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Re: „Wunder von Bern“-Zug vor der Verschrottung

geschrieben von: nozomi07

Datum: 07.09.19 13:56

LoneStarr27 schrieb:
Mal eine hypothetische Frage: wenn der Regisseur Söhnke Wortmann vor 16 Jahren diesen Film nicht gedreht hätte, würden wir dann hier dennoch diese Diskussion führen oder würde in diesemn Fall eher kaum ein Hahn nach dem Erhalt dieses dann Nicht- Weltmeisterzuges krähen?
Das Fahrzeug hat auch im Orginal die Weltmeister von Bern nach München gebracht, und ist aus historischen Fotos durchaus bekannt. Der Film hat die kulturelle Prägung sicher verstärkt.

Viel entscheidender finde ich aber das Design: Er ist das typische Beispiel für den Neuanfang nach dem Krieg, mit elegantem Design und erstmals wieder komfortabelm Reisen. Kein Fahrzeug dürfte so für die junge Bundesrepublik stehen wie der VT08. Was ja zur symbolischen Bedeutung des Wunders von Bern gut passt. Ohne WM-Einsatz würde man sicher diskutieren, ob mn stattdessen eine V200, einen ET30 oder einen VT12 wichtiger findet - allesamt Stil-Ikonen der ersten BRD-Jahre.

Immerhin der erste deutsche TEE

geschrieben von: Alibizugpaar

Datum: 07.09.19 14:00

Ich sage ja, denn der 08.5 war auch als TEE international unterwegs, also von einem besonderen Flair wie der Rheingold. Ich würde das Krähen also gleichsetzen wie um den letzten 11.5, zumal beide Baureihen teilweise gekuppelt gemeinsam gefahren sind.

[www.welt-der-modelleisenbahn.com]

Gruß, Olaf

(,“)
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_/\_

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Re: Wie tief muss man sinken?

geschrieben von: De David

Datum: 07.09.19 15:11

Haben viele auch zur Volksbank in Freiburg gesagt. Ist 70er Jahre, ist häßlich, kann weg, juckt mich nicht.
Nur wenn man alle derartigen Gebäude abreißt, dann ist der Baustil irgendwann ganz verschwunden und kein einziges Gebäude als Stellvertretendes Anschauungsobjekt dieser Epoche mehr für die Nachwelt erhalten...
Anderso gehts ja auch, als ganz in der Nähe ein Schwimmbad saniert wurde, hat man sich bewusst dagegen entschieden alles mit Gewalt neu und schicki-micki zu machen, sondern den Stil der 30er Jahre aufgearbeitet und erhalten. Da heißt es dann auch noch Abort statt WC oder Piktogramme. Geht also wenn man will.

http://www.trainweb.org/railphot/x-hikashi2.gif

Re: „Wunder von Bern“-Zug vor der Verschrottung

geschrieben von: BOS

Datum: 07.09.19 15:42

Viel entscheidender finde ich aber das Design: Er ist das typische Beispiel für den Neuanfang nach dem Krieg, mit elegantem Design und erstmals wieder komfortabelm Reisen. Kein Fahrzeug dürfte so für die junge Bundesrepublik stehen wie der VT08. Was ja zur symbolischen Bedeutung des Wunders von Bern gut passt.

Dann wäre aber auch das "Haus der Geschichte" eine Institution die sich kümmern könnte!?

[www.hdg.de]

Und wenn die in Bonn nicht genügend Platz haben, dann eben im schönen Koblenz gleich "nebenan" . Das wäre sowieso was, wenn 2 solcher Einrichtungen viel mehr zusammenarbeiten würden. Man könnte sich die Besucher sozusagen gegenseitig zuführen, bsw mit Kombieintrittskarten usw.

Ulrich Wickert beklagte dieser Tage bei "Markus Lanz" eine mangelhafte Identifikation vieler Deutscher mit ihrem Land. Hat darüber sein neues Buch geschrieben. Dem kann abgeholfen werden, dachte ich mir beim zuhören. Nichts ist mit mehr Zeitvertreib verbunden als ein "Wandertag" mit dem Hauptziel Museum. Statt in der ollen Penne vor Langweile zu vergehen.
Und die Anreise findet natürlich mit der Bahn statt.

