geschrieben von: PatrickBln
Datum: 19.05.20 10:57
Und an wem soll sich das Zugpersonal ansteckt haben, wenn die letzten Wochen die Züge nur mit heißer Luft durchs Land gefahren sind?Es gibt keinerlei auffallende Infektionszahlen bei Zugbegleitern. Da hätte man es am ehesten gemerkt.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 19.05.20 11:13
Hallo zusammen,Nachtrag:
Und mit brutalen Schichtdienst meine ich nicht nur das Zugpersonal.
Das gilt für Rangierer, Disponenten, Wagenmeister (wenn es sie denn überhaupt noch gibt), und viele an der Basis mehr!
geschrieben von: Kolbenfresser
Datum: 19.05.20 11:23
Erstens hat der nicht weniger renommierte Virologe Alexander Kekulé in seinem Podcast gestern wiederholt, dass er nur von einem kleinen Anteil der Übertragungsgeschehen per Aerosol ausgeht.Hallo Kolbenfresser,
nachdem du bereits vor einigen Tagen einen Presseartikel verlinkt hast, kommen mir auch hier wieder Zweifel, ob du ihn überhaupt gelesen hast. Die Forscherin Muge Cevik, die du schön abwertend in Anführungszeichen gesetzt hast, hat eine beachtliche Vita und taucht in über 30 wissenschaftlichen Veröffentlichungen auf. Auch Christian Drosten hat sich letzte Woche im NDR-Podcast sehr ausführlich und eindrucksvoll mit dem Thema Aerosole beschäftigt. Es gibt Hinweise darauf, dass das Anstreckungsrisiko in geschlossenen Räumen erhöht sein kann. Viele Infektionen sind offensichtlich nur so zu erklären.
Kolbenfresser schrieb:Und an wem soll sich das Zugpersonal ansteckt haben, wenn die letzten Wochen die Züge nur mit heißer Luft durchs Land gefahren sind?Es gibt keinerlei auffallende Infektionszahlen bei Zugbegleitern. Da hätte man es am ehesten gemerkt.
Es ist eben ungewiss, ob es eine gute Idee ist, Züge (und auch Flugzeuge) wieder voll zu besetzten. Masken ja/nein (nein, bitte nicht wieder eine Diskussion beginnen), welche Rolle spielt eine gute Durchlüftung bzw. Klimaanlage. Wir wissen es nicht! Weder du, noch ich, noch die Wissenschaft. Letztere hat die Aufgabe zu forschen und uns Ergebnisse zu präsentieren. Und wenn sie uns Indizien, Bewertungen oder bestenfalls Beweise erbringt, sollten wir nicht auch noch auf ihr herumhacken.
Viele Grüße aus Berlin
Patrick
geschrieben von: Christian Snizek
Datum: 19.05.20 11:26
geschrieben von: Henra
Datum: 20.05.20 14:41
Das ist doch eine komplette Nebelkerze, um von dem täglichen LKW Wahnsinn auf unseren Straßen abzulenken. Denn die Beobachtung ist absolut nachzuvollziehen und sicher auch korrekt, völlig losgelöst, aus welchem Grund der Betreffende an dem Tag auf der Autobahn unterwegs war. Und sie ist zu Recht beklagenswürdig. Bleibt die Frage, warum Du so vehement versuchst, von diesem Zustand abzulenken?!Übrigens: Wenn Du Dich als Überholer über LKW-Staus auf der Autobahn echauffierst, frage ich mich, wie Du zur Verkehrswende stehst. Vielleicht mal selbst die Eisenbahn nehmen?
geschrieben von: Abteil
Datum: 20.05.20 16:57
Wo lenke ich denn überhaupt vom LKW-Verkehr ab? Abgesehen davon, dass der hier gar nicht Gegenstand des Diskussionsfadens ist. Und vor allem "so vehement"? Schlecht gefrühstückt :DAbteil schrieb:Das ist doch eine komplette Nebelkerze, um von dem täglichen LKW Wahnsinn auf unseren Straßen abzulenken. Denn die Beobachtung ist absolut nachzuvollziehen und sicher auch korrekt, völlig losgelöst, aus welchem Grund der Betreffende an dem Tag auf der Autobahn unterwegs war. Und sie ist zu Recht beklagenswürdig. Bleibt die Frage, warum Du so vehement versuchst, von diesem Zustand abzulenken?!Übrigens: Wenn Du Dich als Überholer über LKW-Staus auf der Autobahn echauffierst, frage ich mich, wie Du zur Verkehrswende stehst. Vielleicht mal selbst die Eisenbahn nehmen?
