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Veraltete Angaben

geschrieben von: Honigbiene

Datum: 14.01.20 12:30

TSF schrieb:
Wir haben also tatsächlich einen Rückgang der bestellten Kapazitäten in der HVZ (und zwar trotz Einrechnung der beiden IREs, die viele Halte auslassen und deren zeitliche Verschiebung damals noch nicht klar war) ggü. der IST-Situation im Dez. 2015 um ca. 20%. Und das trotz allem Gerede von Verkehrswende etc. Das entspricht auch meinen eigenen Erfahrungen - leider. Der Besteller muss dringend nachbessern.
Guten Tag TSF,

deine Behauptung, dass die Kapazitäten während der Hauptverkehrszeit (HVZ) gesunken seien, lässt sich mit der zitierten Landtagsdrucksache nicht hinreichend belegen. So vergleichst du die vom Land geforderten Mindestkapazitäten der Stuttgarter Netze mit den tatsächlich angebotenen Kapazitäten des Großen Verkehrsvertrages und der Übergangsverträge. Umlaufbedingt können die tatsächlich angebotenen Kapazitäten höher sein als die geforderten Mindestkapazitäten, so müsste man die Umlaufpläne von Go-Ahead mit den Zugbildungsplänen von DB Regio vergleichen. Darüber hinaus sind die Angaben der Landtagsdrucksache veraltet, so wird für die RB 19452 zwischen Aalen und Stuttgart werktags (außer samstags) eine Kapazität von 544 Sitzplätze gefordert, während in der Landtagsdrucksache noch 270 Sitzplätze (vgl. RB 12118) angegeben werden.

Überbesetzungen werden im Regelfall durch das Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) verursacht, wenn beispielsweise ein Zug ausfällt oder wenn die geforderte Kapazität durch das EVU nicht bereitgestellt werden kann.

Grüße
die Honigbiene
Hallo Honigbiene,

danke, dann lass uns doch an den aktuellen Zahlen teilhaben!

Bei einem Zug 270 Plätze mehr, gut. Und die anderen? Und wie haben sich die Fahrgastzahlen angesichts des Bevölkerungswachstums, der Zuwanderung, der günstigeren Tickets im VVS (löblich!) etc. seit 2015/2016 entwickelt? Und wie gedenkt man 100% Fahrgastzuwachs (jüngst im Amtsblatt Stuttgart für den Regionalverkehr bis 2030 prognostiziert) zu "managen"? Auf die konkreten Umläufe zu verweisen ist billig, es zählt, was vertraglich vereinbart ist. Das Thema IRE und Cannstatt hatte ich auch schon angesprochen.

Man muss nicht alles schönreden.

VG, TSF



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:14:13:09:38.

Re: Veraltete Angaben

geschrieben von: Sebastian2

Datum: 14.01.20 13:14

Hallo Honigbiene,

Danke für die Informationen. Am interessantesten sind aber doch die beiden Züge die zwischen 7 und 8 Uhr ankommen. Mehr als 5+5+3 hab ich da noch nicht gesehen, was nicht wirklich mehr als 700 sind meine ich (wobei ich in Gegenrichtung fahre, es ist also möglich dass ich etwas übersehen habe) und irgendwann erreicht man ja auch die maximale Bahnsteiglänge.

Ich finde es durchaus verständlich dass man die teuren Verstärker loswerden will, das ist in Zeiten von Personalmangel sicher auch schwierig da so eine Spitzenkapazität abzudecken und Zusatzfahrzeuge braucht man auch. Wenn aber auch in der HVZ die Nachfrage weiter steigt wird es bald knapp. (wofür man ja die Ausschreibung für Dostos macht)



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:14:13:17:56.

Re: Bestellte Zugkapazitäten Remsbahn

geschrieben von: 146 227

Datum: 14.01.20 18:06

Sebastian2 schrieb:
seeadler schrieb:
Danke. Bestellt ist also:
Ankunft / Kapazität
6:39 375
6:50 430 IRE
7:12 700
7:39 700
8:11 430
8:40 270
8:50 430 IRE

Zwischen 7:10 und 7:45 früher 680+680+820 (Kapazität, durchschnittliche Besetzung war 398+312+480), jetzt 700+700. Da dürften die Züge jetzt gut gefüllt sein.

