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Datteln 4: Bahn fährt in Zukunft weiter mit Kohlestrom

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.01.20 09:44

Das umstrittene Steinkohlekraftwerk Datteln 4 in Nordrhein-Westfalen soll ans Netz gehen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen. Das Braunkohlekraftwerk Schkopau in Sachsen-Anhalt soll bis 2034 laufen. – Quelle: [www.shz.de] ©2020
Oberdeichgraf schrieb:
Das umstrittene Steinkohlekraftwerk Datteln 4 in Nordrhein-Westfalen soll ans Netz gehen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen. Das Braunkohlekraftwerk Schkopau in Sachsen-Anhalt soll bis 2034 laufen. – Quelle: [www.shz.de] ©2020
Da die Bahn auch bei Flaute im Dunkeln ihr Programm mit Lastspitzen fahren muss und man Kernenergie nicht will, bleiben kaum Alternativen zur Kohle, bis Speicher in der Größenordnung entwickelt sind und Gaskraftwerke in entsprechender Anzahl gebaut wurde.
So sehr das auf den ersten Blick unverständlich wirkt, so ist es doch die richtige Entscheidung. Das KW Datteln 4 ist eines der modernsten Kraftwerke der Welt. Dieses ersetzt deutlich ältere Kraftwerke und dient daher für eine Übergangszeit der Sicherung der Energieversorgung.

schmutziger...preiswerter Bahnstrom

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.01.20 11:19

Datteln läuft mit Grundlast, den Spitzenbedarf der Bahn können nur Gaskraftwerke ausgleichen.
Den CO2-Emissionsvergleich, wonach Dieseltraktion klimafreundlicher ist als E-Traktion mit modernstem Kohlestrom hatten wir hier: [www.drehscheibe-online.de]
Es besteht der Verdacht, dass Datteln klimafreundlichere Gaskraftwerke verdrängt:
[www.drehscheibe-online.de]



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:16:13:01:55.
Oberdeichgraf schrieb:
Das umstrittene Steinkohlekraftwerk Datteln 4 in Nordrhein-Westfalen soll ans Netz gehen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen. Das Braunkohlekraftwerk Schkopau in Sachsen-Anhalt soll bis 2034 laufen. – Quelle: [www.shz.de] ©2020

Was für mich völlig idiotisch ist, man nimmt (zu recht wegen des besseren Wirkungsgrades) Datteln 4 in Betrieb, hat aber gleichzeitig vor gar nicht langer Zeit die letzte Zeche geschlossen. Das Kraftwerk kann also nur mit Importkohle betrieben werden. Wieso hat man nicht eine Zeche offen gelassen für den Betrieb des Kraftwerks?
1.Klasse schrieb:
Da die Bahn auch bei Flaute im Dunkeln ihr Programm mit Lastspitzen fahren muss und man Kernenergie nicht will, bleiben kaum Alternativen zur Kohle, bis Speicher in der Größenordnung entwickelt sind und Gaskraftwerke in entsprechender Anzahl gebaut wurde.
Es ist jetzt ja nicht so, daß es erschreckend wenig reale Gaskraftwerke gäbe in Schland. Auf die Schnelle die Wiki bemüht:
[de.wikipedia.org]
Erdgas-Verstromung liegt also bei 29,4 GW installierter Leistung. Die Spitzenlast in Schland liegt AFAIR bei ungefähr 90 GW – da sollte der Bahnstrom bereits enthalten sein (weils den gesamten Strommarkt beleuchtet).

