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Re: Die Eisenbahn hat wieder eine Vision

geschrieben von: Bm235

Datum: 07.08.19 18:39

Murrtalbahner schrieb:
Es istohnehin die Frage, ob ein Bahnhof wie Köln einen ITF braucht. Dafür sind viel zu viele Linien im Nah- und Fernverkehr unterwegs, dass es immer irgendwie Anschluss gibt. Sicher, die wichtigen Relationen muss man sich ansehen und verknüpfen, aber bei 15min-Takt RRX fährt ohnehin "immer" was. Spannend wirds zu den Randzeiten.
Bahnhöfe wie Köln werden ja ohnehin zwei Taktknoten pro Stunde bekamen, dass sich die Nahverkehrslinien im Stundentakt aufteilen können. Ggf müssen dann die Linien auch nochmal neu zugeschnitten werden.
Ob Bahnhöfe wie Köln Hbf oder Hamburg Hbf die Fahrgastmassen überhaupt bewältigen können, wenn sagen wir mal zehn Züge fast zur selben Zeit ankommen, abfahren und zwischen allen innerhalb weniger Minuten umgestiegen werden soll? Bräuchte man da nicht viel breitere Bahnsteige und Zugänge? Also weg mit den ganzen Fressbuden!

Re: Die Eisenbahn hat wieder eine Vision

geschrieben von: Anbeku

Datum: 08.08.19 08:22

Murrtalbahner schrieb:
Es ist
ohnehin die Frage, ob ein Bahnhof wie Köln einen ITF braucht. Dafür sind viel zu viele Linien im Nah- und Fernverkehr unterwegs, dass es immer irgendwie Anschluss gibt. Sicher, die wichtigen Relationen muss man sich ansehen und verknüpfen, aber bei 15min-Takt RRX fährt ohnehin "immer" was. Spannend wirds zu den Randzeiten.
Bahnhöfe wie Köln werden ja ohnehin zwei Taktknoten pro Stunde bekamen, dass sich die Nahverkehrslinien im Stundentakt aufteilen können. Ggf müssen dann die Linien auch nochmal neu zugeschnitten werden.
Gerade wenn ich in Köln mit dem ICE aus Aachen ankomme, muss ich oft über 30 Minuten auf den Fernverkehrsanschluss warten. Der Reisezeitvorteil des ICE gegenüber dem RE auf der Strecke Aachen-Köln verpufft da komplett. Das mit dem über 30 Minuten warten wiederholt sich auf einer längeren Reise dann in der Regel noch ein bis zweimal, so dass von 5h Reisezeit über eine Stunde unnötiges warten zusammen kommt. Ich denke sehr oft, die Reisezeiten der Bahn wären durchaus Konkurrenzfähig, wenn die Anschlüsse besser wären.
1208 schrieb:
Traumflug schrieb:
Einen freundlich geschriebenen Artikel zur neu entstandenen Vision der Eisenbahn sollte hier nicht vorenthalten werden:

Die Bahn hat wieder eine Vision (Zeit Online)

Zitat
... Alle 30 Minuten sollen außerdem Fernzüge zwischen den 30 größten deutschen Städten verkehren. Immer zur gleichen Minute, wie eine S-Bahn.
Mal so am Rande angemerkt:
Laut Wikipedia sind die 30 größten deutschen Städte:

Rang Stadt Einwohner Bundesland
30 Chemnitz 247.237 Sachsen
29 Aachen 247.380 Nordrhein-Westfalen
28 Kiel 247.548 Schleswig-Holstein
27 Braunschweig 248.292 Niedersachsen
26 Gelsenkirchen 260.654 Nordrhein-Westfalen
25 Mönchengladbach 261.454 Nordrhein-Westfalen
24 Wiesbaden 278.342 Hessen
23 Augsburg 295.135 Bayern
22 Mannheim 309.370 Baden-Württemberg
21 Karlsruhe 313.092 Baden-Württemberg
20 Münster 314.319 Nordrhein-Westfalen
19 Bonn 327.258 Nordrhein-Westfalen
18 Bielefeld 333.786 Nordrhein-Westfalen
17 Wuppertal 354.382 Nordrhein-Westfalen
16 Bochum 364.628 Nordrhein-Westfalen
15 Duisburg 498.590 Nordrhein-Westfalen
14 Nürnberg 518.365 Bayern
13 Hannover 538.068 Niedersachsen
12 Dresden 554.649 Sachsen
11 Bremen 569.352 Bremen
10 Essen 583.109 Nordrhein-Westfalen
9 Dortmund 587.010 Nordrhein-Westfalen
8 Leipzig 587.857 Sachsen
7 Düsseldorf 619.294 Nordrhein-Westfalen
6 Stuttgart 634.830 Baden-Württemberg
5 Frankfurt am Main 753.056 Hessen
4 Köln 1.085.664 Nordrhein-Westfalen
3 München 1.471.508 Bayern
2 Hamburg 1.841.179 Hamburg
1 Berlin 3.644.826 Berlin

Wenn man die Aussage wörtlich nehmen dürfte, dann würden bisher sehr schlecht angeschlossene Städte (Beispiel: Chemnitz, Mönchengladbach) plötzlich Fernverkehr im 30-Minuten-Takt bekommen, während bisher sehr gut angeschlossene Städte (Freiburg, Osnabrück, Hamm, Hagen, Kassel, Göttingen) "durchs Raster" fallen würden.

Ebenfalls verteilen sich die genannten 30 größten Städte auf nur 10 Bundesländer, während 6 Bundesländer ( Meck-Pom, Rheinl-Pf, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Saarland, Thüringen) bei diesem "Auswahlkriterium" komplett durchs Raster fallen.

Da werden vermutlich bis zur Umsetzung noch viele Diskussionen und diverse "Updates" mit geänderten Planungen / Zielen kommen...

VG, 1208

Edit: Überschrift / Rechtschreibteufel
Insbesondere liegen 5 Städte davon so dicht beeinander, dass ein 30-Minuten-Takt, der jeweils in "allen" (nicht jeder Laufweg deckt natürlich alle 5 ab) Städten hält, doch Irrsinn wäre. Insbesondere Essen-Bochum sollte doch lieber durch den NV abgedeckt werden, wenn der ITF dann schlau wäre (*hoffentlich*), könnte ja jede Stadt einen der zwei 30-Minuten-Takte erhalten und somit im 60-Minuten-Takt angebunden sein. Gleiches bei Solingen-Wuppertal-Hagen-Dortmund-Hamm usw...

Re: Die Eisenbahn hat wieder eine Vision

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 08.08.19 09:25

Spitzenverschluss schrieb:
Hallo Cinema,
Du solltest Dir vielleicht einmal für ein paar Stunden die Betriebsabläufe in Köln Hbf anschauen:
Dank einer segensreichen Erfindung (nennt sich "Deckungssignale") kann man an einer einzigen Bahnsteigkante bis zu 3 Züge gleichzeitig unterbringen.
Und auch der Nah- und Fernverkehr endet nur höchst ausnahmsweise im Hauptbahnhof, Züge Richtung Norden fahren ins Deutzerfeld, die nach Süden in den Betriebshof.
Bei einem halbwegs ausgeschlafenen Fahrdienstleiter gibt es überhaupt keine Probleme wegen fehlender Bahnsteigkanten. Und wenn nicht gerade irgendwas gestört ist, reicht auch die Kapazität der Hohenzollernbrücke völlig aus.
Grüße vom Rhein (etwas oberhalb von Köln)
Hallo,

die Bahnsteige in Köln Hbf. sind maximal 600 m lang. Wie lang ein Zug maximal sein darf, wenn man da drei Züge inklusive Abständen unterbringen will, kannst Du Dir denken.
Weiterhin machen in Köln Hbf. bis zu 400 m lange Fernzüge Kopf und manche von denen werden geteilt, wobei die Teile in verschiedene Richtungen ausfahren. Daher habe ich Zweifel, ob es da genügt, ausgeschlafen zu sein.

Grüße.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:08:08:09:26:54.