Ich weiß nicht ob alle Züge wie bestellt fahren, aber 5+5+3 sieht man durchaus (=700 Plätze)
Hi,
also ich frage mich wie man auf über 640 Sitzplätze kommen möchte? (Bei Lok + Wagen. Wenn jemand Beweisen kann das mal 6 Dosto oder 7 n-Wagen gefahren worden dann nur zu)
Auf der Remsbahn fuhren Doppelstockzüge mit maximal 5 Dosto. Ok zu zuzeiten von n-Wagen waren es 6 n-Wagen aber in Summe frage ich wie man auf diese Zahlen kommt? Bzw. was fuhr damals an Zügen in der Zeit und was fährt heute? (Umverteilung).
Außerdem selbst wenn 375 bestellt wird heißt das gleich 5+3 da 3+3 330 Sitzplätze nur sind. Kann ja jeder selber ausrechnen.
Beim IRE sind maximal 4+4 (430 Sitzplätze) gefordert. Umlauftechnisch würde ich drauf setzten das die Langläufer als Karlsruhe zu der Zeit mit 6+4 oder gar 6+6 durchaus nach Aalen kommen.

Gruß

Neulich im ICE: Hässlich hier? Aber sind Sie schon mal im Güterzug mit gefahren?
Next Stop Frankfurt Airport Long distance Trains




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:14:18:07:40.

Re: Einspruch!

geschrieben von: MS Baden

Datum: 14.01.20 19:14

Hallo Tobias,
ich stimme Dir im Wesentlichen sogar zu! Ich habe wohl versehentlich auf Deinen Beitrag geantwortet als den der Honigbiene. Ich sagte nicht, man solle jetzt alle alten Züge wieder fahren lassen, aber wenn die neuen Züge nicht Platzkapazitäten nicht bieten, sollten ggf. ältere Wagengarnituren als Ersatzzüge eingesetzt werden. Die GoAhead-Züge sind ja nicht schlecht. Ich fahre sowohl in den GoAhead-Zügen als auch Abellio-Zügen inzwischen ganz gern und freue mich insbesondere, wenn es darin genug Platz gibt. DSa ich die Bahn überwiegend am Wochende für Eisenbahnausflüge nutze, komme ich natürlich nicht in den Genuss von Berufspendlerzügen. Nur solche Zustände in den Berufpendlerzügen, wie in der Zeitung beschrieben dürfen absolut nicht vorkommen!
Ich widerspreche dir allerdings, dass die Verkehrsplaner es einkalkulieren, wenn Pendler regelmäßig im Zug stehen müssen. Dazu sind die Monats- und Jahreskarten vor allem im VVS viel zu teuer. Der Autofahrer steht vielleicht im Stau, aber er kann wenigstens komfortabel sitzen! Ich bin kein Autofahrer und habe kein Auto, aber ständig überfüllte Züge könnten selbst mich dazu bewegen, doch noch zu Autofahrer zu werden. Wenn wir klimapolitisch etwas erreichen wollen, müssten die Pendlerzüge sogar die Hälfte freie Plätze haben, damit der Umstieg auf die Bahn überhaupt attraktiv sein kann. Überfüllte Züge sind Eisenbahn zum Abgewöhnen und nicht werbewirksam!
Ich sehe Verkehrsminister Hermann als einen Verkehrsminister, der im Land Baden-Württemberg positive Veränderungen anstößt, aber möglicherweise viel zu optimistisch war, was den reibungloasen Betreiberwechsel betrifft. Deshalb fordere ich ja auch erhebliche Nachbesserungen, denn das Ziel muss eine besserer SPNV sein, der den Menschen auch eine angenehme Fahrt zur und von der Arbeit garantiert. "Viehtransporte" in modernen Triebzügen gehören sicher nicht zur Attraktivitätssteigerungen im Zeichen des Klimawandels.
Wenn ich von Doppelstockzügen rede, meine ich die Doppelstockwagen, die zwischen Karlsruhe und Stuttgart, zwischewn Stuttgart und Lindau oder auf der Schwarzwaldbahn unterwegs waren. Ich meine nicht die vermurksten Reichsbahn-Doppelstöcker, die ja im Originalzustand mit ordentlich zu öffnenden Fenster noch besser waren als nach der Modernisierung mit den Miniklappfenstern.