Ich persönlich habe noch viele gute Erinnerungen an unsere Klassenfahrt nach Berlin - Anreise mit der Bahn - und in Berlin dann Dauerkarten für die Stadtbahn mit der man in Berlin viel schneller überall hinkommt, als man das mit "seinem" Bus jemals könnte. Was mir zwischenzeitlich auch von mehreren anderen Unternehmungen bestätigt wurde. Und es gibt viele wunderbare Museen in Deutschland und überall fahren Züge hin und auch zurück.

***
Noch einen Gedanken zum DB-Museum und dem lieben Geld. Wenn die 600 Fahrzeuge im Bestand haben und man das mal 1 Million nimmt, dann sind das in meiner Rechnung 600 Millionen. Nun wissen wir aber von verschiedenen Fahrzeugen, dass man mit 1 Million nicht so weit kommt. (Gut es gibt sicher auch Fahrzeuge, wo man mit einigen Hunderttausend zurecht kommt) Aber die Aufarbeitung ist ja nicht der einzige Kostenpunkt. Die Fahrzeuge sollen ja der Nachwelt erhalten werden. Wir sprechen hier also von Jahrzehnten und Jahrhunderten (?)

Einfach so mit Geld, was angeblich vorhanden ist, aber falsch ausgegeben wird, ist es also nicht getan. Wir sprechen hier auch nicht von Millionen, sondern von Milliarden! Aber auch diese Summen sind möglich. Mir scheint es, dass es weniger um das Geld geht, als um den guten Willen. Wer was will ......

Mit Gruß von
Unterwegs
BOS

Wenn die GUTEN nichts tun - gehört die Welt den BÖSEN

Wer will, findet Wege. Wer nicht will, sucht Gründe.

Tausendfüßler schrieb:


Eine in meinen Augen makabre Einstellung. Bist du überhaupt ein Eisenbahnfreund?
Zur Eisenbahn gehört auch ihre Geschichte und die Erhaltung von Fahrzeugen.
lokalbahn
prima. Und welche Hände mit Zeit und mit welchen Geldern sollen die Unterhaltungsarbeiten machen. Welche Fahrzeuge hast du schon aufgearbeitet und welche wirst du noch aufarbeiten mit deinen Händen und deinem Geld?

Die HEF hätte wohl sehr gerne ihren Star 01 118 behalten!
Ich antworte dir gerne: Seit Jahren erforsche ich mit viel Zeitaufwand in zahlreichen Archiven die Geschichte von Lokal- und Nebenbahnen und habe dazu schon einiges veröffentlicht. Das ist mein Beitrag zur Eisenbahngeschichte. Aus diesem Grund darf ich wohl auch verlangen/wünschen, dass historisch wertvolle Fahrzeuge nicht einfach verschrottet werden.
lokalbahn

Re: Eisenbahnfahrzeuge erhaltungswürdig?

geschrieben von: VT605

Datum: 07.09.19 16:50

QJ 7002 schrieb:
Höre bitte auf, den Schnelltriebwagen VT 08.5 abwertend als "Schienenbus" zu bezeichnen - das ist ein Vergleich wie zwischen Trabant und Formal 1-Rennwagen...

Und wieviele halten immer noch ihren Trabant fit, schrauben und fahren damit rum und treffen sich regelmäßig? Und wieviele dagegengesetzt tun dies mit einem Formel 1-Rennwagen? Im Prinzip ein ähnlicher Vergleich zwischen den in großen Stückzahlen weit verbreiteten Landplagen BR 50 und 52 und dem in wenigen Stückzahlen gebauten VT 08.

Re: Eisenbahnfahrzeuge erhaltungswürdig? Weise voraussicht?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 07.09.19 18:01

Hallo,
das der VT 08 im DLW Meinigen oder der bei FWM stehende VT 12 "Stuttgarter Rößle" oder der (VT) 601 in Augsburg, zur Disposition stehen, ist beschämend. Kein europäischer Nachbar verschrottet kulturelles Erbe!
In der Pkw Zunft undenkbar, da wird ei Dübener Ei (Wohnwagen) in der dutzendjährige Epoche entwickelt, groß in der DDR herausgekommen noch aufgebaut, selbst wenn er zuletzt als Hünerstall diente.
Was haben "unsere" Staatsdiener DB/DR/BVG/BVB für die Nachwelt erhalten wollen und jetzt wird schnöde verschrottet, weil die € nicht für einen Erhalt oder ein Standplatz locker gemacht werden sollen?

