geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 09.02.20 13:36
Bei veamteten Tf ist es noch einfacher. Die kann GoAhead beim BEV anfordern und die vollen Kosten übernehmen, statt wie die DB nur Teile. Dann muss das BEV denen Leute zuteilen, sonst begehen die Untreue.Hallo zusammen,
die DB ist in mehr als 500 Töchtern aufgeteilt und auch dort gibt es EVU-Bereiche,
wo u.a. kein Tf (solange er örtlich nicht gebunden ist) gerne arbeiten möchte.
Viele Tfs bei der DB AG sind noch verbeamtet oder ,,trauen" sich einfach nicht den
Arbeitgeber zu wechseln, so dass gerade einige private EVUs an Tf-Mangel leiden.
Zudem zählt hier nicht nur das Geld oder die Arbeitsbedingungen. Für viele ist ein heimatnaher
Einsatz einfach wichtiger, als z.B. im Container-Dorf Frankfurt/Main zu wohnen.
Anderseits gibt es aber auch Regionen, wo man als Tf einfach nicht finanziell mit Familie leben kann.
Besonders in der südlichen Hälfte Deutschlands sind Miet- und Kaufpreise sehr teuer, so dass 2.000 € netto
anfangs viel Geld sind, aber für eine Familie eher nicht.
Und zum Thema Ausfälle und Personalmangel; Die DB kann zurzeit viele Tf-Personale aufgrund verlorener Ausschreibungen abgreifen und einsetzen, da besonders die Bereiche Cargo und Fernverkehr massiv fahrendes Personal suchen, allerdings naht solangsam hier das Ende des Abgreifens. Es muss ausgebildet werden ohne Ende!
Gruß
Ja gar nichts... denn die Regionalisierungsmittel wurde ja einst an der Höhe des Defizit was Bundes- und Reichsbahn so produziert haben festgelegt. Der Staat gibt also nicht mehr Geld ins System wie damals (ok mitlerweile nach Nachregelungen schon ein bisschen), sondern es wird aus den vorhandenen Mitteln wesentlich mehr Leistung heraus geholt.Signalschruber schrieb:Was glaubst du hätte die Bundesbahn alles fahren können, wenn sie mit all den Milliarden gepimpert worden wäre, die heute bei den zweihunderteinunddrölfzig Aufgabenträgerorganisationen so durchlaufen?ZitatAlso ist dir das System Bundesbahn mit Eigenwirtschaftlichkeit bis zum Bankrott des betriebswirtschaftlich optmalen Netzes lieber.3. Singulär ist da gar nichts, die ganze Bestellerei des SPNV ist eine strukturelle Sackgasse.
Und dann gibts dort auch noch Spezialisten, die herum maulen, die SWEG würde ihnen die Arbeit weg nehmen :D *lol*autolos schrieb:Hallo autolos,Der nachdenkliche Stromrichter schrieb:Hallo Tobias,märchenerzähler schrieb:Guten Abend Märchenerzähler (nomen est omen?),Ach ja lösen läst sich das Problem nur wenn höhere Löhne gezahlt werden, nur welches EVU kann sich das leisten ohne Verluste einzufahren. Eben ein eklatanter Nachteil der Vergabewettbewerbe bei der nur der billigste den Zuschlag erhält. Wer höhere Löhne kalkuliert hat beim Billigheimer-Wettbewerb absolut keine Chance.
Blöd eben das der Kunde wieder auf der Strecke bleibt weil Züge wegen Personalmangel ausfallen.
bitte aber bei dieser Erzählung auch bedenken, dass heutige "Billigheimer" wie GoAhead etc.pp. die Ausschreibungsvorgaben zur Tariftreue ohne Murren akzeptieren. Wenn wir uns zurückerinnern, mussten DB-Beschäftigte diese Tarifverträge erst hart und mühsam auf dem Rücken der Kunden erstreiken, weil der verkehrsrote Mobilitäz-Dingsda bei der ordentlichen Entlohnung seiner Mitarbeiter auch schon mal gerne sparen wollte und allerlei Zicken veranstaltete.