>>Nein, Leute - gebt der BWegung bitte eine faire und verdiente Chance! Und einem hoffentlich zustande kommenden Kabinett Kretschmann III den Gestaltungsauftrag, jene Mängel, die ich eingangs meiner Worte aufzählte, also den zu sparsamen, seltsam gebremsten Ansatz bei der Weiterentwicklung des Nahverkehrs für Baden-Württemberg zu korrigieren! Wollt ihr nicht? Na gut, nix machen kann jeder...<<

Genau darum geht es mir ja! Wenn das Verkehrsministerium die Missstände bei den neuen Betreibern mit fehlender Sitzplatzkapazität nicht unverzüglich abzustellen hilft, ist genau dieses Wahlziel "Kretschmann III" gefährdet!

Jens

Re: Bedankt euch bei euerm Hermann...

geschrieben von: MS Baden

Datum: 14.01.20 19:26

Bei der Razavi kann man sich bedanken für alle die nicht eingehaltenen Versprechen zu Stuttgart 21! Ich werde es nie der CDU und SPD in Baden-Württemberg vergessen, mit welchen Lügen und welcher Verbissenheit Stuttgart 21 durchgepeitscht wurde, gegen alle Vernunft, gegen jeglichen Verstand. Eigentlich sollten alle diese Politiker finanziell zur Kasse gebeten werden, weil die verspreochenen 4,5 Milliarden nicht eingehalten wurden.
Wenn es nach Winfried Hermann ginge, wäre dieser Kapazitätsengpass Stuttgart 21 nie gebaut worden! Der von der CDU ausgehandelte Verkehrsvertrag war absolut überteuert! Die DB hat viel zu viel für den Zugkilometer vom Land verrlangt. Ohne ausgesprochen zu werden, sollten die hohen Kosten natürlich Stuttgart 21 querfinanzieren! Außer Dummschwätzen hat die Razavi nichts zustande gebracht.

Re: Bedankt euch bei euerm Hermann...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 14.01.20 19:30

MS Baden schrieb:
Außer Dummschwätzen hat die Razavi nichts zustande gebracht.
Das kann man so nicht sagen. Zumindest zeitweise war die Dame ja in einem Beirat bei Grondmi, einem Ingenieurdienstleister bei S21, laut Landtagshandbuch entgeltlich. Und eine Qualifikation kann man ihr deswegen kaum absprechen, weil da sicher nur Leute beschäftigen, die ihnen Nutzen bringen.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2020:01:14:19:32:26.

Re: Bestellte Zugkapazitäten Remsbahn

geschrieben von: 3-Löwen-Takt

Datum: 14.01.20 19:55

Auf der Remsbahn gab es bis Dezember 2018 einen Umlauf morgens und abends, der mit 9 n-Wagen oder zuletzt 7 Dostos und zweimal 111 gefahren wurde. Das Ganze wurde erst im letzten halben Jahr stillschweigend reduziert, vermutlich hatte DB Regio zuletzt nicht mehr ausreichend Material oder Personal dafür.