Es wäre notwendig, das der DBAG Konzernchef Richard Lutz die Notbremse zieht und eine klare Ansage macht!
Denkbar wäre sicherlich auch, das sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen und eine Lösung finden.
Die Frage der Standplatzmiete sollte nicht für den Erhalt von Fahrzeugen ausschlaggebend sein..!

Gruß
Kevin 17

Re: Zukunft kommt von Herkunft …

geschrieben von: ICE 4

Datum: 07.09.19 18:33

VT605 schrieb:
Der noch wichtigere Vorteil für ein Museumsverein ist das er hinter eine E10 jede Art von Reisezugwagen hängen kann, auch aus unterschiedl. Epochen, er kann damit fahren und Geld verdienen für den Erhalt.
Genau deshalb ist die deutsche Museumsbahnszene in ihrer heutigen Struktur für den Erhalt von Triebzügen schlichtweg nicht geeignet und damit überfordert.

Zumal man sich auch von der Vorstellung verabschieden muss, jedes Fahrzeug könne betriebsfähig erhalten werden. Dafür werden es mit den Jahren einfach zu viele. Und das Delta zwischen aktueller Technik und aktuellen technischen Anforderungen und dem entsprechenden Stand aus der letzten Einsatzzeit des Fahrzeugs wird immer größer, gerade bei den genannten Elektronikbauteilen oder der Software für die Leittechnik.

Allerdings sehe ich einen Unterschied, ob es bedeutet, dass nicht-betriebsfähige Fahrzeuge wie heute zwangsläufig auf irgendwelchen Abstellgleisen langsam verrotten und verrosten und nach 15...20 Jahren Abstellzeit auch nur noch verschrottet werden können, zumal die betriebsfähige Aufarbeitung mit jedem Rostfleck immer utopischer wird - und dann sind sie ganz weg, komplett, für immer! Oder ob Fahrzeuge eben auch nicht-betriebsfähig, aber "konserviert" abgestellt und eingelagert werden können, inklusive Baupläne und Platz für eventuell noch vorhandene Ersatzteile. So ein Depot, ohne Regen, Frost, Sprayer, Einbrecher - das würde doch schon viel ausmachen. Nur: Man kann damit kein Geld verdienen. Deswegen kann das kein Verein machen. Es kostet nur und ist nicht mehr als eine Option für die Zukunft, für spätere Generationen, die dann 2080 keinen VT08.5 a la Disneyland nachbauen müssen, so wie man es mit dem Adler machen musste, sondern ein letztes Originalfahrzeug zumindest als Standmodell noch irgendwo im Depot haben.

Oder, um mal woanders hin zu schauen: Von größeren und neueren Verkehrsflugzeugen gibt es quasi keine betriebsfähigen Museumsflugzeuge. Weil: Zu groß, zu teuer, zu komplex - und zu veraltet für heutige flugtechnische Zulassungsprozedere. Dennoch stehen so einige Boeing 747, Concorde, DC-8 in irgendwelchen Museumshallen, teilweise zu besichtigen, teilweise auch nicht.

So etwas bräuchte es auch für Eisenbahnen, sobald es um Fahrzeuge geht, die nur im großen Stück erhaltungsfähig sind, also nicht ein Verein für eine einzelne Lok, ein anderer Verein hat noch 3 Wagen und irgendwie bekommt man immer einen halbwegs passenden Sonderzug zusammengestellt, sondern das Teil ist 100....400 m lang und nicht trenn- oder verlängerbar. Feste Größe und dicker Brocken und wenn man ihn auseinanderpflückt, hat man einen halben Zug oder einen anderen Bruchteil davon, trauriges Stückwerk, so wie eine einzelne 103.1 und ein einzelner Bm 235 nur schwerlich "den Intercity" darstellen können. Wobei im anderen Extrem es für einen Museums-IC weder möglich noch nötig wäre, einen kompletten für IC79 typischen 12-Wagen-Zug zu erhalten. Oder anders gesagt: Für einen Museums-ICE 1 würde ich es angemessen finden, einen Kurzzug mit den markantesten Mittelwagen zusammenzustellen: Triebkopf-Avmz-WSmz-BSmz-Bvmz-Bvmz-Triebkopf. Vielleicht noch skalierbar mit weiteren Avmz und Bvmz, sofern noch Sonderzeugeinsätze möglich sind und es sich nicht um ein reines Standmodell handelt. Aber es "muss" mehr möglich sein, als irgendwo nur noch einen Triebkopf und den ersten Wagen herumstehen zu haben?