Und ein Stück weit schimmert hier schon wieder genau jene Scheinheiligkeit durch, welche ich erst zuletzt hierzuforum kritisieren musste: wenn bei GoAhead wegen Personalmangel Züge ausfallen, ist das ein Desaster, ein Skandal, ein Chaos, ein Weltuntergang und weiß der Himmel was sonst noch. Wenn ein DB-Verkehrsbetrieb wie z.B. die RAB reihenweise Züge ausfallen lässt, ist das halt achselzuckendes Alltagsgeschäft. Super, la-la-läuft bei euch...
Freundliche Grüße
Tobias
genau, die DB hat Schuld, egal was passiert, irgendwie lässt es sich schon so drehen. Ehrlich, die Platte ist schon so alt, ist es dir nicht langsam peinlich, sie immer mal wieder auszupacken? Vielleicht wäre nachdenken statt nachdenklich mal hilfreich 😉
Gruß
was ist den daran alt? DB ZugBus RAB hat inzwischen im Tübinger Raum maximal Probleme. Das ist schon seit Jahren so. Ich erinnere nur an Dezember letztes Jahr. Jammertal brauch ich wohl gar nicht erwähnen dort wechseln die Fahrgäste zurück auf die Straße.
Es mag sicherlich nicht überall bei der DB so sein das ist alles gut, Richtig, Recht und schön. Aber ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee ist leider das Desaster mir tut das Personal der DB dort nur Leid.
Gruß
Wer als Unternehmen sein Personal so verheizt, handelt schlicht dumm... Denn es ist doch bekannt, daß man die höchste Leistung und geringste Krankenquote nur mit schonendstem Einsatz aus dem Personal heraus holen kann. Und ein guter Disponent plant genau so. Also eben keinen unregelmäßigen Wechseldienst, sondern nach Möglichkeit die Schichten immer nur halbwegs im gleichen Zeitfenster, und wenn sichs verschiebt dann über 2-3 Tage hinweg, ohne starken Bruch dazwischen. So ruinieren sich die Leute eben nicht die Gesundheit, und können trotzdem ordentlich Überstunden runter reißen.In völliger Verkennung der Realitäten geht's ihm mal wieder nur ums Geld. Er könnte glatt ein Bahnmanager sein...
Die Leute wollen sich aber ihre Gesundheit, ihr Familienleben, ihr allgemeines Wohlbefinden und ihre Selbstachtung nicht mit Beträgen abkaufen lassen, die für die Unternehmen nur Brosamen oder schlimmstenfalls Feuerlöscher sind!
Auch ein Kundenbetreuer oder Tf hat berechtigte Ansprüche an Planbarkeit seiner Freizeit und auf Ausgleich besonderer berufsspezifischer Erschwernisse. Geld bringt einem die im jahrelangen unregelmäßigen Schichtdienst und mit Überstunden ruinierte Gesundheit i.d.R. nicht zurück!
Aber - und das sagte ich dir bereits - hast du davon weder theoretische und schon gar keine praktische Ahnung, weshalb deine Allesbesserwisserei hier völlig irrelevant und fehl am Platze ist.
Aus meiner Sicht müsste sich der Markt personell erholen, ein Ausschreibestopp für ganz Deutschland für die nächsten 10 Jahre. Das Problem ist, dass immer wieder neue Unternehmen wie jetzt Go Ahead oder auch National Express auf den Markt drängen. Diese brauchen neues Personal, müssen Personal schulen. Es kommen auch immer wieder neue Fahrzeuge auf den Markt usw. Das ganze System Bahn wird vor die Wand gefahren.
