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Re: GDL will wegen Corona Bahnverkehr halbieren

geschrieben von: RhBDirk

Datum: 25.03.20 21:54

Gibt es aktuell im Lebensmittelhandel erhöhte Krankmeldungen?

Re: GDL will wegen Corona Bahnverkehr halbieren

geschrieben von: MD 612

Datum: 25.03.20 21:58

RhBDirk schrieb:
Gibt es aktuell im Lebensmittelhandel erhöhte Krankmeldungen?
Da musst Du dort anfragen, nicht in einem Eisenbahnfanforum!! Aber immerhin suchen im Moment die Lebensmittelketten mit Radio- und Zeitungsanzeigen händeringend nach Leuten. Gerade auch für befristete Arbeitsverhältnisse speziell für Beschäftigte aus derzeit geschlossenen Läden und Märkte. Das wird wohl seinen Grund haben...

Der vernünftige Genuss der Gegenwart ist die einzig vernünftige Sorge für die Zukunft.
Ludwig Feuerbach (1804–1872), deutscher Philosoph




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:03:25:21:59:59.

Re: GDL will wegen Corona Bahnverkehr halbieren

geschrieben von: D 2027

Datum: 25.03.20 22:20

M 262 schrieb:
Aber bei weitem nicht jeder positiv Getestete kommt ins Krankenhaus.
Und erst recht nicht jeder positive kann auch getestet werden, sondern wird schlicht und ergreifend mit der Empfehlung der Selbstisolierung wieder heim geschickt...

Erik

Wer in Deutschland das öffentliche Eisenbahnwesen benutzt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. (Karl Lagerfeld, dt. Modeschöpfer 1933 - 2019)

Re: GDL will wegen Corona Bahnverkehr halbieren

geschrieben von: junglok13

Datum: 25.03.20 23:43

Aktuell wird es in vielen Sektoren wohl die Krankenlage normal sein, auch beim Lebensmittelsektor, d.h. aber nicht dass nicht doch überall weniger Personal ist:

Gerade beim Lebensmittelsektor steht an jeder Eingangstür mittlerweile egal welche Marke: "Aushilfen dringend gesucht, Arbeitsbeginn absofort."
Nach dem Motto kommen sie rein, sie können sofort anfangen, jede Hand wird gebraucht.
OK, war vorher in unserer Region auch schon seit Jahren dran, aber Neu ist der Zusatz Arbeitsbeginn Ab sofort.

Momentan werden eben auch sehr viele Arbeiter schlicht wegen der Kinderbetreuung, einfach in vielen Berufen kürzer tretten, oder gar freigestellt zum Bsp. auch weil sie selbst zur Coronarisikogruppe gehören, den Homeoffice kann man nun mal an der Kasse, an einer Bedientheke etc. zum Bsp. schlecht machen.

Was dir vielleicht zu ohren gekommen ist, dass die Landenschutzgesetze gelockert wurden, und nun die meisten Geschäfte auch Sonntags offen haben könnten. Macht aber so gut wie Keiner: Aus Personalmangel, soviel Personal ist dafür garnicht da in den meisten Geschäften, dies muss man erst einstellen, bzw. vielfach erstmal finden. Zumal man dann auch noch eben in die Zukunft blickt, als Arbeitgeber: sprich wie sieht es in 4 Wochen aus, wer arbeitet dann noch? In Italien sind mittlerweile 1/4 der Arbeiter in den Systemrelevanten Berufen auch Corona infiziert, sprich diese Arbeitskräfte fallen ebenfalls aus.
Hinter vorgehaltener Hand wird aktuell eher darüber diskutiert bei den Lebensmittelhändlern, sprich Arbeitgebern die Ladenöffnungszeiten zu verringern, um das kostbare Gut Arbeiter zu entlasten und auch weniger der Gefahr einer Infektion auszusetzen. Jedoch traut sich da noch keiner dies, groß heraus zu posaunen, wie aktuell die GDL.

Sprich da sieht man es im Grunde ähnlich, wie bei der GDL, man will ebenso das Personal reduzieren auf ein Maß, welches man aufrechterhalten kann auch im Notfall, bzw. auf die Zeit welche noch auf uns zu kommt.
Daher was ist so schlimm daran, wenn man jetzt sich auf einen Notcoronafahrplan einstellt der dann eben auch immer gefaren wird, als wenn in 4 Wochen dann krankheitsbedingt, oder sonstigem Personalmangel jeder 3te Zug ausfällt.
Lieber jetzt einen verläßöichen Plan erstellen, auf dem man sich dann verlassen kann.