Re: Bestellte Zugkapazitäten Remsbahn

geschrieben von: Skyeurope

Datum: 14.01.20 20:10

146 227 schrieb:
Hi,
also ich frage mich wie man auf über 640 Sitzplätze kommen möchte? (Bei Lok + Wagen. Wenn jemand Beweisen kann das mal 6 Dosto oder 7 n-Wagen gefahren worden dann nur zu)
Auf der Remsbahn fuhren Doppelstockzüge mit maximal 5 Dosto. Ok zu zuzeiten von n-Wagen waren es 6 n-Wagen aber in Summe frage ich wie man auf diese Zahlen kommt? Bzw. was fuhr damals an Zügen in der Zeit und was fährt heute? (Umverteilung).
Außerdem selbst wenn 375 bestellt wird heißt das gleich 5+3 da 3+3 330 Sitzplätze nur sind. Kann ja jeder selber ausrechnen.
Beim IRE sind maximal 4+4 (430 Sitzplätze) gefordert. Umlauftechnisch würde ich drauf setzten das die Langläufer als Karlsruhe zu der Zeit mit 6+4 oder gar 6+6 durchaus nach Aalen kommen.

Gruß
19410 und 19414 fuhren früher immer mit 9 n-Wagen. Ebenso die Züge 16:19 und 17:19 ab Stuttgart in der Gegenrichtung.

Re: Bestellte Zugkapazitäten Remsbahn

geschrieben von: linie7484

Datum: 14.01.20 21:06

146 227 schrieb:
also ich frage mich wie man auf über 640 Sitzplätze kommen möchte? (Bei Lok + Wagen. Wenn jemand Beweisen kann das mal 6 Dosto oder 7 n-Wagen gefahren worden dann nur zu)
Auf der Remsbahn fuhren Doppelstockzüge mit maximal 5 Dosto. Ok zu zuzeiten von n-Wagen waren es 6 n-Wagen aber in Summe frage ich wie man auf diese Zahlen kommt? Bzw. was fuhr damals an Zügen in der Zeit und was fährt heute? (Umverteilung).


Zitat
Die geplante Umstellung des Betriebskonzepts zum Fahrplanwechsel im Dezem-ber 2016 ist umgesetzt worden. Die nachfragestärksten Leistungen verkehren seit-dem nicht mehr mit sehr störanfälligen Garnituren aus zwei Lokomotiven, zwei Steuerwagen und insgesamt sechs bis sieben Doppelstockwagen, sondern planmä-ßig einheitlich mit einer Lok und fünf Doppelstockwagen.[/url]
[url=https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP16/Drucksachen/2000/16_2199_D.pdf]Quelle

Die Züge mit neun n-Wagen wurden ja bereits genannt.

Re: Begrenzte Aussagekraft der Pressemitteilung

geschrieben von: VT

Datum: 14.01.20 21:10

MS Baden schrieb:
fahren. Die Haltung, dass es dem Pendler zuzumuten wäre, 15 Minuten zu stehen, ist eigentlich eine Frechheit. So etwas solte nur in Ausnahmefällen vorkommen, aber nicht die Regel sein.
Sehe ich ähnlich. Besonders wenn ich mir die erste Klasse leisten will und selbst dann noch stehen muss. Wenn ich das bereit bin zu zahlen, kann ich mir auch den ZOE oder noch besser den Etron leisten und Ökostrom tanken.

Re: Bestellte Zugkapazitäten Remsbahn

geschrieben von: linie7484

Datum: 14.01.20 21:14

3-Löwen-Takt schrieb:
Auf der Remsbahn gab es bis Dezember 2018 einen Umlauf morgens und abends, der mit 9 n-Wagen oder zuletzt 7 Dostos und zweimal 111 gefahren wurde. Das Ganze wurde erst im letzten halben Jahr stillschweigend reduziert, vermutlich hatte DB Regio zuletzt nicht mehr ausreichend Material oder Personal dafür.
Sicher?