M 262 schrieb:Immer dran denken, auf der Strecke hat nicht der billigste Bieter den Zuschlag erhalten. Der billigste Bieter war DB Regio gewesen. Jetzt erkläre uns mal, wie die das mit dem Personal in den Griff gekriegt hätten.Aus diesem Grunde gehen also so viele Tf nach Ende ihres Knebelvertrages beim privaten Start-Up EVU deiner Wahl zur DB. Sehr interessant. Weiterhin viel Spaß
All diese Betrachtungen sind schon richtig, gelten aber für eine völlig andere Arbeitsmarktsituation.Das Problem ist nicht nur hausgemacht sondern politisch so gewollt. Es gibt Berufe wie du sie schon genannt hast, die einfach schlecht bezahlt sind und wo eine gewisse Arbeitsdichte herrscht. Viele Betriebe sind auf Kante genäht d.h. stehen im nationalen und Internationalen Wettbewerb und auch unter Druck. Personal kostet, daher wird nur soviel eingestellt wie benötigt. Bei der Schiene sieht man ganz deutlich wo es hinführt wenn immer weiter ausgeschrieben wird, immer weiter mehr Leistungen bestellt werden als Personal vorhanden ist. Das System kollabiert.
Das personelle Problem hätte es hier nur bezüglich der natürlichen Fluktuation gegeben. Ich darf dich daran erinnern, dass die DB Regio zum Zeitpunkt der Vergabe der "Stuttgarter Netze" ihr Personal dafür bereits an Bord hatte. Im Gegensatz zu den anderen beiden. was ja auch wiederum logisch ist, denn schließlich wäre der alte auch der neue Betreiber gewesen.M 262 schrieb:Immer dran denken, auf der Strecke hat nicht der billigste Bieter den Zuschlag erhalten. Der billigste Bieter war DB Regio gewesen. Jetzt erkläre uns mal, wie die das mit dem Personal in den Griff gekriegt hätten.Aus diesem Grunde gehen also so viele Tf nach Ende ihres Knebelvertrages beim privaten Start-Up EVU deiner Wahl zur DB. Sehr interessant. Weiterhin viel Spaß
Selbstverständlich funktioniert das. Wenn man einen Betriebsrat hat der den Tarifvertrag auch anwendet anstatt die Einsatzpläne nur durchzuwinken. Ich könnte dir da Geschichten aus meinen letzten Jahren als Einsatzplaner erzählen, aber das ist nicht für die Öffentlichkeit. Deshalb lasse ich das.Man kann natürlich toll auf ein Blatt Papier schreiben, dass ein Dienstplan fünf Jahre im Voraus fertig zu sein hat.
Wenn DB-Netz den Baustellenfahrplan erst 1 Woche vorher fertig hat, funktioniert das nunmal nicht.
geschrieben von: Endbahnhof
Datum: 09.02.20 14:33
Wenn Du Deine Beiträge nicht in diesen kindischen Traumflug-ist-doof-Rahmen einbetten würdest, wäre das sogar ein sinnvoller Beitrag. Nur: wie sollen die Firmen den Leuten mehr Freizeit geben, wenn sie ohnehin zu wenig Leute haben? Deswegen ist die Strategie, für den fordernden Job wenigstens grosszügig Geld zu verteilen schon nachvollziehbar.Die Leute wollen sich aber ihre Gesundheit, ihr Familienleben, ihr allgemeines Wohlbefinden und ihre Selbstachtung nicht mit Beträgen abkaufen lassen, die für die Unternehmen nur Brosamen oder schlimmstenfalls Feuerlöscher sind!
Auch ein Kundenbetreuer oder Tf hat berechtigte Ansprüche an Planbarkeit seiner Freizeit und auf Ausgleich besonderer berufsspezifischer Erschwernisse. Geld bringt einem die im jahrelangen unregelmäßigen Schichtdienst und mit Überstunden ruinierte Gesundheit i.d.R. nicht zurück.
geschrieben von: Endbahnhof
Datum: 09.02.20 14:42
Dazu muss der Beamte allerdings bei der DB auch abkömmlich sein. Da auch die DB im Tf-Bereich Personalmangel hat, wird die einen Teufel tun und irgendwelche Beamte ans BEV geben. Das vergiss mal ganz schnell.EBei veamteten Tf ist es noch einfacher. Die kann GoAhead beim BEV anfordern und die vollen Kosten übernehmen, statt wie die DB nur Teile. Dann muss das BEV denen Leute zuteilen, sonst begehen die Untreue.
