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Re: Einzelwagenverkehr stärken und ausbauen

geschrieben von: Murrtalbahner

Datum: 07.08.19 16:14

Staatsbahn schrieb:
Einzelwagenverkehr ist eben nicht wirtschaftlich, daher muss er subventioniert werden. Finanziert werden kann das aus der Lkw-Maut, Ökosteuer oder was auch immer. Geld ist genug da. Wir brauchen für eine nachhaltige Verkehrspolitik und die Verkehrswende den Einzelwagenverkehr.
Nur ist der eben eigenwirtschaftlich nicht durchführbar, auch ein Gesundschrumpfen wäre doch der Todesstoß und man hätte wie in anderen Ländern gar keinen EWV mehr, denn es gibt keinen wirtschaftlichen Kern wenn man sich die Äste absägt.

Daher muss der Bund Geld locker machen für den EWV und es müsste eine offene Plattform werden, das heißt Cargo als Dienstleister für alle EVU. Ein Anbieter für EWV und der Einzelwagenverkehr und alle Rangierbahnhöfe offen für alle Anbieter. Die Verteilung übernimmt Cargo für alle (dafür gibt es Subventionen) und so haben wir ein öffentlich-rechtliches System das die Eisenbahn dort stärkt wo sie es nicht aus eigener Kraft schafft.

Dazu schnelle, europaweite Einführung einer automatischen Kupplung, automatisierter Rangiersysteme, Nutzung aller digitalen und technischen Möglichkeiten zur Beschleunigung von Zugvorbereitung usw.

Im Ganzzzug- und Kombiverkehr ist es keine Kunst, auch wenn selbst da die Margen total gering sind.
Ich bekomme immer etwas Bauchweh, wenn Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden. Dort wo es sich lohnt, dürfen die Unternehmen abschöpfen, dort wo es nicht lohnt, soll Vater Staat unter die Arme greifen.

War nicht genau dieses Gesundschrumpfen einer der Sargnägel für den EWV? Eine Strecke mit zehn Anschlüssen lohnt die Bedienung mehr als nur mit zwei.
Wäre es nicht ein erster Schritt, die Infrastruktur wieder zu verstaatlichen und Gleisanschlüsse jeglicher Art entweder zu großen Teilen oder vollständig zu finanzieren? An der teuren/fehlenden Infrastruktur mangelt es doch, oder wenn DB Netz von heute auf morgen kein Bock mehr auf den Gleisanschluss hat
Beispiele gibt es doch genug dafür.

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."

Re: Einzelwagenverkehr

geschrieben von: 218 137-8

Datum: 07.08.19 16:26

Hallo zusammen,

als Rangierlokführer auf einer Außenstelle von Cargo, die sich wie ein kleines gallisches Dorf mit reichlich Verkehr Wacker hält, denke ich dass ich so einiges zu diesem Thema sagen könnte ... Allerdings wird doch seit Jahrzehnten den Bürgern erzählt "mehr Güter/Verkehr" auf die Schiene, passieren tut aber genau das Gegenteil. Mir fällt es auch mittlerweile schwer, keinen Hass auf diese korrupte Politik zu entwickeln. Genau der immer mehr wegfallende Einzelwagenverkehr sorgt doch in einem erheblichen Maße dafür, dass die Autobahnen immer weiter verstopfen mit LKW, und wir uns meilenweit von irgendwelchen CO2-Zielen entfernen. Nein, dazu fördert es noch die unhaltbaren Arbeitsbedingungen von z.B. osteuropäischen Fahrern, die mit Gehältern abgespeist werden, welche hier teilweise Azubis im 1. Lj. erhalten.
Ich kann dieses Geschwafel nicht mehr ertragen, man müsste der breiten Öffentlichkeit diese Thematik kurz, und knackig präsentieren, damit die Lächerlichkeit der (Verkehrs-)politik in ihrer Gänze auch dem letzten Mitbürger klar wird! So müsste man den Druck erhöhen auf die Parteien, aber leider haben die meisten Internetrambos die auf FB und Co. kommentieren ihrer Meinung nach ja die Weisheit mit Löffeln gegessen.
Ich denke es gibt 3 Optionen:

-Der Einzelwagenverkehr wird massiv gefordert und gefördert, das müsste bei Subventionen für den EV losgehen, dann weiter über Förderungen für Unternehmen bei Neubau von Anschlüssen, Ausbau der Infratruktur (Überholungen, Knotenbahnhöfe usw.), bis hin zur massiven strafrechtlichen Verfolgung sämtlicher unlauteren Wettbewerbe, bzw. Missachtung von Lenk- und Ruhezeiten im LKW-Verkehr, bzw. Verteuerung dieser Verkehre um diese für Langstrecken unattraktiver zu machen. Dann müsste der Bund klare Vorgaben an die DB richten, und den LKW-Verkehr höchstens für eine Last-Mile Funktion in Logistikzentren fördern.... Aaaaber, da würde ich wetten, dass genau das nicht passiert!