Re: Die Eisenbahn hat wieder eine Vision

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 08.08.19 09:29

Bm235 schrieb:
Murrtalbahner schrieb:
Es istohnehin die Frage, ob ein Bahnhof wie Köln einen ITF braucht. Dafür sind viel zu viele Linien im Nah- und Fernverkehr unterwegs, dass es immer irgendwie Anschluss gibt. Sicher, die wichtigen Relationen muss man sich ansehen und verknüpfen, aber bei 15min-Takt RRX fährt ohnehin "immer" was. Spannend wirds zu den Randzeiten.
Bahnhöfe wie Köln werden ja ohnehin zwei Taktknoten pro Stunde bekamen, dass sich die Nahverkehrslinien im Stundentakt aufteilen können. Ggf müssen dann die Linien auch nochmal neu zugeschnitten werden.
Ob Bahnhöfe wie Köln Hbf oder Hamburg Hbf die Fahrgastmassen überhaupt bewältigen können, wenn sagen wir mal zehn Züge fast zur selben Zeit ankommen, abfahren und zwischen allen innerhalb weniger Minuten umgestiegen werden soll? Bräuchte man da nicht viel breitere Bahnsteige und Zugänge? Also weg mit den ganzen Fressbuden!
Ein weiterer Aspekt, sozusagen der fahrgastseitige. Auch ich hätte Zweifel, ob Hamburg Hbf., Köln Hbf. oder zum Teil auch Frankfurt/Main Hbf überhaupt mit den dann anstehenden Spitzenbelastungen zurecht kämen.

Re: Die Eisenbahn hat wieder eine Vision

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 08.08.19 09:44

Spitzenverschluss schrieb:
Hallo Cinema,
Du solltest Dir vielleicht einmal für ein paar Stunden die Betriebsabläufe in Köln Hbf anschauen:
Dank einer segensreichen Erfindung (nennt sich "Deckungssignale") kann man an einer einzigen Bahnsteigkante bis zu 3 Züge gleichzeitig unterbringen.
Und auch der Nah- und Fernverkehr endet nur höchst ausnahmsweise im Hauptbahnhof, Züge Richtung Norden fahren ins Deutzerfeld, die nach Süden in den Betriebshof.
Bei einem halbwegs ausgeschlafenen Fahrdienstleiter gibt es überhaupt keine Probleme wegen fehlender Bahnsteigkanten.
Man dachte tatsächlich mal, daß das funktioniert, aber vor gut 10 Jahren gab man die planmäßigen Doppelbelegungen dann auf und band durch nach dem Prinzip, wann und wo ist gerade Platz auf den Gleisen. Es gibt dadurch unsinnige Zugläufe wie Wuppertal-Köln-Neuß und nur noch Zufallsanschlüsse, wenn man von der stündlichen Korrespondenz der Züge Richtung Dortmund via Wupper/Ruhr absieht. 'Aber auch die wurde schon durchlöchert, sowohl in Köln als auch in Dortmund.

Weg mit den Reisenden - Herbei mit dem Strom

geschrieben von: BOS

Datum: 09.08.19 14:36

Das man die Reisenden schneller unterwegs sehen will, ist ja eine mehr als löbliche Angelegenheit!

2030 sind wir aber raus aus der Kernenergie und auch so manches Kohlekraftwerk steht nicht mehr zur Verfügung. Auf der anderen Seite will Bahn und Straße aber vermehrt mit Strom transportieren.
Wieviele Millionen PKW sollen 2030 auf deutschen Straßen unterwegs sein?

Und woher will die Bahn dann die Spitzen abgreifen?
Das ist mal eine Vision die man mal erklären sollte!

Mit den Grünen ist das nicht zu machen! Die sind "nur" der politische Arm einer ganzen Reihe von "Umweltorganisationen" die sich untereinander nicht mal grün sind und die aber überall dagegen sind.
Dringend benötigte Trassen und Speicherkraftwerke werden so seit Jahren verhindert!
Schlecht für die Umwelt, schlecht für die Menschen, noch schlechter für die Bahn.

