Nun, ich weiss nicht wie der normale Italiener mit seiner Reservierungspflicht umgeht, kann aber dazu eine schöne Anekdote dazu erzählen.es wurde nun lebhaft von Gegnern und Befürwortern zusammengetragen, was sie gut oder schlecht finden. Ich vermisse allerdings die Er"fahr"ungen aus Frankreich, Italien oder Skandinavien. Wie leben dort die Menschen mit den obligatorischen Reservierungen?
Ja. Genau so. Wie soll es auch anders gehen, wenn man alle Reservierungen mitnehmen will? Reservierungen müssen ja auch jederzeit umgebucht werden können, beispielsweise bei geplatzen Anschlüssen. Man kann die Leute doch nicht stundenlang auf dem Bahnhof festhalten, nur weil alle Folgezüge ausreserviert sind.143 828 schrieb:Moin.Die Reservierungspflicht ist in Frankreich nur schlecht umgesetzt.
Dort heißt es nämlich "Keinen Platz mehr bekommen? Pech gehabt, fahr ein andermal!" Gut umgesetzt würde es bedeuten, es wird noch ein weiterer Zugteil beigestellt oder ein Entlastungszug im Blockabstand gefahren. Klar, dann bräuchte man mehr Reserven, aber das kommt ja aus dem Wort "Reservierung" schon raus. So eine Pflicht gilt ja in beide Richtungen.
Klar doch, machen wir sofort! Eine Vielleicht blöde Frage am Rande:
Wie stellst du dir das vor?
Nehmen wir einmal an, ein doppelter ICE 3 ist komplett ausgebucht. Nun wollen auf einem Zwischenabschnitt noch 4 Fahrgäste in just diesem Zug reisen, was durch die Belegung der Sitzplätze nicht möglich ist. Soweit sind wir uns einig.
Du willst also demnach einen Entlastungszug unmittelbar hinter einem Planzug fahren lassen, weil diese ausgelastet ist?
Wenn man jemanden verpflichten will, sich auf einen Zug festzulegen (durch Reservierung), dann muss man natürlich auch die entsprechenden Kapazitäten vorhalten.Beispiel:
Basel - Freiburg - Offenburg - Karlsruhe. Zw. Freiburg - Offenburg volle Auslastung: Also nur auf dem Teilstück einen zusätzlichen (Bedarfs-)Zug? Ist jetzt nicht dein Ernst?! Wie viele Trassen/Züge/Personale sollen denn täglich für den (Vielleicht-)Bedarf vorgehalten werden?
geschrieben von: Heckeneilzugfan
Datum: 10.01.20 09:05
geschrieben von: autolos
Datum: 10.01.20 09:59
Hallo, "keinen freien Platz" ist ja vielleicht nicht einmal richtig. Die gesuchte Verbindung geht von München nach Frankfurt. Der erste Zug ist von München bis Ingolstadt voll, der zweite zwischen Würzburg und Aschaffenburg, der dritte zwischen Nürnberg und Würzburg, der vierte von Ingolstadt nach Nürnberg. Alle Züge hätten also auf dem größten Teil des Laufwegs genug frei Plätze und wären womöglich gezwungen, leere Sitze zu transportieren.Guten Morgen,
Spätestens dann doof, wenn z.B. irgendwo dein Anschlusszug versäumt wurde und man dir sagt: "Ja, das tut uns jetzt leid - auf den nächsten 5 Zügen in diese Richtung gibt es leider keinen freien Platz mehr."
geschrieben von: Fahrkartenautomat
Datum: 10.01.20 10:42
geschrieben von: VT
Datum: 10.01.20 10:46
geschrieben von: Felin
Datum: 10.01.20 11:09
GrussDonnerwetter, soviel Vernunft hätte ich ihm gar nicht zugetraut!