Gibt es da evtl. persönliche Verbindungen zur LKW Lobby?
geschrieben von: Niederlausitzer
Datum: 20.05.20 22:46
geschrieben von: Sonderkorrespondent
Datum: 21.05.20 15:39
Man kann es sich heute kaum noch vorstellen, aber im Februar war hier in Schland noch Friede, Freude, Eierkuchen und eine Pandemie „eine irreale Vorstellung“. [www.tagesschau.de]im Februar (also schon zu Coronazeiten)
Die zynischen Witze kursieren schon. Da hilft offensichtlich auch kein „Planet“.zu lesen, dass die DB 25000 neue Mitarbeiter einstellen will? Sind die 10000 davon abzuziehen (und damit nur noch 15000 neue) oder ist das Soll jetzt 35000 unter dem Soll von vor 3 Monaten?
Natürlich nicht. Wie es dort schon steht: „Bahner“. Mehdorn-Opfer, sozusagen.und ein link ins sogenannten "bahner"forum. wenn ich da Worte wie Wasserkopf und Tintenpisser lese, dann scheinen sie Schreiber weder gewillt noch fähig zu sein, ernsthaft zu diskutieren. das tue ich mir nicht an Schreiben da wirklich Eisenbahner?
War doch genau so zu erwarten. Habe gerade eben das Forum aufgemacht, weil mit einem #Aufschrei zu rechnen war, an dem man sich ergötzen kann. Und bin halt nicht enttäuscht worden.Die Forscherin Muge Cevik, die du schön abwertend in Anführungszeichen gesetzt hast
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 21.05.20 16:36
Der entscheidende Praxistest kommt, wenn die Öffentlichen zur Berufsverkehrszeit wieder richtig voll werden.Es könnte „hilfreich“ sein, sich einmal im Original anzuschauen, was da eigentlich geschrieben wurde (zugegeben, Schulenglisch einfach könnte dafür nicht ganz ausreichen): [twitter.com]
[...] suggesting transmission largely occurs in close contact in congregation. [...] While the infectious inoculum required for infection is unknown, these studies indicate that close & prolonged contact is required for #COVID19 transmission. The risk is highest in enclosed environments; household, long-term care facilities and public transport. [...] Addendum: While we have limited data, similar high risk transmission pattern could be seen in other crowded & connected indoor environments such as crowded office spaces, other workplace environment, packed restaurants/cafes, cramped apartment buildings etc. [...] avoid close, sustained contact indoors & in public transport, & maintain personal hygiene.
Ja, im Detail wissen wir es noch nicht. Aber es kristallisiert sich doch ein gewisses Bild heraus. Gerade die letzten Masseninfektionen im Bereich der Fleischmassenverarbeitung oder auch Flüchtlingsheimen mit sehr hohen Ansteckungsquoten zeigen die Richtung auf. Langes beieinander sein auf vergleichsweise engem Raum in abgeschlossenen Räumen. Da sich z.T. >30% der Belegschaft/Bewohner so zeitnah infiziert haben, dass bei ihnen zeitgleich der Test anschlägt (was wenn ich Drosten&Co richtig verstanden habe nur in einem Zeitraum von 5 - 6 Tagen nach der Infektion der Fall ist), deutet für mich daraufhin, dass in solchen Situationen die Personen sich nicht alle direkt gegenseitig angehustet oder angeschrien haben müssen. Da dürfte dann doch irgendwann vermutlich einfach in der Raumluft sich eine Virenkonzentration ausbilden, anders kann ich mir bei einer Inkubationszeit von ~4 Tagen und einer Infektiosität von ~6 Tagen 100 - 200 gleichzeitig infizierte Personen in solchen Konstellationen nicht so richtig erklären.Was 'CLOSE contact' ist, hat sich auch noch nicht so recht herausgeschält. Reicht 'neben jemand (oder näher als 2m) sitzen/stehen' oder muß 'anreden (-schreien, husten)' dazukommen oder...? Daß 'mit Einkaufwagen an jemand vorbeilaufen' nicht reicht, glaube ich inzwischen.