Und vor allem: Beim ICE 3, einem ebenfalls "wertvollen" Zug, geht das ja im betriebsfähigen Zustand schon wieder nicht. Der ist überhaupt nicht kürzbar. Nur als Standmodell wieder: Endwagen plus Trafowagen und dann "abgehackt", aber - so eine erhaltene Zugnase, kann die noch einen Eindruck vom ehemals ganzen Triebzug vermitteln?

Ja, das wird noch alles schwierig und mit privater Vereinsarbeit nicht mehr machbare Dimensionen erreichen, bei den heutigen Fahrzeugen. Ebensowenig kann das DB Museum 600 und dann bald 1000 Fahrzeuge durchweg betriebsfähig erhalten - völlig ausgeschlossen. Es braucht also auf jeden Fall eine scharfe Beschränkung auf wesentlich, typische, historisch wertvolle Fahrzeuge. Den VT 08.5 würde ich als solches einordnen, da auch er einmal "der Starzug" einer deutschen Bahnverwaltung war und zudem der erste nach dem WK II, dadurch sozusagen auch das Bindeglied zwischen den Vorkriegs-SVT und dem späteren "richtigen" TEE VT 11.5 ist. Zumindest nicht betriebsfähig, aber optisch aufgearbeitet und mit Originaltechnik drinnen, wäre eine Erhaltung wichtig und richtig.

Re: Eisenbahnfahrzeuge erhaltungswürdig?

geschrieben von: Thomas1966

Datum: 07.09.19 18:33

telefonbahner schrieb:
Wenn nicht ein großes Wunder geschieht ist in 5 Jahren das ehemalige Verkehrsmuseum Dresden ,was ja neuerdings als Transportmuseum bezeichnet wird, Geschichte.
2025 läuft der Mietvertrag mit dem Freistaat Sachsen als Eigentümer der Immobilie aus. Der systematische Rückbau der Museumsbestände läuft ja bereits seit einigen Jahren.
Wenn man sieht was dort an museal aufgearbeiteten und gut erhaltenen Exponaten verschwunden ist wundert es nicht wenn man kein Geld für die Aufarbeitung jahrelang vernachlässigter Fahrzeuge ausgeben will.


Gruß Gerd aus Dresden
Ich war erst vorige Woche in Dresden. Dass das Verkehrsmuseum umbenannt wurde ist mir jedoch nicht aufgefallen. Was den Rückbau der Museumsbestände anbelangt muß ich dir allerdings recht geben. Schon vor einigen Jahren wurde die Schiffahrtsausstellung aus dem "Langen Gang" mit in das Johanneum integriert, da dieser vom Residenzschloß benötigt wurde. Dafür wurde die Luftfahrtabteilung massiv verkleinert. Die Galerie mit den Flugmotoren und Turboprop-Triebwerken wurde geopfert.

Re: was wäre wichtig "aufzuheben"

geschrieben von: ICE 4

Datum: 07.09.19 18:58

Tausendfüßler schrieb:
ICE 4 schrieb:
Tausendfüßler schrieb:
die DB wird was husten, wenn die ersten Tw, wie der Flirt der Privatbahnen wie von Cantus, als Museumsfahrzeuge anklopfen werden.

Aktuell ist der 611 und DB 646 raus, wieder zwei BR fürs Museum? Oder sind die etwa uninteressant für die Nachwelt?
Ja, sind sie: uninteressant. Auch der 424. Nicht erhaltungswürdig, ohne historische Relevanz.
sagst du und auch eine berechtigte Meinung. Andere werden das anders sehen. Waren das beide BR doch mit techn. Neuland. So ist das, wer bestimmt letztendlich?
Genau deswegen bräuchte es so etwas wie Eisenbahnfahrzeug-Denkmalschutz, denn andere Denkmäler abseits der Eisenbahn werden ja auch nach objektiven Kriterien ausgewählt und nicht, weil irgendein Fan der Materie sagt, das müsse unbedingt erhalten werden, sein Herz hänge daran.