Stichwort Speicher in Größenordnung: Mal ein Gedankenexperiment …
Angenommen, man würde mit 40 Mio. den größten Teil der deutschen PKW-Flotte vollelektrifizieren, mit im Schnitt 50 kWh Nutzkapazität, und diese komplett einem »intelligentem« Netz unterwerfen – also Laden wenn Überfluß und Entladen wenn Unterproduktion … dann reichen die (rein netto, ohne Lade- und Transportverluste) 2 TWh für etwas mehr als einen durchschnittlichen Tag Stromverbrauch in Schland …
Ich will damit nicht sagen: Dat wird nix mit der Energiewende. Aber ich finde den Weg dahin sehr spannend ;-)



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:16:12:36:28.
1.Klasse schrieb:
Da die Bahn auch bei Flaute im Dunkeln ihr Programm mit Lastspitzen fahren muss und man Kernenergie nicht will, bleiben kaum Alternativen zur Kohle, bis Speicher in der Größenordnung entwickelt sind und Gaskraftwerke in entsprechender Anzahl gebaut wurde.
Diese Gaskraftwerke sind bereits gebaut und stehen teilweise still:

[www.sueddeutsche.de]
[www.dw.com]

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

Re: Datteln 4: Bahn fährt in Zukunft weiter mit Kohlestrom

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.01.20 12:35

VT605 schrieb:
Oberdeichgraf schrieb:
Das umstrittene Steinkohlekraftwerk Datteln 4 in Nordrhein-Westfalen soll ans Netz gehen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen. Das Braunkohlekraftwerk Schkopau in Sachsen-Anhalt soll bis 2034 laufen. – Quelle: [www.shz.de] ©2020
Was für mich völlig idiotisch ist, man nimmt (zu recht wegen des besseren Wirkungsgrades) Datteln 4 in Betrieb, hat aber gleichzeitig vor gar nicht langer Zeit die letzte Zeche geschlossen. Das Kraftwerk kann also nur mit Importkohle betrieben werden. Wieso hat man nicht eine Zeche offen gelassen für den Betrieb des Kraftwerks?

Hallo,
die deutsche Steinkohle wurde über viele Jahrzehnte massiv subventioniert.
Man hat da praktisch Steuergelder ohne Ende verbrannt.
Diesen Quatsch hat man inzwischen beendet.
Fast die gesamte fossile Energie wird importiert: deshalb will man ja auch weg davon.
Der Kohleimport ist ein alter Hut.
Manche Kraftwerke hat man bewusst so gebaut, dass sie problemlos mit Importkohle betrieben werden können.
Beispiel das Kraftwerk Wedel mit eigenen Anleger an der Elbe, Inbetriebnahme 1961 (Wiki irrt da).
Der ehemalige Gleisanschluss mit Verladung war nur dazu da, um andere kleinere Kraftwerke mit Kohle zu versorgen, wie Karoline an der Sternschanze.
Erster Frachter, der dort anlegte, war 1960 die "Sea Master ": [www.wedel.de]
Ich könnte noch in der alten ZM mit Foto nachschauen, woher die Kohle damals kam.
Die HEW waren wohl so frei, nicht zwangsweise die Ruhrkohle abnehmen zu müssen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:16:12:36:30.
1.Klasse schrieb:
Da die Bahn auch bei Flaute im Dunkeln ihr Programm mit Lastspitzen fahren muss und man Kernenergie nicht will, bleiben kaum Alternativen zur Kohle, bis Speicher in der Größenordnung entwickelt sind und Gaskraftwerke in entsprechender Anzahl gebaut wurde.
Hätte man alles die letzten 30 Jahre machen können. Ich erinnere mich gut, dass in den 80er Jahren alle Argumente auf de Tiwsch lagen: Dass der Klimawandel uns hart erwischen wird, dass fossile Rohstoffe zur Neige gehen, dass Öl und Gas uns abhängig machen. Dass die Kernenergie unbeherrbar ist (unsere Ururururenkel werden sich für den Müll bedanken).

Die Technologien für eine rein erneuerbare Energieversorgung gibts längst. Wir sind halt nur wie ein Schüler, der einen Tag vor der Prüfung hektisch in seinen Büchern zu blättern anfängt, weil er doch was lernen müsste.