mit Beginn der Übergangsverträge sind die n-Wagen doch von der Remsbahn verschwunden, und auch über die Reduzierung von zwemal 6 - 7 Dostos auf einmal 111 und 5 Dosto war bereits im Dezember 2016 in der Fachpresse zu lesen. Grund war damals wohl dass das stärken und schwächen der Einheiten nicht wirklich funktioniert hat.
146 227 schrieb:
Zitat:
Hi,
also ich frage mich wie man auf über 640 Sitzplätze kommen möchte? (Bei Lok + Wagen. Wenn jemand Beweisen kann das mal 6 Dosto oder 7 n-Wagen gefahren worden dann nur zu)
Auf der Remsbahn fuhren Doppelstockzüge mit maximal 5 Dosto. Ok zu zuzeiten von n-Wagen waren es 6 n-Wagen aber in Summe frage ich wie man auf diese Zahlen kommt? Bzw. was fuhr damals an Zügen in der Zeit und was fährt heute? (Umverteilung).
Außerdem selbst wenn 375 bestellt wird heißt das gleich 5+3 da 3+3 330 Sitzplätze nur sind. Kann ja jeder selber ausrechnen.
Beim IRE sind maximal 4+4 (430 Sitzplätze) gefordert. Umlauftechnisch würde ich drauf setzten das die Langläufer als Karlsruhe zu der Zeit mit 6+4 oder gar 6+6 durchaus nach Aalen kommen.

Gruß
Von Oktober 2016, mit Beginn des Übergangsvertrages, bis irgendwann in den November 2016, vielleicht auch Dezember 2016 wurde der Zug um 16:20 Uhr nach Aalen aus zwei Garnituren Doppelstock gebildet. Eine Einheit mit 3 Wagen und eine Einheit mit 4 Wagen. Dabei befand sich eine Lok BR 111 schiebend am Schluss und eine Lok BR 111 in der Mitte des Zuges.

Da diese Zugbildung immer wieder zu Problemen führte, stellte man die Zugbildung auch mal kurz um und fuhr mit einer Lok an Spitze und Schluss, ein weiterer Steuerwagen befand sich in Zugsmitte.

Doch auch diese Zugbildung, welche übrigens nicht nur bei diesem Zug, sondern bei einigen anderen auch zur Anwendung kommen sollte, bereitete immer wieder Probleme, da die Loks und Steuerwagen nicht so recht miteinander kommunizieren wollten. Hintergrund für diese Kuriosität war die Bestellung des Aufgabenträgers für eine unterschiedliche Sitzplatzanzahl für die verschiedenen Züge. Man wollte also quasi bereits mit den lokbespannten Zügen eij Triebwagenkonzept umsetzen. An dieser Tradition der Sitzplatzbestellung hält man bis heute fest.

Ab ca. Dezember 2016, vielleicht auch erst Anfang 2017, stellte man die Zugbildung auf der Remsbahn komplett um. Warum? Neben der Zugverstärkung erwiesen sich auch die mit 3 Doppelstockwagen gefahrenen Züge als zu gering in der Kapazität. Hier liefen je ein DBbzf 761, ein DBz 751 und ein DABz 756, mit insgesamt 362 Sitzplätzen inclusive erster Klasse (101, 139, 80, 42). Fortan fuhren nur noch Garnituren mit 4 und 5 Doppelstock: DBbzf-DBz-DBz-(DBz-)DABz-111 mit 500 bzw 640 Sitzplätzen. Züge mit nur 3 Doppelstock kamen zwar auch immer mal wieder bei Wagenmangel vor, wurden aber vom Aufgabenträger sofort moniert und mit Pönale bedacht.

Grundsätzlich hatte also im Übergangsvertrag von DB Regio JEDER Regionalzug auf der Remsbahn mindestens 360 Plätze. Heute fahren Flirt in der dreiteiligen Version als Solotriebwagen mit nur rund 180 Plätzen. Die derzeit beobachtete Standardkonfiguration auf der Remsbahn besteht aus 3+5 mit rund 460 Plätzen (knapp analog DB 4x Dosto, siehe oben). Öfter können aber auch nur 1x5 mit nur 280 Plätzen zum Einsatz.
Der IRE konnte öfter mit 4+6, also 550 Plätze oder seltener als nur 1x6 mit 330 Plätzen beobachtet werden. Die RB 13 mit einer Dreifachtraktion, egal welcher Konfiguration, konnte ich persönlich seit Dezember 2019 nicht mehr beobachten. Vor dem Planwechsel kam das im Oktober und November zumindest in der morgendlichen HvZ öfter vor.

