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Murrtalbahner schrieb:
Mülli11 schrieb:
Murrtalbahner schrieb:
Nein, den Tf Mangel leugne ich nicht und habe nie etwas anderes behauptet. Du sagst aber, dass in der Ausschreibung Reserve-Tf vorgeschrieben werden müssen. Ich sage, dass der BW-Weg besser ist, da man damit die Reserve bündeln kann und dadurch von dem knappen Gut Tf weniger braucht.
Ich fasse zusammen: Wir ändern nichts an den Ursachen warum keiner mehr Tf werden will, sondern packen nur die Auswirkungen an, indem wir den Mangel versuchen zu verwalten. Ok, wir sprechen uns dann in den nächsten Jahren wieder ...
Nein, da war nicht das Thema.
Jeder das, was er beeinflussen kann und welche Aufgabe er hat. Für Ausbildung etc. müssen sich die EVU zusammenraffen und ebenso wenn es darum geht, den Beruf attraktiver zu gestalten. Bei letzterem sind auch die Gewerkschaften gefragt. Die knappen Reserven gab es schon vor dem heutigen extremen Tf-Mangel.
Die Politik hätte durchaus Spielraum den Tf-Beruf im Nahverkehr attraktiver zu gestalten. Da könnte beispielsweise die Sicherheitslage im Nahverkehr grundlegend verbessert werden. Welcher Tf hat denn schon Lust, in den Nachtstunden angetrunkene, bekiffte, aggressive usw. Fahrgäste nach Hause zu transportieren? Zwar gibt es in manchen Regionen Alkoholverbot in Zügen oder Bahnhöfen, aber wirklich durchgesetzt wird das überhaupt nicht. Wenn nachts Türen blockiert werden, weil der besoffene Kumpel noch nicht da ist oder erst die Treppe hochgetragen werden muss, da sind die Herren Politiker längst zu Hause.

Tagsüber sollen dann besonders an Wochenenden mitunter viel zu viele Radfahrer mitgenommen werden, obwohl die Kapazitäten oft dafür gar nicht dafür vorhanden sind.

Da ist doch die Arbeitsituation im Güter- oder Personenfernverkehr deutlich besser. Vielleicht sollte sich eben auch die Politik einmal Gedanken machen, warum trotz intensiver Ausbildung besonders im Nahverkehr so eine hohe Fluktuation herrscht.
Mülli11 schrieb:
Murrtalbahner schrieb:
Jeder das, was er beeinflussen kann [...]

Die knappen Reserven gab es schon vor dem heutigen extremen Tf-Mangel.
Und hier kann das Land natürlich nichts machen? Warum schreiben sie nicht vor wie viele Tf erfolgreich (!) ausgebildet werden müssen pro Jahr? Warum schreiben sie keine Reserven vor? Auch der Ausschreibende hat zig Möglichkeiten!!! Aber es wurde keine einzige genutzt...
Was nützen diese Vorgaben (von dir), wenn sich niemand auf diese Stellen bewirbt/dafür interessiert bzw. aus medizinischen Gründen dafür ungeeignet ist?

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)





Du vielleicht nicht, die dort scheint es nicht zu jucken. Ok die Beiblätter waren in vor-TfV Zeiten, aber ich denke nicht daß die MEV nur wegen der TfV ihr Leistungsspektrum eingeschränkt hat, und die Tf nun an weniger EVU verleiht.
Ne Baureihenkunde gilt 3 Jahre, Streckenkunde nur eines. Aber auch das ist kein Ding, wenn den Poollokführern die Streckenkunde aus zu gehen droht weil sie lange wo nicht gefahren sind, kann sich der Pool ja an die EVU die dort fahren wenden, mit dem Angebot einen Mann einen Tag fürs EVU kostenfrei zur Verfügung zu stellen damit der seine Streckenkunde erhält und einer der Stammannschaft dort an dem Tag z.B. auf Überstunden daheim bleiben kann, worum man sicher niemanden lange bitten müsste.

http://www.trainweb.org/railphot/x-hikashi2.gif

Re: Das Land könnte mehr sparen

geschrieben von: Murrtalbahner

Datum: 15.08.19 12:19

Endbahnhof schrieb:
Vor allem bräuchte Hermann jetzt nicht diesen dubiosen Lokführerpool, weil nämlich bei gewonnener Ausschreibung das Personal weitere 13 Jahre eine Perspektive gehabt hätte und keine Veranlassung gesehen hätte, sich in anderen Regionen bei der ach so schlechten DB nach Arbeit umzusehen. Abgesehen von der üblichen Personalfluktuation wäre als fast nichts passiert.

