Vielen Dank für den sehr informativen Beitrag. Ihr direkten Einblicke in die Planungen des Fernverkehrs sind wirklich eine Bereicherung.Ich habe gesehen, dass in der Vergangenheit öfter mal die Frage aufgeworfen wurde, wie es mit den 44 Triebzügen des ICE 2 (Baureihe 402) weiter geht. Hier mal ein kurzer Status unserer Überlegungen.
Der ICE 2 ist bei den Reisenden beliebt und hat gerade im Komfortbereich einige Vorteile zum ICE 1, etwa die leiseren Drehgestelle und das umfangreichere FIS. Er hat die Besonderheit, dass er seit seiner Einführung fast unverändert das gleiche Betriebskonzept fährt. (Linie 10 Berlin-NRW und Linie 25 Hamburg/Bremen-München). Die Instandhaltung ist im Schwerpunkt in Berlin und Köln. Ganz allgemein gehen wir bei Fernverkehrszügen von einer Lebensdauer von 30 Jahren aus.
Für den etwa 5 Jahre älteren ICE 1 haben wir bereits vor rund 3 Jahren nach sehr umfangreichen technischen Untersuchungen beschlossen, eine weitere Modernisierung durchzuführen und damit die Einsatzzeit dieser Fahrzeuge auf 40 Betriebsjahre auszulegen. Dabei wurden nicht nur alle Komponenten (z.B. Antriebe, Bremsen, Drehgestelle, Leittechnik usw.) sowie deren Modernisierungsbedarf eingehend untersucht sondern auch die Struktur des Fahrzeuges sowie die kundenrelevanten Elemente unter die Lupe genommen. Aktuell wird der Musterzug (Triebzug Nummer 155) in Nürnberg modernisiert und um ihn anschließend im Planverkehr zu erproben. Ich bin schon gespannt auf ihr Feedback wenn das Fahrzeug in den Einsatz kommt. Die wichtigsten Inhalte der Modernisierung sind ja in den einschlägigen Fachzeitschriften bereits gut wieder gegeben worden.
Zurück zum ICE 2.
Erstmal ist es für uns wichtig möglichst solide Erkenntnisse aus dem Fertigungsprozess der Modernisierung des ICE 1 zu sammeln um zu sehen, ob dieses Projekt klappt wie geplant und was wir lernen können. Weiterhin ist eine
Zudem beobachten wir die Entwicklung der Nachfrage in diesem Jahr genau, die Senkung der Mehrwertsteuer auf Fahrten im Fernverkehr wir da größere Veränderungen bewirken. Wir haben in der Flottenstrategie in einem ersten Schritt bereits reagiert und 90 neue Hochgeschwindigkeitszüge ausgeschrieben.
Bei einer Modernisierung des ICE 2 wäre jedenfalls eine Ausrüstung mit ETCS erforderlich. Das alleine ist ein großes und sehr teures Projekt für sich.
Ein große Frage ist auch die Konfiguration nach eine eventuellen Modernisierung. Die wahrscheinlichsten Varianten sind A.) Beibehaltung der aktuellen Konfiguration oder B.)
Bildung von ca. 20 Zügen in ähnlicher Konfiguration wie der modernisierte ICE 1 (Tk + 2 A + WR + 6 B + Tk).
A.) hat größere Nachteile, u.A. wäre eine ETCS-Lösung für Steuerwagen erforderlich und nicht nur für Tk, es gäbe keine Performanceverbesserung zu heute, die Steuerwagen sind bereits heute sehr instandhaltungsintensiv. Zudem kann die NBS Wendlingen-Ulm und auch VDE 8.1 nicht sinnvoll befahren werden. Außerdem entfällt die Bildung einer weitgehend ähnlichen Flotte zum ICE 1 Mod. Für B.) spricht die Flügelbarkeit und der Einsatz an sehr kurzen Bahnsteigen.
Es bleibt also sehr spannend.
Ich führe hier ein paar Links zu früheren Beiträgen mit Bezug zur Flottenstrategie des Fernverkehrs auf:
ICE 4: Link
Intercity 2: Link
Hier scheint es ein Absatz nicht ins Forum geschafft zu haben.Zurück zum ICE 2.
Erstmal ist es für uns wichtig möglichst solide Erkenntnisse aus dem Fertigungsprozess der Modernisierung des ICE 1 zu sammeln um zu sehen, ob dieses Projekt klappt wie geplant und was wir lernen können. Weiterhin ist eine
Moin.Die Talgo-IC sind ja nur für Diesel-Feriengebiete gedacht (Sylt und Oberstdorf).
