Nebenbei sollte man allerdings erwähnen, dass sowohl China als auch dem Rest der Welt ziemlich viel erspart geblieben wäre, wenn man dem Arzt, der vor dem Virus warnte, Glauben geschenkt hätte, statt ihn wegen des Verbreitens von Gerüchten zu verurteilen. Mir geht diese Beschönigung des chinesischen Handels ziemlich gegen den Strich.In China wurden
1. frühere und wesentlich rabiatere Methoden ergriffen als bisher hier
und es gelang dadurch,
2. die Endemie noch regional auf die Provinz Wuhan mit 5% der Gesamtbevölkerung einzugrenzen (zumindest weitgehend).
Punkt 2 bedeutete, daß die am schwersten getroffene Region auf die Ressourcen des ganzen Landes (mit dem Zwanzigfachen an Bevökerung und damit an medizinischem Personal und Material) zurückgreifen konnte. Diese Chance ist in Europa mittlerweile vertan.
Da wird sich einiges geändert haben, in diesen 6 Wochen.Und was hat sich daran in 6 Wochen geändert?
Michael Boettcher schrieb:Und was hat sich daran in 6 Wochen geändert?Ganz einfach, keine. Sofern es uns wichtig ist, die Krankenhäuser "betriebsfähig" zu halten.
Wie lange bleiben die Maßnahmen "alternativlos" oder sind sogar noch zu verschärfen? Z. B. Ausgangssperre wie in Italien.
Und Du glaubst ernsthaft das lässt sich monatelang oder sogar 1 Jahr lang umsetzen?
Wie ich bereits in einem anderen Thread geschrieben habe: Geld rettet auch leben. Hilfsorganisationen beklagen schon lange die rückläufige Spendenbereitschaft in Deutschland.
In reichen Ländern ist die Lebenserwartung deutlich höher als in armen. Die Lebenserwartung ist bei wohlhabenden Menschen höher als bei ärmeren.
[www.tagesschau.de]
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Warum wurde damals keine Ausgangssperre, Grenzschließung, Reiseverbot, etc. verordnet, um die meisten Todesfälle zu vermeiden?
Annahme: Durch eine 1-jährige Ausgangssperre könnten 100.000 Tote vermieden werden. Wäre diese Ausgangssperre dann Deiner Meinung nach gerechtfertigt? Ab welchem Zeitraum wäre sie nicht mehr gerechtfertigt oder ist sie unendlich fortzusetzen?
Die Zahlen aus China sind mir bekannt. Kann man diesen Zahlen trauen oder den Aussagen der Fachleute in Deutschland? Hier wird gesagt, es wird eine Verbreitung auf 60 bis 70 Prozent der Gesamtbevölkerung stattfinden. China meldet nur noch eine verschwindend geringe Steigerung der Infizierten. Wie passt das zusammen?TGV4402 schrieb:
Zitat:Da wird sich einiges geändert haben, in diesen 6 Wochen.Und was hat sich daran in 6 Wochen geändert?
Noch mal, es muss zunächst die Ausbreitung des Virus verlangsamt werden, sofern die Krankenhäuser und damit unser aller medizinische Versorgung nicht kollabieren sollen.
Je schneller die Verbreitung des Virus gestoppt wird, desto schneller scheint mir "Normalität" in Sicht. In China hat es +/- 6-8 Wochen gedauert, bis die Lage mutmasslich "im Griff" war.
Da hat man doch zumindest eine Hausnummer...
Weil man dort dank vorhandener Impfstoffe sicher sein konnte, die Welle in jedem Fall auf ungefähr solche Dimensionen begrenzen zu können. Bei Corona können wir nicht sicher sein, ob es nicht am Ende auch 1.000.000 bis 2.000.000 Tote sein könnten - Achtung, das ist jetzt bitte keine Progonose, sondern ein "schlechter-Fall-Szenario". In einem kaum viel längeren Zeitraum als besagte Grippewelle.Und nochmal die Frage: Warum wurden solche Maßnahmen nicht bei der Grippewelle 2017 eingeleitet, wo ca. 25.000 Menschen den Tod fanden?
Ja, ist unschön. Wird uns auch noch eine Weile beschäftigen. Da aber nach der Nummer insbesondere im Süden Europas Nullzinsen oder gar Negativzinsen für die nächsten 10 Jahre so gut wie sicher sind, wäre es insbesondere bei der Bonität von Deutschland kein Problem, da mehr Schulden zu machen. Bei Negativzinsen würde der Staat sogar Geld mit Schulden verdienen. Gut, für die Sparer wäre das schöner Mist und auch ziemlich gemein.Im TV wurde eben gesagt, dass die aktuellen Maßnahmen über 4 Wochen das BIP um ca. 4% reduzieren. Bei 4% reden wird über ca. 140 Mrd Euro und zusätzlich über Existenzängste, Unternehmenspleiten, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, Reisebeschränkungen, Kreditausfälle, etc.
