geschrieben von: Bw Nysa
Datum: 11.09.20 13:29
BAHNUNTERNEHMEN Dreister Erpressungsversuch von Abellio?
10.09.2020
Die Linke hat im Landtag von Sachsen-Anhalt das Vorgehen des Bahnunternehmens Abellio scharf kritisiert.
Magdeburg l Im Zusammenhang mit finanziellen Nachforderungen von Abellio hat die Linke im Landtag von Sachsen-Anhalt das Vorgehen des Bahnunternehmens scharf kritisiert. Das sei ein „dreister Erpressungsversuch gegenüber dem Land ebenso wie ein weiterer Beweis für die gescheiterte Bahnreform", sagte am Donnerstag Verkehrspolitiker Guido Henke. „Nach den Streckenstilllegungen und Entlassungswellen der letzten 30 Jahre bei der DB besteht die Notwendigkeit, die unsägliche Bahnprivatisierung rückgängig zu machen."
Es gebe schlicht keinen funktionierenden Wettbewerb von Bahnunternehmen. Letztlich habe das Land den schienengebundenen Nahverkehr als Daseinsvorsorge zu garantieren, bezahlt werde aus öffentlichen Mitteln.
Henke weiter: „Das Eingeständnis der Fehlspekulation sollte das Bahnunternehmen einschließlich seines Eignerkonzerns in die Pflicht nehmen. Ein sogenannter Wettbewerb auf Kosten von Beschäftigten oder Qualität zur vermeintlichen Renditesteigerung scheitert immer."
Abellio ist wegen gestiegener Kosten offenbar in Finanznöten. Jetzt fordert das Bahnunternehmen vom Land für die Vertragslaufzeit bis 2032 einen Nachschlag von gut 100 Millionen Euro.
[www.volksstimme.de]
Egal, was der Grund ist: das ist kein 'Markt'.kmueller schrieb:Warum? Dass regelmäßig nur wenige Angebote eingehen, ist auf vielen Beschaffungsmärkten so und zwar nicht schön, aber handhabbar (nur eben schlecht für eine holländische Auktion). Da ist wohl eher der Wunsch der Vater der Idee. Und dass nur ein Angebot eingeht, ist zwar schon vorgekommen, aber die Ausnahme und kann gute, unverfängliche Gründe haben.KHM schrieb:Das ist noch viel problematischer und müßte zur Schließung des SPNV-Pseudo'marktes' führen.In der Praxis des SPNV problematisch: Die Holländische Auktion unterstellt eine Vielzahl (also realistisch wenigstens eine höhere einstellige Zahl) von Angeboten, so dass das zweitbilligste Angebot nicht allzuweit über dem billigsten liegt. Beides ist im SPNV ziemlich oft nicht der Fall. Im Extremfall geht überhaupt nur ein Angebot ein.
Dir ist schon klar, dass Abellio MD diese Vertragsstrafen gar nicht zahlen könnte? Das Land würde nicht einen Cent sehen, von daher unbrauchbare Forderung.
Und du wärst dann der erste, der meckert, weil kein Zug mehr fährt...ICE-T-Fan1 schrieb:Mag sein, das da nicht viel zu holen wäre, trotzdem würde ich das volle Programm durch ziehen, allein schon als Abschreckung für Nachahmer in dieser Branche. Die nächsten Bieter wüßten dann, das sie nur mit seriösen Angeboten an der Ausschreibung dran teilnehmen sollten. Leider ist die Gesetzsprechung in diesem Land so lasch, das solche Betrüger und unlauteren Geschäftsleute ohne Strafen davon kommen können. Das würde bei mir anders laufen. Solche Dumping Angebote würde ich unter Betrug laufen lassen, diese 100 Millionen Forderung wäre bei mir ein Grund zur sofortigen, fristlosen Kündigung des Laufzeitvertrages mit anschließender Schadensersatzforderung, und auch weiteren Ermittlungen.Dir ist schon klar, dass Abellio MD diese Vertragsstrafen gar nicht zahlen könnte? Das Land würde nicht einen Cent sehen, von daher unbrauchbare Forderung.
MfG Bw Nysa
Doch - ein Verkäufermarkt. Der selbe Markttyp, also das selbe Problem wie bei Wohnungen in StädtenKHM schrieb:Egal, was der Grund ist: das ist kein 'Markt'.kmueller schrieb:Warum? Dass regelmäßig nur wenige Angebote eingehen, ist auf vielen Beschaffungsmärkten so und zwar nicht schön, aber handhabbar (nur eben schlecht für eine holländische Auktion). Da ist wohl eher der Wunsch der Vater der Idee. Und dass nur ein Angebot eingeht, ist zwar schon vorgekommen, aber die Ausnahme und kann gute, unverfängliche Gründe haben.KHM schrieb:Das ist noch viel problematischer und müßte zur Schließung des SPNV-Pseudo'marktes' führen.In der Praxis des SPNV problematisch: Die Holländische Auktion unterstellt eine Vielzahl (also realistisch wenigstens eine höhere einstellige Zahl) von Angeboten, so dass das zweitbilligste Angebot nicht allzuweit über dem billigsten liegt. Beides ist im SPNV ziemlich oft nicht der Fall. Im Extremfall geht überhaupt nur ein Angebot ein.