Auch Stromkonzerne aktivieren bereits ihre Notfallpläne. Ging bei uns durch die Presse. Sie werden in 2 Gruppen eingeteilt je nach Umspannwerk und arbeiten wechelseitig je nach Woche. Eine Crew kann stets Vor Ort bleiben um die Stromversorgung zu garantieren. Es wurden extra WohnContainer aufgestellt, samt Lebensmittelvorräten für 14 Tage, damit im Notfall eine Gruppe 2 Wochen vor Ort überleben kann und die Stromversorgung in dieser Zeit gesichert werden kann.

Re: GDL will wegen Corona Bahnverkehr halbieren

geschrieben von: ifra

Datum: 26.03.20 00:32

junglok13 schrieb:
Aktuell wird es in vielen Sektoren wohl die Krankenlage normal sein, auch beim Lebensmittelsektor, d.h. aber nicht dass nicht doch überall weniger Personal ist:

....
Sprich da sieht man es im Grunde ähnlich, wie bei der GDL, man will ebenso das Personal reduzieren auf ein Maß, welches man aufrechterhalten kann auch im Notfall, bzw. auf die Zeit welche noch auf uns zu kommt.
Daher was ist so schlimm daran, wenn man jetzt sich auf einen Notcoronafahrplan einstellt der dann eben auch immer gefaren wird, als wenn in 4 Wochen dann krankheitsbedingt, oder sonstigem Personalmangel jeder 3te Zug ausfällt.
Lieber jetzt einen verläßöichen Plan erstellen, auf dem man sich dann verlassen kann.

Auch Stromkonzerne aktivieren bereits ihre Notfallpläne. Ging bei uns durch die Presse. Sie werden in 2 Gruppen eingeteilt je nach Umspannwerk und arbeiten wechelseitig je nach Woche. Eine Crew kann stets Vor Ort bleiben um die Stromversorgung zu garantieren. Es wurden extra WohnContainer aufgestellt, samt Lebensmittelvorräten für 14 Tage, damit im Notfall eine Gruppe 2 Wochen vor Ort überleben kann und die Stromversorgung in dieser Zeit gesichert werden kann.
Sind dir schon stundenweise Stromunterbrechungen angekündigt worden? Vielleicht Kürzung der Stromversorgungszeiten um 50 %. um das Personal zu entlasten? Vielleicht noch mit der Anmerkung, dass andere Kunden auch weniger Strom verbrauchen und darum der Strom nicht mehr 24 Stunden am Tag durch die Leitung fließen muss? Man würde dann beim Überwachungspersonal eine Schicht einsparen können für spätere Zeiten? Falls du nicht eh Selbstversorger bist oder eine andere Quelle der Stromversorgung hast, mögest du bitte so flexibel sein, die auf die beschränkten Lieferzeiten einzustellen.
Nein, hast du kein solches Schreiben bekommen? Wäre doch aber konsequent.

Die Notfallpläne der Stromversorger sind ganz schlechte Beispiele. Deren Personaleinsatz wird nicht reduziert, sondern von den Schichtzeiten und -rhythmen anders verteilt, nämlich wochenweise mit der Möglichkeit, während der Arbeitswoche im Krisenfalle am Arbeitsplatz zu wohnen. Allerdings wird die Stromerzeugung und -verteilung nicht reduziert. Der Kunde, der Strom geliefert bekommt und verbraucht, merkt davon gar nichts.

So sollte sich die Deutsche Bahn doch auch auf Notzeiten vorbereiten können - den Personaleinsatz so umorganisieren, dass es der Kunde nicht merkt. Dazu kann ja der Wohncontainer am Einsatzort gehören ....



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:03:26:00:35:59.
Wenn Lok fahren so einfach wäre , warum verstellen dann die Schlosser bzw. Elektiker ihre Reperaturloks nicht selber innerhalb der Werke / Bw`s ?