Eine gewagte These. Die haben derzeit>3500 Neuinfektionen täglich. Und mehr als 300 Tote. Pro Tag. Und das in ihrem wirtschaftlichen Kerngebiet. Norditalien steht momentan still.Positiv siehts in Italien aus, die sind fast übern Berg, und wer als erster übern Berg ist, wird Wirtschaftsmacht.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 18.03.20 00:21
Am 17.3. *) wurden in Deutschland von 9360 (+unbekannte Dunkelziffer) Infizierten 500 Leute im Krankenhaus behandelt, 26 Tote waren zu beklagen. Wobei ja kaum berichtet wird, welche Vorerkrankungen dort vorlagen. Auch die "normale" Influenza kommt in der Berichterstattung kaum vor, obwohl dort die Auswirkungen auch in dieser Saison um ein Vielfaches heftiger sind.TGV4402 schrieb:Weil man dort dank vorhandener Impfstoffe sicher sein konnte, die Welle in jedem Fall auf ungefähr solche Dimensionen begrenzen zu können. Bei Corona können wir nicht sicher sein, ob es nicht am Ende auch 1.000.000 bis 2.000.000 Tote sein könnten - Achtung, das ist jetzt bitte keine Progonose, sondern ein "schlechter-Fall-Szenario". In einem kaum viel längeren Zeitraum als besagte Grippewelle.Und nochmal die Frage: Warum wurden solche Maßnahmen nicht bei der Grippewelle 2017 eingeleitet, wo ca. 25.000 Menschen den Tod fanden?
Und nun vergleiche 2 Mio mit 0,025 Mio als Szenarien und vergleiche den Unterschied der Maßnahmen und der allgemeinen Aufregung, verknüpft mit dem Faktum, dass es wie beim Feuer löschen ist: Den brennenden Sessel bekommst du vielleicht noch mit einigen Wassereimern unter Kontrolle. Brennt das gesamte Stadtviertel, hilft auch keine Feuerwehr mehr.
geschrieben von: HGK-Öli's
Datum: 18.03.20 00:46
Also noch konnte ich (kann man jetzt immer noch) für Samstag meinen Flug von Köln nach Berlin ohne Probleme buchen. Ich bin auch der Meinung, dass trotz der angespannten Situation die Mobilität so weit wie möglich auch gewährleistet bleiben sollte.Hallo!
[www.airliners.de]
Die Politik erwägt offenbar die Einstellung des deutschen Luftverkehrs. Nur doch die großen Flughäfen Frankfurt und München sollen für den Frachtverkehr und ggf. für Heimkehrer geöffnet bleiben, so Bundesverkehrsminister Scheuer.
ZitatDürfte damit die erste Branche im Verkehrsbereich sein, die großzügig Unterstützung erhält. Von Unterstützung für die Bahnen hab ich bislang noch nichts gehört. Wie so oft steht im Hause Scheuer die Bahn eher hinten an.Gleichzeitig sagt die Bundesregierung der Luftverkehrswirtschaft ihre Unterstützung in der Coronavirus-Krise zu.
Wenn für den Bereich Bahn nicht ebenfalls in dem Umfang nachgelegt wird, dürfte langfristig sich die Konkurrenzsituation Luft-Schiene zum Nachteil der Bahn verschlechtern.
Als positives nehmen wir mit, dass die Bahn dann zumindest nur noch das Auto als Konkurrenz innerdeutsch hätte.
Viele Grüße
fahremitderbahn
(...) Italien wird der nächste Kandidat für einen Euro Rettungsschirm. Mit hunderten Milliarden. Ziemlich sicher. Ökonomisch wird das unser nächstes Problem, wenn wir mal aus dem Gröbsten raus sind.
Gerade das Gesundheitssystem wird derzeit aufgebaut, nicht abgebaut. Und an Geld mangelt es wohl am allerwenigsten, "die Reichen" (ganz pauschal) wussten bis vor Kurzem nicht wohin mit all ihrem Geld.Im TV wurde eben gesagt, dass die aktuellen Maßnahmen über 4 Wochen das BIP um ca. 4% reduzieren. Bei 4% reden wird über ca. 140 Mrd Euro und zusätzlich über Existenzängste, Unternehmenspleiten, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, Reisebeschränkungen, Kreditausfälle, etc.