Ich bin heute schon auf die Zuteilung der "Personalpool-Lose" gespannt, welcher "Teppichhändler" da aus welchem Loch gekrochen kommt.

Und an Stelle der DB Regio, sollte sie hier tatsächlich eine Bewerbung abgegeben haben, hätte ich gleich nochmal einen Formfehler eingebaut. Nur um die Gesichter zu sehen.
Zum gefühlt 1435. Mal: Was kann Hermann dafür, dass die DB eine fehlerhafte Bewerbung abgegeben hat und damit vom Verfahren ausgeschlossen werden MUSSTE?

Zum letzten Satz: Das ist kindisch ohne Ende. Warum sollte die DB sich ein Geschäft entgehen lassen, nur weil manche hier ein persönliches Problem mit dem Verkehrsminister haben?

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."

Re: [BW]: VM Hermann im Interview zu Vergaben, Lokführerpool etc

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 15.08.19 12:22

Murrtalbahner schrieb:
Mülli11 schrieb:
Und hier kann das Land natürlich nichts machen? Warum schreiben sie nicht vor wie viele Tf erfolgreich (!) ausgebildet werden müssen pro Jahr? Warum schreiben sie keine Reserven vor? Auch der Ausschreibende hat zig Möglichkeiten!!! Aber es wurde keine einzige genutzt...
Ausbildung und Reserven stehen schon im Vertrag drin. Nur hilft das auch nichts, wenn es keine Tf gibt. Ist ja nicht so, dass die EVU kein Bock haben, Personal einzustellen.
Und welche Vorgaben gibt es konkret? Wie viel "Strafe" gibt es wenn die Zahlen nicht erreicht werden? Jetzt bin ich gespannt.

Die EVU haben keinen Bock, weil sie vielleicht mal was dafür tun müssten in Form von Geld oder Freizeit zum Beispiel. Wie habe ich früher in der Schule mal gelernt: Angebot und Nachfrage. Komisch, dass da trotz Mangel nichts passiert... Und auch hier könnte das Land bei Ausschreibungen sich bewegen und z.b. sagen, dass der aktuelle Tarifvertrag +15% (beliebiges Beispiel) zu zahlen sind. Aber auch das machen sie nicht, obwohl sie auch hier die Möglichkeit hätten.

Re: [BW]: VM Hermann im Interview zu Vergaben, Lokführerpool etc

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 15.08.19 12:26

Christian Snizek schrieb:
Mülli11 schrieb:
Murrtalbahner schrieb:
Jeder das, was er beeinflussen kann [...]

Die knappen Reserven gab es schon vor dem heutigen extremen Tf-Mangel.
Und hier kann das Land natürlich nichts machen? Warum schreiben sie nicht vor wie viele Tf erfolgreich (!) ausgebildet werden müssen pro Jahr? Warum schreiben sie keine Reserven vor? Auch der Ausschreibende hat zig Möglichkeiten!!! Aber es wurde keine einzige genutzt...
Was nützen diese Vorgaben (von dir), wenn sich niemand auf diese Stellen bewirbt/dafür interessiert bzw. aus medizinischen Gründen dafür ungeeignet ist?
Vielleicht die Arbeitsbedingungen anpassen? Ist ja jetzt nicht so schwer ... Warum wollen denn viele neue Schulabgänger zuerst in die Automobilbranche? Weil man dort z.B. ordentlich bezahlt wird! Man muss die Ursachen anpacken. Denn sonst holst du keinen mehr vorm Ofen vor! Und auch hier können in der Ausschreibung Vorgaben gemacht werden.
Wer sagt denn daß der Pool den Nahverkehrs EVU Leute abwirbt? Was wirklich effektiv insgesammt nichts bringen würde. Vielleicht schielt maneher auf die MEV usw, daß man den Leuten beim Landes-nahverkehrs-Tf-Pool attraktivere Konditionen bietet, und so wirklich mehr Leute im System hat? Dann müssten die Güter-EVU eben mal anfangen selber aus zu bilden und Leute einzustellen.