Hätten wir uns mal nicht so ins Bockshorn jagen lassen mit unserer "German-Angst" und hätten mal eine Wiederaufbereitungsanlage in Betrieb genommen. Das hätte den Vorteil gehabt, dass wir das Problem der Endlagerung längst gelöst hätten. Denn Endlager in unüberschaubarer Größe würde es dann nicht brauchen! Und wir hätten einen klimafreundlichen Prozess für die dringend benötigte Grundlast!
Vor allem auch für einen pannensicheren Bahnbetrieb mit seinen möglichen wilden Ausschlägen.

Manchmal ist "keep cool" und ein ruhiges Nachdenken doch die beste Vision von allen.

Mit Gruß von
Unterwegs
BOS

PS: Und sorgt bitte dafür das es endlich aus den Köpfen der Menschen herauskommt, das ÖPNV schlechter ist als FV! Es wurde ja im Faden schon mal angesprochen. Es kommt doch nicht darauf an welche Farbe der Zug hat, sondern das ich menschenwürdig von A nach B komme! Meine Vision von zukunftsfähiger Eisenbahn: Miteinander statt gegeneinander!

Wenn die GUTEN nichts tun - gehört die Welt den BÖSEN

Wer will, findet Wege. Wer nicht will, sucht Gründe.

Re: Weg mit den Reisenden - Herbei mit dem Strom

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 09.08.19 18:50

Wie umweltfreundlich Kernenergie ist, kann man in Tschernobyl und Fukushima bewundern…

Herbei mit dem Grundlaststrom

geschrieben von: 824819

Datum: 13.08.19 16:19

cinéma schrieb:
Wie umweltfreundlich Kernenergie ist, kann man in Tschernobyl und Fukushima bewundern…
Hallo,
Tschernobyl= Russenstandard alt; Fukushima= US Lieferung alt
Wenn Du Uralt Nuklearkraftwerke als Stand der Technik ansiehst und mit den Neuesten Bauformen gleichsetzt,
dann ist das einfach falsch. Die Neuesten AKW's gehen automatisch beim Störfall in einen sicheren Betriebszustand.
Auch Du bist sicher schon mit Strom von der Bahnmaschine aus Neckarwestheim gefahren. Und, was gemerkt, wie
gefährlich das ist, oder dem Strom aus Laufwasserkraftwerken in Bayern- oder Speicherstrom aus Langenprozelten.
Alles CO² frei erzeugt. (bis auf die Bauphase)- Wenn schon die Bahn künftig Erfolg haben soll (wird), dann geht das nur
mit Grundlaststrom, und nicht mit Zufallsstrom. (Wind und Solar)
Gute Fahrt, Tag und Nacht
wünscht 824819

Re: Herbei mit dem Grundlaststrom

geschrieben von: Traumflug

Datum: 13.08.19 16:22

824819 schrieb:
Die Neuesten AKW's gehen automatisch beim Störfall in einen sicheren Betriebszustand.
Das hat man vor 50 Jahren auch schon behauptet :-)

Für mehr Frieden auf Drehscheibe-Online: DSO peacemaker

Re: Herbei mit dem Grundlaststrom

geschrieben von: Früherwarallesbesser

Datum: 13.08.19 20:40

Dank Klimawandel müssen wir ohnehin viele, nicht nur Kern-, sondern auch konventionelle Kraftwerke im Sommer immer öfter abschalten, weil das Bisschen Flusswasser zum Kühlen nicht mehr ausreicht. Ja, auch Kohlekraftwerke müssen gekühlt werden, bzw. deren Abdampf, da der Wirkungsgrad der Turbine u.a. vom Wärmegefälle zwischen Frischdampf und Abdampf/Kondensat nicht unwesentlich abhängt. Bei AKW ist aber eine zuverlässige Kühlung unabdingbar, und die ist weder gewährleistet, wenn zuwenig Flusswasser vorhanden ist, noch, wenn zwar genügend Flusswasser verfügbar ist, aber dessen Temperatur zu hoch ist, was leider in den letzten Sommern auch vorgekommen ist. Auch die schönen Träume von der Transmutation vorhandenen Atommülls sind weit, weit von jeglicher großtechnischer Realität entfernt. Bislang hat das nur mit kleinsten Mengen im Labor funktioniert, und es musste erheblich mehr Energie in den Prozess hereingesteckt werden, als man hinterher herausgeholt hat. Fazit: Kernkraft ist ganz sicher nicht die Energiequelle der Zukunft.

