Ja, schaut euch die U(5)5 (oder die S21) in Berlin an, den BER-Flughafen, Stuttgart 21, das sind Projekte die schon teilweise lange vor dem Metrorapid geplant waren und noch einige Zeit brauchen.Es ist der Charme der nicht-gewählten Variante: Sie kennt weder Verzögerungen noch Verteuerungen, sie lässt sich immer idealisieren und verklären.
Ist das so? Es wären doch noch gar nicht alle Kilometer voll durchgeplant, wer weiß, was man bekommen hätte? An einigen Stellen war ja gar kein Platz für den zusätzlichen Metrorapid. Wer weiß, was da gefrickelt worden wäre.Und: Der Metrorapid hätte keine halbgaren Frickellösungen zugelassen, bei denen hier mal ein Gleis zu Lasten der ehemals separat trassierten S-Bahn freigeschaufelt wird und dort eines zusammen mit dem Fernverkehr genutzt wird und dazwischen ein paar Kilometer RE-Eigentrasse neu gebaut werden. Mit dem MR hätte man definitiv eine durchgängige "Neubaustrecke" von Köln bis Dortmund bekommen.
Der Metrorapid ist zwischen Düsseldorf Hbf und Dortmund Hbf geplant gewesen. Erst später in einer zweiten Stufe wäre vielleicht eine Verlängerung nach Köln-Deutz gekommen.Und: Der Metrorapid hätte keine halbgaren Frickellösungen zugelassen, bei denen hier mal ein Gleis zu Lasten der ehemals separat trassierten S-Bahn freigeschaufelt wird und dort eines zusammen mit dem Fernverkehr genutzt wird und dazwischen ein paar Kilometer RE-Eigentrasse neu gebaut werden. Mit dem MR hätte man definitiv eine durchgängige "Neubaustrecke" von Köln bis Dortmund bekommen. Natürlich nicht für die Eisenbahn und natürlich - und das war einer der Geburtsfehler - darf man nicht damit planen, dass dieses Wunderdings dann am besten alle Züge auf der Rhein-Ruhr-Achse ersetzen könne und die Endpunkte nur noch Umsteigebahnhöfe zwischen restlicher Bahn und Magnetbahn wären. Aber als die RE-Hauptachse entlastende Express-S-Bahn hätte das schon seinen Charme gehabt.
Für mich zeigt sich das in der Aufforderung "Hört auf den RRX zu feiern". Ist ja OK, das sie eine andere Meinung hat, aber sie sollte auch akzeptieren, dass andere das anders sehen und das auch äußern dürfen.Wo steht denn der "anmaßende Absolutheitsanspruch" zu lesen? Kann Du mal bitte mit dem Finger drauf zeigen?
Das ist ein Kommentar, also eine subjektive Bewertung. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Damit werdet Ihr doch wohl souverän umzugehen wissen?
Kommt drauf an, was man alles als Infastruktur sieht. Hier auf dem RRX-Außenast wurden die Bahnsteige für den RRX in einem Tempo erneuert, das man bis dahin in der Region nicht kannte. Darunter Haltepunkte die ansonsten wahrscheinlich nie barrierefrei ausgebaut worden wären.An der Infrastruktur ist noch genau Nullkommanull passiert, für den RRX.
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 08.01.20 12:48
Mit würde reichen, es gäbe zwischen Düsseldorf und Köln ein Angebot wie zwischen Utrecht und Amsterdam und auf den anschließenden Strecken sinngemäß. Nicht nur von der Frequenz her, sondern auch vom Fahrpreis und der Pünktlichkeit.Der RRX zeigt sehr gut den ganzen Wahnsinn der immer vermeintlich besseren, schnelleren, billigeren "Alternativprojekte", sobald wieder so ein Prestige-Großmannsucht-Hightech-Projekt von allerlei "alternativen Verkehrsplanern" zu gerne gekippt werden möchte, am besten auch noch kurz vor oder gar nach Baubeginn.
Der RRX sollte das Ersatzprojekt für den gestoppten Bau des Metrorapid werden....Was ist nun draus geworden?
Würde es besagten Metrorapid jetzt doch geben - man wäre froh. Nach genau so etwas würde man sich im dortigen Verkehr doch jetzt die Finger lecken
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 08.01.20 12:52
Dort allerdings sind derzeit beide Varianten (Südring und Parallelstammstrecke) noch im Stadium der Idealisierbarkeit.ICE 4 schrieb:Alles unter der Annahme, bei der Umsetzung des Metrorapid hätte es keine Probleme gegeben. Netter Traum.Im Moment ist es doch eher so: Würde es besagten Metrorapid jetzt doch geben - man wäre froh.
Es ist der Charme der nicht-gewählten Variante: Sie kennt weder Verzögerungen noch Verteuerungen, sie lässt sich immer idealisieren und verklären. Siehe Südring in München.
