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Guten Nachmittag,

In der Kontext-Wochenzeitung ein durchaus gutes Interview von Verkehrsminister Hermann über allerlei, auch hier im Forum recht strittigen, Themen wie Betreiber, Fahrzeuge, Lokführerpool und anderes.

Kontext-Wochenzeitung"Wir pampern die Konzerne nicht"


Grüßle von der Insel

Hans-Jörg
Wäre da nicht der unsachliche Vorwurf zwei mal vom Journalisten reingeworfen, GoAhead sei das meistgehasste Unternehmen Großbritanniens und vom Prinzip her suggeriert, die hätten gar nicht beteiligt werden dürfen, dann wäre es sogar ein sehr informatives Interview geworden. So bleibt ein fader Nachgeschmack.

Auch der zuvor veröffentlichte Artikel des Herrn Luik zum Thema GoAhead halte ich für sehr fragwürdig. Klingt erst mal wie eine Privatfehde und weniger wie sachlicher Investigativjournalismus. Der zieht sich fast wie ein dunkler Schatten über das Interview.

Re: [BW]: VM Hermann im Interview zu Vergaben, Lokführerpool etc

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 14.08.19 16:53

18 610 schrieb:
Guten Nachmittag,

In der Kontext-Wochenzeitung ein durchaus gutes Interview von Verkehrsminister Hermann über allerlei, auch hier im Forum recht strittigen, Themen wie Betreiber, Fahrzeuge, Lokführerpool und anderes.

Kontext-Wochenzeitung"Wir pampern die Konzerne nicht"

Was ich mich immer Frage: Warum wird immer zwischen Ursache und Auswirkung verwechselt? Warum bastelt sich der werte Herr einen Tf Pool, anschaut in der Ausschreibung ordentliche Reserven vorzuschreiben?

Außerdem: wie wird der Tf Mangel durch diesen Pool besser? Man nimmt die wenigen Tf, die noch da sind weg und steckt sie in einen Pool, um sie dann wieder den EVU zur Verfügung zu stellen? Und die paar Flüchtlinge machen den Brei wohl nicht fett... Wenn sie es denn schaffen! Vielleicht sollte man auch hier mal Ursachen anpacken!

Viele Grüße!
Mülli11 schrieb:
18 610 schrieb:
Guten Nachmittag,

In der Kontext-Wochenzeitung ein durchaus gutes Interview von Verkehrsminister Hermann über allerlei, auch hier im Forum recht strittigen, Themen wie Betreiber, Fahrzeuge, Lokführerpool und anderes.

Kontext-Wochenzeitung"Wir pampern die Konzerne nicht"

Was ich mich immer Frage: Warum wird immer zwischen Ursache und Auswirkung verwechselt? Warum bastelt sich der werte Herr einen Tf Pool, anschaut in der Ausschreibung ordentliche Reserven vorzuschreiben?

Außerdem: wie wird der Tf Mangel durch diesen Pool besser? Man nimmt die wenigen Tf, die noch da sind weg und steckt sie in einen Pool, um sie dann wieder den EVU zur Verfügung zu stellen? Und die paar Flüchtlinge machen den Brei wohl nicht fett... Wenn sie es denn schaffen! Vielleicht sollte man auch hier mal Ursachen anpacken!

Viele Grüße!
Mit dem Pool soll in erster Linie das Thema Lokführerreserve effizient angegangen werden. Nicht der Mangel. Anstatt dass in Stuttgart von jeder Firma zwei Leute sitzen, sitzen eben weniger Leute, auf die alle zugreifen können.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."
bollisee schrieb:
Wäre da nicht der unsachliche Vorwurf zwei mal vom Journalisten reingeworfen, GoAhead sei das meistgehasste Unternehmen Großbritanniens und vom Prinzip her suggeriert, die hätten gar nicht beteiligt werden dürfen, dann wäre es sogar ein sehr informatives Interview geworden. So bleibt ein fader Nachgeschmack.