-Die Regierung wird übergangsweise Geld locker machen um den Status quo aufrecht zu erhalten, hiervon gehe ich aus, dass es am wahrscheinlichsten ist, dass das passiert! Man wird das Problem einfach der Zukunftsregierung überlassen, denn so zögert man eine hop oder top Entscheidung nur hinaus.

-Es wird kein Groschen an Cargo fließen, ich denke das wird dem Großteil der EV-Verkehre den Todesstoß geben. Ich denke da an einige wenige Restverkehre die das vielleicht noch überleben, grade dort wo viele Wagen pro Tag mit wenig Personal abgefertigt werden. Diese werden dann der nächsten so genannten "Gesundung" zum Opfer fallen. Man wird wieder/weiter an Ressourcen und Tfz sparen, womit ein erneutes Wachstum in weite weite ferne rückt (mal ganz abgesehen davon, dass ein Anschluss meistens tot bleibt sobald er einmal stillgelegt ist). Dieses Szenario halte ich für am wahrscheinlichsten, die Frage ist nur ob die regierenden Parteien sich selbst in Zeiten von Fridays for Future usw. sofort den Todesstoß geben wollen, oder ob sie das lieber späteren Regierenden überlassen.

Ich denke der Grund es Übels ist, dass man einfach um jeden Preis die Wirtschaft wachsen lassen muss (wegen der immer höheren Staatsverschuldung). Da ist so eine teure Eisenbahn nur ein Stein im Weg. Sollte nämlich die Wirtschaft zusammenbrechen, oder eine Handfeste Krise entstehen, könnte das im schlimmsten Szenario unseren Frieden bedrohen. Und an Einschränkungen im Wohlstand will auch keiner anfangen zu pfeilen (was aber dringend notwendig wäre, um Umweltziele zu erreichen).

Daher denke ich, wird es so langsam mit klassischem Schienengüterverkehr zu Ende gehen. Wir bräuchten eine 180-Grad-Wende, von der aber nichts zu sehen ist. Ich hoffe insgeheim noch, dass man mich eines besseren belehrt. Aber seit Jahrzehnten darf man sich diese Lügen der Politik anhören, und zuschauen wie das Gegenteil passiert. Meiner Meinung nach darf man daher auch ganz direkt von Lügen sprechen. Der Ausdruck "Versagen der Politik" halte ich nicht für zutreffend, da ich trotz ihrer Korruptheit nicht glaube, dass die Herrschaften dumm sind!

LG Torsten

Re: Einzelwagenverkehr stärken und ausbauen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 07.08.19 22:19

Murrtalbahner schrieb:
(...) An der teuren/fehlenden Infrastruktur mangelt es doch, oder wenn DB Netz von heute auf morgen kein Bock mehr auf den Gleisanschluss hat
Beispiele gibt es doch genug dafür.
Wenn die DB Netz "kein Bock" mehr auf einen Gleisanschluss hat, dann muss sie den Gleisanschlussvertrag kündigen. Und natürlich werden diese Verträge immer immer immer von der DB Netz AG und nie nie nie vom Anschließer gekündigt, auch wenn vorher jahrelang nix mehr verladen wurde, weils der Rumäne für die Hälfte durchs Land fährt...

Re: Genau darum verlassen Leute die Branche

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 07.08.19 22:46

Murrtalbahner schrieb:
Staatsbahn schrieb:
Genau solche Planungen sind der Grund für die Zustände auch im SPNV und dass viele Leute die Branche verlassen.
Das ist derzeit ein größeres Problem als das Problem neue Personale zu bekommen.
Was willst du den Aufgabenträgern noch alles vorwerfen? Dass das Toilettenpapier auf der Personaltoilette fehlt?
Als ob die Aufgabenträger was für die Einsatz Planung können. Komischerweise gibt es die Probleme bei Cargo auch und da gibt es kein Aufgabenträger.
Ja natürlich, die Aufgabenträger müssen jedes Detail vorschreiben, sonst wird das nicht gemacht. Wie Kindergärtnerinnen mit Kindergartenkindern.
Man muss ziemlich wirtschaftsliberal sein um das nicht sehen zu wollen.