Fazit: Außer in den Fällen 4+6 und 3+5 wurde das Angebot der Sitzplätze in ALLEN Zügen auf der Remsbahn reduziert. Dabei kann aber niemand sagen, ob das was fährt die richtige Zugbildung ist oder nicht. da sich zu diesem Thema Aufgabenträger wie Betreiber ausschweigen. Der Grund dafür liegt nach meinem Fazit klar auf der Hand, die Kürzung der Sitzplatzkapazität!
Allerdings muss man auch zu Gute heißen, dass nun Mo bis Sa ein durchgehender 30 min Takt gefahren wird, zuvor alle 60 min mit HvZ-Verstärkern. Bei einzelnen Fahrten über den Mittag oder am Abend reicht logischerweise 1x3 aus, jedoch nicht in den Takten 15:50, 16:20, 16:50 u.s.w. ab Stuttgart und morgens in der Gegenrichtung.
Die bestellten Kapazitäten wurden doch bereits hier im Thread verlinkt. Die Kapazität der Züge mit 7 Dostos soll damals sogar 820 Sitzplätze betragen haben. Jetzt sind 430 bestellt (mind. 5+3 Teiler), wobei allerdings 12 Minuten vor diesem Zug der neue IRE mit ebenfalls 430 Sitzplätzen (mind. 4+4 Teiler) verkehrt. Insgesamt ging die Zahl der Sitzplätze jedoch tatsächlich deutlich zurück, da meist 430 Sitzplätze anstelle von zuvor 540 (12.2015) bzw. 480 (10.2016) Sitzplätzen bestellt werden.

Der erste Zug nach der nachmittags HVZ, der in Einzeltraktion fahren soll, ist der um 18:47 ab Stuttgart mit nur 160 Sitzplätzen (3-Teiler). Das reicht zwar theoretisch, praktisch entspricht es aber weder dem Anspruch des Landes (es hieß doch mal, dass in der NVZ jeder Fahrgast weiterhin zwei Sitzplätze bekommt), noch besteht hier die Robustheit um einen vorherigen ausgefallen Zug zu kompensieren. Wobei diese Quelle natürlich auch noch vor der Fahrzeugnachbestellung war. Mit den zusätzlich bestellten Fahrzeugen (3x 3-Teiler und 3x 5-Teiler) für die Rems- und Filstalbahn ist da in Zukunft eventuell eine Verbesserung zu erwarten. Wobei es natürlich schon eine sehr große Verbesserung wäre, würden die bestellten Kapazitäten auch gefahren (was ja laut der Quelle im ersten Beitrag bei knapp 19 % der HVZ Züge nicht der Fall ist).
numi schrieb:
Die bestellten Kapazitäten wurden doch bereits hier im Thread verlinkt.
Ich habe leider nur die Landtagsanfrage aus dem Jahr 2016 gefunden. Aber die vielleicht nicht richtig gelesen.
Genau diese Anfrage war gemeint. Darin sind auf der letzten Seite die bestellten Kapazitäten für 2015, 2016 und 2019 genannt.

Laut Honigbiene sind die aber nicht aktuell (o.w.T)

geschrieben von: TSF

Datum: 15.01.20 11:59

(Dieser Beitrag enthält keinen Text)

Recht kompetente Zeitungsmeldung dazu

geschrieben von: TSF

Datum: 16.01.20 09:42

Wir warten aber immer noch auf die aktuell bestellten Mindeskapazitäten für alle Züge ...