Auch der zuvor veröffentlichte Artikel des Herrn Luik zum Thema GoAhead halte ich für sehr fragwürdig. Klingt erst mal wie eine Privatfehde und weniger wie sachlicher Investigativjournalismus. Der zieht sich fast wie ein dunkler Schatten über das Interview.
Ja schade, dass der Interviewer so auf Krawall gebürstet war. Wenig professionell.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."
<<Den Pool wird aber nicht das Land betreiben, den schreiben wir europaweit aus, hier können sich Firmen als Dienstleister bewerben. Für die Verkehrsunternehmen bedeutet es übrigens keine Ersparnis, wenn sie hier Lokführer ausleihen: Sie zahlen erheblich mehr, als wenn sie selbst Personal vorhalten. Es ist gerade nicht ein Modell, das einlädt, sich zu bedienen, sondern eines, um einen Anreiz zu schaffen, es lieber selber besser zu machen.>>

1. Der Pool wird also durch das Land bezahlt. Auschreibung hin oder her.

2. Wettbewerbsverzerrung bei den laufenden Verträgen. Bei Abgabe der Angebote war den Unternehmen von einem solchen Pool nichts bekannt. Sie können aber jetzt Pönale sparen, indem sie auf den Pool zurückgreifen. Gerecht ist es nur dann, wenn die Pönale trotzdem bezahlt werden muss, d. h. jeder Zug der mit einem Tf aus dem Pool gefahren wird, gilt als ausgefallen und wird mit einer entsprechenden Pönale belegt. Schließlich hat das Unternehmen seine vertraglich zugesicherte Leistung (Ausbildung und Vorhaltung Tf) nicht erbracht und darf hierfür nicht noch belohnt werden.

<<Wir haben auf diese Art und Weise die günstigsten Konditionen bei den Banken bekommen und auch günstige Konditionen bei den Fahrzeugherstellern. Und davon profitieren alle, wir setzen das Steuergeld viel effizienter ein als davor.>>

Wie man davon profitiert, hat man bei Start der betreffenden Netze gesehen ... Die von den Störungen betroffenen Fahrgäste im SPNV haben also nicht profitiert. Auch wenn sich die Lage irgendwann verbessert, sind solche "Zustände" über einen Zeitraum nicht hinnehmbar oder soll das jetzt Standard werden?

<<Nicht der Wettbewerb hat der DB geschadet, sondern der Kahlschlag für den geplanten Börsengang, schlechtes Management und Politikversagen beim Schienenverkehr über Jahrzehnte. >>

Dann soll sich der Mann mal die Geschäftszahlen von DB Regio ansehen. Die besagen das Gegenteil. Die Verluste - z. B. der Suttgarter Netze - führen zu markanten Umsatz- und Gewinnrückgängen. Das schadet der DB und damit dem deutschen Staat, der 100% Eigentümer der DB ist.

Bezüglich Politikversagen: Da haben die Starts in anderen Bundesländern aber schon besser funktioniert.



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:08:14:19:13:36.

Richtigstellungen

geschrieben von: Honigbiene

Datum: 14.08.19 19:44

Guten Tag TGV4402,

üblicherweise verzichte ich darauf, auf deine Beiträge zu antworten, da diese zumeist tendenziös sind und die Darstellung häufig bewusst verkürzt wird, darüber hinaus sind deine Beiträge im Bezug auf Baden-Württemberg von Unkenntnis geprägt.

TGV4402 schrieb:
Der Pool wird also durch das Land bezahlt. Auschreibung hin oder her.
Fallen Zugkilometer aufgrund von Personalmangel aus, verdoppelt sich die pauschale Zuschussminderung. Es besteht für die Verkehrsunternehmen somit kein wirtschaftliches Interesse, bewusst eine zu geringe Personaldecke vorzuhalten. Zum einen kann ein solcher „Lokführer-Reservepool“ aus Pönalen finanziert werden, zum anderen überlässt das Land Baden-Württemberg diese Personale den einzelnen Verkehrsunternehmen nicht unentgeltlich zur Verfügung. Es entspricht übrigens der gängigen Praxis, dass das Land Baden-Württemberg zufließende Pönalen wieder in den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) reinvestiert. So wurden Pönalen, die DB Regio im Rahmen der Übergangsverträge an das Land Baden-Württemberg zahlen musste, dazu verwendet, um die Zugbegleitquote in den Zügen zu erhöhen. Genauso werden diese Mittel verwendet, um Bahnhöfe für eine schnellere Betriebsabwicklung umzubauen, um zwei Beispiele zu nennen.