Ganz einfach, die Aufgabenträger wollen diese Probleme nicht wahrhaben, darum geht es. Deswegen entlasse ich die EVU nicht aus der Verantwortung, die haben solche arbeitnehmerfeindlichen Personalplanungen letztendlich zu verantworten, aber die Aufgabenträger machen es auch zu leicht, da schließlich mit knapper Personalplanung (und das machen alle EVU) Ausschreibungen gewonnen werden.

Die Aufgabenträger glauben auch die Märchen von Ausfällen wegen Urlaub und Krankheit.
Personal ist schwer zu finden, jaja und wieso wird den EVU nicht vorgeschrieben EiB auszubilden? Machen nämlich viele EVU nicht und jammern über Personalmangel. Man kann doch nicht Schulabgänger ignorieren und dann so tun als würde man alles versuchen.

Das Hauptproblem ist aber, dass Leute die Branche verlassen und das erwähnt keiner und die EVU schon gar nicht, aber die Aufgabenträger bekommen das auch nicht mit. Man hat den Eindruck (berichtigt mich wenn es anders ist), dass die Aufgabenträger alles glauben was die EVU erzählen. Man sieht das ja auch am großen Verständnis das immer entgegengebracht wird.
Wo ist und war das Verständnis für die Anliegen der Arbeitnehmer/innen? Manche haben jahrelang Mitarbeiterübernahmeregelungen ignoriert, bis sie (verdientermaßen) auf die Schnauze geflogen sind. Für die Arbeitnehmer/innen wird immer nur so viel gemacht wie man gerade muss, aber nie vorausschauend, z. B. statt einer reinen Mitarbeiterübernahme einen kompletten Betriebsübergang ausschreiben. (Planungs-)Sicherheit fürs Personal? Wo kommen wir denn da hin?

Who cares? Interessiert mich nicht

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 07.08.19 22:51

Nietenreko schrieb:
...der sich im täglichen Kampf um Frachtraten gegen in- und ausländische Mitbewerber behaupten muß, warum jetzt noch zusätzliche Konkurrenz für ihn mit seinen Steuergroschen finanziert werden soll! Entweder 'Die Bahn' schafft es aus eigener Kraft, ihren Betrieb wirtschaftlich abzuwickeln, oder sie muß den Weg aller jener Unternehmen gehen, die das auch nicht geschafft haben.
Who cares? Es gibt einen Überbestand an Transportunternehmen im Straßengüterverkehr, dann optimiert sich hier der Markt eben.
Es wird weiterhin einen großen Bedarf an Straßengüterverkehr geben und damit werden die guten Unternehmen da auch ihr Auskommen finden.

Du hast es immer noch nicht kapiert, es geht um größere Ziele als um ein paar Kleinunternehmen im Frächterbereich. Es geht um unser aller Zukunft! Der Klimawandel ist Fakt und wenn wir die Wende nicht schaffen, dann wird irgendwann gar kein Fuhrunternehmer mehr was fahren.

Einzelwagenverkehr kann man nicht aus eigener Kraft schaffen und eine Subvention wäre folgerichtig, für eine klimagerechte Politik. Kannst ja gerne auswandern, die Fridays-Bewegung wird dir das schon klarmachen wer in Zukunt das Sagen hier hat.

Re: Einzelwagenverkehr stärken und ausbauen

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 07.08.19 22:54

M 262 schrieb:
Murrtalbahner schrieb:
(...) An der teuren/fehlenden Infrastruktur mangelt es doch, oder wenn DB Netz von heute auf morgen kein Bock mehr auf den Gleisanschluss hat
Beispiele gibt es doch genug dafür.
Wenn die DB Netz "kein Bock" mehr auf einen Gleisanschluss hat, dann muss sie den Gleisanschlussvertrag kündigen. Und natürlich werden diese Verträge immer immer immer von der DB Netz AG und nie nie nie vom Anschließer gekündigt, auch wenn vorher jahrelang nix mehr verladen wurde, weils der Rumäne für die Hälfte durchs Land fährt...
Nein, das Problem ist dass der Anschließer für einen Gleisanschluss jährlich viel Geld hinblättern muss. Wieso wird das nicht von der Allgemeinheit bezahlt?
Der Straßenanschluss hin zu den Anschließern wird ja auch vom Staat allgemein finanziert.
Ist doch logisch dass so etwas nicht wettbewerbsfähig ist. Da kann man aber den Unternehmen keinen Vorwurf machen, da ist viel Geld im Spiel und das sind keine Idealisten.