http://www.trainweb.org/railphot/x-hikashi2.gif
Matthias Muschke schrieb:
De David schrieb:
Scheint mir auch ein DB-Problem zu sein. Bei der MEV rennen auch Leute mit 20 Beiblättern rum und haben ellenlange Listen an verschiedenen Tfz drin stehen. Wenn man will geht das schon. Und einmal ausgebildet gilt für 3 Jahre, man muss also nicht alles dauernd fahren um es zu erhalten. Das selbe mit der Streckenkunde.
Genau das will ich eben nicht! Zu den 20 Beiblätterm gehören dann auch 20 Betriebsvorschriften, die theoretisch 20 Mal differieren könnten! Wer auch immer sich diesen Quark in Brüssel hat einfallen lassen, hat vom System keine Ahnung!
Ist doch schlimm genug, dass man überhaupt Beiblätter für jede Baureihe braucht. Je eins für Elektro-/Diesel-/Dampflok und Lok/Triebwagen sollten doch eigentlich genügen. Wenn sich die Fahrzeuge in der Bedienung unterscheiden, muss man sie eben aneinander anpassen.

Letzteres scheint aber jenseits des Vorstellungsvermögens einiger Tf zu liegen.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker
Mülli11 schrieb:
Christian Snizek schrieb:
Mülli11 schrieb:
Murrtalbahner schrieb:
Jeder das, was er beeinflussen kann [...]

Die knappen Reserven gab es schon vor dem heutigen extremen Tf-Mangel.
Und hier kann das Land natürlich nichts machen? Warum schreiben sie nicht vor wie viele Tf erfolgreich (!) ausgebildet werden müssen pro Jahr? Warum schreiben sie keine Reserven vor? Auch der Ausschreibende hat zig Möglichkeiten!!! Aber es wurde keine einzige genutzt...
Was nützen diese Vorgaben (von dir), wenn sich niemand auf diese Stellen bewirbt/dafür interessiert bzw. aus medizinischen Gründen dafür ungeeignet ist?
Vielleicht die Arbeitsbedingungen anpassen? Ist ja jetzt nicht so schwer ... Warum wollen denn viele neue Schulabgänger zuerst in die Automobilbranche? Weil man dort z.B. ordentlich bezahlt wird! Man muss die Ursachen anpacken. Denn sonst holst du keinen mehr vorm Ofen vor! Und auch hier können in der Ausschreibung Vorgaben gemacht werden.
Interessant. Du willst also im Umkehrschluss, dass das Land/die Länder/der Staat Vorgaben macht, dass Jugendliche in den Eisenbahnbetrieb wechseln sollen/müssen? Und wenn schlichtweg das Interesse dafür fehlt, dass die Jugend aus der Schule heraus nach der Ausbildung morgens um 02.15 h auf der Matte stehen sollen? Damit gewinnt man genau was? Entweder die zukünftigen Personale kommen freiwillig oder gar nicht. Geld allein ist nicht alles und den unregelmässigen Schichtdienst bekommst nunmal auch nicht weg.

Ich hatte selber das Glück, dass ich damals an Hlg. Abend 1992 Post von der DB bekam, dass meine Schlosserausbildung (damals noch Pflicht für den Lokf-Werdegang) zum 01.09.1993 beginnen würde. Noch zw. den folgenden Feiertagen rief ich in Wörth am Rhein bei einem grossen Kfz-Hersteller an, und cancelte meine noch nicht begonnene Kfz-Lehre. Allerdings war Wörth damals nicht mal der halbe Arbeitsweg, welcher für viele auch eine Rolle spielen dürfte.

Grüsse, Krischan.

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(Unbekannt)





Re: Das Land könnte mehr sparen

geschrieben von: Endbahnhof

Datum: 15.08.19 12:41

Wo habe ich geschrieben, dass Hermann Schuld ist? Dein Beißreflex ist grandios. Lies doch bitte meinen Beitrag nochmal. Danke.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:08:15:12:42:42.