Dass man heute ein neues Kohlekraftwerk errichtet, ist vor allem ein Zeichen für das Versagen der Menschheit, die einfachsten Probleme anzugehen.
Alles richtig, aber Datteln steht nun mal da. Es ist betriebsbereit und es ist effizienter als andere KW, und es ist als Mittellastkraftwerk für ein Kohlekraftwerk sehr gut regelbar.

Insofern m.E. nicht falsch, dieses KW noch für 15 Jahre zu nutzen. Man soll ja auch nicht so tun als wäre Kohle böse und Gas gut. Wir müssen von beidem weg.

Re: Weil Tote in Kolumbien etc. billiger sind als hierzulande. ;-(

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 16.01.20 14:17

womöglich fährt die Straße der Schiene auch ohne Grünstrom davon?
[www.eurotransport.de]
Käfermicha schrieb:
Alles richtig, aber Datteln steht nun mal da. Es ist betriebsbereit und es ist effizienter als andere KW, und es ist als Mittellastkraftwerk für ein Kohlekraftwerk sehr gut regelbar.

Insofern m.E. nicht falsch, dieses KW noch für 15 Jahre zu nutzen. Man soll ja auch nicht so tun als wäre Kohle böse und Gas gut. Wir müssen von beidem weg.
Das Argument hat seine Berechtigung. Aber es gibt ein entscheidendes Gegenargument: Der Kohleausstieg ist vor allem durch strukturpolitische Probleme begrenzt. Ein zu schneller Ausstieg würde zu großen sozialen Verwerfungen in davon abängigen Regionen führen. Andere Kraftwerke mögen schmutziger sein - aber man kann nicht einfach "sauber" gegen "dreckig" aufrechnen, wenn sie in einer ganz anderen Region stehen - insbesondere dort, wo der Tagebau noch eine Weile laufen muss.

Datteln in Betrieb zu nehmen ist jedenfalls aus strukturpolitischen Gründen nicht erforderlich. Und daher hätte ich es wohl auch nicht getan. Aber wie gesagt, beide Argumente haben was für sich.

Ach du altes Fossil. Bist ja schlimmer als A.Weise ;-)

geschrieben von: Lenoir

Datum: 16.01.20 14:33

Weltbahner schrieb:
womöglich fährt die Straße der Schiene auch ohne Grünstrom davon?
[www.eurotransport.de]
Du immer mit deinem Kupferhass, Eletrosmog-Aluhut, Wasserstoff-Ejakulationsphantastereien (siehe die Arbitrage-Profiteure bei deinem Zillertalbahn-Projekt) und Pseudo-Öko-Flüssigkraftstoff-Jubelperser!

Nur eine Frage:
Wo soll die Energie herkommen für deine PtG/PtLKorrektur – XtG/XtL-Kraftstoffe?

Bitte exemplarisch für das deutsche Transportwesen – Straße, Schiene, Wasser und Luft – darlegen!




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:16:15:48:21.
Weltbahner schrieb:
womöglich fährt die Straße der Schiene auch ohne Grünstrom davon?
[www.eurotransport.de]
Bio-LNG ist sicherlich ne interessante Sache, aber ob man wirklich einen nennenswerten Anteil des heutigen Spritbedarfs durch Bioabfall decken kann? Was kostet da überhaupt der Kilometer? Klingt mir eher nach greenwashing. 50% weniger CO2 bis 2050 klingt jedenfalls nicht sehr ambitioniert, damit würde man in 30 Jahren nicht den heutigen Schienenverkehr von der Klimabilanz her überholen.

