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[BW] Aufwind für die Reaktivierung der Wehratalbahn

geschrieben von: bollisee

Datum: 15.07.20 19:10

"Dass bis zu einer möglichen Reaktivierung wohl noch Jahrzehnte ins Land gehen werden, ist den Beteiligten klar." schreibt der Südkurier. Fun Fact am Rande, gebaut wurde sie in nur 3 Jahren und sie war bei der ersten Stunde der Elektrifizierungen in Deutschland dabei.

Mehrere Gutachten zeigten genügend Fahrgastpotential bereits 2005 und 2007. Die Stadt Wehr hat letzteres Gutachten erneuern lassen und kommt weiterhin zu diesem Ergebnis. So ist die Wehratalbahn nach wie vor im Rennen bei der Prüfung des Reaktivierungspotentials durch das Landesverkehrsministerium. Die beteiligten zwei Landräte und vier Bürgermeister stellten sich nun in einem Brief an den Landesverkehrsminister hinter das Projekt.

Nachzulesen ist der Artikel im Südkurier (bitte beachten, man kann nur einen Artikel täglich als Nichtabonnent abrufen).

Von hier aus auch einen Gruß an unseren Nahverkehrspapst ... ;-) ... und an die Herrschaften, die die Strecke in der Vergangenheit gegen Bagger, Bauherren und Straßenbauer mit Klauen und Zähnen verteidigt haben.

Wehratalbahn ?

geschrieben von: Georgi

Datum: 15.07.20 19:49

Bahnstrecke Schopfheim–Bad Säckingen ? Wo liegt denn das? Ist das noch in deutschland? :-))

Re: [BW] Aufwind für die Reaktivierung der Wehratalbahn

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 15.07.20 19:50

Habe den Zeitungsartikel gelesen. Das sind ja gute Voraussetzungen. Wollen wir das Beste hoffen für einen schnellen Baubeginn.

Re: Wehratalbahn ?

geschrieben von: bollisee

Datum: 15.07.20 20:05

Georgi schrieb:
Bahnstrecke Schopfheim–Bad Säckingen ? Wo liegt denn das? Ist das noch in deutschland? :-))
Ja, die wurde sogar exakt zu diesem Zweck gebaut, damit sie in Deutschland ist. Gartenbahn und Wutachtalbahn hatten auch diesen Zweck... ;-)
Speelwark schrieb:
Habe den Zeitungsartikel gelesen. Das sind ja gute Voraussetzungen. Wollen wir das Beste hoffen für einen schnellen Baubeginn.

Speelwark, ich muss dich enttäuschen:
bei einer Wiederinbetriebnahme der Wehratalbahn wird's nix mehr mit Formsignalen und handgekurbelten Schranken. Die ganze Gegend ist schon lange in fester Hand von ESTWs - sowohl am Hochrhein als auch im Wiesental...

Es grüßt Euch
Karl

Das ist genau auch das Problem!

geschrieben von: Der nachdenkliche Stromrichter

Datum: 15.07.20 20:33

Georgi schrieb:
Bahnstrecke Schopfheim–Bad Säckingen ? Wo liegt denn das? Ist das noch in Deutschland? :-))
Guten Abend,

da ist doch das Problem, dass die Strecke in Deutschland liegt - sonst wäre sie vielleicht gar nicht erst stillgelegt worden, auch wenn man so was anderswo in Europa auch gut konnte. Aber bis in Berlin jemand genau die Frage (wo ist das?) beantworten kann, um dann festzuhalten, dass der Bund nicht zuständig ist (feige Bande!), vergeht doch schon wieder ein Jahr mindestens. Und das es in Stuttgart anders sein könnte, ist auch nur eine vage Hoffnung - manchmal fällt da der Blick über den Kesselrand auch schwer.

Freundliche Grüße
Tobias

"Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger - alles zu werden, strömt zuhauf!"
(aus "Die Internationale" | Deutscher Text durch Emil Luckhardt, 1910)

Bist du Wahnsinnig so was zu Schreiben?

geschrieben von: Georgi

Datum: 15.07.20 20:47

Der Gute Speelwark kommt jetzt die ganze Nacht nicht mehr zum Schlafen vor lauter Heulen! :-))

Da fällt mir noch eine Frage ein. War die Bahn vor ihrer Stillegung nicht auch unter Strom?



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:07:15:20:49:30.