TGV4402 schrieb:
Wettbewerbsverzerrung bei den laufenden Verträgen. Bei Abgabe der Angebote war den Unternehmen von einem solchen Pool nichts bekannt. Sie können aber jetzt Pönale sparen, indem sie auf den Pool zurückgreifen. Gerecht ist es nur dann, wenn die Pönale trotzdem bezahlt werden muss, d. h. jeder Zug der mit einem Tf aus dem Pool gefahren wird, gilt als ausgefallen und wird mit einer entsprechenden Pönale belegt.
Eine Wettbewerbsverzerrung vermag ich nicht zu erkennen, da alle Verkehrsunternehmen, die mit dem Land Baden-Württemberg einen Verkehrsvertrag geschlossen haben, auf diese Einsatzreserve zugreifen können. Ansonsten würden alle Änderungen, die erst nach Unterzeichnung des Verkehrsvertrages umgesetzt werden, eine „Wettbewerbsverzerrung“. So darf DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee (RAB) mit Zustimmung des Landes im Netz 16b (Bodenseegürtelbahn) statt modernisierte Dieseltriebwagen der Baureihe 650 ältere Dieseltriebzüge der Baureihen 628 bzw. 629 einsetzen. Zusätzlich beschaffte das Land Baden-Württemberg fünf Dieseltriebzüge des Typs Alstom Coradia Lint 54, die im Netz 16b eingesetzt werden sollen. Es ist bezeichnend, dass du solche Maßnahmen als „Wettbewerbsverzerrung“ geißelst, andererseits kritisierst, dass Fahrgäste die Leidtragenden sind, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden.

TGV4402 schrieb:
Wie man davon profitiert, hat man bei Start der betreffenden Netze gesehen ... Die von den Störungen betroffenen Fahrgäste im SPNV haben also nicht profitiert.
Das BW-Modell ist ein Fahrzeugfinanzierungsmodell. Leider kann ich inhaltlich nicht nachvollziehen, was die Art der Fahrzeugfinanzierung mit der Inbetriebnahme von Wettbewerbsnetzen zu tun hat. Der Umstand, dass sich bisher alle Verkehrsunternehmen, die den Zuschlag für ein Wettbewerbsnetz, in denen zwingend Neufahrzeuge gefordert werden, für das optionale BW-Modell entschieden haben, zeigt, dass das BW-Modell den Steuerzahler entlastet.

TGV4402 schrieb:
Die Verluste - z. B. der Suttgarter Netze - führen zu markanten Umsatz- und Gewinnrückgängen. Das schadet der DB und damit dem deutschen Staat, der 100% Eigentümer der DB ist.
DB Regio wurde vom Vergabeverfahren um die „Stuttgarter Netze“ ausgeschlossen, weil sie die Vergabeunterlagen unzulässig geändert hat. Demzufolge musste das Land Baden-Württemberg DB Regio ausschließen. Es bleibt also offen, warum ein rechtsmäßiger Ausschluss eines Verkehrsunternehmens dem deutschen Staat schadet.

Grüße
die Honigbiene

Re: [BW]: VM Hermann im Interview zu Vergaben, Lokführerpool etc

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 14.08.19 20:33

Murrtalbahner schrieb:
Mülli11 schrieb:
18 610 schrieb:
Guten Nachmittag,

In der Kontext-Wochenzeitung ein durchaus gutes Interview von Verkehrsminister Hermann über allerlei, auch hier im Forum recht strittigen, Themen wie Betreiber, Fahrzeuge, Lokführerpool und anderes.

Kontext-Wochenzeitung"Wir pampern die Konzerne nicht"

Was ich mich immer Frage: Warum wird immer zwischen Ursache und Auswirkung verwechselt? Warum bastelt sich der werte Herr einen Tf Pool, anschaut in der Ausschreibung ordentliche Reserven vorzuschreiben?

Außerdem: wie wird der Tf Mangel durch diesen Pool besser? Man nimmt die wenigen Tf, die noch da sind weg und steckt sie in einen Pool, um sie dann wieder den EVU zur Verfügung zu stellen? Und die paar Flüchtlinge machen den Brei wohl nicht fett... Wenn sie es denn schaffen! Vielleicht sollte man auch hier mal Ursachen anpacken!