Was nützt mir die Kohle, wenn darunter die Gesundheit leidet und ich den Job nicht mehr machen kann? Leider habe ich dieses Szenario in den letzten Jahren öfter erleben müssen. Nicht nur bei der DB. Und der jeweilige Arbeitgeber hat sich einen @#$%&dreck drum gekümmert wie es dem Mitarbeiter geht!Zitat:Wenn Du Deine Beiträge nicht in diesen kindischen Traumflug-ist-doof-Rahmen einbetten würdest, wäre das sogar ein sinnvoller Beitrag. Nur: wie sollen die Firmen den Leuten mehr Freizeit geben, wenn sie ohnehin zu wenig Leute haben? Deswegen ist die Strategie, für den fordernden Job wenigstens grosszügig Geld zu verteilen schon nachvollziehbar.
Da wäre ich nicht so sicher. Bekanntlich hatte DB Regio diese relativ gut bezahlten Übergangsverträge, Züge sind dennoch reihenweise ausgefallen. Was auch nicht an der beruflichen Perspektive dieser Mitarbeiter liegen kann, wenn man mit dem Nachfolger frühzeitig eine Übernahme aushandelt.Ich darf dich daran erinnern, dass die DB Regio zum Zeitpunkt der Vergabe der "Stuttgarter Netze" ihr Personal dafür bereits an Bord hatte.
Du kannst viel aushandeln. Wenn die Kollegen da aber nicht hinwollen und lieber andere Stellen im DB Konzern besetzen, dann ist das so. Dann nützen Dir die besten Verhandlungen nichts, die lassen sich nämlich nicht hin- und herschieben wie ein Stück Schlachtvieh. Das sind nämlich Menschen und keine Nummern...Was auch nicht an der beruflichen Perspektive dieser Mitarbeiter liegen kann, wenn man mit dem Nachfolger frühzeitig eine Übernahme aushandelt.
Zumindest war der Personalmangel, so wie er sich heute darstellt, kein Thema in dieser Größenordnung. Logisch fallen Züge aus, wenn ich über die Sommerferien mehr Mitarbeitern als normalerweise möglich, Urlaub gebe und dann Baustellen nicht mit der Personalminderung eintreffen, wie ursprünglich gerechnet. Wenn dann noch Mitarbeiter das Unternehmen in einer Anzahl verlassen, die man nicht so leicht verkraften kann und gleichzeitig fertig ausgebildete Azubis nicht übernimmt, dann sieht es stellenweise schnell finster aus.Endbahnhof schrieb:Da wäre ich nicht so sicher. Bekanntlich hatte DB Regio diese relativ gut bezahlten Übergangsverträge, Züge sind dennoch reihenweise ausgefallen. Was auch nicht an der beruflichen Perspektive dieser Mitarbeiter liegen kann, wenn man mit dem Nachfolger frühzeitig eine Übernahme aushandelt.Ich darf dich daran erinnern, dass die DB Regio zum Zeitpunkt der Vergabe der "Stuttgarter Netze" ihr Personal dafür bereits an Bord hatte.
Danke. Genauso sieht es aus!Du kannst viel aushandeln. Wenn die Kollegen da aber nicht hinwollen und lieber andere Stellen im DB Konzern besetzen, dann ist das so. Dann nützen Dir die besten Verhandlungen nichts, die lassen sich nämlich nicht hin- und herschieben wie ein Stück Schlachtvieh. Das sind nämlich Menschen und keine Nummern...
Hallo,Ein Großteil des Personals wäre gar nicht gegangen zu Fv und Cargo oder in andere Regionen, man hätte ja seinen Arbeitsplatz behalten. Erst nachdem durch die verlorene Ausschreibung feststand das die Arbeitsplätze wegfallen haben sich viele nach einem anderen Arbeitsplatz umgesehen. Natürlich hätte auch DB Regio ausbilden müssen, es wären aber nur durch die normale natürliche Fluktuation Arbeitskräfte gegangen.
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