Re: [BW] Aufwind für die Reaktivierung der Wehratalbahn

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 15.07.20 20:57

Schranke 17, das möchte ich auch gar nicht, weil die Gegend eh schon lange ESTW verseucht ist und da dort eh alles elektrifiziert ist und war, soll es auch wieder so sein. Die beiden Bahnhöfe in der Schweiz und die Sauschwänzlebahn reichen doch aus in der Region.
Und abgesehen davon, reizen mich im Schwarzwald ganz andere Dinge. Ich sage nur: Mechanisch, altes Handwerk und Furtwangen..
Hallo,
wenn man den Südkurier-Artikel genau liest, dann steht da, dass das Potential bis zu 12.000 Fahrgäste betragen würde. Im Gutachten selbst liest sich dies etwas anders. Das Potential ist die eine Sache, die erwartete tatsächliche Nutzung liegt weit tiefer. Im Abschnitt Wehr - Schopfheim wird eine werktägliche Nachfrage von ca. 2.400 Fahrgästen (in beiden Richtungen zusammen) und im Abschnitt Wehr - Bad Säckingen von 3.000 Fahrgästen erwartet. Zahlreiche Pendler aus Wehr haben Ziele in der Schweiz, natürlich im Raum Basel, aber in erheblichem Umfang auf im Kanton Aargau. Dabei ist die Strecke zwischen Wehr und Stein-Säckingen derzeit mit dem öffentlichen Verkehr nicht unter 2 Stunden zu bewältigen, während google für den PKW gerade mal 15 Minuten angibt. Grund ist, dass über die Fridolinsbrücke zwischen Stein und Bad Säckingen täglich ein Stau ist, so dass kein Bus diese Strecke nutzen kann. Die alte Holzbrücke in Bad Säckingen kann jedoch nur noch von Fußgängern und Radfahrern genutzt werden. Also gibt es leider keinen öffentlichen Verkehr. Die Parktageskarte in Stein-Säckingen kostet 9 Franken, die Parkmonatskarte satte 90 Franken und die Parkjahreskarte 900 Franken. Da hätte doch ein gutes ÖPNV-Angebot im 30-Minuten-Takt seine Chance.

Re: Bist du Wahnsinnig so was zu Schreiben?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 15.07.20 21:22

Georgi schrieb:
Der Gute Speelwark kommt jetzt die ganze Nacht nicht mehr zum Schlafen vor lauter Heulen! :-))

Da fällt mir noch eine Frage ein. War die Bahn vor ihrer Stillegung nicht auch unter Strom?
Doch, ich meine die wurde 1913 ekektrisch

Re: Bist du Wahnsinnig so was zu Schreiben?

geschrieben von: E44 1152

Datum: 15.07.20 21:24

ThomasR schrieb:
Doch, ich meine die wurde 1913 ekektrisch

Ja, gemeinsam mit der Wiesentalbahn.

Re: Bist du Wahnsinnig so was zu Schreiben?

geschrieben von: bollisee

Datum: 15.07.20 21:39

Georgi schrieb:
Der Gute Speelwark kommt jetzt die ganze Nacht nicht mehr zum Schlafen vor lauter Heulen! :-))

Da fällt mir noch eine Frage ein. War die Bahn vor ihrer Stillegung nicht auch unter Strom?
Ja, schrieb ich auch. Im Jahr 1913 wurde das Stromsystem 15 kV / 16 2/3 Hz nach einem Staatsvertrag zwischen Baden, Bayern und Preußen eingeführt. Die BLS hat dann auch die Frequenz abgeändert und sich angeschlossen. Die Wehratalbahn war als elektrischer Betrieb der ersten Stunde zusammen mit der Wiesentalbahn (dort findest Du sogar noch ein paar wenige alte Masten der ersten Stunde). Weil aber Baden vorsichtshalber erst mal zwei Nebenstrecken elektrifizierte, um zu testen, und anschließen Rumstatawilli den ersten Weltkrieg vom Zaun brechen musste, wurde nicht weiter elektrifiziert. Nachdem die Länderbahnen enteignet wurden, war halt Baden völlig am Rand der Republik und wurde fortan bei Fortschritten in Sachen Bahn weitgehend ignoriert...

Frage zur Fahrzeit

geschrieben von: VT

Datum: 15.07.20 21:45

Wie lange würde eigentlich ein Zug von Bad Säckingen über Lörrach nach Basel brauchen?

Wenn der IRE so fahren würde könnten mit Schopfheim und Lörrach weit größerer Städte an Hochrhein und Bodensee angeschlossen werden als untenrum übers Rheintal.

