DREHSCHEIBE-Online 

Anzeige

HIER KLICKEN!

 01 - News 

  Neu bei Drehscheibe Online? Hier registrieren! Zum Ausprobieren und Üben bitte das Testforum aufsuchen!
News und aktuelles Betriebsgeschehen - Fragen sind keine News, können aber in den anderen Foren gerne gestellt werden. Für Updatemeldungen von Websites bitte das Forum Bahn und Medien verwenden.
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -
Wie am vergangenen Montag (3. Februar) in der lokalen Zeitung zu lesen war, hat die Bahn bei einem Pressegespräch mitgeteilt, dass es weitere Verzögerungen beim viergleisigen Ausbau zwischen Forchheim und Bamberg geben wird. Konkret geht es um den Planfeststellungsabschnitt 21, der knapp südlich des zukünftigen Hp Altendorf/Buttenheim (heute einfach nur Buttenheim/NBT, obwohl er in der Ortslage der benachbarten Gemeinde Altendorf liegt) beginnt und etwas nördlich des Hp Strullendorf (NSU) endet.

Da die Bahn ihre Planungen gegenüber der 2017 ausgelegten Fassung in mehreren Punkten ändern musste, um auf zahlreiche Bedenken und Änderungswünsche einzugehen, ist eine erneute Auslegung der Pläne erforderlich. Diese Auslegung ist für März 2020 vorgesehen. Damit besteht auch die Möglichkeit, weitere Einwendungen vorzubringen. Den Planfeststellungsbeschluss, der eigentlich schon im vergangenen Jahr hätte kommen sollen, kann man also frühestens Ende 2020 erwarten.

Soweit ich den Zeitungsartikel verstehe, sollen nach erfolgtem Planfeststellungsbeschluss (also frühestens Anfang 2021) zunächst nur einzelne Ingenieurbauwerke in Angriff genommen werden. Der eigentliche viergleisige Ausbau in diesem Abschnitt soll aber erst im Jahr 2025 beginnen.
Na dann, bis die Strecke fertig ist SEV durch die betroffenen Ortschaften. Und zwar SEV für Menschen und Güter!
Mal sehen, wie schnell irgendwelche Proteste (gegen die Bahnstrecke) vom Tisch sein werden!

MfG
Wuhlheider schrieb:
Na dann, bis die Strecke fertig ist SEV durch die betroffenen Ortschaften. Und zwar SEV für Menschen und Güter!
Mal sehen, wie schnell irgendwelche Proteste (gegen die Bahnstrecke) vom Tisch sein werden!

MfG
Genau, die Menschen quälen, weil sie ihre verfassungsmäßigen Rechte in Anspruch nehmen.

Schönes Demokratieverständnis ;)

Kleiner Tipp: Rechtstaatlichkeit tut manchmal weh - keine Rechtstaatlichkeit tut mit Sicherheit viel mehr weh.

Grüße
Unter diesem Aspekt zahlen wir doch gerne die dadurch explodierenden Mehrkosten aus Steuermitteln, bzw. nehmen wir doch gerne die höhere Umweltverschmutzung durch den KFZ-Verkehr in Kauf. MfG
Danke für die Informationen! Wie sieht es denn bei den anderen Planfeststellungsabschnitten aus? Ist dort, wo bereits gebaut wird, mit Verzögerungen zu rechnen? Welcher PFA wird als nächstes in Betrieb genommen und welche Auswirkungen wird das auf die Fahrzeiten des Fernverkehrs und die Streckenkapazität haben? Vielen Dank schon mal für weitere Erläuterungen und viele Grüße aus Berlin
Wuhlheider schrieb:
Na dann, bis die Strecke fertig ist SEV durch die betroffenen Ortschaften. Und zwar SEV für Menschen und Güter!
Mal sehen, wie schnell irgendwelche Proteste (gegen die Bahnstrecke) vom Tisch sein werden!