Umgekehrt: Der Metrorapid war immer kaputt. Einige Leute haben ihn sich schöngeredet. Er war nie eine ernsthaft realistische Lösung.Klar lässt sich alles kaputtreden wie man will.
Der RRX ist ja die bevorzugte Variante, die man gewählt hat, nachdem man den Metrorapid wieder kaputt geredet hat. Und was macht man: Man ist unzufrieden und redet den RRX kaputt.
Der verzweifelte Versuch, einen Nachteil als Vorteil zu verkaufen. Der Metrorapid wäre als Ruine geendet, sobald man auch nur einen einzigen Bauabschnitt nicht fertigbekommen hätte. Angesichts der Probleme beim RRX wäre das sehr warhscheinlich gewesen.Trotzdem hätte der Metrorapid die Schiene deutlich entlastet - und zwar um den heute so peinlich unpünktlichen Fernverkehr, der wiederum den Nahverkehr kaputt fährt. Die Systemtrennung wäre also kein Nachteil, sondern gerade der Vorteil der ganzen Geschichte gewesen.
Je weiter ein Bauprojekt voranschreitet, desto weniger lässt es sich idealisieren. Der Bau des zweiten Tunnels hat ja erst begonnen, und natürlich werden da noch Überraschungen auftreten. Der Südring verharrt aber im Zustand 100%ig rosaroter Idealisierbarkeit - und das tun seine Anhängert eifrig. Als würde es dort nie Bürgerproteste, Kostenüberschreitungen und Umplanungen geben können...Dort allerdings sind derzeit beide Varianten (Südring und Parallelstammstrecke) noch im Stadium der Idealisierbarkeit.
Erst mal sind Lok und Wagen für solche Einsätze ungeeignet, allein wegen der Beschleunigung. Zweitens ist es doch sinnvoller, jetzt gleich was Gescheites zu beschaffen, statt alle paar Jahre daran herumzufrickeln. Die Züge des RRX waren schon die genau richtige Entscheidung.warum nicht? Dann tauscht man in 15 oder gar 20 Jahren die Mittelwagen aus, wenn man der Meinung ist, dieses seien zu alt bzw. man kann Sie nicht mehr einem neuen Design unterziehen, wieso muss man alles Neu machen und dann feststellen, das diese Triebwagen zwar 30 Jahre halten, aber nach 20 nicht mehr den Ansprüchen Genüge tun, weil die Technik sich ebenfalls so weit entwickelt hat, das der Aufwand zu teuer ist, diese anzuwenden.
Dazu wird man sich bei den nötigen Kapazitätserweiterungen deutlich schwerer tun, als wenn man die alt herkömmliche Art, wie Lok und Wagen, weiter verwenden würde.
Genau das bezweifel ich: "Definitiv" bekommt man garnichts. Mit unfertigen Lösungen muss an immer rechnen. Ein unfertiger RRX ist aber viel besser nutzbar als ein unfertiger Metrorapid. Geht ja schon damit los, dass heute keiner mehr das System produziert. Ob Thyssen nur für einen ausbleibenden Metrorapid-Abschnitt extra die Produktionsmittel vorgehalten hätte? Jeder Bürgerprotest, jede Verzögerung hätte das Projekt komplett gefährdet.Ja, aber. Denn natürlich hätte sich auch der MR zu einem solchen Jahrhundertprojekt entwickeln können. Aber: Eben dadurch, dass er NICHT ohne die dafür notwendige (!) Infrastrukrur betrieben werden kann, ist beim Bau besagter Infrastruktur dann auch entsprechender Dampf dahinter. Da kann sich kein Politiker für neue Züge feiern lassen und so tun, als wäre das schon das versprochene Gesamtpaket und man warte nur noch auf so ein, zwei neue Weichen, die aber auch nicht soooo wichtig wären.
Und: Der Metrorapid hätte keine halbgaren Frickellösungen zugelassen, bei denen hier mal ein Gleis zu Lasten der ehemals separat trassierten S-Bahn freigeschaufelt wird und dort eines zusammen mit dem Fernverkehr genutzt wird und dazwischen ein paar Kilometer RE-Eigentrasse neu gebaut werden. Mit dem MR hätte man definitiv eine durchgängige "Neubaustrecke" von Köln bis Dortmund bekommen.
Eventuell. Aber wenn er eingestellt worden wäre, hätte man ein Riesenproblem gehabt. Die wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen nur wegen 1-2 Strecken eine eigene Technologie vorhält, halte ich für eher gering.Moin,
wenn man hierzulande sich für dieses System, egal ob Metrorapid oder Flughafenexpress, oder doch Hamburg - Berlin und die weiteren Strecken, entschieden hätte, wäre der Verkauf der Technik eventuell gar nicht vollzogen worden. Also kann man genau darüber nur spekulieren, über das was wäre wenn.
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