Güterverkehr

geschrieben von: Fridolin Kiesewetter

Datum: 26.03.20 08:41

Der Tf im Güterverkehr ist genau denselben Gefahren ausgesetzt. Überlege mal:

Wie kommt er vom Wohnort zum Dienst- bzw. Einsatzort?
Wie kommt er zum Feierabend nach Hause?
Wie vollzieht er Ortswechsel zwischen verschiedenen Einsatzstellen, bei manchen Firmen kreuz und quer durch halb Deutschland?
Wo übernachtet er zwischen den Schichten bei mehreren Einsatztagen am Stück?

Ein LKW-Fernfahrer "wohnt" ja oft auf seinem Arbeitsplatz. Loks sind eigentlich nicht dafür vorgesehen.....

Re: GDL will wegen Corona Bahnverkehr halbieren

geschrieben von: linie7484

Datum: 26.03.20 09:05

ifra schrieb:

Die Notfallpläne der Stromversorger sind ganz schlechte Beispiele. Deren Personaleinsatz wird nicht reduziert, sondern von den Schichtzeiten und -rhythmen anders verteilt, nämlich wochenweise mit der Möglichkeit, während der Arbeitswoche im Krisenfalle am Arbeitsplatz zu wohnen. Allerdings wird die Stromerzeugung und -verteilung nicht reduziert. Der Kunde, der Strom geliefert bekommt und verbraucht, merkt davon gar nichts.
Homeoffice, kein erstellen von Haus- und Bauwerksanschlüssen klingt jetzt nicht gerade nach nicht reduziertem Personaleinsatz und wie ohne Hauanschluss Strom geliefert werden kann, wüssten die betroffenen auch gerne. Stadtwerke Sigamingen

ifra schrieb:
Zitat:
So sollte sich die Deutsche Bahn doch auch auf Notzeiten vorbereiten können - den Personaleinsatz so umorganisieren, dass es der Kunde nicht merkt. Dazu kann ja der Wohncontainer am Einsatzort gehören ....
Nur dass Lokführer schlecht im Homeoffice abreiten können und es auch Menschen geben soll, welche Angehörige versorgen müssen.

Re: Man betrachtet mal wieder nur 50% des Betriebes

geschrieben von: bauigel

Datum: 26.03.20 09:23

Achsstellkeil schrieb:
Wenn Lok fahren so einfach wäre , warum verstellen dann die Schlosser bzw. Elektiker ihre Reperaturloks nicht selber innerhalb der Werke / Bw`s ?
Es gibt EVUs, bei denen das gemacht wird und es gibt EVUs, bei denen es nicht gemacht wird. Und bei letzteren liegt es nicht daran, dass das Werkstattpersonal dümmer wäre...

Re: GDL will wegen Corona Bahnverkehr halbieren

geschrieben von: VT605

Datum: 26.03.20 09:30

MD 612 schrieb:
Und ja, bei der derzeitigen Lage, den Ausgangsbeschränkungen überall, in Zeiten von Homeoffice, Telko und WebEx und der allgemein üblichen Absage von Dienstreisen, Kongressen und Messen allerorten ist ein Zweistundentakt auf vielen Strecken und Linien ausreichend, ggf. mit voller statt derzeit halber Zuglänge, um den Fahrgästen zu ermöglichen den nötigen Abstand zu halten. Angesichts zunehmender Personalausfälle wird es bald ohnehin keine Alternative dazu geben, da sollte man schon jetzt vorbauen.

Der Nahverkehr ist doch gerade dabei sich selbst überflüssig zu machen. Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit (endlich mal wieder ohne Auto dank der verkehrenden Fv-Züge), Eurobahn hat anscheinend gar keine Lust mehr (RB89 Ausfall, RE13 und RE3 verkehren nur noch abschnittsweise), einzig NX und abellio machen noch ihre Arbeit ganz ordentlich. Über die Ausfälle von DB Regio haben wir uns gestern schon ausgelassen. So wie derzeit ist der ÖPNV jedenfalls keine Alternative für einen Umstieg vom Auto. Und genauso ist es auch wenn die Fv-Züge in einem ausgedünnten Takt verkehren, dann braucht man sie gar nicht mehr.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:03:26:09:31:52.
line 7484 schrieb
Zitat
Die Notfallpläne der Stromversorger sind ganz schlechte Beispiele.
...
kein erstellen von Haus- und Bauwerksanschlüssen klingt jetzt nicht gerade nach nicht reduziertem Personaleinsatz
Dann vergleichst Du korrekterweise bei der Bahn aber den Streckenneu- und Ausbau mit dem laufenden Bahn-Betrieb.