MfG
Wohnst du etwa nur gerade mal 5-6m von einer Hauptbahnstrecke entfernt, die viergleisig ist und dann nicht unwesentlich mehr Verkehr als zuvor haben wird, besonders Güterverkehr?
Ich nehme nämlich stark an, dass es nicht so ist, denn sonst würdest du hier keinen derartig unsachlichen Beitrag schreiben, der sämtliche Bürger in den Ortschaften dort über einen Kamm geschert extrem runtermacht.

Die Bürger nehmen dort nur und nur ihr demokratisches Recht wahr und legen Einsprüche ein, weil sie um ihre Gesundheit, ihre (Nacht-)Ruhe, den Wert ihres Wohneigentums, etc. fürchten. Vor allem das Thema Bahnlärm und seine negativen Auswirkung auf die Gesundheit der Anwohner ist ein sehr kritisches Thema, dass sehr ernst genommen werden muss. Dahingehend halte auch ich die aktuelle Planung dort mehr als unausgereift und die Bedürfnisse der Anwohner dort viel zu wenig Ernst nehmend. Wenn die Bahn wie all zu oft nur die billigsten Planungen macht, wo der Schutz der Anwohner nur ein reines Lippenbekenntis ist, dann darf sie sich nicht beschweren, wenn die Leute das so nicht wollen (siehe besonders auch den Brenner-Nordzulauf, wo alle jetzigen Planungen/Trassenvorschläge auch wieder nach dem gleichen billigen Prinzip sind!). Es ist daher mehr als gerechtfertigt, dass die Anwohner sich im Rahmen des demokratischen Prozesses wehren. Dies zu kritisieren ist menschen- und demokratieverachtend! Wenn du selber betroffen wärst, dann würdest du natürlich ganz anders drüber denken...

Wenn dich die demokratischen Abläufe hier so sehr stören, dann solltest du lieber nach Nordkorea ziehen!

P.S.: Gerade durch DIESE immer nur billigsten Planungen der Bahn entstehen doch erst die bekannten Zustände, dass sich Strecken lange verzögern, beklagt werden und deutlich teurer werden. Würde die Bahn gleich deutlich besser und die Anwohner beachtender planen, dann würden Einsprüche und Klagen deutlich weniger werden, es würde viel weniger Verzögerungen geben und die Kosten würden dadurch nicht jedesmal derart explodieren. Einfach mal gescheiht planen und die Menschen wirklich ernst nehmen bzw. schützen - schon würde es deutlich besser und schneller laufen. Brachial immer nur mit Brechstange und Vorschlaghammer vorgehen zu wollen, kann nicht gut gehen und geht Gott sei Dank immer weniger gut. Menschen und Ihre Gesundheit sind keine austauschbare Ware, die man nach belieben wegwerfen kann!

andere PFA

geschrieben von: KD

Datum: 06.02.20 13:40

Bei dem im Süden anschließenden Abschnitt 18/19 (Forchheim/Eggolsheim) scheint es ganz gut voranzugehen, ebenso im Bereich nördlich von Bamberg (PFA 23/24, Hallstadt/Zapfendorf).

Der Abschnitt 22 (im Wesentlichen die Durchfahrt durch die Stadt Bamberg) wird aber sicher noch mal richtig schwierig, wenn man sich so ansieht, wie sich da die Bahn mit der Lokalpolitik über viele Fragen zofft...
ICE_Pendler_Berlin schrieb:
... und welche Auswirkungen wird das auf die Fahrzeiten des Fernverkehrs und die Streckenkapazität haben?
Hallo ICE-Pendler,
trotz solcher gewaltigen Vorlaufzeiten gibt es dann keine passenden LST-Anlagen. Das einzig passende wäre ETCS, was schon während der Bauzeit eine Hilfe sein könnte. Es gibt keine mir bekannte Planung, wo man von Lichtenfels bis Fürth ETCS installieren will. Einerseits kann man derzeit damit nicht die 230 km/h zwischen Fürth und Forchheim ausfahren. Andererseits kann man vom nördlichen Zulauf auf Bamberg weniger gut die Güter- und Personenzüge in hoher Dichte synchronisieren, damit sie dann durch das Nadelöhr passen. Und gerade mehrgleisige Strecken werden damit ideal bedient, weil man im Gleisbereich sehr wenig Technik hat und die Funkzellen und RBCs gemeinsam benutzen kann.
Im Sinn Deiner Frage also keine schnellen und positiven Wirkungen der Investitionen.
Viele Grüße, saxobav.

