte er ganz sicher bis zum Gerichtsurteil aufschieben können.Zu Herrn Scheuer selbst:
Er hat in seiner bisherigen Amtszeit im Grunde genommen, den Scherbenhaufen seiner Vorgänger übernommen. Dazu dann noch die ganzen Lobbygruppen, die in seine Tätigkeit mit eingreifen. Gestaltungsspielräume hat er daher kaum bis gar keine.
Das Strafrecht gilt auch für Minister. Dagegen immun sind nur Kaiser."Wenn ein kleiner Beamter sich auch nur eine Kleinigkeit daneben benimmt, läuft sofort das "volle Programm"."
Herr Scheuer ist nun mal kein Beamter, also nicht vergleichbar.
geschrieben von: Alibizugpaar
Datum: 11.10.20 14:32
Jo, schnack nur weiter.Null2 schrieb:Das Strafrecht gilt auch für Minister. Dagegen immun sind nur Kaiser."Wenn ein kleiner Beamter sich auch nur eine Kleinigkeit daneben benimmt, läuft sofort das "volle Programm"."
Herr Scheuer ist nun mal kein Beamter, also nicht vergleichbar.
geschrieben von: ifra
Datum: 11.10.20 16:31
Soweit die Allgemeinsätze der Theorie aus den 70er Jahren. Jdoch lohnt es sich an einzelnen Beispielen genau mit ehrlichen Zahlen der Kalkulation nachzurechnen. Und da wird man schnell feststellen, dass der Busverkehr für diesselbe Anzahl an Fahrgästen bei gleichem Komfort und gleicher Reisezeit gar nicht so viel billiger sein muss, wie es auch heutzutage in der Branche gern behauptet wird.Pinne46 schrieb:Lustig, da mockierst du dich über die "finanzierungstechnisch durchgepäppelten Busnetze" forderst aber gleichzeitig Bahnstrecken in der Fläche. Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie.Ungeachtet solcher Effekte halte ich es für dennoch sehr nötig, das Thema „Flächenerschließung“ aufzurufen und vertieft zu diskutieren!
Anders als bei den hier einschlägig bekannten Forums-Querulanten („Flächenerschließung brauchen wir nicht“, “alles nur Milchkannen“, „Rückzug aus das Hauptstreckennetz“, „ich fahre meinen Uralt-Mercedes“ usw.) verkündet, wird am Zusammenwirken
* eines durch gezielte Reaktivierungen bzw. Neubauten auszudehnenden und insgesamt dichter zu befahrenden Eisenbahnnetzes als Rückgrat des ÖVs
* letztlich auch das Wohl bzw. Wehe der finanzierungstechnisch durchgepäppelten Bus-„Netze“ hängen.
Ich will dir aber mal zugute halten, dass du sicher nicht weißt was ÖV kostet. Der Vergleich Bus - Zug geht da rein operativ zumeist pro Bus aus, es sei denn es geht um große Fahrgastmengen. Genau die erreicht man in der Fläche nicht. Dazu kommt, dass man nie die Soweit die Flächenerschließung von Bussen erreicht.
Also es ist ja nicht verboten mal seinen gesunden Menschenverstand einzusetzen und darum will ich das im Bezug auf deine Ausführungen mal machen. Welchen Grund sollte es für Scheuer geben solche entlastenden Informationen zurückzuhalten? Es kam aber nur der Hinweis darauf, dass man die Einführung verschieben hätte müssen und dadurch Einnahmeverluste entstanden wären. Ignorieren wir mal, dass das gar nicht stimmt, weil diese Maut unter dem Strich mehr gekostet als sie eingebracht hätte. Die Einnahmeverluste hätten auch die Unternehmen getroffen die dennoch empfohlen haben zu warten.Alle die hier den Daumen nach unten drehen, sollten sich mal fragen aufgrund welcher Informationen sie das tun?
Ich frage mich schon lange warum der Minister nicht alles offen darlegt? Vielleicht haben ja beiden Seiten Recht?
Da hier ja ein munteres Rätselraten herrscht, darf ich ja wohl auch mitmachen?! Wie wäre es denn wie folgt: Bei den bekannten Summen sind ja Nachlässe auch im kleineren Prozentbereich nicht zu verachten. Und wenn der Minister hier bei schnellst möglichem Vertragsabschluß 3 oder 5 oder vielleicht sogar noch mehr Prozent einsparen konnte, dann ist es natürlich so, dass die Industrie hier gerne bereit war, den Vertragsabschluß nach hinten zu verschieben, wegen der EU usw und der Minister die Großwetterlage aber anders wahrgenommen hat, bsw das man in Brüssel anders entschieden hätte, bei vorhandenem Vertragsabschluß ? Gut, die Sache ist wie bekannt ausgegangen und der Andi hat sich verzockt. Hat er das wirklich? Oder ist er in eine Falle getappt?
Wo liegt eigentlich das Problem im System?
Wenn ich mit dem Auto losfahre bin ich über kurz oder lang jenseits unserer Grenzen nicht nur (auch) Ausländer, ich muß auch ganz schön tief in die eigene Tasche greifen will ich auf schnellstem Weg durch Frankreich oder bsw auch durch die Schweiz oder Österreich fahren!