Re: Das Land könnte mehr sparen

geschrieben von: märchenerzähler

Datum: 15.08.19 12:43

Murrtalbahner schrieb:
Endbahnhof schrieb:
Vor allem bräuchte Hermann jetzt nicht diesen dubiosen Lokführerpool, weil nämlich bei gewonnener Ausschreibung das Personal weitere 13 Jahre eine Perspektive gehabt hätte und keine Veranlassung gesehen hätte, sich in anderen Regionen bei der ach so schlechten DB nach Arbeit umzusehen. Abgesehen von der üblichen Personalfluktuation wäre als fast nichts passiert.

Ich bin heute schon auf die Zuteilung der "Personalpool-Lose" gespannt, welcher "Teppichhändler" da aus welchem Loch gekrochen kommt.

Und an Stelle der DB Regio, sollte sie hier tatsächlich eine Bewerbung abgegeben haben, hätte ich gleich nochmal einen Formfehler eingebaut. Nur um die Gesichter zu sehen.
Zum gefühlt 1435. Mal: Was kann Hermann dafür, dass die DB eine fehlerhafte Bewerbung abgegeben hat und damit vom Verfahren ausgeschlossen werden MUSSTE?

Zum letzten Satz: Das ist kindisch ohne Ende. Warum sollte die DB sich ein Geschäft entgehen lassen, nur weil manche hier ein persönliches Problem mit dem Verkehrsminister haben?
Murrtalbahner,

dein Leseverstädnis ist absolut nicht vorhanden. Vor allem weil deine Anwort innerhalb des Fadens nur ein nichtssagendes Geschwurbel ist.
Traumflug schrieb:
Matthias Muschke schrieb:
De David schrieb:
Scheint mir auch ein DB-Problem zu sein. Bei der MEV rennen auch Leute mit 20 Beiblättern rum und haben ellenlange Listen an verschiedenen Tfz drin stehen. Wenn man will geht das schon. Und einmal ausgebildet gilt für 3 Jahre, man muss also nicht alles dauernd fahren um es zu erhalten. Das selbe mit der Streckenkunde.
Genau das will ich eben nicht! Zu den 20 Beiblätterm gehören dann auch 20 Betriebsvorschriften, die theoretisch 20 Mal differieren könnten! Wer auch immer sich diesen Quark in Brüssel hat einfallen lassen, hat vom System keine Ahnung!
Ist doch schlimm genug, dass man überhaupt Beiblätter für jede Baureihe braucht. Je eins für Elektro-/Diesel-/Dampflok und Lok/Triebwagen sollten doch eigentlich genügen. Wenn sich die Fahrzeuge in der Bedienung unterscheiden, muss man sie eben aneinander anpassen.

Letzteres scheint aber jenseits des Vorstellungsvermögens einiger Tf zu liegen.
Es geht nicht um Dampf-/Diesel-/E-Traktion. Es geht darum, dass jedes EVU so ein Teil für sich ausstellen muss, ohne welches nicht gefahren werden darf. Das muss jedes EVU bekunden und mitgeführt werden.

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)





