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Mal wieder:

Münchner Merkur vom 10.09.2020:
Zitat
NACH DEMONSTRATION
Lint-Kritiker lassen nicht locker: Arbeitsgruppe gegen neue BRB-Züge hat sich gebildet
von Andreas Steppan

Nach der Demo: Bemühungen für mehr Barrierefreiheit im Zugverkehr gehen weiter.
Neue Arbeitsgruppe ins Leben gerufen.

Auslöser für die Proteste war die Einführung der neuen Lint-Züge der Bayerischen Regiobahn. Diese sind aus Sicht der Kritiker nicht barrierefrei.

Bad Tölz-Wolfratshausen – Sie wollen keine „Fahrgäste dritter Klasse“ mehr sein, wie sie sich ausdrücken: Gut zwei Wochen ist es her, dass etwa 45 Teilnehmer in Holzkirchen für mehr Barrierefreiheit im Zugverkehr demonstrierten. Stein des Anstoßes waren wie berichtet Verschlechterungen für Rollstuhlfahrer bei den neuen Lint-Zügen der Bayerischen Regiobahn (BRB). Mit der Kundgebung vor dem örtlichen BRB-Sitz ist das Engagement der Initiatoren aber nicht zu Ende. Nun hat sich eine Arbeitsgruppe gegründet, die weiterhin auf ihre Kritikpunkte aufmerksam machen möchte. [...] FORTSETZUNG




Wieso sind diese Lint-Züge massenhaft in der halben Republik unterwegs und erst jetzt wo sie ins Bayerische Oberland kommen fällt auf, dass sie so gar nicht TSI-konform sind? Wieso bekommen sie eine Zulassung? Gibt es woanders keine Behindertenbeauftragten?
Fahrleitung schrieb:
Wieso sind diese Lint-Züge massenhaft in der halben Republik unterwegs und erst jetzt wo sie ins Bayerische Oberland kommen fällt auf, dass sie so gar nicht TSI-konform sind? Wieso bekommen sie eine Zulassung? Gibt es woanders keine Behindertenbeauftragten?
Woanders fahren sie aber auch ohne die nachträglich eingebauten, steilen Podeste im Einstiegsbereich ...
Hallo zusammen,


bedingt durch diesen recht speziellen Umbau kommen zu den auch andernorts bestehenden Problemen hinsichtlich der Barrierefreiheit bei den LINT - und damit auch den LINT mit neuer Antriebstechnik - weitere hinzu.

Die Kombination Podest und Türen wie beim LINT 54 für 55 cm Bahnsteige führt dazu, daß es eine "passende" Bahnsteighöhe nicht geben kann, bei der "alle" ganz einfach und Rollstuhlfahrer regelmäßig ohne fremde Hilfe (also ohne Rampe) ein- und aussteigen können. Nicht bei 76 cm und auch nicht darüber, nicht bei 55 cm und auch nicht darunter. Und auch nicht dazwischen. Der LINT mit BEG/BRB-Fallgrube am Eingang paßt zu keiner Bahnsteighöhe.

Gestritten wird mit Formulierungen wie "entsprechend der Norm TSI PRM". Es mehren sich nun die Hinweise, daß die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) von sich aus den bei manchen anderen Modellen diesen Typs vorhandenen und in der Norm geregelten "Niveaugleichen Einstieg" voll absichtlich nicht haben wollte, weil durch weniger Barrierefreiheit kleinere Kosten erhofft wurden. Es wird sich wohl noch klären, ob es das Ministerium auch so wollte (und wer dort genau; wie war das vor ein paar Tagen mit der angekündigten Streckenstillegungen?) und ob die Staatsministerin Kerstin Schreyer das auch wieder erst nachträglich erfahren haben werden können wollen wird.

Angeblich hat die BEG Podeste im Einstiegsbereich gefordert, die auf gleicher Höhe wie die 76 cm - Bahnsteige liegen und geglaubt, daß den Höhenunterschied zum Niederflurbereich (also zu etwa 60 cm über SOK) überwinden auf einer etwa 80 cm langen Rampe mit 12 % Neigung möglich wäre. Auch Nicht-Mitglieder einer solchen Arbeitsgruppe können mal ausrechnen, wie sich das verhält. Nach älteren Quellen wurden Podeste auf 73 cm Höhe gefordert. Wie steil wäre die Rampe dann? Immer noch zu steil.

Es gibt wohl Klärungsbedarf. Dabei ist die Technik der Fahrzeuge nur ein Teilproblem. Das, über das die Behinderten dort in der Region stolperten und weiter stolpern. Wenn die Politik von Inklusion und Barrierefreiheit tönt und die Bayern-eigene GmbH agiert in entgegen gesetzter Richtung, dann muß das aufgearbeitet werden. Und zwar rasch. Und falls die GmbH auftragsgemäß gehandelt hat, dann um so mehr.