An den genannte Beispielen will ich mal ein paar mögliche Kriterien erläutern:

611: Nischenfahrzeug mit allenfalls regionaler Bedeutung und geringer Verbreitung, repräsentativ für das Neitech-Zeitalter sind eher sein Vorgänger 610 als Pionier und sein in viel größerer Stückzahl gebauter Nachfolger 612. Die Innovationskraft des 611 beschränkt sich auf die neue Bauform der Neigetechnik und seine zeittypische Komponente auf seine Bedeutung als erstes der vielen Pannenfahrzeuge der neustrukturierten Bahnindustrie, am Computer entwickelt und nach dem Einsatz möglichst vieler billiger, bahnfremder Industriebauteile gierend, weil ja angeblich alles besser, billiger, einfacher und schneller ging, "jetzt", nach der Bahnreform und im neoliberalistischen Zeitalter. Aber: Das alles sieht man dem Fahrzeug nicht an. Das äußere Design entspricht weitgehend dem 610, das innere auch, lediglich die vereinfachte Stirnpartie ist markant, hat aber keine für den Nahverkehr der 1990er usw. herausgehobene zeittypische Stellung, so wie damals ein "Eierkopf" für die 1950er stand und ein 642 o.ä. für die ab dort "futuristisch" angehauchten Nahverkehrsneufahrzeuge der Jahrtausendwende.

424: Erhaltungswürdig allenfalls aus Hannoveraner Sicht als erstes "richtiges" Fahrzeug des neuen S-Bahn-Systems. Bundesweit dagegen ohne jegliche Bedeutung und eine nur regional verbreitete Kleinserie. Beim 425 könnte man über eine historische Bedeutung nachdenken, da größere Verbreitung und erster Großserien-Elektrotriebwagen für den Nahverkehr seit ganz vielen Jahrzehnten, eigentlich der erste überhaupt. Allerdings gibt es Überschneidungen mit dem ebenfalls zeittypischen und verbreiteten 423, der in den von ihm eroberten S-Bahn-Städten ja auch eine große Bedeutung hat und eine Generation als "die S-Bahn" geprägt haben wird. Vermutlich würde ich als betriebsfähigem Museumsfahrzeug aber einem 425 die größere Bedeutung zusprechen, und ja, auch eher nur dem 425 als Pionier seiner Generation, den Nachfolgern 442, 440 usw. schon wieder weniger. Der 425 steht ja gerade auch ikonisch für GFK-Frontdesign und "Straßenbahnstyle" auch im ländlichen Nahverkehr. Der 424 dagegen ist ein regionaler Ableger, der außerhalb Hannovers unbekannt ist und keinerlei Bedeutung hatte.

646 der DB: Vollkommen irrelevant. Markant ist sein Fahrzeugkonzept, das aber würde besser durch eine der früheren Schweizer Bauformen repräsentiert, die DB war hier keineswegs Erstbesteller. Als typisches Schweizer Fahrzeug mag es in der Schweiz erhaltenswert sein, bei uns nicht. Design und Technik sind ansonsten weder innovativ noch zeitprägend, der Verbreitungsgrad war auch nicht allzu hoch ("Ossi-Flachland" halt ;-)) und ansonsten ist er ein spätes Exemplar der vielen neuen SPNV-VT der Jahrtausendwende, welches sich aber nicht durchsetzen konnte. Museumswert zusprechen würde ich hier dem RS1, dem 642 aufgrund seines "Glasdesigns", eventuell auch dem Talbot Talent als einer der Pioniere mit halbwegs großer Verbreitung. Und dem LINT 41 der ersten Bauform als wirklich typisches Massenfahrzeug und wahrem Nachfolger des 628. Sowas wie 646, 641 oder 640 fällt aufgrund "Kleinserie" eher herunter, solche "Pioniere" wie der Jenbacher Integral und der Regio-Sprinter aufgrund der höchst regionalen Verbreitung, wobe ich den letzteren beiden von Design und Technik her schon einen gewissen herausragenden und die folgende Epoche prägenden Entwicklungssprung und damit Museumswert zuschreiben würde, richtig spürbar für die Bevölkerung verbreitet hat sich diese Generation Fahrzeuge aber erst mit 642, 643/644, und vor allem dem RS 1.