geschrieben von: 042 096-8
Datum: 10.01.20 11:43
So sind die Tatsachen. Bei den vergangenen Feiertagen wurde auf hohe Auslastung hingewiesen und eine Reservierung empfohlen. Bei drei roten Männchen ein anderer Zug oder Reisetag. Von jeher ist hohe Auslastung jedem bekannt, Wochenende, Ferienbeginn, Feiertage. Wie schon erwähnt kann man sich nicht immer auf die Minute festlegen und muß den meist den höheren Flexpreis zahlen. Eine Reservierungspflicht würde eher Kunden vergraulen. Oft gibt es auch Überfüllungen die eigentlich keine sind. Alle versammeln sich an der Unterführung bzw. auf Kopfbahnhöfen am Gleisende und zwängen sich möglicht alle durch eine Tür in den Zug. In Braunschweig läßt sich das sogar bei der RB 46 nach Herzberg beobachten. Im Berufsverkehr fahren Doppeleinheiten, der hintere Wagen an der Unterführung voll bis unters Dach, der vordere halb leer. Ein paar Meter Fußweg sind vielen zuviel. Mit ein wenig Nachdenken kann man auch als Fahrgast punktuelle Drängelei und Überfüllung vermeiden und nicht dem Herdentrieb folgen. Mit der heutigen Technik ließen sich auch überfüllte oder komplett reservierte Wagen im ICE auf dem Bahnsteig anzeigen, so daß die Fahrgäste sich auf die anderen Wagen verteilen und damit auch Verspätungen durch Haltezeitüberschreitung vermeiden. Früher gab es bei Bedarf Unterwegsverstärkungen, bei ICE und Wendezügen technisch nicht möglich, die nötigen Wagen und Rg-Lok gäbe es auch nicht und auch nicht den Zeitpuffer dafür.Unsere Lieblingseisenbahn verkauft doch schon heute keine Fahrkarten mehr für Züge die ausverkauft sind und bietet ansonsten die Auslastungsanzeige.
Hallo,Hallo.
Stehen ist inakzeptabel. Muss ich im Auto nicht, im Flieger nicht und auf dem Fahrrad auch nicht. Auch als Sitzplatzinhaber ist das inakzeptabel. Ich will nicht auf dem Weg zu WC, Bistro oder Ausgang mich durchquetschen müssen, oder, wenn welche im Gang stehen, Gemäch oder Brüste oder den Ar... in Augenhöhe vor mir haben.
Würde ENDLICH eine Reservierungspflicht eingeführt werden, wären die EVU gezwungen, ENDLICH ausreichende Kapazitäten bereit zu stellen. Nur kostet das natürlich. Fahrzeuge müssen her, Personal muss da sein und die Infrastruktur muss es auch hergeben. Da ist klar, dass der Minister davon natürlich nichts wissen will.
Und die Bahnfreaks? Jubeln ... Bei denen ist der ITF glückseligmachend und der Stundentakt heilig. Hier und da mal Halbstundentakt; alles toll. Und wichtig ist nicht, dass ein Massenverkehrsmittel Massen wegschafft - und zwar mit angemessenem Komfort -, sondern dass irgendwo eine 500-paxe-Strecke reaktiviert wird. Das aber nur, wenn der alte Bahnhof erhalten bleibt und das Formsignal auch. Ansonsten hat man das Gefühl, dass z.B. ein 15- oder 10-Minuten-Takt im FV verboten ist oder dass ein NV-Zug keine 15 Wagen haben darf. Und außerhalb des geheiligten Taktes darf schon gar nicht was verkehren.
Aber was will man auch erwarten ... Es reicht ja, sich an den Erstkontakt mit dem ÖPNV zu erinnern. Und sich anzuschauen, wie noch heute Schülerverkehr hierzulande organisiert wird: uralte Busse, völlig überfüllt, am Steuer gern Rentner oder Hausfrau. Wer so sozialisiert wird, der stellt auch später keine Ansprüche. Und jubelt also mit, wenn der Minister verkündet, dass er die auch in Zukunft nicht zu erfüllen gedenkt.
Schöne Grüße
Nein, das wichtigste an einer Reservierung ist, in Ruhe seine Bahnfahrt absolvieren zu können, ohne befürchten zu müssen, diese stehend oder alle halbe Stunde den Sitzplatz wechselnd verbringen zu müssen. Die "unterschwellige Angst" basiert auf realen Erfahrungen.Servusla,
mal abgesehen davon, dass der Ersatzzug ohne angezeigte Reservierungen das in der Regel auch am nächsten Halt noch ist, bestätigt dein Beitrag wunderschön meine Theorie des deutschen Bahnreisenden:
Das wichtigste an der Reservierung ist, einem anderen zuvor zu kommen, selber das Handtuch als Erster auszubreiten (denkt an den Strand im Sommer!), sich dabei ganz toll zu fühlen wenn man dann selber auf andere herab schauen kann. Daher auch deine unterschwellige Angst, dass dir etwas weg genommen werden könnte - Mami, der böse Junge hat einen Lolli und ich nicht!
