Erst einmal ein ordentliches Bus-Grundnetz. Dann arbeiten wir weiter.
geschrieben von: Frank Schönow
Datum: 12.09.20 23:46
Natürlich ist mir bekannt, dass eine Kosten Nutzen Bewertung auch Prognosen enthält, welche Steigerungen z.B. an Fahrgastzahlen möglich wären.
Sie bewegt sich aber ausschließlich in den gewohnten Denkmustern.
So wird zum Beispiel untersucht, ob nicht ein Angebot z.B.per Bus sinnvoller wäre.
Das sind aber falsche Ansätze. So sollte man, ganz im Gegenteil, die Bahn stets als erste Wahl ansehen. Nur wo keine Gleise liegen und auch nur schwer zu bauen sind, sollten andere Verkehrsmittel berücksichtigt werden.
Auch sollten keinerlei Mittel für Straßenbau mehr bereitgestellt werden. Wenn Strassen nicht mehr verkehrssicher sind, erfolgt eine Umwandlung und Renaturierung in Feldwege.
Man kann sagen, dass ist alles unrealistisch und wird nicht kommen.
Aber ansonsten droht der völlige Rückfall in eine. Steinzeit Kultur.
Wahrscheinlich ist es eh schon lange zu spät.
geschrieben von: nozomi07
Datum: 13.09.20 10:31
Bahnstrecken betreibt man nicht wegen Kursbuchkarten-Ästhetik.Diese Frage ist ja wohl nicht ernst gemeint.
Bitte schaue Dir einmal eine alte Kursbuchkarte der Deutschen Reichsbahn an!
Dann dürfte sich die Frage erübrigt haben!
geschrieben von: RadRowdy
Datum: 13.09.20 22:29
geschrieben von: Node
Datum: 14.09.20 09:18
Ab Sonneberg sind es ca 10 km bis Pressig-Rothenkirchen, von wo aus man auf der deutlich schnelleren Franjenwaldbahn weiterfahren kann ... nach Neuhaus dauert es da schon deutlich länger.Wieso hätte ein Lückenschluss für Sonneberg - Neuhaus - Saalfeld keine Netzwirkung bzw. was ist die Definition davon? Momentan kommt man von Sonneberg oder Neuhaus quasi überhaupt nicht (per Bahn) ins restliche (Ost)Thüringen.
geschrieben von: RadRowdy
Datum: 14.09.20 12:03
geschrieben von: Thomas Wedekind
Datum: 14.09.20 12:16
Zumal ich mich auch frage, warum man dann überhaupt die Strecke Sonneberg-Neuhaus wieder aufgebaut hat und dort sogar im Stunden(!)takt fährt, wenn man dort auf dem Berg verendet. Das hätte man sich dann auch sparen können.
geschrieben von: 219 006
Datum: 14.09.20 18:58
geschrieben von: Henra
Datum: 14.09.20 22:59
Wer will denn freiwillig mit diesen Rübenkisten über die Dörfer geschaukelt werden?Erst einmal ein ordentliches Bus-Grundnetz. Dann arbeiten wir weiter.
geschrieben von: RadRowdy
Datum: 15.09.20 11:30
Ich hatte ja über die Strecke Sonneberg-Neuhaus geprochen. Aber deine Aussage bekräftigt, dass es schon ein gewisses Reisendenaufkommen Neuhaus-Saalfeld gibt, welches auch per Bahn transportiert werden könnte. Es ist zumindest nicht so, dass da niemand fährt. Der stündliche Bus in der jetzigen Form müsste dann natürlich eingestellt werden, damit es sich lohnt.Da scheint es eine brauchbare lokale Nachfrage zu geben. Saalfeld - Neuhaus war schon vor der Wende eine m.W. stark befahrene Buslinie (kann einen Fahrplan aus den 80ern rauskramen, renovierungsbedingt z.Z. verpackt; man kann da auch Fahrzeiten vergleichen - Neuhaus hatte damals auf der Bahn keinen Reiseverkehr), man war froh, wenn soviele Leute wie möglich nicht so sehr nahe am Grenzgebiet entlang fuhren. Für die Bahn bis Probstzella würde ich eher touristisches Potenzial sehen, aber das muss sich jemand finanziell ans Bein binden (möglichst, bevor die Viadukte marode sind). Nur konkurrieren in der Gegend schon andere Projekte um zuwenig Geld.