Re: [BW]: VM Hermann im Interview zu Vergaben, Lokführerpool etc

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 15.08.19 12:56

Christian Snizek schrieb:
Mülli11 schrieb:
Vielleicht die Arbeitsbedingungen anpassen? Ist ja jetzt nicht so schwer ... Warum wollen denn viele neue Schulabgänger zuerst in die Automobilbranche? Weil man dort z.B. ordentlich bezahlt wird! Man muss die Ursachen anpacken. Denn sonst holst du keinen mehr vorm Ofen vor! Und auch hier können in der Ausschreibung Vorgaben gemacht werden.
Interessant. Du willst also im Umkehrschluss, dass das Land/die Länder/der Staat Vorgaben macht, dass Jugendliche in den Eisenbahnbetrieb wechseln sollen/müssen? Und wenn schlichtweg das Interesse dafür fehlt, dass die Jugend aus der Schule heraus nach der Ausbildung morgens um 02.15 h auf der Matte stehen sollen? Damit gewinnt man genau was? Entweder die zukünftigen Personale kommen freiwillig oder gar nicht. Geld allein ist nicht alles und den unregelmässigen Schichtdienst bekommst nunmal auch nicht weg.
Freiwillig? Natürlich ... ^^
99% gehen nur Arbeiten, damit sie Leben können. Sie bekommen Geld für eine Leistung. Das heißt ich kann durch Arbeitsbedingungen die Leute für mich begeistern. Z.b. sehr drastisch: 30 Stunden Woche, 1000€ mehr, oder oder oder. Ich will ja nicht den Abuturienten mit 1,0 haben - die bekomme ich auch damit nicht. Aber es würde genug geben, die auch den Nachteil des Schichtdienstes kommen, wenn der Rest der Bedingungen passt. Und diese Bedingungen kann das Land festlegen! Das ist kein Zwang. Das habe ich auch nie gesagt, sondern du mir in den Mund gelegt!
Mülli11 schrieb:
Christian Snizek schrieb:
Mülli11 schrieb:
Vielleicht die Arbeitsbedingungen anpassen? Ist ja jetzt nicht so schwer ... Warum wollen denn viele neue Schulabgänger zuerst in die Automobilbranche? Weil man dort z.B. ordentlich bezahlt wird! Man muss die Ursachen anpacken. Denn sonst holst du keinen mehr vorm Ofen vor! Und auch hier können in der Ausschreibung Vorgaben gemacht werden.
Interessant. Du willst also im Umkehrschluss, dass das Land/die Länder/der Staat Vorgaben macht, dass Jugendliche in den Eisenbahnbetrieb wechseln sollen/müssen? Und wenn schlichtweg das Interesse dafür fehlt, dass die Jugend aus der Schule heraus nach der Ausbildung morgens um 02.15 h auf der Matte stehen sollen? Damit gewinnt man genau was? Entweder die zukünftigen Personale kommen freiwillig oder gar nicht. Geld allein ist nicht alles und den unregelmässigen Schichtdienst bekommst nunmal auch nicht weg.
Freiwillig? Natürlich ... ^^
99% gehen nur Arbeiten, damit sie Leben können. Sie bekommen Geld für eine Leistung. Das heißt ich kann durch Arbeitsbedingungen die Leute für mich begeistern. Z.b. sehr drastisch: 30 Stunden Woche, 1000€ mehr, oder oder oder. Ich will ja nicht den Abuturienten mit 1,0 haben - die bekomme ich auch damit nicht. Aber es würde genug geben, die auch den Nachteil des Schichtdienstes kommen, wenn der Rest der Bedingungen passt. Und diese Bedingungen kann das Land festlegen! Das ist kein Zwang. Das habe ich auch nie gesagt, sondern du mir in den Mund gelegt!
Naja, mit Vorgaben durch irgendwen kommt man unter Umständen dem Zwang ziemlich nahe. Aber sei es drum. Wenn sich keiner oder deutlich weniger als gewünscht für jenen Weg entscheiden, kannst nunmal nicht viel machen. Wenn jmd. zum Beispiel ein Partymacher ist und in der von dir angesprochenen Automobilbranche verweilt, der verschwindet unter Umständen Freitags um 14.00 h ins Wochenende und genau denjenigen bekommst eben nicht dazu, Freitags oder Samstags um 23.17 h auf Arbeit zu kommen, da dann sogar zwei Tage hinüber sind. Du machst es dir - wie so viele hier - wieder mal zu einfach. Mache dir doch mal den Spass und frage mal in deinem Bekanntenkreis, wer zu den von mir angesprochenen Zeiten auf Arbeit will. Und ne 30-Std-Woche - wie soll das gehen? Voller Lohn und nur drei Tage/Woche arbeiten?