Viele Grüße!
Mit dem Pool soll in erster Linie das Thema Lokführerreserve effizient angegangen werden. Nicht der Mangel. Anstatt dass in Stuttgart von jeder Firma zwei Leute sitzen, sitzen eben weniger Leute, auf die alle zugreifen können.
Du machst dir die Welt auch wie sie dir gefällt? Es gibt unzählige unbesetzte Stellen - bei allen Firmen. Und du träumst davon, dass immer 2 Leute bei jedem EVU rumsitzen? In welcher Welt lebst du denn?

Wo wird das denn effizient angefangen? Wenn sich ein Tf in Freiburg kurzfristig krank meldet fliegen sie einen aus dem Pool aus Stuttgart ein? ^^ Der Pool dient nur dazu bei längerfristigen Ausfällen auszuhälfen! Denn weder Streckenkenntnis, noch Fahrzeugkenntnis sind dem Pool ÜBERALL und kurzfristig vorhanden! Also hör Bitte auf so einen Unfug zu erzählen!!
Guten Abend,

Ich bin sicher, dass Du das misinterpretiert hast.

Es sollte jedem halbwegs klar denkenden Menschen, insbesondere Bahnfuzzies, bewusst sein, dass das bestenfalls in den allergünstigsten Umständen ad hoc innert weniger Minuten passieren kann. In den meisten Fällen sollte aber spätestens am übernächsten Tag ein Schichteinsatz ohne große Probleme, und dann auch für eine gewisse Zeitdauer, möglich sein.

Für kurzfristige Fälle versuchen natürlich alle EVU zunächst auf ihre eigene vorhandene Bereitschaft zurückzugreifen. Da wird dann tatsächlich oft genug das Taxi quer durchs Ländle geschickt. Dass das leider nicht immer geht zeigen die deshalb entstehenden, vor allem längerfristigen, Ausfälle.

Kurzfristige Zugausfälle sind auch tatsächlich weniger auf Krankheit denn auf technische Probleme zurückzuführen.

Was Thema der Zahl angeht: s.i.w sind zur Zeit etwa 45.000 Lokführer bundesweit aktiv. Diese Zahl ist so hoch wie lange nicht. Es werden Handgeld und Fangprämien bezahlt, die man in der freien Wirtschaft gründlich suchen muss. Die Zulagen für Verzicht auf Ruhetage ebenso. Weltweit laufen Anwerbungen. Es laufen bundesweit Ausbildungen mit einer Vielzahl an Teilnehmern. Beamte im Betriebsdienst, und nicht nur Lokführer, müssen schon fast mit dem Kopf unter dem Arm daherkommen um nach 45 Dienstjahren, wenn sie unter 65, sind dennoch in die wohlverdiente Pension gehen zu können. Es gibt eben keine Lokführer mehr auf dem "Markt". Und wie viele ehemalige Lokführer, die jetzt anderen Tätigkeiten nachgehen, stünden zur Anwerbung zur Verfügung? Da gibt es nebenbei auch nur eine sehr überschaubare Zahl.

Dass dies schon wesentlich früher angepackt hätte müssen ist wohl ebenfalls jedem klar. Darüber wehzuklagen ist aber über verschüttete Milch weinen.

Und ebenso ist klar, dass sich vor allem an den Bedingungen, vor allem was die Arbeitszeit betrifft, einiges ändern muss, um noch attraktiver zu werden. Aber ohne Lokführer, Zubs, Service etc etc etc ist das auch schwierig.

Die andere Alternative zur Lösung wäre sonst die signifikante Reduktion des Angebots. Und das wäre wohl die schlechteste Lösung, außer für VW, Daimler etc dafür. Da sollte man sich einig sein, oder?

