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Re: Durchgehender Betrieb bis Kempten

geschrieben von: Bahnhofsvorstand

Datum: 09.10.19 12:24

Drehstromator schrieb:

Es gab vor rund 10 Jahren (kann auch vor 12 oder 13 Jahren gewesen sein) einzelne durchgehende Zugpaare Kempten-Garmisch, damals noch mit 628. Meiner Erinnerung nach sogar als RE, der nicht alle Halte bediente.

Und ganz früher - bis in die 80er Jahre hinein - sind Schienenbusse (BR 798) durchgehend zwischen Kempten und Garmisch verkehrt.
MrEnglish schrieb:
Und wer kämpft mit allen Mitteln gegen Fahrverbote in Stuttgart und spielt mit sinnlosen Feinstaubtickets und Bitte-Bitte-Schildern auf Zeit? Das Problem ist doch viel tiefergehender, das Problem sind nicht die Grünen, das Problem sind die Bürger. Auch die Grünen fordern fast nur noch den Ausbau der Öffis und keine Beschränkungen für PKWs. Tun sie das nämlich, dann werden sie sofort als Verbotspartei denunziert und bei der nächsten Wahl abgestraft. Nur die Öffis ausbauen bringt der Umwelt aber gar nichts, im Gegenteil. Bestes Beispiel ist der neue SFS Bahnhof auf der Alb. Der wird nicht in erster Linie dazu führen, dass Pendler vom Auto auf die Bahn umsteigen, sondern er wird vor allem Neuverkehre anziehen. Die Leute ziehen aufs Land und pendeln mit der Bahn nach Stuttgart und Ulm. Alle anderen Fahrten werden dann aber mit dem Auto getätigt, wo vorher vielleicht noch der ÖV genutzt wurde.
Finde ich eine recht verquere Argumentation.

Erstens ist der Alb-Bahnhof sicher nicht das typische Beispiel für ÖV-Ausbau. Wir haben in Deutschland eine zumehmende Bereitschaft, auch die Bahn in der Fläche auszubauen, siehe Reaktivierungen (was nicht heißt, dass da nicht viel mehr getan werden kann!)

Zweitens haben wir wirklich keine verödenden Städte; im Gegenteil, immer mehr Leute streben vom Land in die Städte, dort explodieren die Mieten, und weite Landschaften veröden. Insofern ist es schon gut, ländliche Regionen attraktiver zu machen und besser anzubinden. Das Land veröden zu lassen nur um Autoverkehr zu reduzieren, fände ich auch etwas heftig.

Drittens sind die Grünen keineswegs immer für ÖV; in München waren sie ein erbitterter Gegner der zweizten Stamstrecke, und im HGV siehts oft nicht besser aus. Und letztlich wird Klimaschutz ohne Regulierung und Einschränkung nicht funktionieren: Die Grünen als "Verbotspartei" abzustempeln ist billiger Populismus. Hatte Scheuer nicht groß getönt, er wolle "ermöglichen" statt "verbieten"? Ich würde ihn gerne mal fragen, ob das auch bei der Homoehe gilt...

politisch unbeleckt

geschrieben von: Der Zeuge Desiros

Datum: 09.10.19 15:38

Hallo!

TGV4402 schrieb:
Oder etwa das, was die rot-grüne Regierung in BaWü seit Amtseinführung 2011 unternimmt.
Eigentlich darf man diese ständigen Anwürfe des TGV 4402 gegen alles, was auch nur ansatzweise grün aussieht, nicht mehr Ernst nehmen. Ansonsten:
- die Regierung war nicht rot-grün, sondern grün-rot
- und vor inzwischen drei Jahren wurde eine grün-schwarze Landesregierung gewählt

Wenn man schon polemisiert, dann doch wenigstens inhaltlich korrekt.

Gruß

Heiko

https://www.desiro.net/Signatur-S21.jpg
r125 schrieb:
geier schrieb:
Die Siedlungen sind viel zu zerstreut für eine Erschließung durch die Bahnstrecke.
Die Gemeinden von Oy-Mittelberg bis Pfronten haben zusammengenommen schon immerhin gut 16000 Einwohner, wovon zumindest der größte Teil in der Nähe der Bahn leben dürfte; für eine Lokalbahn kommt mir das schon wie eine sinnvolle Größenordnung vor.

