patsche schrieb:Und damit ist das Problem eigentlich schon fertig beschrieben. Gerade der Große Verkehrsvertrag in Baden-Württemberg (Stichwort "Altwagensenke") sollte doch nun selbst den Verbohrtesten vor Augen geführt haben, dass man mit einem EVU, was allein auf weiter Flur ist, kein ordentliches Angebot auf die Gleise bekommt.Dafür würde meines Erachtens eine gut geführte DB […] reichen.
Ich lese daraus einen Fertigungsrückstau und damit spätere Einzelabnahmen durch den Käufer durch einen Verzug beim generellen Zulassungsverfahren.Statt 16 wurden bislang nur 4 Triebzüge für Abellio geliefert. Abellio muss somit mit alten Fahrzeugen u.a. auch der DB aushelfen.
Bombardier dagegen meint, dass das anspruchsvolle Zulassungsverfahren zu Lieferengpässen geführt hat.
Da muss man aber bitte differenzieren.Sorry, wegen meiner Verbohrtheit, aber ich kann mich für die 2000er Jahre in BaWü an folgendes erinnern:
- 423er für Stuttgart (andere Feldpostnummer, aber dennoch in BaWü)
- 425er für die S-Bahn Rhein-Neckar
- 425er für Regio, Großraum Stuttgart
- 426er für Regio Großraum Stuttgart
- 146er und noch vielmehr neue DoStos für Regio Stuttgart (u.a. IRE 160)
- 146er und neue Dostos für Baden (Rheintal, Schwarzwaldbahn)
- 641er für die Hochrheinbahn
- Neue Dostos für die RAB
- 650er für die RAB
- Damals noch neuwertige 611er für die RAB (Kinderkrankheiten fast vollständig auskuriert)
Und von wegen "Platzhirsch DB" in BaWü! Damals schon dabei:
- AVG
- WEG
- SWEG
- SBB
Es ist noch kein Meter Bahnsteig zurückgebaut worden, ohne dass der zuständige Aufgabenträger für den Nahverkehr vorher gefragt wurde.M 262 schrieb:Eher daher, dass die DB (anderer Unternehmensteil) die Infrastruktur auf ein Minimum zusammenstreicht und jeder AT dann sehen muss, wie er Fahrzeuge bekommt, die die örtlichen Minimal-Bahnsteiglängen etc. maximal ausschöpfen und dabei die gewünschten Kapazitäten liefern können.Alibizugpaar schrieb:Kommt halt daher, dass jeder Aufgabenträger seine eigenen Brötchen(Neufahrzeuge/Lastenhefte) backt......mit den Lieferschwierigkeiten, wenn jedes Jahr ein neuer Triebzug erfunden wird. Die Zugflotte in Deutschland ist alles mögliche, nur nicht homogen. Wo sind denn die Fahrzeuge von der Kleiderstange mit dem angenehmen Effekt, daß man bei Bedarf nur zugreifen braucht? War vor 25 eine große Zukunftsvision, redet heute kaum noch jemand von.
Bei der DB dauert es von der Ausschreibung bis zur Auslieferung aller Züge 15 Jahre oder mehr (ICE4 etc).Zum Haare raufen ist der unsägliche Ausschreibungs- und Globalisierungsquatsch . Die DB fährt alles Mögliche an Leistungen in aller Herren Länder, während in BW nicht zuletzt durch den genannten Verkehrsminister DB Regio Württemberg nicht mehr zum Zug kam. Es sollte Aufgabe der Politik sein, Leistungen die den allgemeinen Bedürfnissen der Gesellschaft nachkommen sicherzustellen. Dafür würde meines Erachtens eine gut geführte DB oder von mir aus auch Landesbahnen wie die SWEG reichen. Wenn private zusätzlich das Angebot bereichern, gerne. Das ist genau der Europa- und Politikwahnsinn, welchen die Bürger so satt haben. Europaweite Ausschreibungen der Netze, die dann irgendwelche Ableger von zwangsprivatisierten Staatsbahnen oder sonstigen Gesellschaften gewonnen werden, die auf dem Papier so gut und günstig sind. Und wer sind die Leidtragenden dieses Chaos ? Fahrgäste, schlecht bezahlte Angestelle in unsicheren Arbeitsverhältnissen und dergleichen mehr. Das ist für mich das eigentliche Problem. Das dadurch auch Fahrzeugbestellungen mehr oder weniger in die Hose gehen, ist eher die Folge.
