geschrieben von: Matthias Muschke
Datum: 08.07.19 22:06
geschrieben von: Der nachdenkliche Stromrichter
Datum: 08.07.19 22:12
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 08.07.19 22:28
Ich sehe irgendwo wieder einen Schritt der in die Richtung Landeseisenbahn geht. Man versucht ja irgendwann auch mit Reservefahrzeugen dann Probleme aufzufangen wie sie aktuell wieder im Neckar-Alb Raum (Ammertal, Ermstal) auftreten zu minimieren wo vllt. mal ne Handvoll Züge ausfällt aber nicht der ganze Betriebstag.Und jetzt sollen allesamt in BW (DB Regio, HZL, AVG, Go Ahead, theoretisch auch die SBB GmbH, BSB/OSB/SWEG, Stadtwerke Heilbronn, etc.) einen Personalpool bilden, mit Personalen, die sie nicht haben? Oder habe ich da etwas falsch verstanden? Dieser verkorkste Ausschreibungswahn erreicht damit (für mich) eine völlig neue Dimension und ist völlig fernab dessen, was damit erreicht werden solllte.
Ja sicher, der Mann versteht etwas von der Bahn:Das ist eine gute Idee.Was es dabei wieder an Herrn Herrmann zu mäkeln gibt,erschliesst sich mir nicht. BAWÜ kann sich glücklich schätzen,den wohl einzigen Verkehrsminister zu haben ,der etwas von Bahn versteht
Hallo Heiko.Hallo,
erstens hat ein Auftraggeber - Land oder nicht - bei der Bezuschlagung kaum eine Wahl, als den "billigsten" zu nehmen. Auch, wenn er dabei bereits Bauchweh hat.
Zweitens wird in Ba-Wü wenigstens versucht, die Kollateralschäden der Vergabe zu heilen! Was es daran nun wieder zu meckern gibt ist mir schleierhaft. Was wäre denn die Alternative? Die nächsten 10 Jahre so weitermachen? Und es gibt aus den Ausschreibungsgewinnen offenbar noch Spielräume, um hier im Sinne der Fahrgäste heilend zu wirken. Was ist daran verkehrt? Wer weiß, wofür andere Länder ihre Regionalisierungsmittel so alles ausgeben. Hier bleibt das Geld sinnstiftend im System. Ist doch gut!
Dass man die betrieblichen Anforderungen heute anders formulierten würde ist durchaus möglich. Nur hätte man damals eben kein Geld. Die Gründe dafür dürfen ja bekannt sein...
geschrieben von: ehemaliger Nutzer
Datum: 08.07.19 23:22
Wie gesagt, am besten alle Personale beim Land anstellen und die fahren dann übergreifend für alle EVU. Das wäre Win-Win.Und die Leute, die beim Land anfangen, fehlen dann dem EVU. Oder einfacher: als EVU brauche ich dann die gleiche Anzahl Leute erst gar nicht einzustellen, weil ich mir die ja morgends kurzfristig bei Honigbiene-Rail ausleihen kann. Tolles WinWinWin-Geschäft für alle...
Wenn die betrieblichen Anforderungen in den Ausschreibungen "betriebsfest" gestaltet sind (z.B. keine Kurzwenden an beiden Linienenden, Reserveeinheiten an beiden Endpunkten, Tf Reserve von XY%, usw.) dann ist auch der Zuschlag an den Billigsten mit weniger Bauchweh verbunden.Hallo,
erstens hat ein Auftraggeber - Land oder nicht - bei der Bezuschlagung kaum eine Wahl, als den "billigsten" zu nehmen. Auch, wenn er dabei bereits Bauchweh hat.