Das Problem ist halt, dass zwischen Oy und Kempten eine Menge Kurven und knapp 30 Minuten Fahrzeit sind.

Zitat:
Eine Ertüchtigung auf ein zeitgemäßes Niveau würde einen völligen Neubau bedeuten.

Das erste wären mal zahllose unbeschrankte Bahnübergänge, die die Geschwindigkeit des Zugs auch an Stellen beschränken an denen eigentlich die Trassierung schon mehr als die beispielsweise 20 km/h zulassen würde mit denen er über den Bahnübergang schleicht. Natürlich sind 50 km/h auch nicht schnell, aber alle paar Hundert Meter auf 20km/h abbremsen müssen ist halt schon noch eine Kategorie mehr.

Ein Stück Zeit wäre wahrscheinlich schon dadurch erreichbar, dass man die technisch sichert bzw. in ihrer Anzahl dezimiert.

Davon abgesehen wäre die Frage, wo könnte man da durch begrenzte Kurvenbegradigungen nennenswert Fahrzeit herausholen? Und gäbe es Abschnitte grade näher an Kempten wo man durch z.B. ein, zwei, drei Kilometer Neubautrasse wirklich nennenswert Fahrzeit herausholen könnte?

Dass man da immer noch diskutieren müsste ob sich das lohnt ist völlig klar, aber ganz so dass es nur die Möglichkeiten "alles oder nichts" gäbe ist es ja auch nicht.

Re: Durchgehender Betrieb bis Kempten

geschrieben von: truestepper

Datum: 09.10.19 17:49

Fahrkartenautomat schrieb:
Ich hatte letztes Jahr überlegt, an einem Tag mit Bayern-Ticket einen Umweg über die Außerfernbahn zu nehmen. Allerdings dauert das ja sowieso schon relativ lange, und dann war an dem Tag auch noch ein 2-Minuten-Umstieg in Reutte vorgesehen. Wenn ich den verpasst hätte, wäre ich glaube ich erst 3 Stunden später angekommen, da die nächste Verbindung 2 Stunden später gefahren wäre und zu der Zeit kein schneller Anschluss in München gegeben war. Habe dann lieber einen anderen Weg genommen.

Mit durchgehendem Betrieb hätte ich mir aber den Ausflug gegönnt.

Spricht etwas dagegen, dort irgendwann (TM) die Fahrt Pfronten-Kempten-Pfronten mittels Akkutriebwagen durchzuführen und somit eine Fahrt Kempten-Garmisch ohne Umsteigen zu ermöglichen? Eigentlich ist das doch jetzt nur noch ein recht kurzes Stück ohne Fahrdraht. Es müsste eben so ausgeschrieben werden. Aber wenn im "Klimapaket" Geld für eine Runde Erhöhung der Pendlerpauschale ist, sollte man doch mit Leichtigkeit ein paar Münzen für die Länder auftreiben können, um solche "~50 km Fahrdrahtlücken" innerhalb von ~15 Jahren vollständig und bundesweit mit Batteriefahrzeugen zu überbrücken.

Re: Durchgehender Betrieb bis Kempten

geschrieben von: truestepper

Datum: 09.10.19 17:50

Bahnhofsvorstand schrieb:
Drehstromator schrieb:

Es gab vor rund 10 Jahren (kann auch vor 12 oder 13 Jahren gewesen sein) einzelne durchgehende Zugpaare Kempten-Garmisch, damals noch mit 628. Meiner Erinnerung nach sogar als RE, der nicht alle Halte bediente.