DB Netz ist aber auch nicht unschuldig und das liegt aber am Desinteresse vom Bund und dass DB Netz nicht nach verkehrspolitischen Gesichtspunkten von flächendeckendem Schienenverkehr ausgerichtet ist, sondern nach rein betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten und das geht bei Infrastruktur gar nicht. Aber der Bund und seine installierten Leute wollen das seit Jahrzehnten so.

Re: Genau darum verlassen Leute die Branche

geschrieben von: Murrtalbahner

Datum: 07.08.19 23:37

Staatsbahn schrieb:
Murrtalbahner schrieb:
Staatsbahn schrieb:
Genau solche Planungen sind der Grund für die Zustände auch im SPNV und dass viele Leute die Branche verlassen.
Das ist derzeit ein größeres Problem als das Problem neue Personale zu bekommen.
Was willst du den Aufgabenträgern noch alles vorwerfen? Dass das Toilettenpapier auf der Personaltoilette fehlt?
Als ob die Aufgabenträger was für die Einsatz Planung können. Komischerweise gibt es die Probleme bei Cargo auch und da gibt es kein Aufgabenträger.
Ja natürlich, die Aufgabenträger müssen jedes Detail vorschreiben, sonst wird das nicht gemacht. Wie Kindergärtnerinnen mit Kindergartenkindern.
Man muss ziemlich wirtschaftsliberal sein um das nicht sehen zu wollen.

Ganz einfach, die Aufgabenträger wollen diese Probleme nicht wahrhaben, darum geht es. Deswegen entlasse ich die EVU nicht aus der Verantwortung, die haben solche arbeitnehmerfeindlichen Personalplanungen letztendlich zu verantworten, aber die Aufgabenträger machen es auch zu leicht, da schließlich mit knapper Personalplanung (und das machen alle EVU) Ausschreibungen gewonnen werden.

Die Aufgabenträger glauben auch die Märchen von Ausfällen wegen Urlaub und Krankheit.
Personal ist schwer zu finden, jaja und wieso wird den EVU nicht vorgeschrieben EiB auszubilden? Machen nämlich viele EVU nicht und jammern über Personalmangel. Man kann doch nicht Schulabgänger ignorieren und dann so tun als würde man alles versuchen.

Das Hauptproblem ist aber, dass Leute die Branche verlassen und das erwähnt keiner und die EVU schon gar nicht, aber die Aufgabenträger bekommen das auch nicht mit. Man hat den Eindruck (berichtigt mich wenn es anders ist), dass die Aufgabenträger alles glauben was die EVU erzählen. Man sieht das ja auch am großen Verständnis das immer entgegengebracht wird.
Wo ist und war das Verständnis für die Anliegen der Arbeitnehmer/innen? Manche haben jahrelang Mitarbeiterübernahmeregelungen ignoriert, bis sie (verdientermaßen) auf die Schnauze geflogen sind. Für die Arbeitnehmer/innen wird immer nur so viel gemacht wie man gerade muss, aber nie vorausschauend, z. B. statt einer reinen Mitarbeiterübernahme einen kompletten Betriebsübergang ausschreiben. (Planungs-)Sicherheit fürs Personal? Wo kommen wir denn da hin?
Wenn immer nur die Aufgabenträger schuld sind, warum hat dann Cargo so massive Personalprobleme?!

Zitat Facebook Deutsche Bahn Konzern vom 18.3.15: "Der geplante Ausbau des Fernverkehrs, der heute vorgestellt wurde, wird in jedem Fall auch ohne Unterstützung der Länder umgesetzt und ist eigenwirtschaftlich geplant. Es wird also keinen bestellten Fernverkehr geben."