Ich hatte ja über die Strecke Sonneberg-Neuhaus gesprochen. Aber deine Aussage bekräftigt, dass es schon ein gewisses Reisendenaufkommen Neuhaus-Saalfeld gibt, welches auch per Bahn transportiert werden könnte.
geschrieben von: jmh67
Datum: 16.09.20 11:23
Das verstehe ich nicht. Ein Lückenschluss mit Direktverbindung von Saalfeld nach Sonneberg und Neuhaus soll keine Netzwirkung sein?Eine Netzwirkung hat die Strecke überhaupt nicht.
Ich auch nicht. Leider. Sosehr ich die sich idyllisch durch Wald und Feld windende Strecke mit ihren zahlreichen Viadukten auch gern wieder von Zügen befahren sehen würde, so wenig glaube ich in heutiger Zeit an ein echtes Verkehrsbedürfnis im Sinne von SPNV. Von Neuhaus nach Saalfeld mit der Bahn über Probstzella sind es 48 km, auf der von Google empfohlenen Straßenstrecke über die B 281 aber nur 31 km - mithin ein Drittel weniger. Der heute verkehrende Bus der Linie 405 braucht dafür zwischen 52 und 59 Minuten, bedient dafür aber noch bis zu 28 Unterwegshaltestellen. Für den Pkw wird im Google-Routenfinder non-stop allerdings auch schon eine Fahrzeit von 35-45 Minuten (je nach Verkehrslage) veranschlagt. So gesehen, eine durchaus respektable Leistung für die Buslinie, die bei Wegfall einer Reihe von Unterwegshalten also noch Beschleunigungspotenzial hätte. Ob also der Zug auf dieser Verbindung jemals signifikant schneller sein wird als der Bus, bezweifle ich stark. Und für das aktuelle und mittelfristig zu erwartende Verkehrsbedürfnis wird der Bus anscheinend nicht nur ausreichen, sondern ist - und das hört man in der Szene nicht sehr gern - auch umweltfreundlicher, weil er mit einem gegenüber den heute gängigen SPNV-Dieseltriebwagen pi mal Daumen nur halb so hohen Dieselverbrauch punkten kann. Solange die in Frage stehende Bahnstrecke also nicht mit erneuerbarer, nicht-fossiler Energie betreibbar ist, bleibt der Bus hier auch umwelttechnisch klar im Vorteil.[...]
Offenbar wurde auf Lauscha <-> Sonneberg die Bahnverbindung vernünftig ins Konzept eingerechnet, während sie auf Saalfeld - Probstzella - Lauscha völlig aus der Kalkulation rausfiel. Was die heutige Struktur als sinnhaft bestätigt; wenn die notorisch ressourcenarme (und zentral planende) DDR trotz aktiver Bahnstrecke einen solchen Busverkehr in der Gegend aufzog, müssen beide Verkehrsmittel äußerst unterschiedlichen Bedarf befriedigt haben. Okay, Neuhaus war Kreisstadt mit Großindustrie, zwischen Lauscha und Probstzella war und ist nix dergleichen. Sollte die Bahn mal Neuhaus - Saalfeld in gleicher Fahrzeit und zum selben Preis anbieten können, wie es der Bus tut, könnte man den ggf. reduzieren (man müsste ca. 15-20 min einsparen; das mag vielleicht gehen, aber 20 km gehen nicht -> speziellen Relationspreis machen?). Daran glaube ich aber nicht.
Wäre jetzt eher Spekulation, aber ich denke zum einen, weil, wie du schon selbst sagtest, die Bahn an Neuhaus vorbei fuhr und zum anderen auch wegen der längeren Fahrzeit der Bahn damals, spontan hier ein Fahrplan gefunden: [verkehrsrelikte.uue.org] Anscheinend hat die Bahn also knapp epische 2h für Saalfeld-Ernstthal gebraucht. Wenn der Bus dann nur 1h braucht, ist es klar, dass sie keine Chance hat. Aber wäre das bei einer heute modernisierten Strecke mit modernen Fahrzeugen wirklich genauso? Der RE braucht heute gut 20min für Saalfeld-Probstzella. Wären dann die 26km Probstzella-Neuhaus nicht in 40min zu schaffen, dass man auf die Fahrtzeit des Busses kommt?wenn die notorisch ressourcenarme (und zentral planende) DDR trotz aktiver Bahnstrecke einen solchen Busverkehr in der Gegend aufzog, müssen beide Verkehrsmittel äußerst unterschiedlichen Bedarf befriedigt haben.
Oft ist es doch eher von Vorteil, wenn man auf eine zusätzliche Busetappe bei einem Bahnticket verzichtet. Grob gesagt macht der Bus eher alle Tickets teurer, wo man ab Saalfeld/Neuhaus weiter mit der Bahn fahren will.man müsste ca. 15-20 min einsparen; das mag vielleicht gehen, aber 20 km gehen nicht - speziellen Relationspreis machen?).