Grüßle von der Insel

Hans-Jörg
Mülli11 schrieb:
18 610 schrieb:
Was ich mich immer Frage: Warum wird immer zwischen Ursache und Auswirkung verwechselt? Warum bastelt sich der werte Herr einen Tf Pool, anschaut in der Ausschreibung ordentliche Reserven vorzuschreiben?
Das steht doch im Interview:

Zitat
Zunächst: Wie kommt man auf die Idee, einen Lokführer-Pool zu machen? Wir haben festgestellt, dass in den letzten Jahren sowohl die DB als auch die neuen Betreiber Schwierigkeiten haben, genügend gutes Personal zu bekommen. Wir haben uns dann entschieden: Wenn der Markt und der Wettbewerb dazu führen, dass die Bahn sowohl beim Personal als auch bei den Fahrzeugen so knapp kalkuliert und sie es sogar in Kauf nimmt, dafür Strafe zahlen zu müssen, dann müssen wir uns überlegen, wie wir die Schwächen dieser marktindizierten Verhaltensweise überwinden können.
[...]
Ich weiß natürlich nicht genau im Voraus, wie intensiv der Pool genutzt wird. Aber angenommen wir haben im Jahr drei Millionen Euro Kosten für den Pool, er wird aber nur zu einer Million abgerufen – dann habe ich zwar zwei Millionen scheinbar in den Sand gesetzt, aber ich habe eigentlich das erreicht, was ich wollte: dass die Züge pünktlich fahren.
Vorschriften nützen nichts, wenn sie ohnehin nicht eingehalten werden. Besser ist es, den Anreizen des Marktes weitere Anreize gegenüber zu stellen, die das wieder ausgleichen. Genau das macht das Verkehrsministerium.

Klar, wenn es extrem kommt, sitzen in 10 Jahren alle Tf beim Land und die EVU haben nur noch ein paar Bürokräfte. Oder das andere Extrem, dass die EVU die TF dem Land abwerben, um sie günstiger zu bekommen. Doch den Fahrgästen kann das einerlei sein, denn in jedem Fall sind mehr Züge unterwegs.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

Hurrah, wieder eine Diskussion über Ausschreibungen ;)

geschrieben von: Adenosin

Datum: 14.08.19 22:07

Honigbiene schrieb:
TGV4402 schrieb:
Die Verluste - z. B. der Suttgarter Netze - führen zu markanten Umsatz- und Gewinnrückgängen. Das schadet der DB und damit dem deutschen Staat, der 100% Eigentümer der DB ist.
DB Regio wurde vom Vergabeverfahren um die „Stuttgarter Netze“ ausgeschlossen, weil sie die Vergabeunterlagen unzulässig geändert hat. Demzufolge musste das Land Baden-Württemberg DB Regio ausschließen. Es bleibt also offen, warum ein rechtsmäßiger Ausschluss eines Verkehrsunternehmens dem deutschen Staat schadet.

Grüße
die Honigbiene
Hmmm,
ich finde, das ist ein interessanter Punkt.

Dazu eine These:
Lassen wir die Frage der Zulässigkeit des DB Regio-Angebotes mal außer Acht.
Und nehmen wir mal an, dass das Angebot der DB Regio AG sich preislich in der Nähe der Wettbewerber bewegte und DB Regio also Netze hätte gewinnen können.
Nehmen wir ferner an, dass jeder Anbieter einen gewissen Gewinn einkalkuliert (andernfalls würde das EVU ja gar nicht erst ein Angebot abgeben) und es in der Verkehrsvertragslaufzeit tatsächlich schafft, diesen Gewinn auch zu realsieren.

Bei der DB Regio AG würde dieser Gewinn über die Gewinnabführung an die Holding indirekt wieder an die BRD fließen, da diese 100%iger Eigner der DB AG ist. Der Bund wiederum finanziert den SPNV in den Ländern mittels Regionalisierungsmittel. Es entsteht ein Kreislauf: Gewinn DB Regio > Holding DB AG > weniger Zuschuss vom Bund bzw. mehr Rendite an Bund > Regionalisierungsmittel > Land Baden-Württemberg > DB Regio...

Bei den NE-Bahnen sitzen die Eigner des EVU in den meisten Fällen im Ausland. Das heißt, das Geld fließt dorthin, der obige Kreislauf geht verloren.

Man könnte also zu dem Schluss kommen, dass bei NE-Bahnen Geld aus dem System SPNV fließt, während es bei der DB Regio im System bleibt? Das ist jetzt natürlich gar kein BW-spezifisches Problem, sondern diese Fragestellung tritt bei allen Ausschreibungen und Privatisierungen auf.
Dazu würde mich mal deine Meinung interessieren (die aller anderen natürlich auch).