Und ironischerweise ist es bei der Bahn genau umgekehrt:
Gebaut wird weiter (sind ja nur Subunternehmer), der Betrieb wird aber runtergefahren.
Etwa so, wie wenn der Stromanbieter weiter Anschlüsse baut, aber nur noch 120V oder 25Hz liefert in die bestehenden Anschlüsse liefert.
Ist das besser?

Oder einfach nur Bahn-Realität?

Re: GDL will wegen Corona Bahnverkehr halbieren

geschrieben von: bauigel

Datum: 26.03.20 09:44

MD 612 schrieb:
Was machen wir denn, wenn die Beschränkungen des öffentlichen Lebens wieder aufgehoben werden?? Dann könnt Ihr nicht das volle Programm fahren, weil die Leute ihren Urlaub nachholen und die Überstunden abbummeln. Weitsicht und Strategie sieht anders aus...
Du gehst davon aus, dass von jetzt auf gleich das Leben wieder voll anläuft, wenn die Beschränkungen wieder aufgehoben werden?
Das wird mit Sicherheit nicht passieren. Liefer- und Produktionsketten müssen schrittweise wieder aufgebaut werden; die Inanspruchnahme von Dienstleistungen wird sehr oft nicht "nachgeholt" werden und der Rattenschwanz, der da hinten dran hängt, kann auch mit Staatshilfen nicht mehr rechtzeitig gerettet werden. Was nützt z. B. meinem selbständigen Nachbarn und seiner Teilzeitmitarbeiterin eine in Aussicht stehende staatliche Soforthilfe von 15000€, wenn ihm Stand gestern die Aufträge der nächsten fünf Wochen mit durchschnittlichen Tageseinnahmen von etwas über 1000€ weggebrochen sind - Umsatz, den er nur nachholen kann, wenn er in Zukunft auf andere Aufträge verzichtet?

Re: GDL will wegen Corona Bahnverkehr halbieren

geschrieben von: ifra

Datum: 26.03.20 09:54

linie7484 schrieb:
ifra schrieb:
Die Notfallpläne der Stromversorger sind ganz schlechte Beispiele. Deren Personaleinsatz wird nicht reduziert, sondern von den Schichtzeiten und -rhythmen anders verteilt, nämlich wochenweise mit der Möglichkeit, während der Arbeitswoche im Krisenfalle am Arbeitsplatz zu wohnen. Allerdings wird die Stromerzeugung und -verteilung nicht reduziert. Der Kunde, der Strom geliefert bekommt und verbraucht, merkt davon gar nichts.
Homeoffice, kein erstellen von Haus- und Bauwerksanschlüssen klingt jetzt nicht gerade nach nicht reduziertem Personaleinsatz und wie ohne Hauanschluss Strom geliefert werden kann, wüssten die betroffenen auch gerne. Stadtwerke Sigamingen

ifra schrieb:
Zitat:
So sollte sich die Deutsche Bahn doch auch auf Notzeiten vorbereiten können - den Personaleinsatz so umorganisieren, dass es der Kunde nicht merkt. Dazu kann ja der Wohncontainer am Einsatzort gehören ....
Nur dass Lokführer schlecht im Homeoffice abreiten können und es auch Menschen geben soll, welche Angehörige versorgen müssen.
Wenn die Stadtwerke Sigmaringen jetzt den übrigen Kunden stundenweise bis zu 50 % die Lieferung von Strom abstellt, weil die Industrie durch Herunterfahren der Kapazität nicht so viel abnimmt, dürfte recht neu sein. Allgemein ist es eher umgekehrt: stromsperren aus anderen Gründen werden zur Zeit nicht durchgeführt.

Ich habe im Übrigen nicht über das Schaffen und Einrichten neuer Verbindungen geredet, sondern über die Nutzung der vorhandenen Stromanschlüsse für Stromlieferungen.

Soweit ich es begriffen habe, geht es dem GDL-Chef um die Lokführer bei der Abarbeitung der vorhandenden Leistungen auf vorhandenen Strecken, nicht um neue Fahrten auf jetzt neu zu planenden oder noch neu zu bauende Strecken.