Re: Stromsystem

geschrieben von: E44 1152

Datum: 15.07.20 21:48

Hallo Bollisee,

knapp daneben ist auch vorbei.
Die badischen Versuchsbahnen liefen zunächst mit 15 kV und 15 Hz und erst ab 1936 mit 16 2/3 Hz.

Und wenn du noch verraten könntest, wo die alten Badischen Masten stehen, wäre ich dir sehr verbunden. Ich kenne nämlich keine mehr. Die OL wurde mehrfach modernisiert (z.B. in den 1960ern und zuletzt beim Ausbau zur S-Bahn).

Dank & Gruß

E44 1152



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:07:15:21:48:52.

Alternative zum Tunnel ?

geschrieben von: Fahrnau_Tunnel

Datum: 15.07.20 22:27

Bisher war in der Betrachtung ja der Tunnel das größte Problem, das einer Reaktivierung im Wege steht.
Ketzerische Frage: Wäre es nicht alternativ möglich parallel zur Bundesstraße die Strecke über den Berg zu führen ? Mit modernen Elektrotriebwagen sollte die Steigung doch beherrschbar sein?... Und ein Betrieb als Tram-Train würde ggf. auch eine teilweise Führung durch Wehr und Schopfheim ermöglichen... (aber natürlich auch die Gegenwehr der betroffenen NIMBYs provozieren). Klar fällt dadurch eine mögliche IRE-Alternativstrecke flach und den Hasler Bahnhof wird es dann auch nicht wieder geben (der lag aber eh ungünstig für die meisten Anwohner). So mal als Gedankenspiel....

Re: Das ist genau auch das Problem!

geschrieben von: Murrtalbahner

Datum: 15.07.20 22:31

Der nachdenkliche Stromrichter schrieb:
Georgi schrieb:
Bahnstrecke Schopfheim–Bad Säckingen ? Wo liegt denn das? Ist das noch in Deutschland? :-))
Guten Abend,

da ist doch das Problem, dass die Strecke in Deutschland liegt - sonst wäre sie vielleicht gar nicht erst stillgelegt worden, auch wenn man so was anderswo in Europa auch gut konnte. Aber bis in Berlin jemand genau die Frage (wo ist das?) beantworten kann, um dann festzuhalten, dass der Bund nicht zuständig ist (feige Bande!), vergeht doch schon wieder ein Jahr mindestens. Und das es in Stuttgart anders sein könnte, ist auch nur eine vage Hoffnung - manchmal fällt da der Blick über den Kesselrand auch schwer.

Freundliche Grüße
Tobias
Immerhin hat der Blick über den Kesselrand bis nach Münsingen und Waldshut gereicht um dort Minimalstbetrieb aufzubauen oder dauerhaft zu sichern.
Jedenfalls kann sich die Strecke glücklich schätzen, derzeit in BW zu liegen und nicht in einem anderen Bundesland - oder gar in Bundesverantwortung zu liegen.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."

Re: Stromsystem

geschrieben von: bollisee

Datum: 15.07.20 23:37

E44 1152 schrieb:
Hallo Bollisee,

knapp daneben ist auch vorbei.
Die badischen Versuchsbahnen liefen zunächst mit 15 kV und 15 Hz und erst ab 1936 mit 16 2/3 Hz.

Und wenn du noch verraten könntest, wo die alten Badischen Masten stehen, wäre ich dir sehr verbunden. Ich kenne nämlich keine mehr. Die OL wurde mehrfach modernisiert (z.B. in den 1960ern und zuletzt beim Ausbau zur S-Bahn).

Dank & Gruß

E44 1152
Oh, bei den 15 Hz war ich auf dem Stand, dass dies nur Spiez-Frutigen betraf. Hast Du da eine Quelle für diese Info. Ist ja interessant. Meine Quellen schweigen sich darüber aus. Aber Du bist nicht der erste, der das meint.

Die Masten stehen alle kurz vor Zell. Etwa 300 m vor dem Bahnübergang der Bundesstraße bei dem Privatübergang. Dann kommen einige Reichsbahnmasten und auf den letzten Metern nach Zell gibt es noch ein paar etwas versteckter. Außerdem stehen in Lörrach-Brombach im Industriegebiet (ich meine Karl-Wenk-Straße) noch zwei Masten, einer als Straßenlampe misbraucht, der andere als Standort für die Überwachungskamera eines Betriebes.