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:08:14:22:10:34.
Murrtalbahner schrieb:
Ja schade, dass der Interviewer so auf Krawall gebürstet war.
Ein bisschen sticheln gehört zu deren Job. Eigentlich, denn das ist mancherorts in Vergessenheit geraten. Weswegen man dann in so Zeitungen wie der StZ mehr persönliche Werbeveranstaltungen als interessante und informative Interviews liest.

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker
TGV4402 schrieb:
2. Wettbewerbsverzerrung bei den laufenden Verträgen. Bei Abgabe der Angebote war den Unternehmen von einem solchen Pool nichts bekannt. Sie können aber jetzt Pönale sparen, indem sie auf den Pool zurückgreifen.
Da ist keine Wettbewerbsverzerrung, denn für alle Unternehmen waren die Bedingungen zu jedem Zeitpunkt gleich. Dass jetzt Unternehmen etwas besser dastehen, die mit weniger Personal kalkuliert haben ist Teil der Marktwirtschaft. Es hätte auch genau anders herum ausgehen können.


TGV4402 schrieb:
Wie man davon profitiert, hat man bei Start der betreffenden Netze gesehen
Hat man nicht, denn der Pool ist noch gar nicht installiert.


TGV4402 schrieb:
Dann soll sich der Mann mal die Geschäftszahlen von DB Regio ansehen. Die besagen das Gegenteil. Die Verluste - z. B. der Suttgarter Netze - führen zu markanten Umsatz- und Gewinnrückgängen. Das schadet der DB und damit dem deutschen Staat, der 100% Eigentümer der DB ist.
Stimmt. Die DB überweist ein paar Millionen weniger an die berliner Staatskasse, dafür spart die Kasse des Landes ein Vielfaches davon an Betreiberentgelten bzw. kann es in deutlich mehr Verkehrsleistungen investieren. Der deutsche Staat besteht nicht nur aus der DB, sondern auch aus dem Land mitsamt Verkehrsministerium.

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Die Alternative wäre wieder "ein Pool" wie zur guten alten Zeit und es wäre wirklich mal interessant wie viele Stellen man durch sinnvolle Vernetzung dabei einsparen könnte...

MfG

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]
Guten Abend,

Zitat
Die Alternative wäre wieder "ein Pool" wie zur guten alten Zeit und es wäre wirklich mal interessant wie viele Stellen man durch sinnvolle Vernetzung dabei einsparen könnte...
Keine einzige.

Und früher™ war auch die Arbeitszeit länger und weniger Ruhe und Pausen. Weniger Verkehr als heute war auch.

Wie hoch war denn die Zahl der Lokführer in der "guten alten Zeit"?

Grüßle von der Insel

Hans-Jörg




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:08:14:23:12:17.
Mülli11 schrieb:
Du machst dir die Welt auch wie sie dir gefällt? Es gibt unzählige unbesetzte Stellen - bei allen Firmen. Und du träumst davon, dass immer 2 Leute bei jedem EVU rumsitzen? In welcher Welt lebst du denn?

Wo wird das denn effizient angefangen? Wenn sich ein Tf in Freiburg kurzfristig krank meldet fliegen sie einen aus dem Pool aus Stuttgart ein? ^^ Der Pool dient nur dazu bei längerfristigen Ausfällen auszuhälfen! Denn weder Streckenkenntnis, noch Fahrzeugkenntnis sind dem Pool ÜBERALL und kurzfristig vorhanden! Also hör Bitte auf so einen Unfug zu erzählen!!
Wisch dir einfach mal den Schaum vor dem Mund weg und denk nach. Die zwei Tf sind ein Beispiel und wenn die Reserve gebündelt werden kann, braucht es automatisch auch insgesamt weniger Tf.
Von Stuttgart wird kein Tf nach Freiburg kommen. Dafür wird der Pool in vier Bereiche aufgeteilt. Dafür müsstest du aber Sachkenntnis haben. Da ist es einfacher mal wieder gegen mich zu hetzen.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."
18 610 schrieb:
Guten Abend,

Keine einzige.

Und früher™ war auch die Arbeitszeit länger und weniger Ruhe und Pausen. Weniger Verkehr als heute war auch.

Wie hoch war denn die Zahl der Lokführer in der "guten alten Zeit"?
Ich glaube nicht, dass du mich verstehst. Es geht darum das gerade im Güterverkehr x Lokführer Gastfahrt durch die Gegend reisen, während gleichzeitig y Züge anderer EVU in der Gegend herumstehen. Ähnliches dürfte in Ballungsgebieten mit mehreren EVU auftreten, vom x-fachen Overhead fang ich erst gar nicht an.