Re: VDE 8 (Nürnberg-Ebensfeld): weitere Verzögerungen im PFA 21 (NBT-NSU)

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 06.02.20 17:26

Fernreisender schrieb:
(Blablabla)

P.S.: Gerade durch DIESE immer nur billigsten Planungen der Bahn entstehen doch erst die bekannten Zustände, dass sich Strecken lange verzögern, beklagt werden und deutlich teurer werden. Würde die Bahn gleich deutlich besser und die Anwohner beachtender planen, dann würden Einsprüche und Klagen deutlich weniger werden, es würde viel weniger Verzögerungen geben und die Kosten würden dadurch nicht jedesmal derart explodieren. Einfach mal gescheiht planen und die Menschen wirklich ernst nehmen bzw. schützen - schon würde es deutlich besser und schneller laufen. Brachial immer nur mit Brechstange und Vorschlaghammer vorgehen zu wollen, kann nicht gut gehen und geht Gott sei Dank immer weniger gut. Menschen und Ihre Gesundheit sind keine austauschbare Ware, die man nach belieben wegwerfen kann!
Das glaubst du ja wohl selbst nicht...
Hallo,

Zitat
Na dann, bis die Strecke fertig ist SEV durch die betroffenen Ortschaften. Und zwar SEV für Menschen und Güter!
Mal sehen, wie schnell irgendwelche Proteste (gegen die Bahnstrecke) vom Tisch sein werden!
@Wuhlheider

Gerade die Tatsache, dass in Buttenheim wegen des ICE Ausbaus mindestens drei Wohnhäuser abgerissen werden müssen, sollte dich mal zum Nachdenken anregen. Man stelle sich mal diese Situation vor: Hausbau im jahre 1970; Strecke im bayerischen Grenzrandgebiet der BRD zur DDR, mäßiger Zugverkehr. Wer hätte damals schon noch daran gedacht, dass diese Strecke wieder so bedeutend würde. Nun dürfen sich die davon betroffenen Anwohner umsehen, wo sie unterkommen.

Gruß



3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:06:18:17:27:54.
Und es sei, so ärgerlich es auch sein mag, dass der Vollausbau der ABS erst weit über 10 Jahre nach Fertigstellung der NBS erfolgt sein wird (der S-Bahn-Flaschenhals nördlich Fürth und der Knoten Bamberg fehlen ja auch noch), auch nochmal daran erinnert, dass es auch Bahn und Bundespolitik waren, die hier jahrzehntelang massiv geschlafen haben: Die Plangenehmigungsverfahren verschleppt und Jahre brach liegen lassen, noch nicht einmal parallel zum Bau der NBS auch den kompletten ABS-Ausbau schnell genug wieder hochgefahren. Insofern muss man sich nun nicht wundern, dass die Einarbeitung neuer Rechtslagen und Einwendungen nun immer noch Zeit in Anspruch nimmt, die man vorher schon hatte und hätte nutzen können.