Re: Herbei mit dem Grundlaststrom

geschrieben von: 143 828

Datum: 14.08.19 09:23

824819 schrieb:
cinéma schrieb:
Wie umweltfreundlich Kernenergie ist, kann man in Tschernobyl und Fukushima bewundern…
Hallo,
Tschernobyl= Russenstandard alt; Fukushima= US Lieferung alt
Wenn Du Uralt Nuklearkraftwerke als Stand der Technik ansiehst und mit den Neuesten Bauformen gleichsetzt,
dann ist das einfach falsch. Die Neuesten AKW's gehen automatisch beim Störfall in einen sicheren Betriebszustand.

Das war in Tschernobyl auch schon so. Und um den Übergang in den sicheren Betriebszustand zu beweisen, hat man am 25.4.1986 mal so einen Störfall durchgespielt.
Auch in Fukushima hätte sich ein sicherer Betriebszustand einstellen sollen im Störfall. Hier war der Störfall ein Seebeben. Der Übergang hat leider nicht geklappt.

Re: Herbei mit dem Grundlaststrom

geschrieben von: G36K

Datum: 14.08.19 13:29

143 828 schrieb:
824819 schrieb:
cinéma schrieb:
Wie umweltfreundlich Kernenergie ist, kann man in Tschernobyl und Fukushima bewundern…
Hallo,
Tschernobyl= Russenstandard alt; Fukushima= US Lieferung alt
Wenn Du Uralt Nuklearkraftwerke als Stand der Technik ansiehst und mit den Neuesten Bauformen gleichsetzt,
dann ist das einfach falsch. Die Neuesten AKW's gehen automatisch beim Störfall in einen sicheren Betriebszustand.

Das war in Tschernobyl auch schon so. Und um den Übergang in den sicheren Betriebszustand zu beweisen, hat man am 25.4.1986 mal so einen Störfall durchgespielt.
Auch in Fukushima hätte sich ein sicherer Betriebszustand einstellen sollen im Störfall. Hier war der Störfall ein Seebeben. Der Übergang hat leider nicht geklappt.
Beides falsch.
In Tschernobyl stehen Reaktoren des Typs RBMK die allein schon physikalisch in keinen sicheren Betriebszustand übergehen können und massive Sicherheitsmängel aufweisen die alle schon für sich allein eine Katastrophe auslösen können (positiver Void-Koeffizient, graphitmoderiert, Confinement statt Containment, kaum Redundanzen, keine Schnellabschaltung, etc).
Und in Fukushima war nicht das Seebeben der Störfall - jenes wurde trotz der Nähe zum Epizentrum nämlich schadlos überstanden - sondern der darauffolgende Tsunami. Ist halt auch recht dämlich, eine sicherheitsrelevante Einrichtung direkt an eine Tsunamigefährdete Küste zu stellen, ohne ausreichend Schutzmaßnahmen gegen eben solche nicht unwahrscheinliche Naturkatastrophen und ohne ausreichend Redundanzen bei den Notfallsystemen (hier war es ja der Ausfall und die Nichtwiederherstellbarkeit der Notstromversorgung die zur Katastrophe führte).
Beides hätte in Deutschland nie in so einer Form errichtet werden dürfen. Jetzt schalten wir unsere im internationalen Vergleich extrem sicheren KKWs ab und entledigen uns unseres weltweit führenden (und gefragten) Know-Hows in der Sicherheitstechnik, um Strom aus ausländischen Meilern zu beziehen von denen nicht wenige tatsächlich tickende Zeitbomben sind. Willkommen in Schilda...