MfG

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

[www.stummiforum.de]
Matthias Muschke schrieb:
Die Alternative wäre wieder "ein Pool" wie zur guten alten Zeit und es wäre wirklich mal interessant wie viele Stellen man durch sinnvolle Vernetzung dabei einsparen könnte...

MfG
Da müsste noch viel mehr in den Pool geworfen werden. Denn wie realistisch ist es, dass ein Tf von der 152 über 114, 146, 423 und 442 bis hin zu 403 und 1116 alles beherrscht um wirklich flexibel eingesetzt werden zu können? Das ist ein Auszug aus der Baureihenvielfalt allein der DB in Stuttgart. Selbst bei Regio dürfen nicht mal alle Tf alle Baureihen fahren.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."
Adenosin schrieb:
Bei der DB Regio AG würde dieser Gewinn über die Gewinnabführung an die Holding indirekt wieder an die BRD fließen, da diese 100%iger Eigner der DB AG ist. Der Bund wiederum finanziert den SPNV in den Ländern mittels Regionalisierungsmittel. Es entsteht ein Kreislauf: Gewinn DB Regio > Holding DB AG > weniger Zuschuss vom Bund bzw. mehr Rendite an Bund > Regionalisierungsmittel > Land Baden-Württemberg > DB Regio...
Das ist sehr idealistisch dargestellt. Letztlich fließt eine festgelegte Dividende an den Staat zurück (gibt's die noch?). Nun kann man sich streiten ob das die Gewinne von Regio sind oder die von der BRD fürstlich subventionierten Gewinne von DB Netz.

Realer wäre eher, dass die Gewinne von DB Regio über den Gesamtkonzern in allerlei Projekte fließen, darunter auch Rickschas in Indien oder Päckchen in Australien.

Ob DB Regio nun Gewinne macht oder nicht, hat erstmal keine Auswirkungen auf Dividende oder Zuschussbedarf BRD <-> DB. Ganz offiziell und rechtlich darf da gar kein direkter Zuschuss an die DB-EVU fließen und ob DB Netz mehr investiert wenn DB Regio mehr Gewinn macht ist doch arges Wunschdenken.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."
Murrtalbahner schrieb:
Matthias Muschke schrieb:
Die Alternative wäre wieder "ein Pool" wie zur guten alten Zeit und es wäre wirklich mal interessant wie viele Stellen man durch sinnvolle Vernetzung dabei einsparen könnte...

MfG
Da müsste noch viel mehr in den Pool geworfen werden. Denn wie realistisch ist es, dass ein Tf von der 152 über 114, 146, 423 und 442 bis hin zu 403 und 1116 alles beherrscht um wirklich flexibel eingesetzt werden zu können? Das ist ein Auszug aus der Baureihenvielfalt allein der DB in Stuttgart. Selbst bei Regio dürfen nicht mal alle Tf alle Baureihen fahren.
Dann gucke mal bei ein einschlägigen Dienstleistern. Das die DB ihre Ausbildung nicht im Griff hat war schon zu meiner Zeit so. Bei uns kann jeder alles fahren, das ziehen wir bei neuen Fahrzeugen auch in kürzester Zeit durch. Um auf den Pool zurück zu kommen - auch da braucht dann jeder von jedem EVU eine Zusatzbescheinigung unf die EVU müssen diese Pool-Tf alle in ihren Systemen erfassen...

"Gibt es zwei- bzw. dreiachsigen Reko-Wagen der DR (Bage, Baage, Dage oder Bagtre), die die gleiche Breite aufweisen, wie die vierachsigen Reko Wagen z. b. der zuvor genannten Hersteller? Also schmaler sind, als die Wagen von Piko und Roco!
Viele mögen die 1-1,5 mm breitenuntershcied nicht stören und mich wiederum ist es egal, welche breite nun die Maßstabsgereue ist - mir wäre nur wichtig, dass die Personenzugwagons der DR in meiner Zugkombi ziemlich gleichbreit sind..."

🤦‍♂️😂🤷‍♂️

Quelle: Stummiforum..

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