Nein, Realkredit gibt's nur auf Grundstücke und, man glaubt es kaum, auf Schiffe. Auf Züge aber nun leider eben nicht.Aber die DB EVU haben doch zig Milliardenwerte an Fahrzeugen, die sollten doch in Zeiten von Negativzinsen den Banken auch reichen um Kohle raus zu rücken?
geschrieben von: Pesa Link
Datum: 11.01.20 23:36
Betrachtet man, wie für Nahverkehrsstrecken inzwischen erhebliche Finanzierungsbeteiligungen gefordert werden, sieht der Bund das wohl inzwischen nicht mehr so. Der Bund scheint sich nur noch für das Fernverkehrs-Schienennetz zuständig zu fühlen.Das Schienennetz [...] gehört dagegen zum Aufgabenbereich des Bundes.
Das Unglück lag in seiner Amtszeit, aber die Gründe der Entlassung waren wohl andere: [www.manager-magazin.de]War es nicht eher so, dass Johannes Ludewig wegen des tragischen Unglücks in Eschede seinen Hut nehmen musste?
geschrieben von: Endbahnhof
Datum: 12.01.20 09:35
Ich glaube, an dieser These könnte was dran sein. Vielleicht noch einmal zurück zum Lange-Interview in der "Augsburger Allgemeinen" vom 10.01.2020: [www.augsburger-allgemeine.de](…)
Dürr (also noch vor Mehdorn) hat genau gewusst, warum er Infrastruktur im Konzern behalten wollte, ja eigentlich sogar musste: nur so war er kreditwürdig.
Unser Bankwesen kennt zwei Arten von Krediten, den Realkredit, der Grundstücke beleiht (mit Eintrag ins Grundbuch) und den normalen Kredit, der allein auf die Leistungsfähigkeit des Unternehmens abhebt. Naheliegend ist, der Realkredit ist günstiger, weil die geldgebende Bank im Insolvenzfall das Grundstück bekommt, beim normalen Kredit aber oftmals leer ausgeht.
Die Einkaufstour, die schon unter Dürr begann, war komplett kreditfinanziert, Mehdorn hat dann das Ganze nur auf volle Touren gebracht, weil ja der Börsengang lockte, hätte ihm persönlich sicher ein nettes Sümmchen eingebracht.
Meine These: auch wenn die nächste Bundesregierung schwarz-grün sein wird, die Trennung kommt nicht, weil die DB Verkehr (oder wie immer sie heißen wird) dann sofort pleite wäre.
LG Ruhrthaler
geschrieben von: JoergAtDSO
Datum: 12.01.20 10:24
geschrieben von: agw
Datum: 12.01.20 11:29
Steht jedem frei? Weils ein offener und freier Markt ist?<>
Dafür sind sie im Nahverkehr nicht rar mit entsprechendem "Erfolg".
Die DB fährt im Fernverkehr eigenwirtschaftlich. Es ist jedem freigestellt das auch zu tun. Die Trennung von Netz und Betrieb wird daran nichts ändern.
Richtig. Richtig ist allerdings auch, dass sich der Bund seit 25 Jahren nicht um seine Aufgaben im FV kümmert, sondern dies komplett dem staatlich subventionierten, privatwirtschaftlich organisierten Monopolisten überlässt.Hallo Railchris,
Railchris schrieb:Der Verkauf von DB Regio ist auch mehr als überfällig, denn seit der Regionalisierung vor 24 Jahren gehört der Nahverkehr nicht mehr zu den Aufgaben des Bundes!wird man wohl mittelfristig Regio und später auch Fernverkehr zumindest teilweise veräußern.
Das Schienennetz, sowie der Fern- und Güterverkehr gehört dagegen zum Aufgabenbereich des Bundes.
Kommt ja drauf an, wer die Schulden erbt, oder?Railchris schrieb:Tach zusammen,Wie ich kürzlich auch erst durchschaut habe, würde eine Trennung von Netz und Betrieb bedeuten, dass DB Netz zerschlagen wird, denn beides gehört zur Infrastruktur.
Was wahrscheinlich immer gemeint ist, ist die Trennung von Infrastruktur und Verkehr. Diese haben wir nun bereits seit mindestens 22 Jahren.
Eben nicht so ganz. Dürr (also noch vor Mehdorn) hat genau gewusst, warum er Infrastruktur im Konzern behalten wollte, ja eigentlich sogar musste: nur so war er kreditwürdig.
Unser Bankwesen kennt zwei Arten von Krediten, den Realkredit, der Grundstücke beleiht (mit Eintrag ins Grundbuch) und den normalen Kredit, der allein auf die Leistungsfähigkeit des Unternehmens abhebt. Naheliegend ist, der Realkredit ist günstiger, weil die geldgebende Bank im Insolvenzfall das Grundstück bekommt, beim normalen Kredit aber oftmals leer ausgeht.
Die Einkaufstour, die schon unter Dürr begann, war komplett kreditfinanziert, Mehdorn hat dann das Ganze nur auf volle Touren gebracht, weil ja der Börsengang lockte, hätte ihm persönlich sicher ein nettes Sümmchen eingebracht.