Immerhin aber wird die nun noch etwas länger verbleibende Lücke zwischen südlichem und nördlichen Ausbauende langsam überschaubar.
Fdl Eggolsheim schrieb:
Hallo,

Zitat
Na dann, bis die Strecke fertig ist SEV durch die betroffenen Ortschaften. Und zwar SEV für Menschen und Güter!
Mal sehen, wie schnell irgendwelche Proteste (gegen die Bahnstrecke) vom Tisch sein werden!
@Wuhlheider

Gerade die Tatsache, dass in Buttenheim wegen des ICE Ausbaus mindestens drei Wohnhäuser abgerissen werden müssen, sollte dich mal zum Nachdenken anregen. Man stelle sich mal diese Situation vor: Hausbau im jahre 1970; Strecke im bayerischen Grenzrandgebiet der BRD zur DDR, mäßiger Zugverkehr. Wer hätte damals schon noch daran gedacht, dass diese Strecke wieder so bedeutend würde. Nun dürfen sich die davon betroffenen Anwohner umsehen, wo sie unterkommen.

Zitat
Danke für die Informationen! Wie sieht es denn bei den anderen Planfeststellungsabschnitten aus? Ist dort, wo bereits gebaut wird, mit Verzögerungen zu rechnen? Welcher PFA wird als nächstes in Betrieb genommen und welche Auswirkungen wird das auf die Fahrzeiten des Fernverkehrs und die Streckenkapazität haben? Vielen Dank schon mal für weitere Erläuterungen und viele Grüße aus Berlin

Hallo zusammen,

wie bereits erwähnt wird zur Zeit im Planfeststellungsabschnitten Hallstadt-Breitengüßbach (geplante Fertigstellung 2023) sowie Forchheim-Eggolsheim (geplante Fertigstellung 2024) gebaut. Die Verzögerung im PFA Altendorf-Hirschaid-Strullendorf fällt insofern nicht groß ins Gewicht, als dass die Fertigstellung im Bereich Bamberg zur Zeit erst für 2030 geplant ist und sich dort natürlich noch weiter verzögern könnte (nicht zu erwähnen die Fragen um den S-Bahn-Verschwenk im Bereich Fürth).
Ich kann mir vorstellen, dass die ETCS-Ausrüstung der Strecke (und damit höhere Geschwindigkeiten & eine kürzere Reisezeit) erst bei der Fertigstellung aller Ausbaumaßnahmen erfolgt und würde somit keine kürzeren Reisezeiten erwarten in den nächsten Jahren.

ICE Douplex



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:02:07:00:20:36.

Rechte haben, Rechte nutzen

geschrieben von: Der nachdenkliche Stromrichter

Datum: 07.02.20 06:23

Guten Morgen,

selbstverständlich ist es richtig, dass Rechtsstaat besser ist als alles andere, auch wenn es manchmal zäh und anstrengend ist. Was allerdings für mein Gefühl dieser Tage hin und wieder vergessen wird, ist die Intention der Ausgewogenheit: niemand soll dem anderen schaden. Das gilt sicherlich in die Richtung, dass sich die Eisenbahn bei Ausbauvorhaben peinlich genau an alle gesetzlichen Vorgaben und Grenzwerte hinsichtlich Lärmschutz und was dergleichen mehr ist zu halten hat, ohne "wenn" und "aber". Das gilt aber auch dann, wenn einzelne Personen meinen, aufgrund ihrer egozentrischen Interessen etwas blockieren, was vielen Menschen nutzen würde. Es ist eine Sache, wenn z.B. die örtliche Kommunalpolitik bei einem Um- oder Ausbau den bestmöglichen Nutzen für ihre Gemeinde, für alle Einwohner der Gemeinde, herausholen möchte, das ist deren Aufgabe und sicherlich ein löbliches Ziel, solange es mit Verstand und Augenmass (also nicht wie in z.B. zuletzt in Renningen) betrieben wird. Dort, wo aber nur der einzelne Hausbesitzer an der Bahnstrecke für sich kämpft, ihm der Nachbar ein paar Meter weiter schon sch...egal ist, und wo dieser einzelne sich so sehr überhöht, dass sein Wohl vor dem Nutzen und den Rechten von tausenden anderen Menschen kommen soll, darf man durchaus die Frage nach moralischer Richtigkeit aufwerfen. Ist das Wohl des Einzelnen höher zu bewerten als das Wohl aller?