Re: Frage zur Fahrzeit

geschrieben von: Ulrich Grosse

Datum: 16.07.20 00:05

Wieso soll der Zug nach Basel fahren? Bad Säckingen fährt über Rheinfelden sicher schneller nach Basel, Schopfheim fährt schon heute halbstündlich nach Basel. Wichtige Ziele aus dem Wehratal liegen im Wiesental, z.B. außer in Schopfheim auch in Maulburg, Steinen oder Lörrach und ggf. auch in Weil am Rhein, Haltingen, Binzen usw. Es könnte sich im Idealfall sogar eine Verbindung von Kandern nach Bad Säckingen lohnen. Mein Favorit wäre daher nicht mehr wie früher eine Verlängerung der S 6 (d.h. Flügelung in Schopfheim) sondern eine Verlängerung der S 5 mit schlankem Anschluss an die Hochrhein-RB nach Koblenz in Bad Säckingen. Die Potentiale sitzen nämlich auch in Murg, Albbruck, Laufenburg, also an den kleineren Stationen. Die Nachfrage in den Raum Schaffhausen ist erstaunlich gering, jedenfalls um mehrere Zehnerpotenzen geringer als in den Kanton Aargau.
Zum Vorschlag anstelle des sanierungsbedürftigen Fahrnauer Tunnels über den Berg zu fahren, ist zu sagen, dass es auf gute 3 km Entfernung immerhin 120 Höhenmeter wären, die zu überwinden wären, würde man ohne Tunnel auskommen wollen. Natürlich gibt es Fahrzeuge, mit denen man solche Steigungen überwinden könnte. Dass die Flirts im Wiesental das können, würde ich bezweifeln. Also wäre Umsteigen angesagt. Dann könnte man aber gleich beim Bus bleiben. Ein erheblicher Teil des Potentials besteht nämlich aus einbrechenden, ausbrechenden und Transitverkehren, die möglichst umsteigefrei angeboten werden sollten. Da der Tunnel früher zweigleisig und elektrifiziert war, dürfte eine Sanierung nicht unmöglich, wenngleich nicht gerade billig sein. In der ersten Phase geht es aber nur darum, zu ermitteln, welches Fahrgastpotential mit einer reaktivierten Strecke erreicht werden könnte. Sollte die Wehratalbahn aus Sicht des Landes eine ausreichende Fahrgastnachfrage aufweisen, werden sicherlich Betriebskonzepte und Investitionsermittlungen stattfinden. Dann wird man weitersehen. Aber zunächst ist erfreulich, dass die kommunale Seite auf die Wehratalbahn setzt, auch in Hasel, welches ja bekanntlich besser an der die Schiene ersetzenden Buslinie der SBG liegt.
Im Übrigen kann ich mich auch an Oberleitungsmasten im Bahnhof Bad Säckingen erinnern. Es waren sogar richtige Masten mit Querverspannungen gewesen. Vermutlich sind diese im Zuge des Umbaus des Bahnhofs Bad Säckingen zu einem reinen Haltepunkt ohne irgendwelche Weichenverbindungen in den letzten Jahren entfernt worden, sollten sie heute nicht mehr vorhanden sein.
Großes Lob gehört dem Wehrer Bürgermeister Michael Thater, der immer an eine Chance der Wehratalbahn geglaubt hat. Seine Stadt hat sorgfältig darauf geachtet, dass die Trasse trotz vieler anderweitiger Bestrebungen voll erhalten geblieben ist. Gerade im Grenzgebiet zur Schweiz gibt es auch Führungskräfte aus der Schweiz, die Industrieunternehmen in Wehr leiten. Diese würden es sehr begrüßen, wenn es in Wehr anständige Schienenverbindungen wie etwa im Wiesental oder am Hochrhein geben würde.

Re: Alternative zum Tunnel ?

geschrieben von: De David

Datum: 16.07.20 00:28

Das wäre natürlich eine Alternative, der Technische Fortschritt machts ja Möglich. Im Höllental fahren die 1440er 55 Promille hoch und runter, also könnte man diese Strecke ebenso steil trassieren und es würde funktionieren. Außer man hat natürlich noch Güterverkehrsmäßig was vor oder so.

http://www.trainweb.org/railphot/x-hikashi2.gif
Schöne Ideen, nur wieso geht das Heute alles immer so arschlangsam? Ich dachte man hat jezt mit den Grünen mal politische Kräfte am Werk die wirklich wollen, und so viel Geld wie noch nie zuvor, an was scheitert es denn immer daß mal was voran geht? Sind es die vielen Bullshit-Jobs, die sich permanent gegenseitig beschäftigen und behindern und nur im Kreise drehen?

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