Gewagtes Argument. Sicher ist es am umweltfreundlichsten, wenn gar nichts fährt. Also am besten die B281 in einen Feldweg umwandeln.Und für das aktuelle und mittelfristig zu erwartende Verkehrsbedürfnis wird der Bus anscheinend nicht nur ausreichen, sondern ist - und das hört man in der Szene nicht sehr gern - auch umweltfreundlicher, weil er mit einem gegenüber den heute gängigen SPNV-Dieseltriebwagen pi mal Daumen nur halb so hohen Dieselverbrauch punkten kann. Solange die in Frage stehende Bahnstrecke also nicht mit erneuerbarer, nicht-fossiler Energie betreibbar ist, bleibt der Bus hier auch umwelttechnisch klar im Vorteil.
Sachlich bleiben, bitte.Gewagtes Argument. Sicher ist es am umweltfreundlichsten, wenn gar nichts fährt. Also am besten die B281 in einen Feldweg umwandeln.
Aber für Leute, die von Ernstthal nach Saalfeld wollen - und das war die Ausgangsprämisse - spielt der 23 km Lückenschluss nach Probstzella erst mal keine Rolle, zumal dann noch 25 km von Probstzella nach Saalfeld hinzukommen. Auch wenn diese 25 km in ohnehin fahrenden Zügen (also zu Grenzkosten von quasi Null) oder unter "grünem Strom" zurückgelegt würden, so verbraucht ein herkömmlicher VT bereits zwischen Ernstthal und Probstzella schon erheblich mehr Diesel als der Bus für die Gesamtstrecke, weil Letzterer nämlich nach 31 km schon in Saalfeld ist. Wenn dann mit dem Zug noch in Probstzella umgestiegen werden muss, entsteht aus Fahrgastsicht eine weitere Hürde gegenüber der Direktverbindung mit dem Bus.Die Bahn fährt momentan eh Saalfeld-Probstzella (elektrisch) und sicher mit ausreichend Platz auf dem Abschnitt südlich von Saalfeld für zusätzliche Fahrgäste. Es geht also nur um den Lückenschluss Probstzella-Ernstthal, 23 km, was schonmal weniger Strecke ist als der Bus zur Zeit fährt. Außerdem ist unklar, wieviele Leute angesichts einer zusätzlich einstündlichen schaukeligen Bus-Einlage quer über den Berg lieber gleich mit dem Auto fahren.
geschrieben von: nozomi07
Datum: 17.09.20 17:00
Nein, keine Netzwirkung. Dafür sind die Fahrzeiten zu lang. Netzwirkung bedeutet, dass es die Ströme im umliegenden Netz beeinflusst - das ist hier nicht ansatzweise zu erkennen. (Nein, Netzwirkung bedeutet nciht, dass man als Eisenbahnfan lustige Rundfahrten machen kann).nozomi07 schrieb:Das verstehe ich nicht. Ein Lückenschluss mit Direktverbindung von Saalfeld nach Sonneberg und Neuhaus soll keine Netzwirkung sein?Eine Netzwirkung hat die Strecke überhaupt nicht.
Ich wollte damit nur ausdrücken, dass ich eine Argumentation mit dem Dieselverbrauch Bus vs Bahn im Personenbereich für ziemlich abwegig für oder gegen eine Reaktivierung halte. Das ist doch vollkommen vernachlässigbar. Wenn man schon mit Umweltaspekten kommt, sollte man vielleicht eher gucken, ob es evtl. Güterverkehr geben könnte und wie aufwendig (damit auch energetisch) eine solche Reaktivierung überhaupt wäre.RadRowdy schrieb:Sachlich bleiben, bitte.Gewagtes Argument. Sicher ist es am umweltfreundlichsten, wenn gar nichts fährt. Also am besten die B281 in einen Feldweg umwandeln.
geschrieben von: Pio
Datum: 18.09.20 08:52
geschrieben von: LoneStarr27
Datum: 18.09.20 10:00
Als allgemeine Definition mag das ja zutreffen, aber in diesem speziellen Fall? Was für eine Havariesituation schwebt dir denn vor, bei der ausgerechnet diese Strecke ein Rettungsanker sein soll? Bedenke neben der allgemeinen Topografie auch den Spitzkehrenbahnhof Lauscha.Eine Netzwirkung entsteht aber selbst ohne tägliche Nutzung, wenn eine Strecke bei Störungs-/Havarie- & Katastrophensituationen als Ausweich-/Umleitungsstrecke zur Verfügung steht.
geschrieben von: MS Baden
Datum: 18.09.20 10:34
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