Dass Kernspaltung (genau wie Kohle) nicht der Weisheit letzter Schluss ist, dürfte unstrittig sein. Es fehlt derzeit aber einfach an sinnvollen Alternativen. In Anbetracht von Halbwertszeiten von teils mehreren tausend Jahren macht es ohnehin keinen großen Unterschied ob man schon jetzt aus der Kernenergie aussteigt, oder erst in 50 bis 100 Jahren. Mal abgesehen davon, dass bei der etwas längeren Weiternutzung der Kernspaltung durchaus noch das Potential bestünde zumindest Teile des Mülls durch Wiederaufbereitung, Transmutation, etc in weniger gefährliche Formen umzuwandeln. Und auch generell fände ich es als deutlich angebrachter erstmal aus der Kohle auszusteigen - und das sage ich als jemand der nicht der Klimareligion huldigt.
Wer aber aus Kohle und Kernspaltung gleichzeitig aussteigen will, soll erstmal die Frage beantworten wie er denn die Grundlastfähigkeit der Stromversorgung sicherstellen will. Für bedeutende Anteile an Wasserkraft wie in Österreich oder Geothermie wie in Island fehlen die topografischen bzw geologischen Vorraussetzungen, und die grundsätzlich enormes Potential aufweisende Kernfusion wird noch ein paar Jahrzehnte brauchen bis sie kommerziell einsetzbar ist. Mit Zufallsstrom aus Wind und Sonne jedenfalls kommt man da nicht weit. Auch der Fortschritt bei den Speichertechnologien ist nicht ansatzweise so zügig wie von der Politik erhofft, und für die ansonsten nötige Anzahl an Pumpspeicherwerken fehlt es an Berghöhen, ganz abgesehen von den massiven Umwelteingriffen. Schon vergessen wie oft das deutsche Stromnetz eben wegen der radikal gesteigerten Wetterabhängigkeit in den letzten zwei Jahren kurz vorm Zusammenbruch stand und nur durch massive AdHoc-Im- und Exporte in die deutlich stabileren Netze in den Nachbarländern gerettet werden konnte?



2-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:08:14:13:44:59.

Re: Herbei mit dem Grundlaststrom

geschrieben von: 143 828

Datum: 14.08.19 17:47

G36K schrieb:
143 828 schrieb:
824819 schrieb:
cinéma schrieb:
Wie umweltfreundlich Kernenergie ist, kann man in Tschernobyl und Fukushima bewundern…
Hallo,
Tschernobyl= Russenstandard alt; Fukushima= US Lieferung alt
Wenn Du Uralt Nuklearkraftwerke als Stand der Technik ansiehst und mit den Neuesten Bauformen gleichsetzt,
dann ist das einfach falsch. Die Neuesten AKW's gehen automatisch beim Störfall in einen sicheren Betriebszustand.

Das war in Tschernobyl auch schon so. Und um den Übergang in den sicheren Betriebszustand zu beweisen, hat man am 25.4.1986 mal so einen Störfall durchgespielt.
Auch in Fukushima hätte sich ein sicherer Betriebszustand einstellen sollen im Störfall. Hier war der Störfall ein Seebeben. Der Übergang hat leider nicht geklappt.
Beides falsch.
In Tschernobyl stehen Reaktoren des Typs RBMK die allein schon physikalisch in keinen sicheren Betriebszustand übergehen können und massive Sicherheitsmängel aufweisen die alle schon für sich allein eine Katastrophe auslösen können (positiver Void-Koeffizient, graphitmoderiert, Confinement statt Containment, kaum Redundanzen, keine Schnellabschaltung, etc).

Damals galt die automatische Abschaltung im Störfall als sicherer Betriebszustand.

Zitat:
Und in Fukushima war nicht das Seebeben der Störfall - jenes wurde trotz der Nähe zum Epizentrum nämlich schadlos überstanden - sondern der darauffolgende Tsunami.

Ach, und der Tsunami ist nicht vom Seebeben ausgelöst worden?

Zitat:
Ist halt auch recht dämlich, eine sicherheitsrelevante Einrichtung direkt an eine Tsunamigefährdete Küste zu stellen, ohne ausreichend Schutzmaßnahmen gegen eben solche nicht unwahrscheinliche Naturkatastrophen und ohne ausreichend Redundanzen bei den Notfallsystemen (hier war es ja der Ausfall und die Nichtwiederherstellbarkeit der Notstromversorgung die zur Katastrophe führte).
Jaja, hinterher kann man immer schlau daherreden.