Zwar können die Lokführer nicht in Home Office arbeiten, genauso wenwig wie diejenigen Mitarbeiter, die im Kraftwerk die Prozesse überwachen und bei Störungen eingreifen können, mit Brennstoff versorgen und so ebenso die Notdienste, (das sind die mit den Wohncontainern) aber die Zugbegleiter haben deutlich weniger zu tun, wenn sie wenig oder keine Fahrgastkontrollen machen und nicht so oft durch den Zug gehen.









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1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:03:26:10:00:03.

Re: GDL will wegen Corona Bahnverkehr halbieren

geschrieben von: ifra

Datum: 26.03.20 10:05

bauigel schrieb:
MD 612 schrieb:
.... Was nützt z. B. meinem selbständigen Nachbarn und seiner Teilzeitmitarbeiterin eine in Aussicht stehende staatliche Soforthilfe von 15000€, wenn ihm Stand gestern die Aufträge der nächsten fünf Wochen mit durchschnittlichen Tageseinnahmen von etwas über 1000€ weggebrochen sind - Umsatz, den er nur nachholen kann, wenn er in Zukunft auf andere Aufträge verzichtet?
Naja, jetzt noch ohne die 15.000 € Soforthilfe auskommen zu wollen, ist auch nichts. Sie ersetzen nicht 30.000 € Einnahmen. Sie sind nicht Allheilmittel, aber der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein, um nicht sofort abzurutschen. Sie erleichtern schon das Managen der Krise.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:03:26:10:07:03.

Re: GDL will wegen Corona Bahnverkehr halbieren

geschrieben von: junglok13

Datum: 26.03.20 10:30

ifra schrieb:
Zitat:
So sollte sich die Deutsche Bahn doch auch auf Notzeiten vorbereiten können - den Personaleinsatz so umorganisieren, dass es der Kunde nicht merkt. Dazu kann ja der Wohncontainer am Einsatzort gehören ....
Das Problem im Eisenbahnwesen, aber genauso im Lebensmitteleinzelhandel, aber auch in der Pflege, du hast meist keine 100 % mehr Personal im Normalfall, es reicht fast überall nirgendswo in diesem Bereichen die Personaldecke um Urlaube, bzw. die normalen Krankheitswellen zu überstehen, ohne immense Überstunden beim gerade arbeitenten Personal anzuhäufen. Ich gehe eher davon aus, dass die aktuelle Personaldecke nur noch bei 80-90 % liegt in diesem Bereichen, sprich wenn dann von diesen 80-90 % noch durch Kinderbetreuung aktuell Schulen, Kitas geschlossn, aber in Zukunft auch durch COVID19 entweder selber Erkrankt oder Freigestellt weil der Arbeitgeber muss seinen Arbeitnehmer vor Gefahren beschützen, wozu auch eine Ansteckung mit Corona betrifft. Somit hat man Ende April vermutlich nur noch 50-60 % Personal, also es werden auf jeden Fall Züge ausfallen nur dann eben unkontrolliert, ohne Fahrplan, anstatt dass man jetzt sich einen Fahrplan überlegt welche man auch in Krisenzeiten fahren kann. Ähnlich wie gesagt geht auch der Lebensmitteleinzelhandel vor, dort wird darüber diskutiert, gerade Personalintenssive Bereiche, welche eben nicht fürs Überleben der Menschheit nötig sind, eben persönlicher Verkauf von Wurst, Fleisch, Käse, Fisch etc. einzuschränken, anstatt 14 Stunden am Tag auf 12, 10, 8 Stunden runterzufahren und wenn es garnicht anders möglich ist, weil nur noch 2 Arbeiter vorhanden sind, die Abteilung komplett zu schließen, schließlich ist die Grundversorgung an Lebensmitteln durch Selbstbedienung immer noch gewährleistet, dann gibt es eben anstatt 400 Sorten Käse im Supermarkt, halt nur noch 200 Sorten im Selbstbedienungsbereich, daran stirbt keiner.