Meine These: auch wenn die nächste Bundesregierung schwarz-grün sein wird, die Trennung kommt nicht, weil die DB Verkehr (oder wie immer sie heißen wird) dann sofort pleite wäre.
geschrieben von: agw
Datum: 12.01.20 11:45
Sehe ich anders. Das liegt doch an den Landesregierungen wieviel ihnen der NV wert ist. Man hätte für den RE6 ja auch Züge mit goldenen Kloschüsseln ausschreiben können. Da hat auch der Wähler entschieden. "Jedes Bundesland bekommt den NV, den es verdient"?Lok Leipzig schrieb:Und seit wann treten solche Zustände gehäuft auf? Seit dem der heilige Wettbewerb im Nv grassiert. Seitdem jedes EVU bestrebt ist soviel Gewinn wie möglich an den Eigentümer abzuführen.Was nützt den der "heutige Standard" wenn auch zum fast alltäglichen "Standard" Zugausfälle gehören, wir mittlerweile eine Eisenbahn im Nahverkehr haben auf die sich kein Mensch mehr sicher verlassen kann. Über die aufgeführten "Standards" wie Niederflur und Klima können zB Reisende zwischen Leipzig und Chemnitz nur laut lachen dort wird sogar ganz planmäßig ohne Klima gefahren.....
gab es aber alles mal auf der RE6 und zwar bei der DB !
Was waren denn diese guten Gründe, außer, dass die Trennung von FV und NV gesetzlich so geregelt wurde?>dann bitte mit einem GB Traktion (ja, den gab es schon einmal)
Ja den gab es mal, und der wurde damals aus guten Gründen abgeschafft.
Und das funktioniert dann noch besser, wie jetzt schon? :-(Der Verkauf von DB Regio ist auch mehr als überfällig, denn seit der Regionalisierung vor 24 Jahren gehört der Nahverkehr nicht mehr zu den Aufgaben des Bundes!
Das Schienennetz, sowie der Fern- und Güterverkehr gehört dagegen zum Aufgabenbereich des Bundes.
Ich finde keinen - nur Auflagen der EU, die bis heute den Sch... den sie verzapft haben, nicht verstehen... Und wenn ich mir dann die aktuellen Vorschriftenänderungen zum FPl-Wechsel angucke und was jedes EVU wieder in "seinen Betriebsvorschriften" regeln darf oder soll - dass ganze ist ein einziger Zirkus geworden... (in CH ist es nicht besser, ab Juli darf man Zugnummern nur noch einzelnummerisch nennen, also "4-3-0-2-", statt "43-0-28" und beim Notruf wird dann "Mayday" gesagt... :-(()Niederlausitzer schrieb:Was waren denn diese guten Gründe, außer, dass die Trennung von FV und NV gesetzlich so geregelt wurde?>dann bitte mit einem GB Traktion (ja, den gab es schon einmal)
Ja den gab es mal, und der wurde damals aus guten Gründen abgeschafft.
Ohne Einblick in die Bücher kann man da wohl kaum eine fundierte Aussage treffen. Wir haben da einen Konzern, der regelmässig (kleine) Gewinne ausweist, gleichzeitig aber bis zur Halskrause in Schulden steckt. Das passt nicht zusammen.Ich sehe auch nicht, wie z.B. DB FV pleite wäre oder DB Regio.
Das sollte das Land BaWü entscheiden, das über mehrere Etats den Betrieb dieser Bahn finanziert.Die SWEG hat Probleme am Kaiserstuhl (Verzögerte Lieferung der Talent 3). Sollte sie nun, um sich auf den Heimatmarkt zu konzentrieren die Auslandstochter HzL verkaufen?
Sollte die HzL sich danach ihrerseits aus dem Auslandsgeschäft in Württemberg zurückziehen, um sich auf den Verkehr zu Hause in Hohenzollern zu konzentrieren?
Sie sollten besser gemeinsam der Öffentlichkeit erläutern, wie und warum sie diese Pleite herbeigeführt haben.De David schrieb:Nein, Realkredit gibt's nur auf Grundstücke und, man glaubt es kaum, auf Schiffe. Auf Züge aber nun leider eben nicht.Aber die DB EVU haben doch zig Milliardenwerte an Fahrzeugen, die sollten doch in Zeiten von Negativzinsen den Banken auch reichen um Kohle raus zu rücken?
Im Vorstand der DB AG sowie im Aufsichtsrat sitzen genügend Banker, die werden den Politikern die Konsequenzen einer Trennung erläutern.
geschrieben von: VT605
Datum: 12.01.20 14:28
Davon ab liegt das Problem aber schon in der Bahnreform. Die DB hat sich ein Monopol auf Neigetechnikzüge gesichert. Neue gibt es nicht mehr. Es macht also keinen Sinn, eine Ausschreibung zu machen, bei dem nur ein Anbieter sinnvoll teilnehmen kann.
Selbst die DB hätte ja heute Probleme für ein neues Netz 20 neue Neigetechnikzüge zu besorgen.
Abgesehen von einer Lösung, bei der die Länder der DB die letzten Neigetechnikzüge abkaufen (analog zu den 422ern beim VRR) gäbe es nur die Möglichkeit, dass man bundesweit die Fahrzeuge für große Neigetechniknetze synchronisiert ausschreibt und dann hofft, dass mehr als ein Anbieter eine Neuentwicklung anbietet und diese später auch funktioniert.
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