Zitat:
Beides hätte in Deutschland nie in so einer Form errichtet werden dürfen. Jetzt schalten wir unsere im internationalen Vergleich extrem sicheren KKWs ab und entledigen uns unseres weltweit führenden (und gefragten) Know-Hows in der Sicherheitstechnik, um Strom aus ausländischen Meilern zu beziehen von denen nicht wenige tatsächlich tickende Zeitbomben sind. Willkommen in Schilda...

Überheblichkeit hat noch nie zum Ziel geführt.

Zitat:
Dass Kernspaltung (genau wie Kohle) nicht der Weisheit letzter Schluss ist, dürfte unstrittig sein. Es fehlt derzeit aber einfach an sinnvollen Alternativen. In Anbetracht von Halbwertszeiten von teils mehreren tausend Jahren macht es ohnehin keinen großen Unterschied ob man schon jetzt aus der Kernenergie aussteigt, oder erst in 50 bis 100 Jahren. Mal abgesehen davon, dass bei der etwas längeren Weiternutzung der Kernspaltung durchaus noch das Potential bestünde zumindest Teile des Mülls durch Wiederaufbereitung, Transmutation, etc in weniger gefährliche Formen umzuwandeln.

Die Forschung steht ja nicht still. Wenn die Technik zur Transmutation für große Maßstäbe geeignet ist, kann man sie immer noch einsetzen. Aber bis dahin sollte man das Problem schlicht und einfach so klein halten wie möglich.
Alles andere kommt einem so vor wie der Fahrer, dessen Bremsen nicht gehen. Statt sich ausrollen zu lassen gibt er dann Gas, vielleicht funktionieren sie ja später...

Zitat:
Und auch generell fände ich es als deutlich angebrachter erstmal aus der Kohle auszusteigen - und das sage ich als jemand der nicht der Klimareligion huldigt.

Religion? Sollte man dich jetzt ernst nehmen?

Zitat:
Wer aber aus Kohle und Kernspaltung gleichzeitig aussteigen will, soll erstmal die Frage beantworten wie er denn die Grundlastfähigkeit der Stromversorgung sicherstellen will.
Wie wäre es schlicht und einfach mit "gar nicht"? Was nicht drin ist, ist eben nicht drin. Es ist halt ein Doppelausstieg, das ist jedem klar.

Zitat:
Für bedeutende Anteile an Wasserkraft wie in Österreich oder Geothermie wie in Island fehlen die topografischen bzw geologischen Vorraussetzungen, und die grundsätzlich enormes Potential aufweisende Kernfusion wird noch ein paar Jahrzehnte brauchen bis sie kommerziell einsetzbar ist. Mit Zufallsstrom aus Wind und Sonne jedenfalls kommt man da nicht weit. Auch der Fortschritt bei den Speichertechnologien ist nicht ansatzweise so zügig wie von der Politik erhofft, und für die ansonsten nötige Anzahl an Pumpspeicherwerken fehlt es an Berghöhen, ganz abgesehen von den massiven Umwelteingriffen. Schon vergessen wie oft das deutsche Stromnetz eben wegen der radikal gesteigerten Wetterabhängigkeit in den letzten zwei Jahren kurz vorm Zusammenbruch stand und nur durch massive AdHoc-Im- und Exporte in die deutlich stabileren Netze in den Nachbarländern gerettet werden konnte?
Weiter oben warst du noch der Meinung, dass Probleme erst mal egal sind, irgendwann wird sich schon eine Lösung finden. Und wenns um EE geht, auf einmal nicht mehr? Warum misst du mit zweierlei Maß?

