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Re: Metrorapid, jetzt vermisst man ihn doch...

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 13.01.20 10:58

Plutone schrieb:
Die DB hat sich die SNB so gebastelt, dass der Fernverkehr immer Vorrang hat...
Das ließe sich in kürzester Zeit von der Politik beseitigen: alle Bahn-Sondergesetzgebung aufheben und auf die Beziehungen zwischen DB Netz und den Nutzern das gewöhnliche Zivilrecht (Vertragsrecht) anwenden. Dann löst jeder aus seiner Trasse geworfene Zug Schadensersatz aus. Daß es nicht geschieht, zeigt an, daß die Politik den gegenwärtigen Zustand will.

Zitat:
...interessiert sich NULL für Streckenausbau und hat verpennt, was ich komischerweise schon vor 20 Jahren auf der Schule gelernt habe: Dass es durch u.a. die Globalisierung, den Strukturwandel usw. zu erheblichem Wachstum im Verkehrsaufkommen kommt. Während Autobahnen ausgebaut wurden, hat die DB Jahrzehnte zurückgebaut.
Der Politk sind die Alltagsbedürfnisse der Bevölkerung sch...egal, wie man nicht nur im Bahnbereich sieht. Sie interessiert sich primär für große Show, d.h. im Bahnbereich für 'ICE', egal wie langsam und unzuverlässig er fährt. An dieser Stelle trifft man sich mit der DB-Führung (die so unpolitisch ja auch nicht ist).

Zitat:
Jetzt den Transrapid gebaut zu haben, hieße: Wir hätten einfach keinen Infrastruktur-Engpass.
Der Transrapid wäre als Showobjekt gebaut worden und die Mittel dafür anderswo im Nahverkehr 'eingespart'. Schönes Beispiel ist die KRM, die gezielt GV-untauglich gebaut wurde, so daß trotz dieses teuren Baus noch Jahrzehnte jede Nacht schwerer Güterverkehr durchs Rheintal rollen wird. Möglicherweise hätte der TR analog dazu Bochum umfahren, damit wenigstens für eine Minute im Ruhrgebiet die so wichtigen 350km/h gehalten werden können; irgendwelche Idiotien wären den Projektbetreibern sicher eingefallen (ich erinnere mich noch daran, daß eine Parkplatzstation auf der grünen Wiese im Raum Düsseldorf-Eller im Gespräch war, um das Kölner und Düsseldorfer Flughafenparken dorthin zu verlegen bzw. auszuweiten. Der TR hätte für diesen Zweck sowohl das Düsseldorfer als auch das Kölner Stadtzentrum umfahren müssen...).

Was für 'Investitionen' zustande kommen, wenn der Filz aus Politik und DB ungestört schalten und walten kann, sieht man derzeit an S21.

Re: Metrorapid, jetzt vermisst man ihn doch...

geschrieben von: Florian Ziese

Datum: 13.01.20 19:31

Plutone schrieb:
Und wir haben ja auch keine überlasteten Schienenwege, die gut laufende Bestandslinien zu Haltausfällen, Taktabweichern und im Realbetrieb dann zu etlichen Ausfällen zwischen Koblenz und Hamm/Münster führen...
Guck doch mal in die Realität draußen !

Die DB hat sich die SNB so gebastelt, dass der Fernverkehr immer Vorrang hat, interessiert sich NULL für Streckenausbau und hat verpennt, was ich komischerweise schon vor 20 Jahren auf der Schule gelernt habe: Dass es durch u.a. die Globalisierung, den Strukturwandel usw. zu erheblichem Wachstum im Verkehrsaufkommen kommt. Während Autobahnen ausgebaut wurden, hat die DB Jahrzehnte zurückgebaut.

Jetzt den Transrapid gebaut zu haben, hieße: Wir hätten einfach keinen Infrastruktur-Engpass.

Auch bei der ständigen fahrplantechnischen Kollision zwischen Nah- und Fernverkehr wäre diese Entflechtung ein Riesenvorteil gewesen.
Das ignorierst du schlicht und kommst mit deinem Vorteile/Nachteile-Bla-Bla...
Als ob die DB ihre NBS ganz alleine aus eigenen Finanzmitteln gebaut würde. Das Geld kommt vom Staat und wenn der nur eine begrenzte Menge bereitstellt, kann man nur eine begrenzte Zahl Kilometer bauen. Völlig egal ob das ein Transrapid ist oder nicht.

Warum hätte der Staat für einen Transrapid plötzlich ein Vielfaches der Mittel pro Jahr bereitstellen sollen. Klar, der Transrapid war ein Politikerspielzeug und wurde daher mit Steuergeld künstlich am Leben als es eigentlich schon lange tot war. Aber für mehr als die erste Strecke oder vielleicht ein bischen mehr hätte Transrapid-Affinität der Politiker nicht gereicht, zig Milliarden zusätzlich für dein erträumtes Transrapidnetz hätte es sicher nicht gegeben.
Und das ist eben der riesen Vorteil des ICE gegenüber dem inkompatiblen Transrapid, der ICE kann jede schon fertige Teilstrecke nutzen, der Transrapid erzeugt viele zeitraubende Umsteige. Zum Beispiel gibt es diverse ICE Basel-Hamburg. Bei Realisierung eines Transrapidnetzes hätte man schon vielen Jahren diese Verbindung kappen müssen und würde noch 50 weitere Jahre auf eine neue Direktverbindung Basel-Hamburg warten. Nach Zürich oder erst recht Chur/Interlaken ginge es wohl nie mehr direkt.

Und hätte man damals auf den Transrapid gesetzt, gäbe es heute keine NBS Frankfurt-Köln, aller Fernverkehr müsste durchs Rheintal, weil man immer noch dabei wäre an der ersten Transrapidstrecke München-Hamburg herumzubauen, damit man endlich mal wieder beide Städte dirket verbinden kann, nachdem wegen dem Transrapidteilabschnitten die Direktzüge München-Hamburg vor 30 Jahren eingestellt wurden.

Der Transrapidbau ist teurer, zudem muss man auch zwingend weniger dringende Abschnitte bauen, statt sich wie bei ICE auf die Abschnitte mit dem grössten Nutzen konzentrieren zu können. Wenn ein sehr teuren Abschnitt nicht zwingend aus Kapazitätgründen gebraucht wird, dann kann man beim ICE für das selbe Geld an einer anderen Stelle eine NBS die mehr Fahrzeitverkürzung bringt. Beim Transrapid muss man auch zwingend die wenig wichtigen Abschnitte bauen, diese Geld fehlt dann für andere Abschnitte.
Ein Transrapidnetz wäre deutlich kürzer als das NBS-Netz und würde nur ein Bruchteil des ICE-Liniennetz umfassen. Köln und das Ruhrgebiet wären noch auf Jahrzehnte von jeglichem Hochgeschwindigkeitsverkehr abgeschnitten, es wäre fraglich ob Stuttgart oder Frankfurt angeschlossen wäre. Ob überhaupt Berlin schon angeschlossen wäre...?
Anderseits wären die Kapazitätsengpässe auf dem Schienennetz bei einem Transrapid vielleicht wirklich kleiner. Wenn weite Teile Deutschlands statt mit ICE nur mit IC ausschliesslich über Altstrecken verbunden, würde mancher heutige ICE-Fahrgast aufs Auto/Flugzeug ausweichen und schon wäre weniger Bedarf an Zugfahrten.

Gruss

Florian
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