Re: Klares Politikversagen an oberster Stelle

geschrieben von: Edi427

Datum: 08.08.19 00:06

Kabelcontainer schrieb:Zitat:
Auch wenn Railpeter etwas überspitzt schreibt, in gewisser Weise hat er Recht.
Es fahren mittlerweile zig Firmen auf dem Netz, wo doch das ein oder andere mal recht fragwürdige Personale unterwegs sind, was die Ausbildung angeht. Auch zu Bundesbahnzeiten und heute noch bei der DB rappelt es hin und wieder, was meist aber aus Unachtsamkeit her entsteht, so mein subjektiver Eindruck.
Was da aber bei ein paar privaten EVU abläuft, erscheint mir eher als kein Sicherheitsdenken, Nichtwissen und kaum Verantwortungsbewusstsein/-Gefühl des eigenen handelns. Das fängt damit an, überall immer hinzufahren, in Bahnhöfe und Anschlüsse, ohne sich überhaupt auszukennen, massive Überschreitungen der Arbeitszeiten, manchmal sogar sprachlich nicht kommunikationsfähig
Danke für die Ausführungen, Kabelcontainer. Ich bin "nur" Tf im Personenverkehr und habe dementsprechend wenig mit Kollegen aus dem GV zu tun. Mir ist war/ist durchaus bewusst, daß es gerade im GV ein paar schwarze Schafe gibt, aber daß es sooo viele sein sollen, konnte ich eben nicht glauben. Daher ja auch meine Frage nach Beispielen, bzw. belastbaren Fakten. Und die vom User Farjado angesprochene Seite der BEU besuche ich regelmäßig, da kann ich in der jüngeren Vergangenheit eben keine Häufung von Vorfällen bei den Privaten feststellen (abgesehen von der Die Lei GmbH). Ganz im Gegenteil, da sind mir eher die haarsträubenden Fehlleistungen einzelner Fdl aufgefallen...

Gruß
Oliver

Re: Genau darum verlassen Leute die Branche

geschrieben von: ehemaliger Nutzer

Datum: 08.08.19 00:19

Murrtalbahner schrieb:
Staatsbahn schrieb:
Murrtalbahner schrieb:
Staatsbahn schrieb:
Genau solche Planungen sind der Grund für die Zustände auch im SPNV und dass viele Leute die Branche verlassen.
Das ist derzeit ein größeres Problem als das Problem neue Personale zu bekommen.
Was willst du den Aufgabenträgern noch alles vorwerfen? Dass das Toilettenpapier auf der Personaltoilette fehlt?
Als ob die Aufgabenträger was für die Einsatz Planung können. Komischerweise gibt es die Probleme bei Cargo auch und da gibt es kein Aufgabenträger.
Ja natürlich, die Aufgabenträger müssen jedes Detail vorschreiben, sonst wird das nicht gemacht. Wie Kindergärtnerinnen mit Kindergartenkindern.
Man muss ziemlich wirtschaftsliberal sein um das nicht sehen zu wollen.

Ganz einfach, die Aufgabenträger wollen diese Probleme nicht wahrhaben, darum geht es. Deswegen entlasse ich die EVU nicht aus der Verantwortung, die haben solche arbeitnehmerfeindlichen Personalplanungen letztendlich zu verantworten, aber die Aufgabenträger machen es auch zu leicht, da schließlich mit knapper Personalplanung (und das machen alle EVU) Ausschreibungen gewonnen werden.

Die Aufgabenträger glauben auch die Märchen von Ausfällen wegen Urlaub und Krankheit.
Personal ist schwer zu finden, jaja und wieso wird den EVU nicht vorgeschrieben EiB auszubilden? Machen nämlich viele EVU nicht und jammern über Personalmangel. Man kann doch nicht Schulabgänger ignorieren und dann so tun als würde man alles versuchen.

Das Hauptproblem ist aber, dass Leute die Branche verlassen und das erwähnt keiner und die EVU schon gar nicht, aber die Aufgabenträger bekommen das auch nicht mit. Man hat den Eindruck (berichtigt mich wenn es anders ist), dass die Aufgabenträger alles glauben was die EVU erzählen. Man sieht das ja auch am großen Verständnis das immer entgegengebracht wird.
Wo ist und war das Verständnis für die Anliegen der Arbeitnehmer/innen? Manche haben jahrelang Mitarbeiterübernahmeregelungen ignoriert, bis sie (verdientermaßen) auf die Schnauze geflogen sind. Für die Arbeitnehmer/innen wird immer nur so viel gemacht wie man gerade muss, aber nie vorausschauend, z. B. statt einer reinen Mitarbeiterübernahme einen kompletten Betriebsübergang ausschreiben. (Planungs-)Sicherheit fürs Personal? Wo kommen wir denn da hin?
Wenn immer nur die Aufgabenträger schuld sind, warum hat dann Cargo so massive Personalprobleme?!
Das habe ich doch auch gar nicht behauptet und das solltest du rauslesen können.
Cargo hat seine Personalprobleme selbst verursacht und macht das ja heute immer noch.