Gruß
Bernd
Du kannst dir ja mal überlegen wie wahrscheinlich es ist, dass die seit Anfang des Jahres amtierende Vetkehrsministerin in die Beschaffung eingebunden war.
MrEnglish schrieb:
Du kannst dir ja mal überlegen wie wahrscheinlich es ist, dass die seit Anfang des Jahres amtierende Vetkehrsministerin in die Beschaffung eingebunden war.
Du kannst dir ja mal überlegen, wer nach Übernahme des Amtes für das Ministerium verantwortlich sein könnte.
Und jetzt? Hätte sie die Beschaffung kurz vor Einsatzbeginn stoppen sollen? Manche Leute haben echt komische Vorstellungen.
kbs956 schrieb:
Fahrleitung schrieb:
Wieso sind diese Lint-Züge massenhaft in der halben Republik unterwegs und erst jetzt wo sie ins Bayerische Oberland kommen fällt auf, dass sie so gar nicht TSI-konform sind? Wieso bekommen sie eine Zulassung? Gibt es woanders keine Behindertenbeauftragten?
Woanders fahren sie aber auch ohne die nachträglich eingebauten, steilen Podeste im Einstiegsbereich ...
Jupp, außerdem sind die Lints 20cm schmäler, der Abstand zw. Zug und Bahnsteig entsprechend größer. Das Trittbrett hilft bei nem Rollstuhl wenig.
Bernd Kittendorf schrieb:
Gestritten wird mit Formulierungen wie "entsprechend der Norm TSI PRM". Es mehren sich nun die Hinweise, daß die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) von sich aus den bei manchen anderen Modellen diesen Typs vorhandenen und in der Norm geregelten "Niveaugleichen Einstieg" voll absichtlich nicht haben wollte, weil durch weniger Barrierefreiheit kleinere Kosten erhofft wurden. Es wird sich wohl noch klären, ob es das Ministerium auch so wollte (und wer dort genau; wie war das vor ein paar Tagen mit der angekündigten Streckenstillegungen?) und ob die Staatsministerin Kerstin Schreyer das auch wieder erst nachträglich erfahren haben werden können wollen wird.

Angeblich hat die BEG Podeste im Einstiegsbereich gefordert, die auf gleicher Höhe wie die 76 cm - Bahnsteige liegen und geglaubt, daß den Höhenunterschied zum Niederflurbereich (also zu etwa 60 cm über SOK) überwinden auf einer etwa 80 cm langen Rampe mit 12 % Neigung möglich wäre. Auch Nicht-Mitglieder einer solchen Arbeitsgruppe können mal ausrechnen, wie sich das verhält. Nach älteren Quellen wurden Podeste auf 73 cm Höhe gefordert. Wie steil wäre die Rampe dann? Immer noch zu steil.


Gruß
Bernd
Warum kommt in Deiner Gedankenwelt eigentlich nicht vor, dass evtl. auch der Hersteller hier Fehler gemacht haben könnte und dies dem die Fahrzeuge abnehmenden EVU nicht aufgefallen ist?
Zitat
Jupp, außerdem sind die Lints 20cm schmäler, der Abstand zw. Zug und Bahnsteig entsprechend größer. Das Trittbrett hilft bei nem Rollstuhl wenig.
Mit Spaltüberbrückung auf Einstiegshöhe kommt der Rollstuhlfahrer selbstständig rein.
Hallo zusammen,

bitte berücksichtigt, daß ich mich zu grußlosen Kommentaren von Accounts, die ohne eigenen Namen einer Person daher kommen, erst recht nicht immer äußere. Meine Kommentare gebe ich unter meinem eigenen Namen ab.

Ich habe nie behauptet, die derzeitige Ministerin wäre vor ihrem Amtsantritt schon zuständig gewesen - doch im August wurde ein ihr Ressort betreffendes Problem öffentlich bekannt (zwei, wenn man das Lärm-Thema getrennt betrachten will) und spätestens seit dieser Zeit hätte sie sich der Sache annehmen sollen. Im Vergleich zu der Reaktionszeit zu "Gotteszell - Viechtach" zwischen Pressemitteilung, Aufschrei in der Region und Besuch mit Entschuldigung hätte ihre Reaktion zu diesem Thema inzwischen schon öffentlich werden müssen.

Unbestritten können beim Hersteller sowohl in der Planung als auch beim Bau Fehler auftreten. Auch so etwas bekomme ich immer mal wieder mit. Beim Besuch in Holzkirchen war das als ein Beispiel (damit der Bezug zur Barrierefrei noch ein wenig erhalten bleibt) unpräzise Verarbeitung bei der Halterung eines Begleitersitzes (nicht WC seitig, Bohrung/Abdeckung). Die wird so wie ausgeführt von keiner Seite gewollt sein. Für Fans von Details: bei zwei von vier benutzten Fahrzeugen bemerkt. Bezogen auf das Thema hier ist das sicherlich nur Kleinkram.