Das der vermeidbare Kollateralschaden nun mal eingetreten ist. Die Kunden sind die Gelackmeierten, denn der Tf Mangel ist eben heute akut, und wird nicht bis morgen abgestellt sein. Bis wirksame Linderung eintritt, werden doch mindestens 18 Monate ins Land gehen. Wieviele Pendler hat man bis dahin wieder ins Auto vergrault und vorallem dem Ruf des SPNV (wieder mal, bundesweit betrachtet) einen nachhaltigen Schaden zugefügt?Zweitens wird in Ba-Wü wenigstens versucht, die Kollateralschäden der Vergabe zu heilen! Was es daran nun wieder zu meckern gibt ist mir schleierhaft.
Das Verhalten ist in der Tat löblich wie bemerkenswert. Hier unterscheidet sich das Land BW sehr positiv von den allermeisten anderen Bundesländern. Dennoch musst Du zugeben, dass der Schaden (für die Pendler) erst mal da ist.Was wäre denn die Alternative? Die nächsten 10 Jahre so weitermachen? Und es gibt aus den Ausschreibungsgewinnen offenbar noch Spielräume, um hier im Sinne der Fahrgäste heilend zu wirken. Was ist daran verkehrt?
Ja, die Gründe sind bekannt. Die elendig überteuerten und langlaufenden Übergangsverträge aus der unsäglichen Oettinger/Mappus/Gönner Zeit hatten eigentlich nur einen Vorteil. Das Land BW hätte sich all die großen und noch größeren Fehler bei den Auschreibungen von großen Netzen in anderen Bundesländern anschauen können, und es dann richtig machen können. Das war ehrlich gesagt meine große Hoffnung bei der Neuvergabe der Stuttgarter Netze. Leider wurde diese Hoffnung (zumindest bei den Stuttgarter Netzen) bisher nicht erfüllt.Nur hatte man damals eben kein Geld. Die Gründe dafür dürfen ja bekannt sein...
Jetzt merke es dir endlich mal. Der billigste Bieter wurde aus der Vergabe rechtmäßig ausgeschlossen. Es kamen der Zweit- und Drittplatzierte zum Zuschlag. Hast du das endlich mal verinnerlicht?Christian Snizek schrieb:Das war auch mein Gedanke. Fehlen nur noch "Stand by Züge" weil die überschlagenden Wenden nun doch nicht so klappen wie auf den schönen Powerpointfolien suggeriert.Fazit: Es fehlt Personal, um Züge zu fahren. Nun soll Personal eingestellt/bereitgestellt werden, das dafür eingesetzt wird, um ausfallende Züge wegen Personalmangel auszugleichen? Irgendwie verquer ... Der Jung hats drauf ...
Oder anders ausgedrückt. Erst bekommt der billigste Anbieter mit der knappsten (auf Kante genähten) Kalkulation den Zuschlag. Und nun justiert man nach. Was wohl die unterlegenen Bieter dazu sagen, sofern diese teuer waren, weil sie den Betrieb ggf. "stressfester" kalkuliert haben?
Damit man mich nicht falsch versteht. Mir geht es nicht um eine Scheindiskussion a la "gute" DB Regio und "schlechte" private Mitbewerber. Mir ist es wurscht wer fährt. Mir geht es nur darum, dass das Land BW die Ergebnisse der Ausschreibungen damals laut bejubelt hat, weil man ja soooooo viel einsparen würde. Und kaum gehen die ausgeschriebenen Netze "live", ist man nur noch am nachsteuern, nachjustieren usw. Für mich schlicht ein Offenbarungseid an die in der seinerzeitigen Ausschreibung gestellten betrieblichen Anforderungen...
Dir wäre natürlich ein Betonkopf-Minister, der ausser Freunde mit Posten versorgen, Dienst nach Vorschrift und Sonntagsreden nichts auf dem Kasten hat, lieber. Schon klar.[bgcolor= rgb(255, 254, 249)][/bgcolor]Wie war das? Es wird gefahren/bereitgestellt was bezahlt und/oder bestellt wird? Oder habe ich da was verpasst?
Weil dann der Wettbewerb weg fällt. Ohne Wettbewerb haben die Menschen keinen Ehrgeiz. Ohne Ehrgeiz werden Menschen faul. Faule Menschen sind teuer und unzuverlässig.Warum stellt man denn nicht alle Fahrpersonale gleich direkt beim Land an?