Freundliche Grüße
Tobias

"Ein Nichts zu sein, tragt es nicht länger - alles zu werden, strömt zuhauf!"
(aus "Die Internationale" | Deutscher Text durch Emil Luckhardt, 1910)

Fdl Eggolsheim schrieb:
Gerade die Tatsache, dass in Buttenheim wegen des ICE Ausbaus mindestens drei Wohnhäuser abgerissen werden müssen, sollte dich mal zum Nachdenken anregen. Man stelle sich mal diese Situation vor: Hausbau im jahre 1970; Strecke im bayerischen Grenzrandgebiet der BRD zur DDR, mäßiger Zugverkehr. Wer hätte damals schon noch daran gedacht, dass diese Strecke wieder so bedeutend würde. Nun dürfen sich die davon betroffenen Anwohner umsehen, wo sie unterkommen.
Genau so ist es und da kann ich diese betroffenen Anwohner und die vom ganz neuen Bahnlärm betroffenen Anwohner absolut verstehen.

Zudem ist es für mich nach wie vor nicht nachvollziehbar, warum die Bahn bei der ABS nördlich von Forchheim die zwei neuen Gleise unbedingt nur und nur durch die Orte durchquetschen wollte/will, wo man wie gesagt einige Häuser abreißen muss, der Bahnlärm deutlich mehr wird und die Gleise teils deutlich weiter an die Häuser ranrücken. Es wäre doch wohl viel sinnvoller gewesen, die zwei neuen Gleise entlang der A73 zu bauen, so dass die Fern- und v.a. lauten Güterzüge dort um die Ort herumfahren und somit die Anwohner deutlich weniger belasten. Warum wollte die Bahn dies nicht machen? Weil sie immer unbedinngt stur ihren Kopf durchsetzen will und nur all zu oft Planungen möglichst billig macht! Das dieses extrem ignorante Verhalten der Bahn dann den Unmut der Anwohner und damit Klagen, Verzögerungen und Mehrkosten hervorruft, ist doch völlig klar. Also wann lernt die Bahn endlich mal, dass sie sich mit dieser menschenfeindlichen Brachialmethode keinen Gefallen tut? Beim Brennernordzulauf, wo nahezu alle vorgeschlagenen Trassenvarianten von der Bahn auch wieder nur nach möglichst billigen Maßstäben geplant sind, wird man noch gehörig mehr auf die Schnauze fallen - genau wegen diesem Verhalten.

Re: Rechte haben, Rechte nutzen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 07.02.20 11:42

Der nachdenkliche Stromrichter schrieb:
Guten Morgen,

selbstverständlich ist es richtig, dass Rechtsstaat besser ist als alles andere, auch wenn es manchmal zäh und anstrengend ist. Was allerdings für mein Gefühl dieser Tage hin und wieder vergessen wird, ist die Intention der Ausgewogenheit: niemand soll dem anderen schaden. Das gilt sicherlich in die Richtung, dass sich die Eisenbahn bei Ausbauvorhaben peinlich genau an alle gesetzlichen Vorgaben und Grenzwerte hinsichtlich Lärmschutz und was dergleichen mehr ist zu halten hat, ohne "wenn" und "aber". Das gilt aber auch dann, wenn einzelne Personen meinen, aufgrund ihrer egozentrischen Interessen etwas blockieren, was vielen Menschen nutzen würde. Es ist eine Sache, wenn z.B. die örtliche Kommunalpolitik bei einem Um- oder Ausbau den bestmöglichen Nutzen für ihre Gemeinde, für alle Einwohner der Gemeinde, herausholen möchte, das ist deren Aufgabe und sicherlich ein löbliches Ziel, solange es mit Verstand und Augenmass (also nicht wie in z.B. zuletzt in Renningen) betrieben wird. Dort, wo aber nur der einzelne Hausbesitzer an der Bahnstrecke für sich kämpft, ihm der Nachbar ein paar Meter weiter schon sch...egal ist, und wo dieser einzelne sich so sehr überhöht, dass sein Wohl vor dem Nutzen und den Rechten von tausenden anderen Menschen kommen soll, darf man durchaus die Frage nach moralischer Richtigkeit aufwerfen. Ist das Wohl des Einzelnen höher zu bewerten als das Wohl aller?