Allerdings hat die Argumentationskette der Vertreter der BEG und auch das, was seitens der BRB im Verfahren vor der Vergabekammer München zu einer weiteren Vergabe vorgelegt wurde, dazu geführt, daß ich mich so, wie von manchen hier nicht verstanden, geäußert habe. Der Blick in aktuelle Vergabeverfahren hinsichtlich der für die barrierefreie Nutzbarkeit maßgebenden Formulierungen ist aus meiner Sicht "aufschlußreich". Wer will und kann, mag sich das für seine eigene Gedankenwelt zusammensuchen und eigene Schlüsse ziehen.

Gruß
Bernd
kbs956 schrieb:
Fahrleitung schrieb:
Wieso sind diese Lint-Züge massenhaft in der halben Republik unterwegs und erst jetzt wo sie ins Bayerische Oberland kommen fällt auf, dass sie so gar nicht TSI-konform sind? Wieso bekommen sie eine Zulassung? Gibt es woanders keine Behindertenbeauftragten?
Woanders fahren sie aber auch ohne die nachträglich eingebauten, steilen Podeste im Einstiegsbereich ...
Wie darf man sich diese Podeste vorstellen? Gibt es evtl. Fotos dazu?

Viele Grüße

Tobias


http://www.vt610.de/banner/bahnbilder-nordbayern.jpg
Mich würde interessieren, wie das aussieht. Die Lint 54 z. B. der Niedersachsen sind ja nun wirklich gut gemacht, was den Einstieg angeht. Hat man da tatsächlich am Eingang dann hinter der Tür ein Podest? Mit mehreren Stufen?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:09:12:20:40:12.
Ja wenns nach den geltenden Regularien eben einfach nicht passt?
Beschaffen hatte man die Fahrzeuge ja schon können, nur sie eben nicht dort einsetzen ehe alles geklärt ist.
Denn so hat man jezt den "Brägel" wie wir in Baden sagen, man ist Minister, ist zuständig und verantwortlich, und kann sich damit herum schlagen und herum ärgern.

http://www.trainweb.org/railphot/x-hikashi2.gif
Ja genau so sieht es aus. Und da das Podest erst hinter der Tür anfangen kann, und der Lint sowieso recht schmal ist, ergibt sich zum Bahnsteig ein recht großer Spalt....

http://www.trainweb.org/railphot/x-hikashi2.gif
matzehbs schrieb:
Mich würde interessieren, wie das aussieht. Die Lint 54 z. B. der Niedersachsen sind ja nun wirklich gut gemacht, was den Einstieg angeht. Hat man da tatsächlich am Eingang dann hinter der Tür ein Podest? Mit mehreren Stufen?
Die "Tegernseer Stimme" hatte ein Bild des Eingangsbereiches innen gezeigt:
[tegernseerstimme.de]


Was hier auffällt: Ganz mittig angeordnet in der Fahrzeugbreite ist die "Rampe" nicht. Und wenn die 2 "Komfortsitze" des Mehrzweckbereichs belegt sind, nehmen Beine und Füße einigen Platz der kleinen Rampe weg.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:09:12:22:30:42.
truestepper schrieb:
Warum kommt in Deiner Gedankenwelt eigentlich nicht vor, dass evtl. auch der Hersteller hier Fehler gemacht haben könnte und dies dem die Fahrzeuge abnehmenden EVU nicht aufgefallen ist?
Sei mir nicht böse, aber die Pfuschlösung als Fehler des Herstellers zu bezeichnen die das EVU übersehen hat ist schon arg mutig. Ich hätte sowas als Besteller nicht akzeptiert, da hätte mich schon jemand zwingen müssen.
Oder sollte ich deinen Hinweis falsch verstanden haben?
Es gibt eben Leute im Forum die nicht mehr so einfach alles posten könnten wenn sie unter ihrem Namen schreiben würden. Als Hobbyexperte der nichts internes beizutragen hat ist das halt einfach deinen Namen drüber zu schreiben.
MrEnglish schrieb:
truestepper schrieb:
Warum kommt in Deiner Gedankenwelt eigentlich nicht vor, dass evtl. auch der Hersteller hier Fehler gemacht haben könnte und dies dem die Fahrzeuge abnehmenden EVU nicht aufgefallen ist?
Sei mir nicht böse, aber die Pfuschlösung als Fehler des Herstellers zu bezeichnen die das EVU übersehen hat ist schon arg mutig. Ich hätte sowas als Besteller nicht akzeptiert, da hätte mich schon jemand zwingen müssen.
Oder sollte ich deinen Hinweis falsch verstanden haben?
Die Einhaltung der TSI PRM ist eindeutig ein Hersteller-Thema.
Das schon, aber wenn das EVU sowas nicht merkt, dann kann man schon mal an deren Sachverstand zweifeln.
Ich frage mich allerdings schon wie diese Fahrzeuge eine Zulassung vom EBA bekommen haben. Die können doch eigentlich niemals die Vorschriften einhalten.
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