War in der Bauwirtschaft die ganze Zeit so und ist auch trotz Corona noch nicht spürbar anders geworden.Der einzige Bieter, derauchsich in der Lagewargesehen hat, zum zweieinhalb Jahre vor der Ausschreibung gemeinsam mit den EVUs und Aufgabenträgern festgelegten Zeitpunktso eindas konkrete Projekt zu stemmen,war zu teuerhat gewusst, bei welchen Konkurrenten bereits aus öffentlichen Ausschreibungen große Kapazitäten in anderen langlaufenden und großen Projekten gebunden waren und hat entsprechend der erwartbar geringen bis fehlenden Konkurrenz entsprechende Mondpreise aufgerufen!
Du wirst dich aber an die Gesetze und ggf. an die etablierte Auslegung derselben halten müssen.Mag sein, das da nicht viel zu holen wäre, trotzdem würde ich das volle Programm durch ziehen, allein schon als Abschreckung für Nachahmer in dieser Branche. Die nächsten Bieter wüßten dann, das sie nur mit seriösen Angeboten an der Ausschreibung dran teilnehmen sollten. Leider ist die Gesetzsprechung in diesem Land so lasch, das solche Betrüger und unlauteren Geschäftsleute ohne Strafen davon kommen können. Das würde bei mir anders laufen.
Weil Ihnen jährlich 10 Mio Euro fehlen. Abellio MD dürfte aktuell nicht mal die laufenden Kosten decken können, durch den Rückgang der Fahrgeldeinnahmen.Hallo,
woher kommt die Gewissheit, dass Abellio MD eine eventuelle Vertragsstrafe nicht zahlen könnte?
Was hat den Abellio mit Fahrgeldeinnahmen zu tun? Die bekommen ihr Geld vom Aufgabenträger, egal ob der Zug voll oder leer istLalu schrieb:Weil Ihnen jährlich 10 Mio Euro fehlen. Abellio MD dürfte aktuell nicht mal die laufenden Kosten decken können, durch den Rückgang der Fahrgeldeinnahmen.Hallo,
woher kommt die Gewissheit, dass Abellio MD eine eventuelle Vertragsstrafe nicht zahlen könnte?
Zeitungsnamen wie "Volksstimme", "Volksblatt", "Vorwärts" u.ä. deuten meist (so auch hier) auf eine "sozialdemokratische Herkunft" der jeweiligen Zeitung hin.bollisee schrieb:Die heisst schon immer so, selbst in dunkelroter Zeit. Du kannst jetzt natürlich mit der Dringlichkeit einer Umbenennung analog maximal Pigmentierter kontern.PS. Was ist eigentlich Volksstimme für ein seltsames Blatt? Mit dem Namen VolksXYZ verbindet sich bei mir eher eine unsängliche Zeit, wo etwa Volksgerichtshof eine Institution war. Wie unsensibel kann man eigentlich bei der Namensgebung sein...
Die Zeitung mit den 4 Buchstaben verkauft aber auch alles als "Volks-"... Google mal die Nanen aller alten Tageszeitungen.
MfG
Das ist richtig. Die verrechnen aber, weil Bruttovertrag, die eingenommenen Fahrgelder mit den Bestellerentgelten. Kommen weniger Fahrgelder, gibt es mehr vom Besteller, so dass in Summe immer der gleiche Zugkm-Preis (nämlich der im Verkehrsvertrag vereinbarte) eingenommen wird.Abellio hat doch eigenes Vertriebssystem mit Fahrkartenautomaten und Verkaufsstellen u.a. in Apolda, Erfurt und Halle.
geschrieben von: Wolfgang Dietrich Mann
Datum: 11.09.20 22:26
Nicht ganz. Für die "eigenen Einnahmen" werden keine statistischen Methoden benötigt,Okay. Dann machen auch unsere Fahrgastbefragungen Sinn, weil Abellio ja ihre eigenen Einnahmen statistisch nachweisen muss.
War da bei Agilis in Bayern nicht auch was?Moin,
das Hauptproblem ist ja, wie oft wird so ein Nachschlag öffentlich, denn mir sind eben nur die Westküste und der aktuelle Fall Publik. Wenn man jetzt eventuell noch den Ausschluss von DB Regio bei der Vergabe Hansenetz und in den Stuttgarter Netzen, weil man sich verkalkuliert hat, mit ins Boot nimmt, wären es 4 Fälle, die öffentlich geworden sind, weil man eben nicht sauber gerechnet hat. Alles andere rollt mehr oder weniger ruhig durch die Landschaft.
gruß carsten
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