Danke.
geschrieben von: JoergAtDSO
Datum: 12.01.20 09:32
Was genau ist an der Kombination ETCS und Steuerwagen nachteilig?A.) hat größere Nachteile, u.A. wäre eine ETCS-Lösung für Steuerwagen erforderlich
Auf der Linie 10 ist das Flügeln ab Dezember 2023 [Link] nur mehr alle 2 Stunden erforderlich. Hierfür sind aus heutiger Sicht ICE 4 7-Teiler eher frühzeitiger vorgesehen da diese mehr Sitzplatzkapazität als die ICE 2 bieten und auch etwas mehr Fahrzeitreserven aufweisen. Bei der Linie 25 sind wir aktuell noch in Diskussion.
Sie haben ja die aktuellen Einsatzgebiete der ICE 2 angesprochen. Für den Fall, dass Sie sich für Option B entscheiden kann der ICE 2 diese Aufgaben ja nicht mehr erfüllen. Gibt es schon Überlegungen wie die Fahrzeuge dann zwischen den Linien getauscht werden? In Frage kämen als Ersatz ja ICE-T oder die neuen, kurzen ICE 4. Die ICE 3 aller drei Baureihen sollten ja ausgelastet sein.
Der Steuerwagen dort ist im Zug, weil sich in diesem die Multifunktionsabteile befinden.Auch der Regionalverkehr auf der VDE 8.1 fährt mit Sandwich, obwohl dort m.W. sogar ein Steuerwagen mit im Zug läuft. Warum hat man diesen nicht für ETCS umgerüstet?
Herzlichen Dank vorab für Ihre Antwort!
Die Talgozüge sind aber künftig eben die einzigen Züge der DB die 230 km/h laufen und bei denen man die Lok wechseln kann. Wenn die IC1 mal ausgemustert sind, dann hätte man in dem Bereich sogar nur noch die IC2. Die beiden Ziele werden aber mit relativ langen Laufwegen auf den SFS angefahren, da macht das schon einen Unterschied.Packwagen schrieb:Moin.Die Talgo-IC sind ja nur für Diesel-Feriengebiete gedacht (Sylt und Oberstdorf).
Danke.
Was haben bitte die E-Loks des zukünftigen Talgo-IC mit Diesel-Ferien-Gebieten zu tun?
[www.google.com]
Was genau ist an der Kombination ETCS und Steuerwagen nachteilig?
Dass es irgendwelche Schwierigkeiten geben zu scheint, drängt sich auf, da es kaum Beispiele für solche Einsätze gibt (jedenfalls abseits festverbundener Triebzug-Garnituren). Auch der Regionalverkehr auf der VDE 8.1 fährt mit Sandwich, obwohl dort m.W. sogar ein Steuerwagen mit im Zug läuft. Warum hat man diesen nicht für ETCS umgerüstet?
An der Beförderung von Touristen die möglichst mit wenigen Umsteigen von Region zu Region reisen wollen, hat die DB AG doch überhaupt kein Interesse mehr. Stattdessen will man am liebsten nur noch Geschäftsreisende von Metropole zu Metropole befördern.Guten Morgen Herr Dr. Nagl,
vielen Dank.
Redesignte Züge hätten den Vorteil, dass sie relativ schnell und stabil die Flotte stärken. Einem DB-eigenen Umbau traue ich mehr zu als neuen und teuren Fahrzeugen.
Gerade für die bei der DB AG so unbeliebten touristischen Destinationen ist ein preiswert produzierter Betrieb wichtig.
Die Talgo-IC sind ja nur für Diesel-Feriengebiete gedacht (Sylt und Oberstdorf).
Ganz im Windschatten ist zur Zeit die Schwarzwaldbahn. Nur ein IC am Wochenende. Auch nach Lindau-Vorarlberg sieht es mau aus. Trotz Elektrifizierung soll es bei einem IC bleiben! Unglaublich.
Garmisch und Seefeld hätten tägliche Anbindungen verdient.
Die Ostsee könnte ebenfalls stärker angebunden werden, ebenso der Thüringer Wald und Sachsen.
Chur (auch via Lindau), Interlaken, Lugano böten sich ebenfalls an. Von mehr Direktzügen nach Österreich ganz zu schweigen.
Bahnurlaub könnte dank Greta hipp, ein echter Trend werden. Entsprechendes gelang der ÖBB mit dem NJ-Marketing. Die DB AG sollte das wieder entsprechend bewerben, ein echtes Fahrplan-Angebot daraus machen (siehe Werbung früher für den FD, siehe hier [www.drehscheibe-online.de] ).
Danke.
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