Freundliche Grüße
Tobias
Nein, es ist ziemlich menschlich. Es gibt halt sehr egoistische Menschen und einige wenige, die eben eher weniger egoistisch sind. Ich glaube es gibt auch den Begriff "krankhafter Egoismus". Wie dem auch sei.

Natürlich haben Anrainer das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Und wenn das nicht mehr geboten werden kann, muss adäquater Ersatz her. Wer also an einer viergleisigen Bahnstrecke wohnt, die ausgebaut werden soll, sollte meines Erachtens nach den Wert seiner Immobilie als Entschädigung bekommen (am besten noch 10 % Aufschlag, weil der Umzug ja auch nicht umsonst wäre). Damit kann er sich dann eine neue Wohnung suchen, fernab jeglicher Lärmquelle. Aber so will die Politik ja nicht. Hauptsache billig. Es wäre ein riesen Bekenntnis seitens der Politik zur Bahn, wenn man so verfahren würde.

Re: Rechte haben, Rechte nutzen

geschrieben von: Traumflug

Datum: 07.02.20 14:01

traktionsumrichter schrieb:Zitat:
Wer also an einer viergleisigen Bahnstrecke wohnt, die ausgebaut werden soll, sollte meines Erachtens nach den Wert seiner Immobilie als Entschädigung bekommen (am besten noch 10 % Aufschlag, weil der Umzug ja auch nicht umsonst wäre).
Mindestens 10%. Besser 50%. Was in der Gesamtrechnung auch kein Drama wäre. Gibt man diesen 3 Hausbesitzern jeweils 300.000 Euro extra, kostet das Bauprojekt am Ende eine Million mehr. Das dürfte sogar preiswerter als der Bauzeitverzug durch Klagen sein. Und es würde zufriedene Gesichter erzeugen.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

Re: Rechte haben, Rechte nutzen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 07.02.20 14:18

Jep, ganz mein Reden.

Vielleicht könnte die Tatsache problematisch werden, wenn das mit der Entschädigungszahlung die Runde nimmt. Denn es gibt bestimmt auch irgendwelche Finanzhaie, die dann noch mehr bieten, bis das Grundstück irgendwann einen solch hohen Wert hat ... aber sowas kann man wohl nicht verhindern.

Re: Rechte haben, Rechte nutzen

geschrieben von: Black Eyed

Datum: 07.02.20 15:05

traktionsumrichter schrieb:
Zitat:
Nein, es ist ziemlich menschlich. Es gibt halt sehr egoistische Menschen und einige wenige, die eben eher weniger egoistisch sind. Ich glaube es gibt auch den Begriff "krankhafter Egoismus".
(...)
Natürlich haben Anrainer das Recht auf körperliche Unversehrtheit
Grundsätzlich ist erst mal nichts dagegen einzuwenden, dass Bürger sich für ihre Rechte einsetzen und die vorhandenen Mitteln nutzen. Es kann ja tatsächlich zu Fehlern gekommen sein. Nicht nur bei dem eigenen Interesse, sondern auch (!) bei Abwägungen mit dem Umweltschutz o.Ä.