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

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Re: [BW]: VM Hermann im Interview zu Vergaben, Lokführerpool etc

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 15.08.19 13:16

Christian Snizek schrieb:
Mülli11 schrieb:
Christian Snizek schrieb:
Mülli11 schrieb:
Vielleicht die Arbeitsbedingungen anpassen? Ist ja jetzt nicht so schwer ... Warum wollen denn viele neue Schulabgänger zuerst in die Automobilbranche? Weil man dort z.B. ordentlich bezahlt wird! Man muss die Ursachen anpacken. Denn sonst holst du keinen mehr vorm Ofen vor! Und auch hier können in der Ausschreibung Vorgaben gemacht werden.
Interessant. Du willst also im Umkehrschluss, dass das Land/die Länder/der Staat Vorgaben macht, dass Jugendliche in den Eisenbahnbetrieb wechseln sollen/müssen? Und wenn schlichtweg das Interesse dafür fehlt, dass die Jugend aus der Schule heraus nach der Ausbildung morgens um 02.15 h auf der Matte stehen sollen? Damit gewinnt man genau was? Entweder die zukünftigen Personale kommen freiwillig oder gar nicht. Geld allein ist nicht alles und den unregelmässigen Schichtdienst bekommst nunmal auch nicht weg.
Freiwillig? Natürlich ... ^^
99% gehen nur Arbeiten, damit sie Leben können. Sie bekommen Geld für eine Leistung. Das heißt ich kann durch Arbeitsbedingungen die Leute für mich begeistern. Z.b. sehr drastisch: 30 Stunden Woche, 1000€ mehr, oder oder oder. Ich will ja nicht den Abuturienten mit 1,0 haben - die bekomme ich auch damit nicht. Aber es würde genug geben, die auch den Nachteil des Schichtdienstes kommen, wenn der Rest der Bedingungen passt. Und diese Bedingungen kann das Land festlegen! Das ist kein Zwang. Das habe ich auch nie gesagt, sondern du mir in den Mund gelegt!
Naja, mit Vorgaben durch irgendwen kommt man unter Umständen dem Zwang ziemlich nahe. Aber sei es drum. Wenn sich keiner oder deutlich weniger als gewünscht für jenen Weg entscheiden, kannst nunmal nicht viel machen. Wenn jmd. zum Beispiel ein Partymacher ist und in der von dir angesprochenen Automobilbranche verweilt, der verschwindet unter Umständen Freitags um 14.00 h ins Wochenende und genau denjenigen bekommst eben nicht dazu, Freitags oder Samstags um 23.17 h auf Arbeit zu kommen, da dann sogar zwei Tage hinüber sind. Du machst es dir - wie so viele hier - wieder mal zu einfach. Mache dir doch mal den Spass und frage mal in deinem Bekanntenkreis, wer zu den von mir angesprochenen Zeiten auf Arbeit will. Und ne 30-Std-Woche - wie soll das gehen? Voller Lohn und nur drei Tage/Woche arbeiten?
Welchen Vorschlag hast du? Zusehen und ins verderben rennen?

Und ja: Was schätzt du was das für eine positive Stimmung loslösen würde bei 30h Woche? Aber das muss halt jemand bezahlen. Aber ich sage mir: Lieber so, als das bald der gesamte Nahverkehr zusammen bricht ...



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:08:15:13:23:30.
Christian Snizek schrieb:
Traumflug schrieb:
Ist doch schlimm genug, dass man überhaupt Beiblätter für jede Baureihe braucht. Je eins für Elektro-/Diesel-/Dampflok und Lok/Triebwagen sollten doch eigentlich genügen. Wenn sich die Fahrzeuge in der Bedienung unterscheiden, muss man sie eben aneinander anpassen.

Letzteres scheint aber jenseits des Vorstellungsvermögens einiger Tf zu liegen.
Es geht nicht um Dampf-/Diesel-/E-Traktion. Es geht darum, dass jedes EVU so ein Teil für sich ausstellen muss, ohne welches nicht gefahren werden darf. Das muss jedes EVU bekunden und mitgeführt werden.
Ja, eben. Weg damit, wenn es zu nichts nutze ist. Oder diese Beiblätter wie Konfetti verteilen.

Dass das nicht so einfach ist, kenne ich von der medizinischen Untersuchung für Segelflieger. Die meisten Segelflieger sitzen alleine in ihrem Flieger oder zusammen mit einem anderen Piloten. Untersuchungen haben ergeben, dass auch in Ländern ohne Medical gerade mal 0,3% der Unfälle durch gesundheitliche Beeinträchtigungen zustande kommen und davon wiederum nur ein Bruchteil durch eine medizinische Untersuchung erkannt werden könnte.