Re: Eisenbahnfahrzeuge erhaltungswürdig!

geschrieben von: Zp9b an Gleis 9 3/4

Datum: 07.09.19 21:29

Kevin17 schrieb:
dass der VT 08 im DLW Meinigen oder der bei FWM stehende VT 12 "Stuttgarter Rößle" oder der (VT) 601 in Augsburg, zur Disposition stehen, ist beschämend. Kein europäischer Nachbar verschrottet kulturelles Erbe!
....
Es wäre notwendig, das der DBAG Konzernchef Richard Lutz die Notbremse zieht und eine klare Ansage macht!
Der Erhalt von Kulturgütern gehört doch eigentlich zu den Kernaufgaben der Staatsministerin für Kultur und Medien. Und sie hat auch Geld für ihre Aufgaben.

[www.bundesregierung.de]

Und es gibt 16 Landesministerien für Kultur und Denkmalpflege; die haben auch alle Geld für (irgendwelche) kulturfördernde Projekt.
Moijen...

Naja... ich sage besser nicht, was Frankreich mit seinem TGV 001 gemacht hat... und da kann man gleich weiter gehen: Wo sind museale PSE (zb insbesondere Patrick und Sophie?) ausser Kopf 61 in Mühlhausen?

Dasselbe gilt für den Eurostar.. (ein Kopf in York 3308, daneben ein Mock Up).. Alles eben keine kompletten oder ansatzweise nachgeahmten Züge, sondern "Lokpresäntationen".

Und ohne einen genauen Überblick zu haben, sind mW auch in der Schweiz komplette Baureihen, insbesondere von Triebwagen gänzlich verschwunden.

Wir stehen also nicht alleine da.. (ICE-v ist auch nicht mehr komplett....627.0 nach Gostenhof auch nicht ersetzt worden...

120 001

Drehstrom.
Alles Andere ist nur Saft!

Good Bye BR 120...
Hallo,

ich war Gestern in Meiningen und habe mir den VT08 mal so gut es geht angesehen.
Mit meinen bescheidenen Halbwissen (Karosseriebau) finde ich das er garnicht so
schlecht ausschaut in der Substanz. Jedenfalls sahen die 403er in Berlin Spandau
damals um welten schlimmer aus.

Gruß, Rainer

https://myalbum.com/photo/rLDGaR7m8GyF/1k0.jpg

Re: Eisenbahnfahrzeuge erhaltungswürdig?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.09.19 19:22

Da hätte ich eine bessere Idee. Stellt den Zug in Chemnitz Hilbersdorf neben den VT 18.16. Dann haben wir 2 Triebzüge die zwar nicht viel mit Chemnitz zu tun haben aber Geschichte schrieben. Der VT 08.5 kam wenigstens 1 Mal mit eigener Kraft nach Chemnitz was man vom Görlitzer nicht sagen kann.

Re: Wie tief muss man sinken?

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.09.19 19:32

Und wenn manche Leute ihre Idiotie auskurieren wollen sollten sie selbst dafür aufkommen anstatt die Allgemeinheit finanziell zu belasten. Wie willst du deinen Enkeln zeigen wie du damals gereist bist wenn es keine passende Fahrzeuge gibt? Wie willst du ihnen zeigen wie du früher gelebt hast?

Re: Wie tief muss man sinken?

geschrieben von: 120 001

Datum: 10.09.19 08:48

Moijen...

Wenn ich keinen Platz für meine alten Möbel habe, muß entweder welchen bei Shurgard anmieten, oder das gelbe Auto mit der großen Klappe hinten bestellen. So einach. Und das gilt auch für das alte Auto oder eben den Zug.

120 001

Drehstrom.
Alles Andere ist nur Saft!

Good Bye BR 120...

Re: Wie tief muss man sinken?

geschrieben von: 614 005

Datum: 10.09.19 08:54

120 001 schrieb:
Moijen...