Bei 8 Wochen reden wir über 280 Mrd Euro.
Dieses Geld wird nachher u. a. fehlen im Gesundheitssystem, beim Umweltschutz und auch beim SPNV (damit wir Bezug zur Eisenbahn haben).
Es geht doch nicht darum was auf einmal möglich ist, sondern darum was machbar und sinnvoll unter den aktuellen Bedingungen ist. Auf Relationen wo es aktuell Einreiseverbote gibt, macht es auch keinen Sinn hinzufliegen.Greta Thunberg dürfte sich auch wundern, dass all die Einschränkungen beim Flugverkehr nun auf einmal möglich sind (LH fliegt nur noch 10-20%, Austrian garnicht), wo es doch kürzlich noch hieß „nein, das geht nicht“.
Du weisst aber schon, dass Italien dieselbe Währung hat wie wir? Und welche Folgen ein Staatsbankrott Italiens hätte. Die Risiken liegen also nicht außerhalb der Landesgrenzen.Aus finanzwirtschaftlicher Sicht liegen die Risiken ohnehin außerhalb der Landesgrenzen. Wie man einen Staatsbankrott in Italien mit all seinen Folgen für den Euro verhindern will ist mir derzeit eher unklar.
Klar wird jetzt im Gesundheitssystem aufgebaut. Aber nur bezüglich Corona. Auch dieses Geld wird später anderswo im Gesundheitssystem fehlen.Gerade das Gesundheitssystem wird derzeit aufgebaut, nicht abgebaut. Und an Geld mangelt es wohl am allerwenigsten, "die Reichen" (ganz pauschal) wussten bis vor Kurzem nicht wohin mit all ihrem Geld.
Die Situation ist wohl in gewissen Grenzen mit einem Krieg vergleichbar: es geht einiges kaputt, es müssen Schnitte gemacht werden. Doch danach geht es um so besser aufwärts, denn die Schnitte werden zuerst bei den alten Zöpfen angesetzt. Eine solche Verbesserung deutet sich jetzt schon an: die Verlagerung von Büroarbeit ins Home Office. Spart eine Menge Pendlerverkehr und schont damit die Umwelt, gleichzeitig steigt die Lebensqualität. Wenn der SPNV mangels Bedarf an Mobilität Rückschritte macht ist das kein Schaden.
Hat eigentlich irgendwer behauptet, die Corona-Krise hätte keine Auswirkungen auf die Wirtschaft? Hat irgendwer behauptet, die Lebensqualität würde in den nächsten Jahren steigen? Eigentlich ist es eine Wertefrage, was einem wichtiger ist: im schlimmsten Fall Millionen von Menschenleben oder wirtschaftliche Kennzahlen. Du hast Dich für letzteres entschieden. Ich bin mir nicht sicher, ob Du Dir dessen bewusst bist.In 2 Jahren reden wir weiter. Ich sage dir: Die Lebensqualität in Deutschland wird für die meisten Menschen stark sinken und nicht steigen und mit jedem Monat "Stillstand" wird es schlimmer werden.