Und ganz früher - bis in die 80er Jahre hinein - sind Schienenbusse (BR 798) durchgehend zwischen Kempten und Garmisch verkehrt.
Und das Fahrplanangebot war genauso gut wie heute oder wie nach der Elektrifizierung bis Pfronten?
Wer sich ein Bild von der Strecke machen will, findet hier eine Führerstandsfahrt: [youtu.be]

Re: Geschwindigkeitserhöhungen

geschrieben von: truestepper

Datum: 09.10.19 17:51

Drehstromator schrieb:Zitat:
Wessex Trains schrieb:
Hallo,

man muss eher froh sein, dass zwischen Pfronten und Kempten überhaupt noch Züge fahren, selbst mit dem
Fahrrad ist man nicht wirklich langsamer wie der Zug, wenn der Zug auf der Strecke auf mehr wie 40 km/h beschleunigt kommt ja schon fast ein Geschwindigkeitsrausch auf...
Existiert nicht sogar eine La-Stelle, weil eine ESTW-Hütte ins Sichtdreieck eines BÜ gebaut wurde?
nozomi07 schrieb:
Finde ich eine recht verquere Argumentation.

Erstens ist der Alb-Bahnhof sicher nicht das typische Beispiel für ÖV-Ausbau. Wir haben in Deutschland eine zumehmende Bereitschaft, auch die Bahn in der Fläche auszubauen, siehe Reaktivierungen (was nicht heißt, dass da nicht viel mehr getan werden kann!)

Zweitens haben wir wirklich keine verödenden Städte; im Gegenteil, immer mehr Leute streben vom Land in die Städte, dort explodieren die Mieten, und weite Landschaften veröden. Insofern ist es schon gut, ländliche Regionen attraktiver zu machen und besser anzubinden. Das Land veröden zu lassen nur um Autoverkehr zu reduzieren, fände ich auch etwas heftig.

Drittens sind die Grünen keineswegs immer für ÖV; in München waren sie ein erbitterter Gegner der zweizten Stamstrecke, und im HGV siehts oft nicht besser aus. Und letztlich wird Klimaschutz ohne Regulierung und Einschränkung nicht funktionieren: Die Grünen als "Verbotspartei" abzustempeln ist billiger Populismus. Hatte Scheuer nicht groß getönt, er wolle "ermöglichen" statt "verbieten"? Ich würde ihn gerne mal fragen, ob das auch bei der Homoehe gilt...
Ich wüsste nicht was da verquer sein soll. Es ist hinlänglich bekannt, dass der zersiedelte ländliche Raum praktisch nicht vernünftig mit dem ÖV erschlossen werden kann.

Re: Durchgehender Betrieb bis Kempten

geschrieben von: Flauschi

Datum: 09.10.19 18:25

truestepper schrieb:
Fahrkartenautomat schrieb:
Ich hatte letztes Jahr überlegt, an einem Tag mit Bayern-Ticket einen Umweg über die Außerfernbahn zu nehmen. Allerdings dauert das ja sowieso schon relativ lange, und dann war an dem Tag auch noch ein 2-Minuten-Umstieg in Reutte vorgesehen. Wenn ich den verpasst hätte, wäre ich glaube ich erst 3 Stunden später angekommen, da die nächste Verbindung 2 Stunden später gefahren wäre und zu der Zeit kein schneller Anschluss in München gegeben war. Habe dann lieber einen anderen Weg genommen.

Mit durchgehendem Betrieb hätte ich mir aber den Ausflug gegönnt.

Spricht etwas dagegen, dort irgendwann (TM) die Fahrt Pfronten-Kempten-Pfronten mittels Akkutriebwagen durchzuführen und somit eine Fahrt Kempten-Garmisch ohne Umsteigen zu ermöglichen? Eigentlich ist das doch jetzt nur noch ein recht kurzes Stück ohne Fahrdraht. Es müsste eben so ausgeschrieben werden. Aber wenn im "Klimapaket" Geld für eine Runde Erhöhung der Pendlerpauschale ist, sollte man doch mit Leichtigkeit ein paar Münzen für die Länder auftreiben können, um solche "~50 km Fahrdrahtlücken" innerhalb von ~15 Jahren vollständig und bundesweit mit Batteriefahrzeugen zu überbrücken.
Der Strom für die Batterien muß auch erzeugt werden und die Batterien gebaut und irgendwann entsorgt werden. Der Aufwand einer technischen Insellösung wegen 35 km Rb ist nicht zu verantworten. Ich hab die Rundfahrt übder die Außerfernbahn schon ein paar mal gemacht. Lohnt sich auf jeden Fall. Der Umstieg in Reutte ist am gleichen Bahnsteig und klappt. Ansonsten ist dort meist Stundentakt, falls mal ein Anschluß wegen Verspätung nicht aufgenommen werden kann
Packwagen schrieb:Zitat:
die Frage ist jetzt aber nicht ernst gemeint?
Selbstverständlich ist die Frage ernst gemeint.