Wie haben die das denn hinbekommen, dass das so (einfach) hingenommen wird und man in Deutschland überall "frei" fahren kann?
So doof wie hier die Politiker dargestellt werden, so doof können die nicht sein!
Ich würde mich daher hüten, aufgrund von journalistischen (ideologischen) Ergüssen, hier in den Foren meine Daumen in der einen wie in der anderen Form zu gebrauchen.
Ganz ehrlich, mir gibt der Andi auch mehr Rätsel auf als das er Lösungen anbietet ( jedenfalls nach mir bekannter Quellenlage) aber ich bewundere auch seinen Mut, bei der bekannten Situation überhaupt so ein Amt anzunehmen. Deutschland wird seit vielen Jahren immer unregierbarer und wieviele gut gemeinte Aktionen sind schon gescheitert, weil überall die "Kriegsgewinnler", also die Lobbyisten ihre klebrigen Finger im Spiel haben.?
Früher war das noch in einer Größenordung der Fall, da habe ich geglaubt, dass bei dem Spiel immer 2 dazugehören. Heute hat das alles einen Umfang angenommen, da ist soviel Geld im Einsatz, dass es mir geboten erscheint, dass die Politik, auch zum Selbstschutz, die Gesetzeslage so verändern muß, das jedermann erkennen kann, wer mit wieviel Einsatz seine Interessen durchzusetzen versucht.
Wir brauchen zu allererst nicht den gläsernen kleinen Mann, sondern wir brauchen schnellstmöglich eine "gläserne Politik", sonst ist es aus mit der Demokratie in diesem Land !
Jeder Mensch ist käuflich und heute sind derart gewaltige Geldmengen im Umlauf, dass es einen nur so graust.
Und der Andi macht zur Zeit nicht den Eindruck als wolle er nur für sich Gewinn aus seinem Job ziehen.
Da steckt was ganz anderes dahinter!?
Denkt mal darüber nach.
geschrieben von: MrEnglish
Datum: 11.10.20 16:47
Das sind keine Allgemeinplätze, das sind Erfahrungswerte aus meinem Job. Ich habe auch nie behauptet, dass der Busverkehr immer billiger ist, aber dazu muss die Nachfrage schon recht hoch sein, damit das billiger wird.Soweit die Allgemeinsätze der Theorie aus den 70er Jahren. Jdoch lohnt es sich an einzelnen Beispielen genau mit ehrlichen Zahlen der Kalkulation nachzurechnen. Und da wird man schnell feststellen, dass der Busverkehr für diesselbe Anzahl an Fahrgästen bei gleichem Komfort und gleicher Reisezeit gar nicht so viel billiger sein muss, wie es auch heutzutage in der Branche gern behauptet wird.
Wie kann die Verkehrswende gelingen?Wie können wir ein wirklich flächendeckendes Grundangebot im ÖPNV in unserem Land erreichen?
Ich fürchte dieses geschaffene Grundangebot würde immer noch wenig Leute vom Auto abziehen, selbst wenn der Bus alle 60 Minuten übers kleine Dorf kommt oder alle 30 Minuten durch die Kleinstadt kurvt. Eben weil das individuelle Ziel doch wieder zu weit abliegen kann, egal von welcher Haltestelle aus betrachtet. Man wird die Buslinien auf den Marktplatz, das Krankenhaus und den Bahnhof ausrichten. Die Arbeitsstelle, der Zahnarzt, der Supermarkt, der Schrebergarten werden aber doch wieder zu weit abseits liegen. Und ich kann von meiner eigenen werktäglichen Pendelei berichten, daß allein zwei Umsteigevorgänge und die resultierenden Wartezeiten fast so viel Zeit kosten können wie die direktr Autofahrt, führe ich mit dem Wagen zur Arbeit (25 min Autofahrt zu 18 Minuten Netto-Wartezeit). Und das, obwohl Bus und Bahn hier alle 10 Minuten kommen. Aber ich muß quer fahren und nicht ins Zentrum. Und diesen Effekt gibt es auch von allen Dörfern aus.
Rechtlich muß man dem Scheuer vorwerfen, daß er bzw. in seiner Amtszeit sein Ministerium diese Konditionen akzeptiert und damit am Ende den Schaden verursacht hat.Das war der grundlegende Fehler, man brauchte ein Ausländermaut, und genau die ist nicht zulässig. Das hat auch so ziemlich jeder Experte von Anfang an gesagt. Und ja, daran ist Scheuer nicht Schuld, das haben Dobrindt und Seehofer verbockt. Es ist aber nicht strafbar dumme Gesetze einzubringen. Eine ganz andere Hausnummer ist es aber gegen die explizite Warnung von zahlreichen Experten und sogar der Vertragspartner Verträge zu unterschreiben die ein hohes Risiko für hohe Strafzahlungen bergen. Warum wohl haben die Firmen so hohe Schadensersätze reinverhandelt? Weil sie wussten, dass das schief geht und nicht auf ihren Kosten sitzen bleiben wollten.
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