Hachja, "Damals(TM)".KHM schrieb:Zur Klarstellung. Der Ausschreibungswahnsinn kommt hauptsächlich von der aktuellen EU-Gesetzgebung, nicht von den Ländern. Ich habe klar definiert, dass es meiner Ansicht nach generell besser wäre bzw. nach wie vor Aufgabe des Staates sein sollte, bei wichtigen gemeinnützigen Leistungen wie unter anderem der Eisenbahn leitungsfähige öffentliche Aufgabenträger einzusetzen und somit dem Bürger, den Beschäftigten eine sichere Transport- und Arbeitsplatform zu bieten. Auf Herrn Herrmann habe ich nur verwiesen, weil er DB Regio BW im Vorfeld der Ausschreibung schon öffentlich an den Pranger gestellt hat und gleichzeitig versprochen hat, dass mit den jetzigen Betreibern alles besser wird. Früher gab es BZA's die zusammen mit den Herstellern Fahrzeuge zur Serienreife- und Zulassung geführt haben.Auch DB Fernverkehr soll - ganz ohne "Ausschreibungswahnsinn der Länder" - diverse Probleme mit Fahrzeugherstellern haben. Aber bestimmt erklärt mir bald einer, dass auch daran VM Herrmann schuld ist..
Der Desiro HC war auch pünktlich, zumindest für den Fahrgast. Und der war neu.Rühmliche Ausnahme beim Lieferkarrussel sind im Grunde die LINT-Diesler. Die gibt es Doppelt und Dreifach zum halben Preis das Kilo. Mir fallen jetzt spontan nur die vareo-LINTe ein, die sich der allgemeinen Erwartung entsprechend verhielten und erst später und dann auch nur allmählich in Gang kamen.
Was wäre denn, wenn der Aufgabenträger sich 400m-Bahnsteige wünschen würde? Würden die dann einfach gebaut bzw. so gelassen, auf Kosten von S&S?Val schrieb:Es ist noch kein Meter Bahnsteig zurückgebaut worden, ohne dass der zuständige Aufgabenträger für den Nahverkehr vorher gefragt wurde.M 262 schrieb:Eher daher, dass die DB (anderer Unternehmensteil) die Infrastruktur auf ein Minimum zusammenstreicht und jeder AT dann sehen muss, wie er Fahrzeuge bekommt, die die örtlichen Minimal-Bahnsteiglängen etc. maximal ausschöpfen und dabei die gewünschten Kapazitäten liefern können.Alibizugpaar schrieb:Kommt halt daher, dass jeder Aufgabenträger seine eigenen Brötchen(Neufahrzeuge/Lastenhefte) backt......mit den Lieferschwierigkeiten, wenn jedes Jahr ein neuer Triebzug erfunden wird. Die Zugflotte in Deutschland ist alles mögliche, nur nicht homogen. Wo sind denn die Fahrzeuge von der Kleiderstange mit dem angenehmen Effekt, daß man bei Bedarf nur zugreifen braucht? War vor 25 eine große Zukunftsvision, redet heute kaum noch jemand von.
Oder um mal von einem - voraussichtlich noch umzubauenden - Bahnhof zu erzählen: Arbeitsgespräch zur Vorbereitung der Genehmigungsplanung. Der Plan wird mit dem Beamer an die Wand geworfen, der Vertreter des Aufgabenträgers springt regelrecht auf: 'Rückbau auf 180 Meter - was soll der Scheiß?! Das war doch nicht schon immer vorgesehen und mit uns ist das nicht abgesprochen!' Antwort des Planers: 'Also, in der Entwurfsplanung war sogar noch ein Rückbau auf 150 Meter vorgesehen. Und das war auch mit Ihrem Haus... (er blättert gleichzeitig in einem Ordner) ist das im Sichtvermerk auf dem Unterschriftenblatt im Entwurfsheft nicht Ihre Unterschrift?'
Wenn man's nicht selbst erlebt hätte, würde man es für schlecht erfunden halten...