[www.zvw.de]

VG,
TSF

Re: Einspruch!

geschrieben von: Traumflug

Datum: 17.01.20 15:33

Der nachdenkliche Stromrichter schrieb:
Wenn es an den Veränderungen in Baden-Württemberg etwas zu kritisieren gibt, dann sind es nicht temporäre und lokale Probleme und persönliche Befindlichkeiten mancher, sondern die generell noch zu mutlose und zu wenig durchgreifende Weiterentwicklung des Nahverkehrs in Baden-Württemberg! Der entwickelte Landesstandard wird meinem Empfinden nach leider wie eine Monstranz vor sich her getragen, ohne regelmäßig zu hinterfragen, ob dieser nicht heute schon allerhöchste Gefahr läuft, längst nicht mehr den künftigen Ansprüchen gerecht zu werden. Es fehlen (mir) auf zu vielen Strecken im Lande eben die vernünftigen Schnell-Langsam-Konzepte, der weitere Ausbau des BW-Tarifs wirkt seltsam kraftlos, der Halbstundentakt ist in der Fläche längst noch nicht so verbreitet wie er es schon längst sein müsste, hier und da wirken Konzepte dann doch seltsam dünn
Bislang muss man dem Verkehrsministerium noch zugute halten, dass quasi der gesamte Bahnknoten durch die grosse Baustelle mit ihrer einschränkenden Wirkung behindert ist. Temporäre Ausbauten, und seien sie noch so preiswert, werden strikt vermieden. Also sind alle Strecken bis Anschlag belastet, zusätzliche Züge einfach nicht möglich.

Noch. Denn dieses gleiche Ministerium hat sich in den letzten Jahren regelmässig selbst ein Bein gestellt, wenn es um die Ausweitung der Kapazitäten geht. Man muss die S-21-Kritiker ja nicht knutschen, doch sie fordern u.A. mehr Reserven, einen Vollknoten in der Landeshauptstadt und entsprechend einen Ausbau der Zulaufstrecken. Dem könnte man wenigstens nicht widersprechen. Statt dessen sind solche Sprüche in der Zeitung zu lesen:

Zitat
„Der Deutschlandtakt geht mit der Infrastruktur im Knoten Stuttgart ohne Zweifel“, sagte Hickmann am Donnerstagmittag. Etwas später, als es um die noch ambitioniertere Verdoppelung der Fahrgastzahlen ging, setzte er noch einen drauf: „Es ist mit dem Großknoten S21 möglich, diese Verdoppelung abzuwickeln“
[www.tagblatt.de]


Der nachdenkliche Stromrichter schrieb:
Und jetzt noch zu deiner These, die "bewährten" Doppelstockwagen wären ach so viel besser gewesen als die neuen ET. Die letzten 2 Jahrzehnte mit eben jenen Wagen im Pendlerdasein auf der KBS 780 verbracht habend, muss ich da klar widersprechen - sind sie nicht!
Offensichtlich plant das Landesverkehrsministerium, in einer Art Hauruck-Aktion all die einstöckigen Triebzüge andernorts einzusetzen und den gesamten Verkehr in und um Stuttgart wieder auf Doppelstockzüge umzustellen:

[www.stuttgarter-nachrichten.de]
[www.drehscheibe-online.de]

Das bedeutet also in wenigen Jahren im Tiefbahnhof Doppelbelegungen mit Doppelstockzügen maximaler Länge mit ETCS Hochleistungsblöcken. Damit hat man sich an den Anschlag manövriert noch bevor das Bauprojekt fertig ist, mehr gibt die Physik nicht her.

Wie man da wieder heraus kommen will?

Zitat
Hickmann wurde aber nicht nur gegenüber den S-21-Gegnern deutlich, sondern auch gegenüber den Bahnvertretern. Nach den Erfahrungen mit den Qualitätsproblemen im Schienenverkehr sei das Ministerium der Auffassung, dass eine testierte „wirtschaftlich optimale Betriebsqualität“ für komplexe Infrastrukturen „nicht genügend Redundanz und Robustheit“ aufweise. Wenn die Schiene attraktiver werden solle, „müssen höhere Qualitätsansprüche gelten“, so Hickmann.
[www.stuttgarter-nachrichten.de]

Zur Frage, wie wahrscheinlich eine allgemeine Höherlegung der Messlatte in Sachen Betriebsqualität ist, kann man gerne mal Leute wie unseren Freund Black Eyed fragen. Da kam bislang immer ein "theoretisch ja, praktisch unmöglich".

Es sieht nicht gut aus für den Bahnverkehr rund um Stuttgart.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker
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