Also haben sich einige Leute dafür eingesetzt, diese Untersuchung abzuschaffen. Da sind nicht wenige andere Piloten ziemlich heftig in die Opposition gegangen. Deren Hauptargument: "das ist Vorschrift, also ist die Vorschrift notwendig." Eine selbsterfüllende Prophezeiung, das Medical für Segelflieger gibt's noch heute.

Vielleicht schaffen es ja die Profis der Eisenbahn, solchen Ballast abzuwerfen.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker
Grundsätzlich können nicht mehr Züge gefahren werden, als es personalseitig möglich ist. Ich kann als EVU keine Aufträge annehmen, wenn ich dafür das Personal nicht habe. Und wenn jeder grössere Bereich/jede mittlere Grossstadt einen 20 oder 30 min Takt haben will, dann muss ich mir eben vorher überlegen, ob das überhaupt möglich ist. Und schwups sind wir bei den aktuellen Geschehnissen "rund ums Schdäddle". Den Güterverkehr lasse ich jetzt mal bewusst aussen vor; ebenso den Fernverkehr.

Grüsse, Krischan.

"Mich über Dinge aufregen, die mich ärgern, regt mich zusätzlich auf, weil es mich im Grunde ärgert, dass es mich aufregt!"

(Unbekannt)





Re: [BW]: VM Hermann im Interview zu Vergaben, Lokführerpool etc

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 15.08.19 13:33

Christian Snizek schrieb:
Grundsätzlich können nicht mehr Züge gefahren werden, als es personalseitig möglich ist. Ich kann als EVU keine Aufträge annehmen, wenn ich dafür das Personal nicht habe. Und wenn jeder grössere Bereich/jede mittlere Grossstadt einen 20 oder 30 min Takt haben will, dann muss ich mir eben vorher überlegen, ob das überhaupt möglich ist. Und schwups sind wir bei den aktuellen Geschehnissen "rund ums Schdäddle". Den Güterverkehr lasse ich jetzt mal bewusst aussen vor; ebenso den Fernverkehr.
Und woher weißt du, wie viele Leute sich in den nächsten 15 Jahren bewerben werden? Woher weißt du vorher wie viel Tf aufgrund PU oder ärztliche Aussortierung nicht mehr fahren können? Wie soll das funktionieren? Ich werfe die Glaskugel an und fahre nur noch 3 Züge am Tag wie zu Bundesbahnzeiten?

Hier muss aktiv gehandelt werden und nicht zusehens ins Verderben rennen!



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:08:15:13:35:04.
Mülli11 schrieb:
Vielleicht die Arbeitsbedingungen anpassen? Ist ja jetzt nicht so schwer ... Warum wollen denn viele neue Schulabgänger zuerst in die Automobilbranche? Weil man dort z.B. ordentlich bezahlt wird! Man muss die Ursachen anpacken. Denn sonst holst du keinen mehr vorm Ofen vor! Und auch hier können in der Ausschreibung Vorgaben gemacht werden.
Mittlerweile leider nicht mehr nur das Geld, sondern die Freizeit hat enorm in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.
Es gibt immer weniger Menschen die bereit sind Abends, Nachts, Samstags, Sonntags und Feiertags zu arbeiten, insbesondere bei U20, sind dies gerade mal 10 %.
Damit haben mittlerweile alle Berufsgruppen zu kämpfen die keine Arbeitszeit von 9-16 Uhr anbieten. Sei es Metzger, Bäcker, Handel, Gastronomie, Hotels, usw. Schau mal über den Tellerrand, mittlerweile denken Bäcker schon darüber nach, nicht mehr Nachts zu arbeiten, sondern von 9-16 Uhr zu arbeiten, es gibt dann halt 12 Stunden alte Brötchen, aber es finden sich nicht genug Menschen um Nachts zu arbeiten.
In manchen Berufsgruppen klappt es etwas besser sei es bei Pharma oder Autoinsdustrie, dies kommt aber nicht unbedingt davon dass dort mehr Geld gezahlt wird, sondern wirklich nur einmal im Monat am Wochende oder Nachts gearbeitet werden muss, da die Personaldecke so groß ist, weil auch der Konzern/die Firma so groß ist, wie auch das Produktionsvolumen. Daher nenne mir mal ein EVU welches 2000-3000 Angestellte, insbesondere TFs sein eigen nennt?
Dazu kommt eben das weitere Problem das der Verkehr insbesondere im ÖPNV Nachts und am Wochende sich in den letzten 30 Jahren nahezu nicht einfach Verdoppelt, sondern Vervierfacht hat. Mittlerweile wird fast überall Mo-So im gleichen Umfang gefahren, teils am Wochende sogar Abends genauso verstärkt, wie manche Berufstverstärkerverkehre.
Daher auch dort hat sich ein Wandel vollzogen, für die Fahrgäste und Kunden zum Vorteil, für die Belegschaft zum Nachteil. Da es eben nicht mehr gewährleistet werden kann, dass man 1 mal im Monat das Wochende frei hat, weil die Verkehrsleistung am Wochende die Selbe, wie unter der Woche ist.