So wird es aber wirtschaftlicher Schwachsinn

geschrieben von: pm

Datum: 16.01.20 14:41

Das Kraftwerk Schkopau lief letztes Jahr stand Oktober nur mit 38% Auslastung und zb sind wie in Lippendorf Blöcke komplett abgeschaltet. Die Preise für CO2 Verschmutzung werden stark ansteigen und den Betrieb immer weiter in die roten Zahlen bringen. Ich nehme mal schwer an wir Steuerzahler dürfen dies ausgleichen- ob dies wirklich so strukturpolitisch bedeutend wenn in Sachsen Anhalt der Tagebau 5 Jahre eher zu machen müsste- ich wage es mal zu bezweifeln.
nozomi07 schrieb:
Datteln in Betrieb zu nehmen ist jedenfalls aus strukturpolitischen Gründen nicht erforderlich. Und daher hätte ich es wohl auch nicht getan. Aber wie gesagt, beide Argumente haben was für sich.

Gerade der Norden des Ruhrgebiets bedarf allerdings durchaus strukturpolitische Veränderungen. Ob ein Kohlekraftwerk da so hilft sei dahingestellt, ich hätte da lieber die Batterieforschung gesehen, aber sei es drum.
nozomi07 schrieb:
Zitat:
Das Argument hat seine Berechtigung. Aber es gibt ein entscheidendes Gegenargument: Der Kohleausstieg ist vor allem durch strukturpolitische Probleme begrenzt. Ein zu schneller Ausstieg würde zu großen sozialen Verwerfungen in davon abängigen Regionen führen. Andere Kraftwerke mögen schmutziger sein - aber man kann nicht einfach "sauber" gegen "dreckig" aufrechnen, wenn sie in einer ganz anderen Region stehen - insbesondere dort, wo der Tagebau noch eine Weile laufen muss.

Datteln in Betrieb zu nehmen ist jedenfalls aus strukturpolitischen Gründen nicht erforderlich. Und daher hätte ich es wohl auch nicht getan. Aber wie gesagt, beide Argumente haben was für sich.
Es war ursprünglich der Plan zumindest habe ich es mal so gelesen, dass mit diesem Kraftwerk das alte Dattelner Kraftwerk das Knepperkraftwerk (sind beide seit ein paar Jahren vom Netz und Abgerissen) das Kraftwerk Voerde (steht wohl noch ist aber seit März 2018 ausser Betrieb) das Kraftwerk Scholven und evtl. auch Shamrock abzulösen. Die letzten beiden sind noch in Betrieb und würden vermutlich ohne Datteln2 auch weiter am Netz bleiben. Ich würde statt den beiden erheblich älteren Kraftwerken doch lieber das nagelneue laufen haben. Ich denke summasummarum fahren wir damit besser. Ich hab da mal was gehört das man ein Leistungsstarkes Grundlastkraftwerk braucht um Netzfrequenz und Spannung konstant halten zu können. Aber vielleicht geht das mittlerweile auch anders.



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:16:15:13:39.
zeuge des sechundertzwölwas schrieb:
Es war ursprünglich der Plan zumindest habe ich es mal so gelesen, dass mit diesem Kraftwerk das alte Dattelner Kraftwerk das Knepperkraftwerk (sind beide seit ein paar Jahren vom Netz und Abgerissen) das Kraftwerk Voerde (steht wohl noch ist aber seit März 2018 ausser Betrieb) das Kraftwerk Scholven und evtl. auch Shamrock abzuschalten, letztere sind noch in Betrieb und würden vermutlich ohne Datteln2 auch weiter am Netz bleiben. Ich würde statt den beiden erheblch älteren Kraftwerken doch lieber das nagelneue laufen haben. Ich denke summasummarum fahren wir damit besser. Ich hab da mal was gehört das man ein Leistungsstarkes Grundlastkraftwerk braucht um Netzfrequenz und Spannung konstant halten zu können. Aber vielleicht geht das mittlerweile auch anders.

Scholven wird bis 2021/2022 zum Gaskraftwerk umgebaut sein. Die ersten Baumaßnahmen laufen schon.
Nico99991 schrieb:

Scholven wird bis 2021/2022 zum Gaskraftwerk umgebaut sein. Die ersten Baumaßnahmen laufen schon.
Dann aber auch nur noch als Spitzenlast Kraftwerk oder??
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