Also nochmal die Frage: Was ist unter "Verkehrswende" zu verstehen?

Heute habe ich nochmal im Fernsehen gehört, dass die Schweiz hier unser Vorbild sein sollte.

Aber wieso? Nochmal zum nachlesen:

[www.bfs.admin.ch]

<<Der Anteil des öffentlichen Verkehrs am motorisierten Personenverkehr auf Strasse und Schiene ist zwischen 1998 und 2016 von 17,1% auf 20,6% angestiegen. Die gesamten Verkehrsleistungen im motorisierten Personenverkehr zu Lande haben in der gleichen Periode um 29,3% zugenommen>>

Was soll das für das Klima bringen? Der Anteil des öffentlichen Verkehrs hat zwar von 17,1 auf 20,6% zugenommen (bei stark zunehmeden Subventionen für diesen Bereich), aber der gesamte motorisierte Verkehr ist im gleichen Zeitraum um 29,3% gestiegen. D. h. der PkW-Verkehr hat um über 20% zugenommen.

Die Schweiz ist ein reiches Land. Viele andere Länder können sich eine hohen Subventionierung des öffentlichen Verkehrs garnicht leisten. Ebenso eine (angebliche) Energiewende wie in Deutschland.

(Nicht nur) 1,3 Mrd Chinesen und 1,3 Mrd Inder wollen (mit Recht) genauso leben wie wir.

[www.cleanenergy-project.de]

<<Zudem wurde argumentiert, Indien als armes Land trage nicht die Hauptverantwortung an der globalen Erwärmung. Die falle Nationen wie den USA und Europa zu, die bereits seit vielen Jahren große Mengen Treibhausgase ausstoßen, und mit der Verbrennung fossiler Rohstoffe reich geworden sind. Selbst heute steht Indien zwar beim Gesamtausstoß auf Platz drei, pro Person aber emittiert das Land lediglich 1,7 Tonnen CO2 im Jahr. Zum Vergleich: In den USA sind es 16,6 und in China 7,4 Tonnen. Diese Länder könnten Indien nicht das Recht verwehren, das Wirtschaftswachstum durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe anzukurbeln, wie es in den USA und Europa seit vielen Jahren getan werde, so die Argumentation.>>

Die Argumentation ist m. E. einleuchtend und gerecht. Deutschland liegt derzeit bei ca. 9 Tonnen pro Kopf. Da hat Indien noch sehr viel Luft nach oben. Insbsondere wenn man die letzten 100 Jahre mit einbezieht.



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:10:09:23:42:06.
es wird auch bald Winter, also sind die Arbeiten abzuschließen !

Re: Wer verhindert City-Maut, Tempolimits, Rückbau von Parkplätzen usw.?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 11.10.19 13:08

nozomi07 schrieb:
MrEnglish schrieb:
die Grünen fordern fast nur noch den Ausbau der Öffis und keine Beschränkungen für PKWs. Tun sie das nämlich, dann werden sie sofort als Verbotspartei denunziert und bei der nächsten Wahl abgestraft. Nur die Öffis ausbauen bringt der Umwelt aber gar nichts, im Gegenteil. Bestes Beispiel ist der neue SFS Bahnhof auf der Alb. Der wird nicht in erster Linie dazu führen, dass Pendler vom Auto auf die Bahn umsteigen, sondern er wird vor allem Neuverkehre anziehen. Die Leute ziehen aufs Land und pendeln mit der Bahn nach Stuttgart und Ulm. Alle anderen Fahrten werden dann aber mit dem Auto getätigt, wo vorher vielleicht noch der ÖV genutzt wurde.
Finde ich eine recht verquere Argumentation.

Erstens ist der Alb-Bahnhof sicher nicht das typische Beispiel für ÖV-Ausbau. Wir haben in Deutschland eine zumehmende Bereitschaft, auch die Bahn in der Fläche auszubauen
Eher eine Bereitschaft, darüber zu schwätzen.
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