Daher die Stromkonzerne haben eben noch 100 % personall, da kann man so etwas wesentlich besser planen und abfedern.
Aber Strom ist nun mal auch ganz anders lebensnotwendig als jetzt Zugverkehr muss man auch so knallhart sagen, ein Krankenhaus kann max. 24 Stunden auf Notstromlaufen, ein Supermarkt in der Regel eher max. 12 Stunden, ein Mobilfunkmast eher sogar nur 3-4 Stunden, dank Akku. Wobei Zuhause ohne Strom auch keine Heizung, teilweise sogar kein Wasser mehr aus dem Hahn kommt, da Stichwort Umwälzpumpen nur mit Strom funktionieren. Ohne Strom haben wir ein gewaltiges Problem, ohne Zugverkehr zwar nicht toll, aber nicht überlebenswichtig, muss man leider jetzt auch mal so sagen.
Ich denke niemand will jetzt den Zugverkehr komplett einstellen, aber jetzt ist die Zeit darüber zu reden, was man im April oder Mai für einen Fahrplan fahren will, den man dann auch einhalten kann. Zumal die aktuellen Notfahrpläne im Regionalverkehr, gerade morgends ja mittlerweile auch schon wieder überarbeitet wurden, sprich zu Stoßzeiten fahren wieder mehr Züge oder Buse vielerorts, auch die Bodenseefähre in die Schweiz wurde zuerst komplett eingestellt und jetzt gibt es doch wieder ein paar Fahrten, allerdings nur für LKWs. Daher jetzt ist darüber reden angesagt und dann kann und soll man handeln, bevor es zu spät ist und dann unkontrolliert Züge ausfallen.

Re: GDL will wegen Corona Bahnverkehr halbieren

geschrieben von: linie7484

Datum: 26.03.20 11:13

ifra schrieb:
Wenn die Stadtwerke Sigmaringen jetzt den übrigen Kunden stundenweise bis zu 50 % die Lieferung von Strom abstellt, weil die Industrie durch Herunterfahren der Kapazität nicht so viel abnimmt, dürfte recht neu sein. Allgemein ist es eher umgekehrt: stromsperren aus anderen Gründen werden zur Zeit nicht durchgeführt.

Ich habe im Übrigen nicht über das Schaffen und Einrichten neuer Verbindungen geredet, sondern über die Nutzung der vorhandenen Stromanschlüsse für Stromlieferungen.

Soweit ich es begriffen habe, geht es dem GDL-Chef um die Lokführer bei der Abarbeitung der vorhandenden Leistungen auf vorhandenen Strecken, nicht um neue Fahrten auf jetzt neu zu planenden oder noch neu zu bauende Strecken.
Es würde mich sehr wundern, wenn Netzbetreiber und Energieversorger neuerdings separates Personal für die Einrichtung neuer Stromanschlüsse und für die notwendige Instanshaltung vorhält. Von daher passt Dein Vergleich nicht wirklich, alles nicht absolut notwendige wird zurüchgefahren um kapazitäten für die notwendige Grundversorgung frei zu bekommen. Nichts anderes wird von der GDL gefordert, mit dem Unterschied, dass sich Lokführer nicht so einfach kompensieren lassen, wie Instandhaltungspersonal.


ifra schrieb:
Zitat:
Zwar können die Lokführer nicht in Home Office arbeiten, genauso wenwig wie diejenigen Mitarbeiter, die im Kraftwerk die Prozesse überwachen und bei Störungen eingreifen können, mit Brennstoff versorgen und so ebenso die Notdienste, (das sind die mit den Wohncontainern) aber die Zugbegleiter haben deutlich weniger zu tun, wenn sie wenig oder keine Fahrgastkontrollen machen und nicht so oft durch den Zug gehen.
Zum weinen reden wir hier aber auch über völlig andere Zahlen, Wieviele Lokführer gibt es, und wieviele Beschäftigte sind davon bei den Ernergieversorgern betroffen? Zum abderen, was bringt Dir der Wohncontainer, wenn der Lokführer am Ende doch ausserhalb des geschützten Bereiches arbeiten muss? Wie willst Du das in der Praxis umsetzten, dass ein Lokführer keinen Fremdkontakt hat und keine Infektion in den geschützteb Bereich (wie z. B. in einem Kernkraftwerk).

Zudem wird auch ein Energieversorger nicht 100% seiner Mitarbeiter gleichzeitig in die Wohncontainer schicken um im Fall X weiterproduzieren zu können. Nur kann dieser das kompensieren, indem sämtliche nicht notwendigen Arbeiten, nach hinten verschoben werden. Wie willst Du das bei Lokführern auffangen, dass 50% Arbeiten, die anderen 50% zu Hause in Reserve bereitsstehen um im Fall X einspringen zu können, ohne dass nur ein einziger Zug ausfallen muss?