1. Bist Du Dir eigentlich bewusst, was Du hier durch die Blume schreibst? "Es geht nur um Alte und Schwache, die kann man ruhig elendig verrecken lassen." Ich bin mir sicher, dass Du es so nicht meintest, aber darauf läuft es hinaus. Es gab übrigens mal einen Vorsitzenden der Jungen Union, der künstliche Hüftgelenke für 85-Jährige in Frage stellte (was ist schon ein menschenwürdiges Leben, das kann man schließlich nicht in Euro messen!). Er selbst ist noch nicht mal halb so alt geworden - und völlig egal, was er später für Ansichten hatten, die Aussage, an die man sich von ihm erinnert, ist die mit den Hüftgelenken. Selbst schuld...Zitat aus einer italienischen Quelle:
"In Italien sind möglicherweise nur zwei Menschen an Coronavirus gestorben, die keine anderen Pathologien aufwiesen. Dies geht aus den medizinischen Unterlagen hervor, die bisher vom Höheren Institut für Gesundheit geprüft wurden, wie der Präsident des Instituts, Silvio Brusaferro, während der heutigen Pressekonferenz im Zivilschutz in Rom berichtete. "Positive verstorbene Patienten haben einen Durchschnitt von über 80 Jahren - 80,3 um genau zu sein - und sind im Wesentlichen überwiegend männlich", sagte Brusaferro. "Frauen sind 25,8 Prozent. Das Durchschnittsalter des Verstorbenen ist signifikant höher als das der anderen positiven. Die Altersgruppen über 70, mit einem Höchststand zwischen 80 und 89 Jahren. Die Mehrheit von Diese Personen sind Träger chronischer Krankheiten. Derzeit waren nur zwei Personen keine Träger von Krankheiten. "Aber selbst in diesen beiden Fällen ist die Prüfung der Akten nicht abgeschlossen, und daher könnten andere Todesursachen als Covid-19 auftreten. Der Präsident der ISS hat angegeben, dass "kaum mehr als hundert Krankenakten" bisher aus Krankenhäusern in ganz Italien stammen. Dies sind die ersten detaillierten Mindestdaten, die der Zivilschutz bisher zu den Todesursachen von Coronavirus-Patienten zur Verfügung gestellt hat. Tatsächlich sind die Behörden derzeit nicht in der Lage, diejenigen, die an dem Virus gestorben sind, von denen zu unterscheiden, die andererseits täglich der Öffentlichkeit mitgeteilt werden, aber meistens Träger anderer schwerer Krankheiten waren und wer wäre daher nicht an Covid-19 gestorben. Auf eine Frage von "Agenzia Nova" konnte Brusaferro die genaue Anzahl der Todesfälle durch Coronaviren nicht angeben. Der Professor stellte jedoch klar, dass nach den analysierten Daten die überwiegende Mehrheit der Opfer "schwerwiegende Pathologien hatte und in einigen Fällen der Beginn einer Infektion der Atemwege leichter zum Tod führen kann. Um diesen Punkt zu klären." und echte Daten bereitstellen ", wenn wir die Ordner erwerben, werden wir weiter gehen. In jedem Fall sind die am stärksten gefährdeten Populationen zerbrechlich und Träger mehrerer Pathologien. "(Rin) © Agenzia Nova - Reservierte Reproduktion”
Diese Aussage ist schlicht und ergreifend falsch. Ich bin mir sicher, mit 140 Mrd Euro (sofern wir nur von 4 Wochen ausgehen) allein in Deutschland lassen sich zukünftig mehr Menschenleben retten als mit den jetzt vollzogenen Maßnahmen, die zu einem Wirtschaftszusammenbruch mit allen Konsequenzen führen werden.TGV4402 schrieb:Zitat:Hat eigentlich irgendwer behauptet, die Corona-Krise hätte keine Auswirkungen auf die Wirtschaft? Hat irgendwer behauptet, die Lebensqualität würde in den nächsten Jahren steigen? Eigentlich ist es eine Wertefrage, was einem wichtiger ist: im schlimmsten Fall Millionen von Menschenleben oder wirtschaftliche Kennzahlen. Du hast Dich für letzteres entschieden. Ich bin mir nicht sicher, ob Du Dir dessen bewusst bist.In 2 Jahren reden wir weiter. Ich sage dir: Die Lebensqualität in Deutschland wird für die meisten Menschen stark sinken und nicht steigen und mit jedem Monat "Stillstand" wird es schlimmer werden.
Wenn sich jemand, der Dirk Müller und OE24 zitiert, sicher ist, ist das erstmal kein schlechtes Zeichen, dass alles nicht so schlimm kommt...def schrieb:Diese Aussage ist schlicht und ergreifend falsch. Ich bin mir sicher, mit 140 Mrd Euro (sofern wir nur von 4 Wochen ausgehen) allein in Deutschland lassen sich zukünftig mehr Menschenleben retten als mit den jetzt vollzogenen Maßnahmen, die zu einem Wirtschaftszusammenbruch mit allen Konsequenzen führen werden.TGV4402 schrieb:Zitat:Hat eigentlich irgendwer behauptet, die Corona-Krise hätte keine Auswirkungen auf die Wirtschaft? Hat irgendwer behauptet, die Lebensqualität würde in den nächsten Jahren steigen? Eigentlich ist es eine Wertefrage, was einem wichtiger ist: im schlimmsten Fall Millionen von Menschenleben oder wirtschaftliche Kennzahlen. Du hast Dich für letzteres entschieden. Ich bin mir nicht sicher, ob Du Dir dessen bewusst bist.In 2 Jahren reden wir weiter. Ich sage dir: Die Lebensqualität in Deutschland wird für die meisten Menschen stark sinken und nicht steigen und mit jedem Monat "Stillstand" wird es schlimmer werden.
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