Re: Herbei mit dem Grundlaststrom

geschrieben von: G36K

Datum: 14.08.19 20:30

143 828 schrieb:
G36K schrieb:
Zitat:
Wer aber aus Kohle und Kernspaltung gleichzeitig aussteigen will, soll erstmal die Frage beantworten wie er denn die Grundlastfähigkeit der Stromversorgung sicherstellen will.
Wie wäre es schlicht und einfach mit "gar nicht"? Was nicht drin ist, ist eben nicht drin. Es ist halt ein Doppelausstieg, das ist jedem klar
Und der Strom kommt dann einfach aus der Steckdose, gelle?
Hab ich übrigens schonmal erwähnt, dass ich es hasse, jeden einzelnen Satz gesondert zu beantworten? Da muss man sich nicht wundern wenn dann solch inhaltsleere Posts rauskommen wie der deinige.

Re: Herbei mit dem Grundlaststrom

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 15.08.19 12:55

824819 schrieb:
Hallo,
Tschernobyl= Russenstandard alt; Fukushima= US Lieferung alt
Wenn Du Uralt Nuklearkraftwerke als Stand der Technik ansiehst und mit den Neuesten Bauformen gleichsetzt,
dann ist das einfach falsch. Die Neuesten AKW's gehen automatisch beim Störfall in einen sicheren Betriebszustand.
Auch Du bist sicher schon mit Strom von der Bahnmaschine aus Neckarwestheim gefahren. Und, was gemerkt, wie
gefährlich das ist, oder dem Strom aus Laufwasserkraftwerken in Bayern- oder Speicherstrom aus Langenprozelten.
Alles CO² frei erzeugt. (bis auf die Bauphase)- Wenn schon die Bahn künftig Erfolg haben soll (wird), dann geht das nur
mit Grundlaststrom, und nicht mit Zufallsstrom. (Wind und Solar)
Gute Fahrt, Tag und Nacht
wünscht 824819

Tschernobyl ist wenn schon Sowjetstandard und nicht Russenstandard.
Bevor Du hier mit erhobenem Zeigefinger daherkommst, arbeite doch erst einmal an Deinen eigenen Beiträgen! Danke.

Re: Herbei mit dem Grundlaststrom

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 15.08.19 12:59

G36K schrieb:
Wer aber aus Kohle und Kernspaltung gleichzeitig aussteigen will, soll erstmal die Frage beantworten wie er denn die Grundlastfähigkeit der Stromversorgung sicherstellen will.
Diese Frage ist doch schon längst geklärt: mit Erdgas und zwar nicht mit Fracking-Gas.

Re: Herbei mit dem Grundlaststrom

geschrieben von: 143 828

Datum: 15.08.19 16:51

G36K schrieb:
143 828 schrieb:
G36K schrieb:
Zitat:
Wer aber aus Kohle und Kernspaltung gleichzeitig aussteigen will, soll erstmal die Frage beantworten wie er denn die Grundlastfähigkeit der Stromversorgung sicherstellen will.
Wie wäre es schlicht und einfach mit "gar nicht"? Was nicht drin ist, ist eben nicht drin. Es ist halt ein Doppelausstieg, das ist jedem klar
Und der Strom kommt dann einfach aus der Steckdose, gelle?

Du willst es nicht verstehen? Mit "gar nicht" meine ich "gar nicht". Wieso willst du immer und andauernd und stabil Strom haben? Wenn das nicht geht, dann gehts eben nicht. Man könnte da auch mal seine eigene Anspruchshaltung hinterfragen und sich an die möglichicherweise eintretenden Gegebenheiten anpassen. Wenn ein stabiles Leben Luxusgut wird, dann wird es eben ein Luxusgut. Was ist daran das Problem?

Zitat:
Hab ich übrigens schonmal erwähnt, dass ich es hasse, jeden einzelnen Satz gesondert zu beantworten?
Das weiß ich nicht. Ich kann mich daran jedenfalls nicht erinnern. Ich hielt die Einzelbeantwortung bisher für Konsens.

Zitat:
Da muss man sich nicht wundern wenn dann solch inhaltsleere Posts rauskommen wie der deinige.
Kannst du diese Inhaltsleere auch belegen? Und was hat das mit Einzelzitaten zu tun? Ist eine Sammelantwort gehaltvoller? Woran liegt das?
Seiten: 1 2 All Angemeldet: -