Wenn ich keinen Platz für meine alten Möbel habe, muß entweder welchen bei Shurgard anmieten, oder das gelbe Auto mit der großen Klappe hinten bestellen. So einach. Und das gilt auch für das alte Auto oder eben den Zug.
Mit dieser Einstellung wären heute wohl keine historischen Eisenbahnfahrzeuge mehr vorhanden.
614 005

Re: Wie tief muss man sinken?

geschrieben von: 120 001

Datum: 10.09.19 10:07

Moijen.

Du hast offensichtlich nichts verstanden. Die Vereine und auch damals die DB haben eben Geld in die Hand genommen und Platz (zwar nicht bei Shurgard) angemietet. Und wenn dann irgendwann Ende ist, der Platz oder das Geld nicht reicht, beginnt das Aussortieren. Und von daher sollen die, die hier immer tönen: "man sollte/muß".. eben Geld in die Hand nehmen oder Platz zur Verfügung stellen, um so ein Fahrzeug zu erhalten.

120 001

Drehstrom.
Alles Andere ist nur Saft!

Good Bye BR 120...

Re: Wie tief muss man sinken?

geschrieben von: Christian Snizek

Datum: 10.09.19 11:29

120 001 schrieb:
Moijen.

Du hast offensichtlich nichts verstanden. Die Vereine und auch damals die DB haben eben Geld in die Hand genommen und Platz (zwar nicht bei Shurgard) angemietet. Und wenn dann irgendwann Ende ist, der Platz oder das Geld nicht reicht, beginnt das Aussortieren. Und von daher sollen die, die hier immer tönen: "man sollte/muß".. eben Geld in die Hand nehmen oder Platz zur Verfügung stellen, um so ein Fahrzeug zu erhalten.
Genau das hatte ich hier --> [www.drehscheibe-online.de] bereits erwähnt, wollte/will aber niemand lesen. Und nun "sind wir schwupps" die Bösen. Aber so ist das nun mal, denn irgendwann ist das Geld/der Platz eben weg. Ob aus mangelndem Interesse oder in Folge Konzentration auf andere Dinge sei erst mal dahingestellt.

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)





Re: Wie tief muss man sinken?

geschrieben von: Patrick Rudin

Datum: 10.09.19 14:10

Christian Snizek schrieb:
Genau das hatte ich hier --> [www.drehscheibe-online.de] bereits erwähnt, wollte/will aber niemand lesen. Und nun "sind wir schwupps" die Bösen. Aber so ist das nun mal, denn irgendwann ist das Geld/der Platz eben weg. Ob aus mangelndem Interesse oder in Folge Konzentration auf andere Dinge sei erst mal dahingestellt.

So ist es, und die (meine) Erfahrung zeigt, dass von der "man sollte"- und "sind die böse"-Fraktion aus Social Media nie finanzielle oder personelle Hilfe bei den entsprechenden Institutionen angekommen ist.

Ich gebe zu, auch kleine Brötchen zu backen, das längere der beiden von mir regelmässig unterstützten Fahrzeuge ist 15 Meter lang.

Triebzüge haben es generell sehr schwer - auch im Eisenbahnland Schweiz ist nebst dem elektrischen TEE und dem blauen Pfeil der BLS kein weiterer normalspuriger mehrteiliger Triebwagen bei Institutionen betriebsfähig erhalten (der Churchill-Pfeil ist bei SBB P). Selbst von den Wegbereitern der S-Bahn, den RABDe12/12 "Goldküstenexpress"/"Mirage", dem Pendent der heiligen ET's, blieb ausser einem Führerstand nichts übrig. Obwohl die SBB lange geung mehrere Exemplare in Reserve hatte und die Verschrottung lange angekündigt war, gab es den Aufschrei der "me sött" ("man sollte")-Fraktion, als es fast zu spät war. Geholfen hat das nichts, das Jubiläum der rechtsufrigen Bahn am Zürichsee wird mit einem dort nie heimischen BDe4/4 gefeiert.

Selbst im Triebzugland Japan gibt es keinen einzigen betriebsfähigen historischen Triebzug, die Erhaltung beschränkt sich - wenn überhaupt - meist nur auf Triebköpfe im statischen Zustand.
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