Re: [BW]: VM Hermann im Interview zu Vergaben, Lokführerpool etc

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 15.08.19 14:02

junglok13 schrieb:
Mülli11 schrieb:
Vielleicht die Arbeitsbedingungen anpassen? Ist ja jetzt nicht so schwer ... Warum wollen denn viele neue Schulabgänger zuerst in die Automobilbranche? Weil man dort z.B. ordentlich bezahlt wird! Man muss die Ursachen anpacken. Denn sonst holst du keinen mehr vorm Ofen vor! Und auch hier können in der Ausschreibung Vorgaben gemacht werden.
Mittlerweile leider nicht mehr nur das Geld, sondern die Freizeit hat enorm in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.
Es gibt immer weniger Menschen die bereit sind Abends, Nachts, Samstags, Sonntags und Feiertags zu arbeiten, insbesondere bei U20, sind dies gerade mal 10 %.
Damit haben mittlerweile alle Berufsgruppen zu kämpfen die keine Arbeitszeit von 9-16 Uhr anbieten. Sei es Metzger, Bäcker, Handel, Gastronomie, Hotels, usw. Schau mal über den Tellerrand, mittlerweile denken Bäcker schon darüber nach, nicht mehr Nachts zu arbeiten, sondern von 9-16 Uhr zu arbeiten, es gibt dann halt 12 Stunden alte Brötchen, aber es finden sich nicht genug Menschen um Nachts zu arbeiten.
In manchen Berufsgruppen klappt es etwas besser sei es bei Pharma oder Autoinsdustrie, dies kommt aber nicht unbedingt davon dass dort mehr Geld gezahlt wird, sondern wirklich nur einmal im Monat am Wochende oder Nachts gearbeitet werden muss, da die Personaldecke so groß ist, weil auch der Konzern/die Firma so groß ist, wie auch das Produktionsvolumen. Daher nenne mir mal ein EVU welches 2000-3000 Angestellte, insbesondere TFs sein eigen nennt?
Dazu kommt eben das weitere Problem das der Verkehr insbesondere im ÖPNV Nachts und am Wochende sich in den letzten 30 Jahren nahezu nicht einfach Verdoppelt, sondern Vervierfacht hat. Mittlerweile wird fast überall Mo-So im gleichen Umfang gefahren, teils am Wochende sogar Abends genauso verstärkt, wie manche Berufstverstärkerverkehre.
Daher auch dort hat sich ein Wandel vollzogen, für die Fahrgäste und Kunden zum Vorteil, für die Belegschaft zum Nachteil. Da es eben nicht mehr gewährleistet werden kann, dass man 1 mal im Monat das Wochende frei hat, weil die Verkehrsleistung am Wochende die Selbe, wie unter der Woche ist.
Ja das haben wir ja alles schon durchgekaut. Aber was ist dein Vorschlag?

PS: Alle deine Berufsgruppen ["Metzger, Bäcker, Handel, Gastronomie, Hotels"] leiden unter einem schlechten Image, dass man dort nichts verdienst. Genauso Handwerker... Nach deiner Logik (=kein Schichtdienst) müssten sie dir beim Handel, Handwerk, etc. ja die Bude einrennen ... Warum gibt es dort auch Mangel und man bekommt privat kaum noch einen Handwerker?
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