Aber: Wir haben zwei weitere Strömungen, die zugleich problematisch verlaufen:
1. Die Bürger werden immer egozentrischer und damit werden die eigenen Bedürfnisse vor diejenigen der restlichen Gesellschaft gestellt
2. Das Vertrauen in staatlichen Institutionen oder öffentliche/der Öffentlichkeit gehörende Unternehmen, wie die Deutsche Bahn nimmt immer mehr ab. Es zählt immer mehr das "gefühlte Wissen" und erläuterungen zum tatsächlichen Wissen werden nicht anerkannt. Es ist eben das Zeitalter der "Fake News!". Und da wird Stuttgart21 überall gesehen.

traktionsumrichter schrieb:
Zitat:
Natürlich haben Anrainer das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Und wenn das nicht mehr geboten werden kann, muss adäquater Ersatz her.
Die Gesetzgebung sieht dann immer noch die Möglichkeit vor, mit passiven Maßnahmen die Grenzwerte einzuhalten - bspw. durch Schallschutzfenster und Klimaanlagen...

traktionsumrichter schrieb:
Wer also an einer viergleisigen Bahnstrecke wohnt, die ausgebaut werden soll, sollte meines Erachtens nach den Wert seiner Immobilie als Entschädigung bekommen (...)
Es geht doch nicht darum, Häuser abzureißen, weil sich ein Tagebau ausweitet, sondern lediglich um die Behebung negativer Einwirkungen der Ausbaumaßnahme.

Das Klima kennt Gewinner und Verlierer
Das steht - in meinem Reiseführer
Der Freistaat Sachsen kann sich glücklich schätzen
Gemütlichkeit unter Moskitonetzen
Rainald Grebe - Sachsen

Wer das ganze Lied hören möchte und nicht aus irgendeiner humorbefreiten Zone kommt, kann dem Link folgen: [www.youtube.com]
Fernreisender schrieb:
Fdl Eggolsheim schrieb:
Gerade die Tatsache, dass in Buttenheim wegen des ICE Ausbaus mindestens drei Wohnhäuser abgerissen werden müssen, sollte dich mal zum Nachdenken anregen. Man stelle sich mal diese Situation vor: Hausbau im jahre 1970; Strecke im bayerischen Grenzrandgebiet der BRD zur DDR, mäßiger Zugverkehr. Wer hätte damals schon noch daran gedacht, dass diese Strecke wieder so bedeutend würde. Nun dürfen sich die davon betroffenen Anwohner umsehen, wo sie unterkommen.
Genau so ist es und da kann ich diese betroffenen Anwohner und die vom ganz neuen Bahnlärm betroffenen Anwohner absolut verstehen.

Zudem ist es für mich nach wie vor nicht nachvollziehbar, warum die Bahn bei der ABS nördlich von Forchheim die zwei neuen Gleise unbedingt nur und nur durch die Orte durchquetschen wollte/will, wo man wie gesagt einige Häuser abreißen muss, der Bahnlärm deutlich mehr wird und die Gleise teils deutlich weiter an die Häuser ranrücken. Es wäre doch wohl viel sinnvoller gewesen, die zwei neuen Gleise entlang der A73 zu bauen, so dass die Fern- und v.a. lauten Güterzüge dort um die Ort herumfahren und somit die Anwohner deutlich weniger belasten. Warum wollte die Bahn dies nicht machen? Weil sie immer unbedinngt stur ihren Kopf durchsetzen will und nur all zu oft Planungen möglichst billig macht! Das dieses extrem ignorante Verhalten der Bahn dann den Unmut der Anwohner und damit Klagen, Verzögerungen und Mehrkosten hervorruft, ist doch völlig klar. Also wann lernt die Bahn endlich mal, dass sie sich mit dieser menschenfeindlichen Brachialmethode keinen Gefallen tut? Beim Brennernordzulauf, wo nahezu alle vorgeschlagenen Trassenvarianten von der Bahn auch wieder nur nach möglichst billigen Maßstäben geplant sind, wird man noch gehörig mehr auf die Schnauze fallen - genau wegen diesem Verhalten.
Entlang der A73 wäre das 1. ein wesentlich größerer Eingriff in die Natur und 2. würden genau so viele Menschen belastet werden. Diese Strecke führt genau so nah an Ortschaften vorbei.
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -