geschrieben von: gleislatscher
Datum: 03.08.20 16:56
... auf der Bahnstrecke fahren täglich 502 Fahrgäste, das genügt der willkürlich erfundenen Mindestzahl, die Bahn wird weiter betrieben.
Aber in Osternienburg steigen nur 5 Leute ein, das ist zu wenig, da fahren wir zukünftig durch. So nutzt sich der nach der Wende neu errichtete Bahnsteig nicht so ab und die Barrierefreiheit wird perfektioniert (Erklärung: bei Bahnverkehr hängt die Barrierefreiheit davon ab, ob neu gekaufte Fahrzeuge und neu gebaute Bahnsteige zufällig mal zusammenpassen, ohne Zughalt ist es immer perfekt: kein Rollstuhlfahrer wird jemals diskriminiert.). Auch kann die neu errichtete Bahnsteigbeleuchtung aus bleiben (Strom wird gespart, Leuchtmittel müssen nicht erneuert werden). Der Winterdienst in den schneereichen Wintern der Zukunft entfällt als Kostenfaktor. Allein der hochbezahlte Kolonialbeamte (dessen Verwandtschaft übrigens eine Fabrik für Verbundpflaster betreibt), der diese Zugangsstelle bisher verwaltete, geht nicht in Teilzeit, sondern die entfallenen Stationsgebühren werden einfach auf die Zughalte der stetig sinkenden Zahl verbleibender Zugangstellen umgelegt. Da könnten dann in der Folge allerdings auch wieder Zugangstellen "unwirtschaftlich" werden. Richtig effektiv ist am Ende die Eisenbahn mit nur noch einem Bahnhof und wir fahren immer im Kreis, wie auf dem Weihnachtsmarkt. Dort kommt man schließlich auch ohne Regionalisierungsmittel aus.
Erstaunlicherweise fahren bei der nächsten Zählung nur noch 498 Leute auf obiger Strecke, denn 5 können ja nicht mehr einsteigen. Jetzt müssen wir (also der zuständige Kolonialbeamte), nochmal mit spitzem Bleistift nachrechnen, ob sich der Zugverkehr überhaupt noch "lohnt". Leider hat nur ein neuer Fahrgast den Weg in den Zug von Köthen nach Dessau gefunden. Der war von der gigantisch gestiegenen Reisegeschwindigkeit infolge des aufgelassenen Haltes so beeindruckt, daß er sofort den SUV verkauft hat.
Aber vielleicht ist (diesmal ausnahmsweise) alles ganz anders. Wegen der Bezahlschranke konnte ich den Artikel leider nicht lesen. Vielleicht beginnt man ja in Ostdeutschland in den nächsten Jahren landkreisweise (Auswahl nach dem Losverfahren) mit dem Flächenabriß, und die Gegend zwischen Köthen und Dessau gehört zu den 50% Ostdeutschlands, die zuerst "stillgelegt" und abgerissen werden.
Früher wurde immer alles am 7. Oktober eröffnet, mit großem Tamtam. Ich schlage für die allgemeine Plattmacherei einheitlich den 3. Oktober vor. Damit wir auch was zu feiern haben. Da saufen wir uns dann ordentlich einen an, und am Ende erschießen wir uns.
Gruß, Ronald Kretzschmar
P.S. Bitte keine Diskussion über den Begriff "Ostdeutschland". Mag sein, daß noch die eine oder andere Omi schlesisch kocht, aber ansonsten ist das tot. Trotz Niederlassungsfreiheit in der EU wird es teutsches Leben wir vor 1945 in Schlesien, Pommern und Ostpreußen nie mehr geben (und eigentlich waren diese Gegenden ja genauso Germania Slavica wie wir auch). Also nenne ich die kaum noch so genannten "fünf neuen Bundesländer" konsequent "Ostdeutschland", meinetwegen auch einschließlich der Großstadt nordwestlich von Friedrichshagen (siehe ab Minute 1:30 ).
geschrieben von: Nethobl
Datum: 05.08.20 14:15
geschrieben von: ex-Magdeburger
Datum: 06.08.20 15:54
Doch. Hat er.In Sachsen-Anhalt ist der ÖPNV in vielen Fällen eine städtbauliche Katastrophe, vor allem wenn Kommunen dafür verantwortlich sind... Gerade im flachen Land, außerhalb von LM und LH, ist das Umfeld der meisten Bahnhöfe und Haltepunkte ein Trauerspiel. Oftmals hat man das Gefühl, dass der Sozialismus erst vor einigen Monaten kapituliert hat (und selbst der hätte nicht eine derartige Ruinenlandschaft hinterlassen).
geschrieben von: Global Fish
Datum: 12.08.20 07:39
Das kann ich so nicht ganz sehen. Es ist ziemlich genau einen Kilometer mehr. Einen guten Kilometer läuft man noch, aber zwei?Und wie bereits gesagt, der Bahnhof Elsnigk liegt nicht viel ungüstiger für die meisten Osternienburger (außer die paar Hanseln in Sibbesdorf).
geschrieben von: ex-Magdeburger
Datum: 12.08.20 14:06
geschrieben von: FTB
Datum: 12.08.20 15:03
geschrieben von: Global Fish
Datum: 13.08.20 19:00
Hm. Obwohl ich nun über 30 Jahre nach Mauerfall Zeit hatte und schon vielerorts war:Aber wir wollten ja 1990 unbedingt zurück ins Neandertal....
Geografienachhilfe? Ja dringend erforderlich!... auf der Bahnstrecke fahren täglich 502 Fahrgäste, das genügt der willkürlich erfundenen Mindestzahl, die Bahn wird weiter betrieben.
Aber in Osternienburg steigen nur 5 Leute ein, das ist zu wenig, da fahren wir zukünftig durch. So nutzt sich der nach der Wende neu errichtete Bahnsteig nicht so ab und die Barrierefreiheit wird perfektioniert (Erklärung: bei Bahnverkehr hängt die Barrierefreiheit davon ab, ob neu gekaufte Fahrzeuge und neu gebaute Bahnsteige zufällig mal zusammenpassen, ohne Zughalt ist es immer perfekt: kein Rollstuhlfahrer wird jemals diskriminiert.). Auch kann die neu errichtete Bahnsteigbeleuchtung aus bleiben (Strom wird gespart, Leuchtmittel müssen nicht erneuert werden). Der Winterdienst in den schneereichen Wintern der Zukunft entfällt als Kostenfaktor. Allein der hochbezahlte Kolonialbeamte (dessen Verwandtschaft übrigens eine Fabrik für Verbundpflaster betreibt), der diese Zugangsstelle bisher verwaltete, geht nicht in Teilzeit, sondern die entfallenen Stationsgebühren werden einfach auf die Zughalte der stetig sinkenden Zahl verbleibender Zugangstellen umgelegt. Da könnten dann in der Folge allerdings auch wieder Zugangstellen "unwirtschaftlich" werden. Richtig effektiv ist am Ende die Eisenbahn mit nur noch einem Bahnhof und wir fahren immer im Kreis, wie auf dem Weihnachtsmarkt. Dort kommt man schließlich auch ohne Regionalisierungsmittel aus.
Erstaunlicherweise fahren bei der nächsten Zählung nur noch 498 Leute auf obiger Strecke, denn 5 können ja nicht mehr einsteigen. Jetzt müssen wir (also der zuständige Kolonialbeamte), nochmal mit spitzem Bleistift nachrechnen, ob sich der Zugverkehr überhaupt noch "lohnt". Leider hat nur ein neuer Fahrgast den Weg in den Zug von Köthen nach Dessau gefunden. Der war von der gigantisch gestiegenen Reisegeschwindigkeit infolge des aufgelassenen Haltes so beeindruckt, daß er sofort den SUV verkauft hat.
Aber vielleicht ist (diesmal ausnahmsweise) alles ganz anders. Wegen der Bezahlschranke konnte ich den Artikel leider nicht lesen. Vielleicht beginnt man ja in Ostdeutschland in den nächsten Jahren landkreisweise (Auswahl nach dem Losverfahren) mit dem Flächenabriß, und die Gegend zwischen Köthen und Dessau gehört zu den 50% Ostdeutschlands, die zuerst "stillgelegt" und abgerissen werden.
Früher wurde immer alles am 7. Oktober eröffnet, mit großem Tamtam. Ich schlage für die allgemeine Plattmacherei einheitlich den 3. Oktober vor. Damit wir auch was zu feiern haben. Da saufen wir uns dann ordentlich einen an, und am Ende erschießen wir uns.
Gruß, Ronald Kretzschmar
P.S. Bitte keine Diskussion über den Begriff "Ostdeutschland". Mag sein, daß noch die eine oder andere Omi schlesisch kocht, aber ansonsten ist das tot. Trotz Niederlassungsfreiheit in der EU wird es teutsches Leben wir vor 1945 in Schlesien, Pommern und Ostpreußen nie mehr geben (und eigentlich waren diese Gegenden ja genauso Germania Slavica wie wir auch). Also nenne ich die kaum noch so genannten "fünf neuen Bundesländer" konsequent "Ostdeutschland", meinetwegen auch einschließlich der Großstadt nordwestlich von Friedrichshagen (siehe ab Minute 1:30 ).
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