Da kann ich dir leider nicht zustimmen. Du hast klar die Modernisierungen - maßgeblich außerhalb des großen Verkehrsvertrags - beschrieben, nicht aber die Entwicklung seitdem. In den frühen 2000er Jahren empfand ich den Betrieb - in den von dir beschriebenen Teilen - klar als modern und der Rest vergleichbar mit anderen Bundesländern. Die Kluft aber zwischen den Bundesländern begann sich schon damals auseinander zu entwickeln. So blieben für mich die n-Wagen in Baden-Württemberg sehr prägnant, obgleich sie nicht in allen Regionen unterwegs wärend, während andernorts viel stärker auf Dostos und Triebwagen umgestellt wurden und auch 628er ersetzt wurden. Diese - v.a. durch neue Verkehrsverträge - getriebene Modernisierung fiel in Baden-Württemberg nur dort auf, wo beispielsweise die AVG ihr Betriebsnetz erweiterte und damals immer öfter ältere Züge durch neue Stadtbahnen ersetzte. Klar gab es ähnliches auch bei anderen Bahnen (bspw. Flottenmodernisierung bei BOB oder Umstellung auf Flirt bei der SBB). Zudem muss man sagen: Mit der Zeit wurden die neuen Fahrzeuge auch älter. war früher ein 425er ein modern wirkendes Fahrzeug, ist er dies heute fast erst mit entsprechendem Redesign als solches zu erkennen.Meinetwegen kann man differenzieren, was nach und vor 2010 im Ländle geschehen ist. Aber das sollte man schon inhaltlich trennen können.
In den 2000er war der SPNV in BaWü jedenfalls moderner als in vielen anderen Regionen. Zum Leidwesen von uns Fuzzies übrigens.
Das wäre wirklich mal ein Fortschritt in Zeiten, wo nicht mal eine 146 mit einer 146 getauscht werden kann.Dazu wäre eigentlich der VDV mal gefragt, daß der in Abstimung mit den EVU mal gewisse Standarts ausarbeitet. Die dann der Industrie vorgelegt werden können, mit der Ansage was davon abweichendes kaufen wir in Zukunft nicht mehr.
Denn das wäre grundlegend, um "Fahrzeuge von der Stange" machen zu können. Wo das EVU auch mal nach 10 Jahren noch irgendwelche als Ergänzung der Bestandsflotte bestellen könnten, und die dann auch wirklich funktionieren.
Soso, da habe ich also doch schlecht geträumt,Zum Haare raufen ist der unsägliche Ausschreibungs- und Globalisierungsquatsch . Die DB fährt alles Mögliche an Leistungen in aller Herren Länder, während in BW nicht zuletzt durch den genannten Verkehrsminister DB Regio Württemberg nicht mehr zum Zug kam.
]Hachja, "Damals(TM)".
Wie sowas heute aussehen würde, sieht man ja auch noch in anderen Bereichen (Bundeswehr). Kostet alles x-mal so viel und am Ende hat mein kein einziges funktionierendes U-Boot, keinen Helicopter, keine Transportmaschine, aber viel Geld für Berater ausgegeben, die die Beschaffung begleitet haben. So sähe es heute bei der Bundesbahn auch aus, wenn es sie noch geben würde.
Auch müsste man dann vermutlich immer mit dem Leben, was man vor 20 Jahren so toll entwickelt hat. Vermutlich würden gerade wieder neuer 420er für die S-Bahn Rhein-Ruhr ausgeliefert werden...
Hallo,De David schrieb:Das wäre wirklich mal ein Fortschritt in Zeiten, wo nicht mal eine 146 mit einer 146 getauscht werden kann.Dazu wäre eigentlich der VDV mal gefragt, daß der in Abstimung mit den EVU mal gewisse Standarts ausarbeitet. Die dann der Industrie vorgelegt werden können, mit der Ansage was davon abweichendes kaufen wir in Zukunft nicht mehr.
Denn das wäre grundlegend, um "Fahrzeuge von der Stange" machen zu können. Wo das EVU auch mal nach 10 Jahren noch irgendwelche als Ergänzung der Bestandsflotte bestellen könnten, und die dann auch wirklich funktionieren.
Das man unter Umständen eine 146 nicht mit einer 146 Kuppeln (sei es weil unterschiedliche Software oder Bauserie) darf liegt ja zumeist daran, dass lediglich die jeweilige Validierung dieser Kombination nicht vollzogen wurde bzw. ggf. nicht erfolgreich war. Auch muss hier gefragt werden, ob der Kunde bspw. eine Mischtraktion aus zwei verschiedenen Bauserien von 146ern überhaupt bestellt hat.
Das hat der Bahn-Report freundlicherweise zusammengestellt:Was auch immer mit 'Altwagensenke' gemeint sein soll
This forum is powered by Phorum.
Eugenol template is a free semantic and xhtml valid theme for Phorum edited under GPL by PROMOPIXEL.
Dieses Forum ist ein kostenloser Service der Zeitschrift Drehscheibe und von Drehscheibe Online (www.drehscheibe-online.de)