Re: GDL will wegen Corona Bahnverkehr halbieren

geschrieben von: pm

Datum: 26.03.20 11:14

Ähm ja-wird es. Es kann sogar mehr Verkehr erstmal werden.Meine Frau als Selbstständige wird versuchen wieder etwas die Ausfälle hereinzuhohlen und wird deswegen bestimmt mehr unterwegs sein-weniger freie Tage nehmen etc. Sie hat ja auch einige sehr günstige und freiflexible Tickets bis 30.06. zur Verfügung.
Wobei die Probleme von Selbsständigen eher völlig unerheblich für den Bahverkehr sein werden.Es wird zB einen hohen Nachhohlbedarf an Besuchen geben.Schule geht auch gleich voll los.Mittelfristig könnte aber dank Homeoffice weniger Pendlerverkehr+Dienstreisen kommen.
P.S. Was übrigens für den SPNV dann ein Problem werden wird ist dass die Ausbildung/Qualifizierung der Lokführer auch nicht ganz planmäßig mehr läuft. Und das Cargo Personal ist sowieso dringend urlaubsreif.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:03:26:11:17:32.
InterRailer26+ schrieb:
Dann vergleichst Du korrekterweise bei der Bahn aber den Streckenneu- und Ausbau mit dem laufenden Bahn-Betrieb.

Und ironischerweise ist es bei der Bahn genau umgekehrt:
Gebaut wird weiter (sind ja nur Subunternehmer), der Betrieb wird aber runtergefahren.
Etwa so, wie wenn der Stromanbieter weiter Anschlüsse baut, aber nur noch 120V oder 25Hz liefert in die bestehenden Anschlüsse liefert.
Ist das besser?

Oder einfach nur Bahn-Realität?
Wieviele Lokführer würden denn Deiner Meinung nach für den Restbetrieb frei werden, wenn sämtliche Baustellen eingestellt würden?

Zum anderen baut der Stromanbieter keine Anschlüsse, sondern der Netzbetreiber. Von daher sind das auch im Energiebreich zwei verschiedene Baustellen un nicht nur bei der Bahn.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:03:26:11:21:07.
linie7484 schrieb:
Wieviele Lokführer würden denn Deiner Meinung nach für den Restbetrieb frei werden, wenn sämtliche Baustellen eingestellt würden?
Zugegebenerweise kein einziger. Aber auf der anderen Seite könnten dann die Bauarbeiter auf für den Betrieb nicht notwendige Kontakte mit anderen Personen verzichten. Lokführer sitzen in Ihrem Cockpit und an der Zugspitze gibt es normalerweise kein so großes Gedränge. Korrigiere mich, wenn ich da als Endverbraucher nicht die richtige Übersicht habe.
Auf der anderen Seite, und da hast Du ganz recht, wird man auch da Personal schonen wollen und über eine teilweise Reduzierung nachdenken müssen. Nur das schlägt eben, anders als bei den Netzausrüstern, 1:1 auf das Angebot durch und sollte daher nicht mit 50% gemacht werden - um mal auf den Ausgangspunkt der Diskussion zurück zu kommen.

linie7484 schrieb:
Zitat:
Zum anderen baut der Stromanbieter keine Anschlüsse, sondern der Netzbetreiber. Von daher sind das auch im Energiebreich zwei verschiedene Baustellen und nicht nur bei der Bahn.
Ja stimmt, auch bei der elektrischen Strom gibt es die Trennung Anbieter und Netzbetreiber.
Dennoch stört die Verlangsamung des Netzausbaus - hier wie da - erstmal nicht so sehr als eine Reduzierung der Angebots. Das merkt man sofort und hätte eine ähnliche Resonanz.
InterRailer26+ schrieb:
Auf der anderen Seite, und da hast Du ganz recht, wird man auch da Personal schonen wollen und über eine teilweise Reduzierung nachdenken müssen. Nur das schlägt eben, anders als bei den Netzausrüstern, 1:1 auf das Angebot durch und ...
Darauf wollte ich im Kern auch hinaus.


InterRailer26+ schrieb:
Zitat:
... sollte daher nicht mit 50% gemacht werden - um mal auf den Ausgangspunkt der Diskussion zurück zu kommen.
Ob die 50% jetzt angemessen oder überzogen sind, kann und will ich mangels hintergrundwissen nicht beantworten.
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