Es gibt in der Wissenschaft, in jeder, sogenannte Evidenz.kmueller schrieb:Ja, im Detail wissen wir es noch nicht. Aber es kristallisiert sich doch ein gewisses Bild heraus. Gerade die letzten Masseninfektionen im Bereich der Fleischmassenverarbeitung oder auch Flüchtlingsheimen mit sehr hohen Ansteckungsquoten zeigen die Richtung auf. Langes beieinander sein auf vergleichsweise engem Raum in abgeschlossenen Räumen. Da sich z.T. >30% der Belegschaft/Bewohner so zeitnah infiziert haben, dass bei ihnen zeitgleich der Test anschlägt (was wenn ich Drosten&Co richtig verstanden habe nur in einem Zeitraum von 5 - 6 Tagen nach der Infektion der Fall ist), deutet für mich daraufhin, dass in solchen Situationen die Personen sich nicht alle direkt gegenseitig angehustet oder angeschrien haben müssen. Da dürfte dann doch irgendwann vermutlich einfach in der Raumluft sich eine Virenkonzentration ausbilden, anders kann ich mir bei einer Inkubationszeit von ~4 Tagen und einer Infektiosität von ~6 Tagen 100 - 200 gleichzeitig infizierte Personen in solchen Konstellationen nicht so richtig erklären.Was 'CLOSE contact' ist, hat sich auch noch nicht so recht herausgeschält. Reicht 'neben jemand (oder näher als 2m) sitzen/stehen' oder muß 'anreden (-schreien, husten)' dazukommen oder...? Daß 'mit Einkaufwagen an jemand vorbeilaufen' nicht reicht, glaube ich inzwischen.
Das flüchtige Vorbeigehen an einer Person ggf. auch mal mit nur 1m Abstand kann man dagegen wohl weitestgehend vergessen.
Viren sind keine Substanz mit Wirksamkeit und Dosierung.Sonderkorrespondent schrieb:Der entscheidende Praxistest kommt, wenn die Öffentlichen zur Berufsverkehrszeit wieder richtig voll werden.Es könnte „hilfreich“ sein, sich einmal im Original anzuschauen, was da eigentlich geschrieben wurde (zugegeben, Schulenglisch einfach könnte dafür nicht ganz ausreichen): [twitter.com]
[...] suggesting transmission largely occurs in close contact in congregation. [...] While the infectious inoculum required for infection is unknown, these studies indicate that close & prolonged contact is required for #COVID19 transmission. The risk is highest in enclosed environments; household, long-term care facilities and public transport. [...] Addendum: While we have limited data, similar high risk transmission pattern could be seen in other crowded & connected indoor environments such as crowded office spaces, other workplace environment, packed restaurants/cafes, cramped apartment buildings etc. [...] avoid close, sustained contact indoors & in public transport, & maintain personal hygiene.
Die Eigenschaft 'abgeschlossener Raum' sorgt dafür, daß Viren (und anderes) sich an Ort und Stelle ansammeln statt sich bis zur Unwirksamkeit zu verdünnen. Aber hinkommen (und zwar in hinreichender Menge) müssen sie auch erstmal. Und wer könnte sie hinbringen?
Was 'CLOSE contact' ist, hat sich auch noch nicht so recht herausgeschält. Reicht 'neben jemand (oder näher als 2m) sitzen/stehen' oder muß 'anreden (-schreien, husten)' dazukommen oder...? Daß 'mit Einkaufwagen an jemand vorbeilaufen' nicht reicht, glaube ich inzwischen.
Das Immunsystem reagiert in mehreren Stufen auf eine Infektion, deren Effizienz von Stufe zu Stufe steigt. Die wirksamste Stufe (Produktion und Einstz spezifisch gegen die aktuelle Infektion wirkender Antikörper) wird erst nach ca. einer Woche erreicht. War die Erstinfektion zu stark, kann man bis dahin Geschichte sein.Viren sind keine Substanz mit Wirksamkeit und Dosierung.
Aerosol ist ein weiter Begriff. Vermutlich setzt jeder beim Reden bis Husten das ganze Spektrum frei, immer wieder anders gewichtet, und jede Größenklasse von Partikeln verbreitet sich etwas anders (Reichweite, Dauer). Daran wird im Moment sehr viel Detailarbeit gemacht, aber daß dieses Virus eine feuchte Umgebung braucht, scheint ziemlich sicher zu sein.Es ist halt so, dass Covid-19 nicht besonders ansteckend ist.
Von Haus aus. Masernviren sind beispielsweise viel ansteckender.
Und über den Anteil des Aerosol streiten sich die Experten sehr.