Aber auf andere herabschauen - das machen nur andere, richtig? Du würdest sowas niemals tun!Was für ein lächerlicher Bullshit und was für ein mieser Charakter liegt dem irrsinnigen Spiel doch zu Grunde!
geschrieben von: Anbeku
Datum: 10.01.20 12:57
Ist sicherlich richtig, aber zur Bürgerbahn fehlt noch viel mehr, da wäre die Reservierungspflicht das geringste Hindernis. In erster Linie viel Mehr Kapazität auf der Schiene. Dazu passt es super, dass die Gelder für Investitionen für die kommenden Jahre gesenkt wurde."Wir wollen eine echte Bürgerbahn. Da wäre eine Reservierungspflicht das falsche Signal".
Wieso hat noch niemand vorgeschlagen, die Staus auf deutschen Autobahnen dadurch zu beseitigen, indem man auf den stauanfälligen Strecken Reservierung vorschreibt ?Würde ENDLICH eine Reservierungspflicht eingeführt werden, wären die EVU gezwungen, ENDLICH ausreichende Kapazitäten bereit zu stellen. Nur kostet das natürlich. Fahrzeuge müssen her, Personal muss da sein und die Infrastruktur muss es auch hergeben. Da ist klar, dass der Minister davon natürlich nichts wissen will.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 10.01.20 14:00
Solche Gefahren (wenn sie denn so gravierend sind) sind nicht mit Reservierungspflicht für den Reisenden zu bekämpfen, sondern durch Auflagen (und Kontrollen beim Betreiber) zur tatsächlichen Belegung des Zugs.ich weiß nicht was daran vernünftig ist??? wir sind das einzige Land der Welt, das keine Reservierungs-und damit Sitzplatzpflicht im HVG hat. Das ist schon aus Sicherheitsgründen völlig unvernünftig!! Oder glaubt wirklich jemand, das es toll ist, wenn in den Pendlerzügen die Leute am Freitag, Sonntagnachmittag und Montagfrüh in den Eingangstüren sitzen oder sonst wie die Gänge blockieren, das das gut ausgeht, wenn es zu einem Unfall kommt? Genauso wenig, wie man zusieht, das in den NGT Zügen riesige Koffer in die Schalen über den Plätzen der Reisenden platziert werden, die im Fall eines Zusammenstoßes mit einem anderen Zug oder einem Hindernis auf der Strecke den gegenüberliegend sitzenden Reisegast erschlagen
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 10.01.20 14:09
Die Bahnfreaks verhindern weder den dichten Takt noch den extralangen NV-Zug. Das erste verbietet der DB-Betreibswirt und das zweite derjenige beim Besteller.Und die Bahnfreaks? Bei denen ist der ITF glückseligmachend und der Stundentakt heilig....Ansonsten hat man das Gefühl, dass z.B. ein 15- oder 10-Minuten-Takt im FV verboten ist oder dass ein NV-Zug keine 15 Wagen haben darf.
Genau meine Erfahrung aus Frankreich und Italien: Einfach einsteigen, und sobald der Zug rollt geht man zum Schaffner und erzählt seine Leidensgeschichte. Ich habe nie(!) erlebt, dass ich hätte aussteigen müssen. Und ich habe fast jedesmal irgendwo einen Sitzplatz gefunden.Ähnliches ist mir 2003 bei der Rückreise auch aus Albanien passiert, die Fähre hatte vier Stunden Verspätung und alle reservierten Anschlußzüge waren weg, am Bahnhof Bari stand vor dem Schalter eine elend lange Schlange und ich beschloß, mit dem nächsten Schnellzug nach Norden mitzufahren. Der Schaffner begnügte sich mit einem Aufschlag auf meine gebuchte Fahrkarte, ich konnte aber trotzdem bis Milano Centrale mitfahren, größtenteils mit Stehplatz, aber ich mußte nicht wieder aussteigen.
Zu Skandinavien folgendes selbst erlebte Beispiel von einer Reisebürotour mit Scanrailpässen, Reservierungen gebucht bei der DB am Bonner Hbf:es wurde nun lebhaft von Gegnern und Befürwortern zusammengetragen, was sie gut oder schlecht finden. Ich vermisse allerdings die Er"fahr"ungen aus Frankreich, Italien oder Skandinavien. Wie leben dort die Menschen mit den obligatorischen Reservierungen?
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