Was für ein Bullshit. Die Leistung eines einzelnen Tf in einem SPNV EVU zählt absolut nicht. Er kann sicher, pünktlich, wirtschaftlich fahren, wenn am Ende sein EVU einfach die Ausschreibung versemmelt, verliert oder keinen Bock mehr hat, verliert auch er seine Arbeit ohne zutun. Er ist ein Prozessteilnehmer in einem System, was er nicht wirklich verändern kann.Staatsbahn schrieb:Weil dann der Wettbewerb weg fällt. Ohne Wettbewerb haben die Menschen keinen Ehrgeiz. Ohne Ehrgeiz werden Menschen faul. Faule Menschen sind teuer und unzuverlässig.Warum stellt man denn nicht alle Fahrpersonale gleich direkt beim Land an?
Ein Preis-Wettbewerb ist natürlich nicht die einzige Möglichkeit, Ehrgeiz auszulösen. Aber eine, die in unserem aktuellen Gesellschafts-Selbstverständnis relativ gut funktioniert.
geschrieben von: märchenerzähler
Datum: 09.07.19 06:55
Guten Tag Traumflug,Christian Snizek schrieb:Dir wäre natürlich ein Betonkopf-Minister, der ausser Freunde mit Posten versorgen, Dienst nach Vorschrift und Sonntagsreden nichts auf dem Kasten hat, lieber. Schon klar.[bgcolor= rgb(255, 254, 249)][/bgcolor]Wie war das? Es wird gefahren/bereitgestellt was bezahlt und/oder bestellt wird? Oder habe ich da was verpasst?
Der Rest der Welt dürfte recht zufrieden damit sein, dass sich der Minister kümmert, wenn es nicht so toll läuft wie geplant.
Sieht man tagtäglich südlich der bewgt-Grenze bei den SBB...
Weil dann der Wettbewerb weg fällt. Ohne Wettbewerb haben die Menschen keinen Ehrgeiz. Ohne Ehrgeiz werden Menschen faul. Faule Menschen sind teuer und unzuverlässig.
Genau so sehe ich das auch. Erst rausposaunen, dass man viel Geld gespart hat und gleichzeitig große Verbesserungen für SPNV und Fahrgäste erreicht hat.
mit etwas Nachdenken wäre Herrmann schon früher drauf gekommen. Das Problem bestand schon vor seiner Amtszeit.
Zudem er sich selbst ad absurdum führt weil er hat ja mal groß getönt daß der Markt auch solche Personalprobleme richtet. So ist es jedoch wenn ihm die eigenen Großtön-Brocken langsam aber sicher vor die Füße fallen. Das jetzt als Großtat einer Kümmerers darstellen ist einfach nur erbärmlich.
Hallo Tobias,Hat unser Landesverkehrsminister "Feinde" unter den Eisenbahnfreunden? Ich würde es nicht so hart ausdrücken.
Moin Carsten,Warum verändert man nicht die Vergabebedingungen entsprechend ist diese Richtung, damit so etwas eben nicht passieren kann, das es Gewinner gibt, wo von Anfang an klar ist, das deren Konzept nicht klappen kann?
Vielleicht kann das ja bitte jemand mal aufklären, was Bereitschaftstriebfahrzeugführer konkret bedeutet!? Sitzt man dann die ganze Zeit in einem Raum oder Gebäude und wartet auf einen Einsatz? Und wenn keiner kommt an einem Tag, wie wird man dann vergütet? Mit welchem Grundgehalt kann man wohl rechnen, wenn es über das Land geht (ggf. TV-L 6)? Alles berechtigte Fragen!
In einem Raum sitzen und warten . Nur ist eben dieses warten auch schon Arbeitszeit ! Und wohin , wie lange jemanden noch schicken , wenn er schon fünf bis sechs Stunden gewartet hat ?
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