Da sind wir halt wieder außerhalb unserer Kenntnisse. Ich habe mein Abi in Biologie abgelegt. Ich weiss bis heute auswendig was RNA und DNA unterscheidet, was ein Virus ist, was eine Lipidhülle, Vermehrungsfunktionen musste ich auch ausrechnen.Kolbenfresser schrieb:Das Immunsystem reagiert in mehreren Stufen auf eine Infektion, deren Effizienz von Stufe zu Stufe steigt. Die wirksamste Stufe (Produktion und Einstz spezifisch gegen die aktuelle Infektion wirkender Antikörper) wird erst nach ca. einer Woche erreicht. War die Erstinfektion zu stark, kann man bis dahin Geschichte sein.Viren sind keine Substanz mit Wirksamkeit und Dosierung.
Zitat:Aerosol ist ein weiter Begriff. Vermutlich setzt jeder beim Reden bis Husten das ganze Spektrum frei, immer wieder anders gewichtet, und jede Größenklasse von Partikeln verbreitet sich etwas anders (Reichweite, Dauer). Daran wird im Moment sehr viel Detailarbeit gemacht, aber daß dieses Virus eine feuchte Umgebung braucht, scheint ziemlich sicher zu sein.Es ist halt so, dass Covid-19 nicht besonders ansteckend ist.
Von Haus aus. Masernviren sind beispielsweise viel ansteckender.
Und über den Anteil des Aerosol streiten sich die Experten sehr.
Masernviren können sich wie Feinstaubpartikel verbreiten und bleiben dabei intakt. Dagegen hilft weder Maske noch Abstand.
Ist ja aber ehrlich gesagt bei den aktuellen Besetzungsgraden auch nicht wirklich verwunderlich. Wenn es zugeht wie in der Tokyoter U- Bahn zu Nicht- Corona Zeiten sähe das Ganze vermutlich signifikant anders aus, aber wenn 10 Hansels sich einen ganzen Waggon teilen muss es wohl schon ganz, ganz blöd laufen, dass sich da einer ansteckt. Zudem ist im ÖPNV i.d.R. auch die Verweildauer begrenzt. Wenn man sich die (vergangenen und aktuellen) Hotspots anschaut, liegt der Verdacht nahe, dass das eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielen dürfte. Da sähe die Situation im FV im Abteil zu viert über 3 Stunden vermutlich etwas anders aus. Das würde ich mir aktuell tendenziell eher nicht geben.Wenn weltweit, bei unterschiedlichen Teststandards und unterschiedlichen Klimazonen festgestellt wird, dass es im Schlachthof und Altenheim brandgefährlich ist, es aber im ÖPNV auch nur Einzelfallstudien gibt aus dem Büro, dem Restaurant, der Schule und jedem anderen Ort an dem Menschen aufeinander treffen, ohne, dass der ÖPNV als solch ein Herd aufgefallen ist, dann reicht mir das um hier für mich Entwarnung zu geben.
Es ist Vorsicht geboten. Wie aber überall!
geschrieben von: Henrik
Datum: 23.05.20 04:15
Wozu soweit nach Tokio blicken zu einer anderen Zeit?Kolbenfresser schrieb:Ist ja aber ehrlich gesagt bei den aktuellen Besetzungsgraden auch nicht wirklich verwunderlich. Wenn es zugeht wie in der Tokyoter U- Bahn zu Nicht- Corona Zeiten sähe das Ganze vermutlich signifikant anders aus, aber wenn 10 Hansels sich einen ganzen Waggon teilen muss es wohl schon ganz, ganz blöd laufen, dass sich da einer ansteckt. Zudem ist im ÖPNV i.d.R. auch die Verweildauer begrenzt. Wenn man sich die (vergangenen und aktuellen) Hotspots anschaut, liegt der Verdacht nahe, dass das eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielen dürfte. Da sähe die Situation im FV im Abteil zu viert über 3 Stunden vermutlich etwas anders aus. Das würde ich mir aktuell tendenziell eher nicht geben.Wenn weltweit, bei unterschiedlichen Teststandards und unterschiedlichen Klimazonen festgestellt wird, dass es im Schlachthof und Altenheim brandgefährlich ist, es aber im ÖPNV auch nur Einzelfallstudien gibt aus dem Büro, dem Restaurant, der Schule und jedem anderen Ort an dem Menschen aufeinander treffen, ohne, dass der ÖPNV als solch ein Herd aufgefallen ist, dann reicht mir das um hier für mich Entwarnung zu geben.
Es ist Vorsicht geboten. Wie aber überall!
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