Ich habe nur den Bogen zum SPNV gespannt. Dort gibt es die gleichen Probleme, aber da haken Verbesserungen auch an den Vorgaben der Aufgabenträger. Es kann nicht ein EVU vorpreschen ohne einen Wettbewerbsnachteil zu haben (DB Cargo hat eh von Haus aus einen Wettbewerbsnachteil, der durch deren Führung wohl noch verstärkt wird).
Die Aufgabenträger sind eben an der Lage nicht unschuldig. Das heißt nicht dass die Aufgabenträger alleine verantwortlich sind.

Die Aufgabenträger hätten aber die Macht zu sagen: Wir setzen uns mal zusammen, BAG SPNV, die EVU und die Arbeitnehmervertretungen und dann schauen wir wie wir das Problem angehen können und lösen. Dazu gehört eben auch der Fakt, dass Personale die Branche ganz verlassen und das einer der Hauptgründe für den Mangel ist, auch wenn das keiner ausspricht.

Dass die einen (EVU) durch ihr Verhalten bei Dienstplangestaltung usw. mutmaßlich den SPNV an die Wand fahren ist ja das eine, aber die Aufgabenträger sind da genauso in der Pflicht und ein erster wichtiger Ansatz ist ja, dass die BEG jetzt in einer Ausschreibung Sitzbereitschaften vorschreibt (die ja reihenweise aus Kostengründen abgeschafft wurden), aber das reicht eben bei weitem noch nicht aus für einen stabilen SPNV.

Re: #kopfschüttel#...und keiner macht was dagegen :-(

geschrieben von: De David

Datum: 08.08.19 16:00

Sage ich doch auch immer, das geht alles, man muss nur Männer und Maschinen in großem Maßstab ran schaffen, so daß sobald der Startschuss fällt an 15 Stellen gleichzeitig voll los gerödelt werden kann, und dann bekommt man auch was geschafft.

http://www.trainweb.org/railphot/x-hikashi2.gif

Re: Genau darum verlassen Leute die Branche

geschrieben von: De David

Datum: 08.08.19 16:08

Ich frag mich auch was die Aufgabenträger jezt damit zu tun haben sollen, die Schichten und alles arbeiten immernoch die EVU selbst aus. Und die EVU haben durchaus Spielräume höhere Kosten durch "schönere" Schichten für die Tf irgendo anders zu kompensieren. Im großen Feld Wartung z.B. Millionen für Reinung und haste nicht gesehn raus hauen, oder halt wie die lezte "Ghettobahn" herum fahren, wo alles irgendwie siffig ist, der Lack abblättert, und "Reparaturen" mit Kabelbindern und Duct Tape ausgeführt werden.

http://www.trainweb.org/railphot/x-hikashi2.gif




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2019:08:08:16:08:43.

Re: Klares Politikversagen an oberster Stelle

geschrieben von: De David

Datum: 08.08.19 16:26

Vielleicht liegts genau daran, daß man sich DB intern in alter Bundesbehördendenke selbst so viele Umstände macht?
Vielleicht sollte man mal einen Manager einer US-Güterbahn anstellen und mit weitreichenden Kompetenzen ausstatten, der dann den Laden gründlich umkrempelt. In typisch amerikanischer Manier, immer hart an der feinen Linie der legalität was gerade noch so geht und wo das EBA mit Bauchschmerzen gerade noch so ein Auge zudrücken kann entlang, um das Maximum an Effektivität und Produktivtät aus allem raus zu holen, und als oberste Losung an die ganze Mannschaft, ihr müsst unter allen Umständen machen daß es läuft, daß der Kunde zufrieden ist. Vielleicht würde es dann wieder bergauf gehen, oder gar die Konkurenz aufgrund der Größe und dadurch entstehenden Möglichkeiten der Firma in Grund und Boden gefahren werden?

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